III

Eines Nachts änderte sich mein gesamtes Leben. Damals meinte deine Mutter, dass es Schicksal war, als ich angetrunken in meine Wohnung kam. Ich ging davon aus, dass mein Vater bereits schlief oder unterwegs war. Von Kindheit auf war er selten für mich dagewesen und hatte mich stets mit meinen Problemen allein gelassen.

Leise trete ich in den Vorraum, wo ich mir meine Schuhe ausziehe, bevor ich auf Zehenspitzen in die Küche schleiche, um mir ein Glas Wasser zu holen und mich danach einfach nur noch ins Bett schmeißen. Die letzten Gläser waren wohl doch etwas zu viel gewesen.

Plötzlich durchbricht eine müde Stimme die Stille: ,,Silas? Komm doch bitte ins Wohnzimmer." Verwundert folge ich Vaters Stimme, die vom Sofa zu mir schallt. Er blickt mir mit seinen Augen müde entgegen. Ein geöffneter Brief mit dem Wappen des Königs liegt neben ihm. Gehorsam stelle ich mich vor ihn.

Nach einer kurzen Pause spricht mein Vater weiter:,,Du warst lange weg. Ich hoffe, es war eine schöne Party. Pack deine Habseligkeiten ein. Wir werden morgen den Turm verlassen. Mein neuer Auftrag vom König lautet, die Seuche zu stoppen und du kommst mit." Verwundert versuche ich, das Gehörte zu verarbeiten. Als ich die Situation verstanden haben, ziehe ich scharf die Luft durch meine zusammengepressten Lippen ein. Ich kann es nicht glauben, dass ich den Turm, meinen Geburtsort, verlassen muss. Doch mit meinem Vater diskutieren, kann daran nichts ändern. Befehl ist Befehl.

Ergeben nicke ich und gehe in mein Zimmer. Gespaltene Gefühle herrschen in mir. Einerseits freue ich mich darauf. Anderseits möchte ich meine gewohnte Umgebung nicht verlassen. Zu müde, um weiter darüber nachdenken zu können, lege ich mich ins Bett und treibe ins Land der Träume.

Am nächsten Morgen erfüllte ich den Wunsch meines Vaters ohne jeglichen Widerspruch. Vorher versuchte ich, mir die Wohnung mit all den verbundenen Erinnerungen in mein Gedächtnis einzubrennen. Schließlich verabschiedete ich mich  von allen, bevor ich mit hoch erhobenen Kopf aus dem Turm trat. Ich war bereit, ein neues Kapitel meines Lebens aufzuschlagen.

Damals wusste ich noch nicht, wieso wir so schnell aufbrechen mussten. Es gehörte zu meinem Alltag, Befehlen sofort zu folgen. Später erzählte mir ein Mitarbeiter meines Vaters den Grund. Die Wände waren unstabil und es würde nur wenige Jahre brauchen, bis er in sich zusammenfiel.

Nun mussten wir schnell sein, um den Feind außerhalb des Turmes zu vernichten. Die SeucheEin Kampf, der weitere Opfer verlangt!

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