From Polar Tang to Death
Konzentriert stand ich mit einem Glimmstängel im Mundwinkel auf dem Deck, der Rest der Mannschafft war mit dem Wichtigsten Sack und Pack auf dem Steg und beobachtete mich, selbst Law war nach meiner Bitte von seinem Boot gegangen. Ich ließ das Metall fließen, man sah von außen nur kleine Veränderungen, es schien, als würde das U-Boot größer aber auch gleichzeitig schmaler werden. Selbst die Räume änderte ich ein wenig, so wurde die Kombüse ein wenig größer, ebenso die Kajüten der Jungs. Die Schränke waren nicht mehr an die Wände genagelt, sondern verschmolzen nun mit ihnen, selbst die Betten waren jetzt fest am Boden. Alles an Möbeln, was man nicht unbedingt jeden Tag verrückte war jetzt fest gemacht, die Schränke besaßen sogar feste aber einfache Verschlüsse. Für Misha, den Pharmazeuten richtete ich in einer alten Abstellkammer ein helles Botanikzimmer mit spezieller Lüftung und platzsparenden Hochbeeten ein, über die ich mich im Voraus informiert hatte. Und sogar eine kleine Raucherkabine ließ ich in meiner Kajüte entstehen, da ich Ikkakus und meinen Raum geteilt hatte. Vom Platz her war es kein großer Unterschied, ich ließ ihr sogar mehr Platz, hatte unsere Räume jedoch durch ein gemeinsames Badezimmer verbunden. Erschöpft setzte ich nun meine Füße auf den Steg. ,,Das Gröbste ist erledigt.", informierte ich die Crew. Lachend rannte Shachie an mir vorbei, Toru folgte ihm schnell, die anderen ließen es gemächlich angehen. Die Außenwände waren für den Moment zu dünn, als dass sie einem Angriff standhalten würden, aber dafür kam ja das Carbyne.
Law musterte mich. Sein Gesichtsausdruck ließ wie so oft keine Gedanken erahnen. ,,Du kannst dich ausruhen und dann nach dem Essen weitermachen." ,,Das letzte bisschen schaff ich noch, dann ist es auch wieder sicher für uns." Grinsend setzte ich mich auf die kleine Mauer, sodass meine Füße fast im Wasser baumelten, eine Hand an der Death und die andere wurde langsam vom Carbyne eingehüllt. Ich wollte mich beweisen, ihm zeigen, dass es eine gute Idee war, mich in die Crew aufzunehmen. Auch aus Dank wollte ich etwas Gutes für die Piraten tun. So ließ ich die Metalle miteinander verschmelzen, damit das Carbyne dieselbe gelbe Farbe annahm. Immer mehr wurde das U-Boot von dem Metall ummantelt, das überschüssige und schwächere Metall sammelte ich neben mir. Nur wenige Minuten später war ich fertig, ich hatte zusätzlich 7 Torpedokanonen an der Unterseite angebracht aus eben dem übrigen Metall und die Brücke wurde außen mit dem Jolly Roger der Heart Piraten, sowie mit dem schwarzen Death geschmückt.
,,Ich bin mit dem Metall jetzt fertig, nachher brauch ich noch etwas Holz für das Deck und für die Masten. Das Segel wird wohl jemand anderes machen müssen." Schwer atmend stand ich mit Laws Hilfe auf, seine kühle Hand legte sich um meine Taille, als ich strauchelte. ,,Das war wohl ein bisschen viel die letzten Tage.", murmelte ich müde. Sein dunkler Blick richtete sich nach vorne. ,,Ich sagte nicht aus Spaß, dass du später weiter machen sollst. Das hatte genau diesen Grund." Seine kalte Stimme ließ mich zusammenzucken. ,,Tut mir leid, Kapitän, ich wollte nur das noch fertig machen." Dann legte sich ein amüsiertes Grinsen auf sein Gesicht und er deutete auf den Jolly Roger. ,,Gut gemacht, ehrlich." Stolz lächelte ich vor mich hin, dann schob der Schwarzhaarige mich unter Deck und in die Kombüse. Interessiert sah er sich anschließend um.
