Kapitel 11

Eine warme Hand glitt meiner Wirbelsäule nach bis zu meinem Hals. Sein Blick war warm und angestrengt zugleich. Meine Atmung wurde schneller. Mit einem Mal packte er mich, legte mich sanft auf die Felle und erhob sich vom Bett.

Langsam ging er auf den Tisch mit dem Met zu, während ich die Felle über meinen Körper legte. Mein Blick wanderte über den mukulösen Rücken zu seinem Hinterteil weiter zu seinen kräftigen Schenkel, welche noch vor weniger Zeit zwischen meinen lagen. Sein nackter Anblick gefiel mir, das konnte nicht abstreiten. Dennoch verletzte es mich, dass er mir die Antwort verweigerte.

Er griff das Met und trank es in einem Zug aus. Laut polternd stellte er es wieder hin und drehte sich ruckartig herum, sodass ich einen überaus guten Blick auf sein Geschlechtsteil hatte. Sofort wandte ich das Haupt ab.

"Ich bin ein Krieger, Ascara. Ich kenne nur die Leidenschaft, sowohl im Kampf, wie auch im Bett."

Verwirrt schaute ich ihn wieder an, vermeidend tiefer zu blicken.

"Ich hatte Frauen besessen. Viele Frauen, meistens Huren, dessen Aufgabe es war mich zu befriedigen. Es wäre eine Schande mein Weib mit ihnen zu vergleichen."

Die Antwort verwirrte mich und ich wusste nicht worauf er hinaus wollte. Er ging auf mich zu, ein Grinsen in seinem Gesicht.

"Ihr könnt mich ruhig ansehen, Ascara."

Peinliche Röte schoss mir ins Gesicht, als er bemerkt haben musste, dass ich ihm mit voller Konzentration versuchte ins Gesicht zu blicken.

"Ich sagte Euch bereits, dass ihr euch daran gewöhnen solltet, es wird nicht das letzte Mal sein."

Mit diesen Worten legte er sich plötzlich zu mir, packte mich und presste mich an seine Brust, während seine Hand meine Seite streichelte. Er sagte nichts mehr, das war aber auch nicht mehr nötig. Das regelmässige Senken seiner Brust wiegte mich langsam in den Schlaf und trotz der Schmerzen fühlte ich mich hier, in seinen Armen, so wohl wie noch nie.

______

Die plötzliche Kälte weckte mich auf und ließ mir keine Wahl, als murrend auf zu stöhnen. Ein tiefes Lachen erfüllte den Raum, während mir jemand die Haare aus dem Gesicht strich.

"Wach auf, Ascara."

Langsam öffnete ich meine Augen und blickte Rakan an, welcher sich gerade den Gürtel zuschnallte.

"Ich will, dass Ihr aufwacht und meiner Mutter hilft. Ihr werdet in das grosse Haus gehen und dort bleiben."

Seine kalte Art erschreckte mich, verletzte mich sogar. Sein Blick glitt unbarmherzig über mich, seine Augen so kalt.

"Wo geht Ihr hin ?"

"Das hat dich nicht zu interessieren."

Erschrocken zuckte ich zurück. Ein tiefer Schmerz durchzog mich bei dem Gedanken es könnte daran liegen, dass er bekommen hatte, was er von mir wollte. Meinen Schoß.
Ich zog die Felle weiter über meinen nackten Körper.

Mit schweren Schritten verließ er das Häuschen und schlug die Tür laut polternd zu. Wieder zuckte ich zusammen. Gedanken schossen von einem zum anderen: Ich dachte tatsächlich, es wäre eine Verbindung zwischen uns, ein Band, dass nicht nur aus Ehe bestand. Ich hätte es besser wissen müssen. Alles was uns verband war seine fleischliche Begierde zu mir.

Nach einer langen Zeit des Grübelns, öffnete sich die Tür. Kurz hatte ich Hoffnung, es würde Rakan sein, aber die blonden Locken verrieten Nima.

"Herrin ?"

Ein tiefes Schniefen verließ mich und verriet ihr, wo ich war. Ihr Augen weiteten sich und mit schnellen Schritten kam sie auf mich zu.

"Herrin, wieso weint Ihr ? War er grausam ?"

Ich schüttelte den Kopf. Ja, es hatte weh getan, doch es war nichts im Vergleich zu den seelischen Schmerzen jetzt. Ihre Hand zog die Felle weg und ließ Blick auf mein nacktes Ich. Ihre Augen glitten suchend über mich.

"Er war sanft. Keine Flecken, die Euch zeichnen. Kommt, Herrin, ich bade Euch."

Langsam erhob ich mich und setzte mich auf, doch sogleich erfüllte mich dieser brechende Schmerz wieder. Nima legte ihre Hände sanft an meine Schulter und zog mich nach oben. Die Beine fest zusammen pressen klammerte ich mich an sie. Ich blickte an mich herab. Meine Schenkel waren blutverschmiert.

