New Crew


Die Stimmung in der Bar war ausgelassen und freudig; wie ich aus den Gesprächen filtern konnte war die Division bereits seit 2 Monaten unterwegs und freute sich darauf, nach Hause zu kommen. Izou stellte mich direkt mehreren seiner Männer vor, welche sich freundlich vorstellten und mich direkt in ihre Runde aufnahmen. Meine große Reisetasche und meinen Rucksack ließ er von einem neueren Crewmitglied aufs Schiff bringen, dann saßen wir an verschiedene Tische verteilt in dem kleinen Pub und ich hörte mir einzelne Abenteuer an. Es waren teilweise traurige, teilweise sehr amüsante Geschichten, und nicht jede klang wirklich Glaubhaft, aber es ließ mich einen guten Einblick auf die Vertrautheit der Crew werfen. Sie waren wie eine Familie untereinander, was mich lächeln ließ. Ich hatte hier Freunde gefunden, aber Vertrauen musste man sich meiner Meinung nach verdienen. Der einzige, mit dem die Gespräche etwas tiefgründiger gingen, war mein Chef und da konnte man sich vorstellen, das über bestimmte Themen einfach nicht gesprochen wurde. Seit meine Eltern tot waren hatte ich keinen richtigen Vertrauten mehr.

,,Tia? Ist alles in Ordnung?" Izou riss mich aus meinen Gedanken. ,,Ahh, tut mir leid, ich war nicht ganz anwesend.." Verlegen fuhr meine Hand über meinen Hinterkopf. Izou lächelte aufmunternd. ,,Erzähl doch mal, wie bist du auf San Fardo gelandet?" ,,Nicht unbedingt die beste Geschichte, ehrlich!", lachte ich leise und trank einen Schluck Sake, dann ließ ich mir von Izou Feuer geben und nahm einen Zug meiner Zigarette. ,,Ich hab vorher auf Noria gelebt, eigenes Haus geformt und einen Garten, es war ruhig und... langweilig. Aber beständig. Ich habe zwar keine feste Arbeit gehabt, aber meine Eltern haben mir alles hinterlassen was sie besaßen, von daher konnte ich eigentlich ein ruhiges Leben führen.. Aber ich wollte auch was anderes sehen, also bin ich vor 3 Jahren mit den Heart Piraten hierher gekommen. Eigentlich war eine längere Reise geplant, aber die Crew und ich hatten so.. unsere Differenzen. Ich habe ihnen ihr U-Boot komplett überholt, wurde im Endeffekt dafür bezahlt und wir haben uns getrennt. Dann habe ich mir hier was gesucht und gearbeitet bis ihr kamt." Schulterzuckend drückte ich meine Zigarette im Ascher aus. ,,Mehr gibt es da nicht? Keinen Mann, keine Kinder?" Seufzend leerte ich den Krug. ,,Nein, ich habe, sagen wir mal, schlechte Erfahrungen gemacht und bisher einfach nicht den Richtigen gefunden, der mir beweisen konnte, dass nicht alle Männer Arschlöcher sind." Ich wollte mir gerade den nächsten Krug nehmen, als Izou vorsichtig seine Hand auf meine legte. ,,Ich glaube, dass reicht für heute Abend." Ein sanftes Lächeln lag auf seinen Lippen, dann bedeutete er seinen Männern, den Rückzug anzutreten. Die, die bei uns gesessen hatten, standen ohne Murren auf, was den Rest dazu bewegte sich auch zu erheben.
Zusammen gingen wir gemächlich zurück zum Hafen, das Klappern der Getas wurde nur durch singende Piraten übertönt, welche etwas weiter vor uns liefen. Izou ließ sein Streichholz aufflammen, steckte sich erst seine Pfeife und dann meine Zigarette an.