Kali stürmte freudestrahlend mit einer Tasse Kaffee auf mich zu. ,,Tia, das ist wunderbar! Ich danke dir, diese ganzen Strömungen werden meiner Arbeit nun nichts mehr anhaben können, perfekt!" Law ließ mich erst am Tisch los, wo der Smutje nun auch die Tasse abstellte, was mich dankend nicken ließ. ,,Räumt die Sachen wieder ein und dann gibt es Essen!" Sofort machten sich Penguin und Kali an die Arbeit, die Lebensmittel wieder zu verstauen, als Toru angestolpert kam. ,,Käpt'n! Wir haben Waffen am U-Boot!" Skeptisch betrachtete Law mich und ich folgte seiner stummen Aufforderung. ,,Man kann nie wissen, Seekönige, Marineschiffe.." Ich zuckte belustigt mit den Schultern, als sich ein Blick der Erleuchtung auf Torus Gesicht legte.
Kali zauberte ein kleines Drei-Gänge-Menü zum Mittagessen und achtete immer darauf, dass meine Tasse nicht leer war, was ich wirklich süß fand. Anscheinend hatten diese ganzen Unterwasserströmungen wiederholt eine Menge kaputt gemacht. Nach dem Essen entschuldigte ich mich aufs Deck, fischte meine Zigaretten aus der Tasche und lehnte mich entspannt gegen die Reling.
,,Über die Folgen muss ich dich nicht aufklären, oder?" Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf. ,,Nein danke, ich weiß bestens Bescheid." ,,Und warum tust du es dann?" ,,Wieso bist du Pirat? Oder Arzt? Jeder hat für das, was er macht seine eigenen, ganz privaten Gründe." Seine Mundwinkel zuckten verdächtig nach oben, aber er fragte auch nicht weiter nach. Plötzlich sprang die Tür an Deck auf und Ikkaku stürmte auf mich zu. ,,Wieso hast du die Kajüte geteilt?" Ihre Stimme war vor Zorn verzerrt und ihr Blick schien schon fast Feuer zu sprühen. Ich hielt ruhig meine Zigarette nach oben. Die 23Jährige rümpfte die Nase, starrte Law anklagend an. ,,Du lässt doch nicht zu, dass die das ganze U-Boot verpestet, oder Käpt'n?!" Wieder zogen sich seine Mundwinkel nach oben. ,,Ich schätze, daran wird sie gedacht haben." Durch die Reling schmiss ich den Stummel ins Meer und ließ mich dann von Law hochziehen. Bevor Ikkaku den Mund erneut aufmachen konnte, hatte ich die nächste im Mundwinkel hängen und sah ihr direkt in die Augen. ,,Da wir wahrscheinlich auch mal ein paar Stunden mehr unter Wasser sein werden, habe ich unsere Kajüten getrennt, da bei mir eine spezielle Lüftung dabei sein sollte. Placebo hin oder her, mir hilft rauchen mich zu entspannen, es sei denn, du bist auch Raucher? Soll ich die Kajüten wieder zusammenlegen?" Fragend wollte ich schon die Hand auf die Reling legen, da schlug sie diese knurrend weg, machte auf dem Absatz kehrt und stampfte zurück unter Deck, dass ihre dunklen Locken wippten.
,,Wie lange wirst du uns begleiten?" ,,Mal sehen. Das U-Boot ist fast fertig, vielleicht ein zwei Inseln weit, damit es keine Toten gibt." Law nickte schweigend. ,,Trotzdem bist du diese Zeit ein vollwertiges Mitglied. Du übernimmst Aufgaben, unterstützt die Crew." Ich lächelte dem Jüngeren hinterher, als er unter Deck ging, dann war vom Steg Stampfen und mit einem mal ein Krachen zu hören. Verwundert blickte ich über meine Schulter. Bepo hatte zwei große Stämme auf den Boden fallen lassen, wie er die transportiert hatte, war mir ein Rätsel.
