Kapitel 1-Die Einladung
Ich rannte durch die kalten Gänge des Schlosses. Der Schatten hinter mir kam immer näher. Ich blieb stehen und versteckte mich hinter einer rissigen Säule. Die Gestalt rannte an mir vorbei.
Kichernd trat ich hinter der Säule hervor und schlich hinter Fay her. Sie lief immer noch durch die Steinernen Korridore und schien sich so langsam zu wundern, wo ich war. Grinsend trat ich hinter sie. ,,Buh!" ,,Aaah!", schrie sie, als ich sie erschreckte. ,,Hey! ADA!!", regte sie sich im nächsten Moment auf. ,,Ich hab dir doch gesagt, dass du das lassen sollst!" ,,Erwartest du von mir, dass ich zur guten Fee mutiere oder was? So ganz nach dem Motto >Oh, Verzeihung, Teuerste, habe ich dich dich erschreckt? Das tut mir leid!<", schnaubte ich. ,,Ach, komm! du weißt, was ich meine!", sagte sie freundschaftlich.
Also, ich glaube, ich muss an dieser Stelle etwas erklären. Ich bin Ada, die Tochter eines Gewissen Gottes der Unterwelt, was ihr aber wahrscheinlich schon wisst. Ähm... wo war ich stehen geblieben...? Ach so. Du fragst dich jetzt vielleicht, wer Fay ist, wo ich gerade war und was überhaupt Sache ist. Fay ist die Enkelin des Berühmt-berüchtigten Dr.Facilier und die Tochter von... Keine Ahnung, wem. Und dann ist da noch Penny, die Tochter eines ganz speziellen schwarzen Manns, besser bekannt als Pitch. Der ehemalige Herr der Alpträume war, nachdem er besiegt worden war, wie alle anderen auf die Insel der Verlorenen verbannt und all seiner Kräfte beraubt worden. Seine einzigen Andenken an seine frühere, glorreiche, böse Zeit waren jetzt nur noch seine schwarze Robe (Die auch schon bessere Tage gesehen hatte) und eine mit geschnitzten Totenköpfen verzierte Sanduhr, die mit schwarzem Sand gefüllt war. Nun, da du jetzt alles weißt, zurück zur Geschichte...
Kaum war ich in der Eingangshalle des (sehr renovierungsbedürftigen) Schlosses meines Vaters angekommen, stürmte Cerberos auf mich zu, Dads Höllenhund. Nun ja, genau genommen war er hier auf der Insel nur ein Schäferhund. Mit Roten Augen. Und Riesigen Klauen. Man gewöhnt sich dran. Der nervtötende Köter sprang an mir hoch und bellte und war außer sich... und entdeckte Spike. Das ist mein geflügelter Panther. (Frag einfach nicht. Ich weiß auch nicht, woher Hades, bevor er auf der Insel war, einen Panther mit violett funkelnden Augen und Fledermausflügeln aufgetrieben hat!) Cerberos knurrte beleidigt und verzog sich. Sie schnurrte genießerisch, als ich sie hinter den Ohren kraulte. Zumindest vermute ich, dass es ein Schnurren sein sollte. Es klang nämlich mehr wie eine asthmatische Kettensäge.
Als ich die Eingangshalle durchquert hatte, rief mich Fay nach oben.
Ja, man gewöhnt sich dran, wenn deine sozusagen-große Schwester innerhalb von Sekunden unbemerkt von einem Ort zu einem ganz anderen kommt.
Also lief ich die lange, lange, lange Treppe hoch und kam in ihr Zimmer.
,,Ich hab einen Brief bekommen.", sagte sie. ,,Und das interessiert mich in wiefern?", fragte ich irritiert.
,,Lies es dir durch."
Ich schnappte den Brief.
"Punkt eins: Das Fellbiest von Höllenhund loswerden.
Punkt zwei: Ein Vorhängeschloss kaufen
Punkt drei:..."
,,Ada, das ist meine To-Do-Liste von vor drei Jahren."
Upps.
Fay gab mir den richtigen Brief.
,,Sehr geehrte miss Fay,
Sie sind herzlich eingeladen, heute um 12:00 am westlichen Hafen zu erscheinen, mit höchstens 2 Begleitern,
soundso viel Gepäck, blabla... Schule von Auradon zu besuchen...
Und ihren rechtmäßigen Platz als Tochter von Prinz Charming und zukünftige Königin von Auredon einzunehmen?!?" Das hatte ich nicht kommen sehen.
In dem Moment kam Penny herein. ,,Hey, was ist hier los?"
Ich warf ihr den Brief zu, unter lautstarken Protesten von Fay. ,,Ada, lass sie den Brief nicht lesen, sonst will sie noch..."
Zu spät.
,,Ich will mitkommen!"
,,Das lässt du schön bleiben!"
,,Warum denn, Fay? Lass sie doch mitkommen! Darf ich auch mit?"
Ihr bleibt Zuhause, alle beide! Ich werde nämlich nicht nach Auredon kommen, um dort angeblich ,,Königin von wasweisich" zu werden!"
Penny war zwar ein paar Jahre älter als ich, doch jetzt machten wir beide das gleiche bettelnde Gesicht.
Sie schaute uns unbeeindruckt an.
,,Ihr würdet doch sowieso gehen, richtig? Nun ja, ihr seid in meiner Verantwortung..."
Etwas leiser fügte die hinzu: ,,Seit wir ja alle drei unseren echten Eltern egal sind..."
,,Super! Ich packe meine Sachen!"
Augenrollend warf mir Fay ein kleines Lächeln zu und ging, um ihren Rucksack zu holen. Hinter ihrem Rücken zwinkerte ich penny zu und flüsterte: ,,Hat ja super geklappt!"
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