Sie führte mich zu der Wanne, die noch von gestern stand und setzte mich rein. Ich gab ein Wimmern von mir als das lauwarme Wasser von gestern mich umgab.
Nima wusch mich und ich begann mich zu entspannen. Die Spannung löste sich und die Gedanken an Rakan verklangen langsam. Nach eine Weile stellte sie mich erneut vor den Spiegel, ein Dejà-vu. Nur das ich jetzt eine weite Robe trug und ein brauner Gürtel meine Taille zierte.

"Eine Robe?"

"Ja, Ascara. Ihr seid nun eine Nordfrau. Es ist Euch nun erlaubt, diese Kleider zu tragen."

Langsam nickte ich verstehend. Nima nahm mich bei der der Hand und führte mich zu dem großen Haus. Wir liefen langsam und jeden Schritt bedenkend. Der Schmerz war noch zu groß.

_________

Rakans Mutter schickte mich in die Küche, wo ich den Mägden beim Kochen half. Rakan hatte ich nicht mehr gesehen, seine abweisende und kalte Art blieb jedoch present und nahm meine ganzen Gedanken in Anspruch.

Ich war nun sein Weib. Er hatte bekommen, was er von Anfang an wollte. Meinen Körper.

Ich versuchte die Tränen zurück zu halten. Ich war naiv und dumm gewesen auch nur zu denken dieser Mann könnte mich einst lieben. Versunken in meinen Gedanken bekam ich kaum mit, wie jemand den Raum betrat. Nur die beklemmende Stimme und das Keuchen der Mägde liessen mich aufwecken.

Da stand Rakan breitbeinig mit einer Flasche Met in der Hand. Seine Haare lagen wild gewellt und sein Blick heftete sich auf starr auf mich. Sein wütender Ausdruck wurde zu einem schelmenhaften Grinsen.

"Ascara."

Ich legte das Messer hin und ging ein paar Schritte auf ihn zu. Ich wollte gerade ansetzen und fragen was los sei, da kam er in rasender Geschwindigkeit auf mich zu und presste mich an den Tisch.

"Raus."

Sein Atem roch beißend nach Alkohol und sein Körper presste sich besitzergreifend an mich. Ich schreckte auf, während die Mägde schnell die Küche verliessen. Ich wandte mich an ihn.

"Rakan, seid Ihr trunk-"

"Schweig !"

Ich zuckte zusammen. Er nahm die Flasche, setzte an und trank daraus, wie ein Ertrinkender. Angst stieg in mir. Nie zuvor hatte ich ihn so gesehen.

"Verdammt, Ascara. Es tut mir so Leid."

Verwirrt schaute ich ihn an.

"Ich hatte mir geschworen Euch niemals zu verletzen, aber... Ihr macht mich wahnsinnig. Ich habe keine Kontrolle mehr bei Euch."

Er schob meine Beine ruckartig auseinander und presste seine Hüfte an mich.

"Rakan ! W-was tut ihr ?!"

"Ich dachte es hört auf verdammt. Diese Begierde, doch es kommt mir so vor, als hätte sie sich verdoppelt."

Er schmiss die Flasche weg und packte mein Gesicht. Grob legte er seine Lippen auf meine, während seine Hand unter die Robe glitt und meinen Hintern umfasste.

"Ich brauche es... Ich brauche dich."

Wenige Stunden zuvor...

Rakan :

Ein Mann muss Verantwortung haben. Und wenn es dazu kommt, seine Strafe mit erhobenem Haupt widersehen.

Ein Satz, den mir mein Vater so lang ich denken kann, eingetrichtert hatte. Verlust der Kontrolle, bedeutet Schwäche.
Ich war schon immer ein besitzergreifender Mann, der tat war er für richtig hielt.
Doch nie zuvor, kam ich mir so hilflos vor.

Løra, die Bedienung der Schenke, kam vorbei, streckte sich und schob mir das Met zu.

Sie war eine schöne Frau, welche mich schon einige Male zu sich lud. Und hätte ich Ascara niemals getroffen, so würde ich annehmen. Aber es war wie ein Gefühl von Ekel, als sie mir ihre üppigen Brüste entgegen streckte.

Bei den Götter, ich konnte einfach nicht aufhören an Ascara's Schenkel denken, wie sie unter mir gepresst waren. Dieses unwiderstehliche Stöhnen, welches ihre Lippen verließ.

Erneut griff ich zum Met.

"Ihr seid dafür nicht gemacht, mein Herr."

Ich gab nur ein tiefes Brummen von mir, während Løra sich neben mich setzte.

"Ihr wart nie ein Mann, der sich mit einer Frau begnügte."

Ihre Hand glitt von meinem Oberschenkel immer weiter zu meinen Lenden. Ich presste meinen Kiefer hart zusammen.

"Mach die Hand da weg."

"Kommt schon, Schlächter. Eure kleine Frau wird das wohl kaum stören."

"Entweder ihr verschwindet, oder ich vergesse,dass ihr eine Frau seid."

Langsam entzog sie ihre Hand.

"Ihr habt Euch verändert, Schlächter. Sagt mir nicht dieses Weib hat Euch erweichen lassen."

Sie stand auf und griff nach dem leeren Krug. Sie stiess ein verächtlichen Laut aus.

"Ein dürres, christliches Mädchen hat den großen Schlächter gestürzt.
Ein Bild der Götter."

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top