Lächelnd sah ich zu ihm hoch. ,,Vielen Dank, kannst du die vielleicht auf das Decke legen?" Stumm nickte er und folgte meiner Bitte, ließ das Holz dieses Mal aber vorsichtiger runter. Dankbar nickte ich ihm zu, während er sich auf den Steg setzte und mich beobachtete, wie ich eine Hand auf einen Stamm und die andere auf das Deck legte. Schon schien das Holz flüssig zu werden, was natürlich nicht möglich war, doch für Außenstehende sah es genau so aus. Ich fühlte die Maserungen unter meiner Hand fließen, ließ es das gesamte Deck von der hellen Masse einhüllen, dann legte es sich wie Platten auf den Boden und verankerte sich mit dem Metall. In Bepos Augen glitzerte Faszination als ich mich wieder aufrichtete. Die nächste Zigarette landete qualmend in meinem Mundwinkel, als ich das nächste Holz zu einem festen Masten formte und in die dafür vorgesehene Verankerung etwas weiter hinter an Deck fließen ließ, immer mit etwas Metall verstärkt, damit es Wetter und Wasser auch standhielt. Mit dem zweiten Masten tat ich gerade dasselbe, da traten Uni und Misha an Deck, hieften sich mit den Segeln ab. Zusammen machten die drei sich daran, das Segel am Masttop zu befestigen.
Misha sah sich staunend um. ,,Wow, Tia! Das Deck sieht toll aus!" Seine schmeichelnde Stimme wurde von Bepos hektischem Nicken bestätigt. Uni sprang immer wieder auf und ab. ,, Wie stabil das aussieht." ,,Ich habe es mit dem Metall verstärkt. Es muss ja "bestimmten" Bedingungen standhalten." Der Eisbär betrachtete nachdenklich den Boden. ,,Man sieht nicht mal, dass ich gesprungen bin. Sonst musste ich immer vorsichtig dabei sein." Anerkennend klopfte er mir auf den Rücken, was mich ächzend in die Knie gehen und ihn verlegen losstammeln ließ. Verkrampft richtete ich mich wieder auf. ,,Ich bin so weit erstmal fertig, gibt es noch was zu tun?" ,,Der Käpt'n hat gesagt, dass wir dich ins Bett jagen sollen, wenn du fertig bist. Aber du wirkst noch ziemlich fit." Mild lächelnd sah ich zu Uni hoch. ,,Ich werd mich trotzdem hinlegen, die letzten Tage waren anstrengender als sonst, ich bin nicht mehr so geübt wie früher." Damit verabschiedete ich mich und ging zur Kapitänskajüte, wo ich zaghaft klopfte. Durch die Tür konnte man Laws dunkle Stimme kaum noch hören, hatte ich die Wände und Türen wenigstens so dick gemacht, dass man nicht alles von seinem Nebenmann hörte. Wer weiß, was die ab und an in ihren Kajüten trieben.. In Gedanken darüber, wurde die Tür vor mir aufgerissen und ich wich erschrocken zurück. Eine Hand auf mein schnell schlagendes Herz gelegt seufzte ich, Law lachte leise und bat mich anschließend in sein Reich.
,,Was gibt es, Tia?" Er ließ sich hinter seinen Schreibtisch fallen, während ich weiter unsicher bei der geschlossenen Tür stand. ,,Die Polar Tang ist jetzt komplett aufbereitet. Ich wollte dir eigentlich nur kurz Bescheid geben. Den Aufbau bekommst du morgen auf Papier." ,,Du meinst die Death. Polar Tang hieß sie, bevor wir sie gekapert haben. Außerdem hast du ihr den Namen Death doch auch aufgedrückt." Abwartend sah er mir direkt in die Augen. ,,Ja, genau.. Nun, das wars auch schon, ich werd mich jetzt ein bisschen hinlegen." Er nickte, wandte sich wieder seinem Logbuch zu und ich verließ leise die Kajüte.
In meinem Zimmer angekommen ließ ich mich seufzend aufs Bett fallen. Weiße und schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen, ich hatte mich deutlich zu sehr verausgabt. Die Schuhe von den Füßen streifend kroch ich unter die Decke und schloss die Augen.
Was ein Tag.
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