Letztendlich standen wir, die Nachtwache im Krähennest nicht mitgezählt, alleine an Deck und sahen auf das weiter Meer in dem sich die Sterne und der Mond spiegelten. ,,Tia, was erwartest du von deinem Aufenthalt hier?" Aus dem Augenwinkel sah ich zu dem Schwarzhaarigen, welcher jedoch weiter auf das Meer starrte. ,,Ich möchte einfach nur ein wenig von der Welt sehen. Und bei euch habe ich ein gutes Gefühl.. Selbst wenn es nur eine Insel weiter ist, aber ich höre auf mein Bauchgefühl und das sagt mir, dass ich etwas mehr Zeit mit euch verbringen werde. Auch wenn es nur meiner Teufelskräfte wegen ist." Schmunzelnd schnippte Izou den verbrannten Tabak ins Meer und legte dann seine Hand auf meine Schulter, dreht mich in seine Richtung. ,,Ich glaube, Vater wird dich mögen. Ansonsten behalte ich dich." Lachend folgte ich ihm unter Deck. ,,Ich überlasse dir die Wahl wo du schlafen möchtest. Die sechszehnte Division besteht aus 89 Männern, mich mit eingeschlossen, von daher sind manche Betten unbesetzt, allerdings findest du in jedem Zimmer wen. Da ich Kommandant bin habe ich eine Zwei-Mann Kajüte für mich, in die ich dich ehrlich gesagt schon eingeplant habe. So hast du deine Ruhe vor den Männern und deine Taschen sind auch schon dort." Erleichtert seufzte ich. ,,Ich danke dir, Izou." Zwinkernd öffnete er die Tür und ließ mich eintreten. Das Zimmer war, wie ich vom Echo wusste, klein aber platzsparend eingerichtet. Das Doppelstockbett war nur unten bezogen, also dürfte ich wohl oben schlafen.
,,Izou, dürfte ich..?" Bittend deutete ich auf das Bett, was den großen Kerl vor mir lachen ließ. Mir fiel erst jetzt wirklich auf, das er bestimmt 30cm größer war als ich, seine Statur konnte ich unter dem Yukata jedoch als zierlich mit Muskeln erahnen. ,,Tu dir keinen Zwang an, ich wollte das sowieso mal sehen. Solange du das morgen wieder herstellst wie es war!" Strahlend nickte ich. ,,Brauchst du den Schreibtisch heute noch?" Irritiert schüttelte er den Kopf, also schob ich alle Papiere die darauf lagen an das entferntere Ende und ließ nur diesen Teil des Tisches unverändert, der Rest senkte sich in die Wand. Dann zog ich das Bettzeug sowie Matratzen raus und aus dem Stockbett formten sich zwei einzelne, an der Wand befestigte Schlafplätze hintereinander.
,,Entscheidung liegt bei dir, ich brauche keinen Nachttisch." Damit nahm ich ihm die Matratzen ab und er deutete stumm auf das Bett mit dem "Nachttisch", welches ich gleich an seine Körpergröße anpasste. ,,Das sieht irgendwie nicht richtig aus." Izou hatte den Kopf schief gelegt und betrachtete abwechselnd die unterschiedlich großen Betten. Ich legte die Matratzen an ihren Platz und stellte mich anschließend vor ihn. Um ihm in die Augen sehen zu können musste ich meinen Kopf in den Nacken legen. Verwirrt schaute der Kommandant nach unten, fing dann jedoch an zu prusten. ,,Das ist schon irgendwie niedlich." Bedröppelt starrte ich ihn an. ,,Das ist keineswegs niedlich! Wetten, ich würde auf einer einsamen Insel länger überleben als du?" Izou kicherte immer noch vor sich hin. ,,Das würdest du definitiv, zum einen kannst du dich leichter verstecken, zum anderen sind deine Teufelskräfte sehr praktisch." Er tätschelte mir dabei über den Kopf und ließ sich anschließend seufzend auf seinem Bett nieder. ,,Du bist schon ne Nummer." Schmunzelnd wandte ich mich an meine Tasche und zog ein großes T-Shirt, eine kurze Shorts und frische Unterwäsche raus. ,,Ich bin nur schnell duschen."

Nach 15 Minuten kam ich entspannt und frisch wieder in die Kajüte, Izou schrieb gerade etwas in ein kleines, in Leder gebundenes Buch. Meine Wäsche verschwand in der Tasche, den Metallgürtel legte ich mir wieder um, dann begab Izou sich ins Bad. Der Schwarzhaarige hatte mir Bezüge und Inlets aufs Bett gelegt, welche ich jetzt bezog, anschließend rubbelte ich meine Haare erneut mit einem Handtuch ab, als er auch schon wieder aus dem Bad kam. Seine nassen Haare lagen offen auf seinen Schultern und er trug einen anderen Yukata, welcher jedoch nur lose um seine Hüfte zugebunden war und gute Sicht auf seine trainierte Brust zuließ. ,,Kommst du nochmal mit an Deck?" Ich hielt meine Zigaretten hoch. Er zögerte, dann nickte er jedoch und band seine Haare zu einem lockeren Dutt zusammen.
Zusammen trotteten wir durch die Flure, dann setzten wir uns nebeneinander auf die Reling. In Ruhe rauchten wir noch eine, dann war es auch für uns Zeit, schlafen zu gehen. Die Metallkette hängte ich über den Bettpfosten am Kopfende, dann ließ ich mich in die Federn sinken. Izou tat es mir gleich, ließ jedoch seinen Yukata an einem Haken an der Wand. Seine Beine waren auffallend glatt, was mich stumm schmunzeln ließ. ,,Gute Nacht Izou. Und danke." Der Schwarzhaarige löschte das Licht. ,,Gute Nacht Tia."

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