der zweite versuch ~ Kapitel 10+
...und dann erblickte ich ihn. Er stand dort auf der Bühne, das Scheinwerferlicht war auf ihn gerichtet. Er hatte Schweißperlen auf seiner Stirn und während des klatschens verbeugte er sich ganz schüchtern. Dann richtete er sich auf. Sein Blick ging umher. Als würde er jemanden suchen. Als würde sein Blick meinen suchen. Aber ich wollte das nicht. So hatte ich es mir nicht vorgestellt. So wollte ich es mir nicht vorstellen. Es würde alles kaputtmachen. Wenn überhaupt noch irgendetwas zu retten wäre. Ich sah an mir herunter. Anscheinend war das Schicksal wohl auch dagegen. Ich fasste mir nochmal in mein Haar. Mein kopf war ungewöhnlich leicht geworden. Nein. So sollte er mich nicht sehen. Sonst würde er sich bestimmt sorgen machen. Also drehte ich mich um, auf den weg zu gehen.
Ich hörte ein Geraschel, dieses Geräusch, wenn man ein Mikrophon anmacht. "Ehm, also...ich" ich erstarrte. Automatisch konnte ich meine Füße nicht mehr bewegen. Man konnte ihn durch Mikrofon hören, wie er schluckte, und dann tief einatmete. "A-also ehm....das lied....das lied ist etwas ganz besonderes für mich geworden. Ich habe dieses lied mit all meinen Emotionen geschrieben. Ich hoffe, das euch diese erreicht haben....ich hoffe, sie haben dich erreicht", das letzte murmelte er nur noch. Aber ich hörte es. Ich wusste, wen er damit ansprach. "Ja...das haben sie", flüsterte ich. Und erst nach all dem, nach all dem lief mir eine träne über die backe. Er sah sich immer mehr um. Ich wollte zu ihm. Ich musste zu ihm. Den ich sah es ein. Es ist nie zu spät, es ist nur zu spät, wenn ich es darauf ankommen lasse.
Letztendlich packte ihn jemand am Arm und zog ihn von der Bühne. Ich lehnte mich ganz eng gegen die Wand. Hielt die Luft an. Ich hörte seine schritte. Und dann war er an mir vorbei hinter den Vorhang gegangen. Ich atmete wieder ein. Dann hörte ich ein seufzen. "Hast du sie gesehen?" Es ist Nates Stimme. Ich konnte das Kopfschütteln seines Gesprächspartners förmlich spüren. Er seufzte schon wieder. "aber...das kann nicht sein...", murmelte er. "Nate, sei nicht all zu enttäuscht, dein Konzert war der Hit", antwortet die Frauenstimme, mit der er redete. Er gab nur ein 'hmm' von sich. "Dabei wollte ich sie heute fragen", murmelte er. Er stöhnte laut auf. "Aghh wieso ist sie nicht gekommen." Er schien frustriert. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Meine Beine waren wieder wie angewurzelt. Plötzlich hörte ich, wie er aufsprang, der vorhang wurde aufgeschwungen und Nate lief an mir vorbei. "Es muss etwas passiert sein", hörte ich ihn nuscheln. Die Frau kam auch heraus. "Nate, warte doch, die leute wollen dich noch sprechen hören! " aber er hörte gar nicht mehr zu. Schon war er nach draußen gesprintet. Hastig folgte ich ihm. "Maryy!" Seine Stimme hallte durch die Gassen. Ich schmiss meinen übrig gebliebenen schuh auch zur seite. An einer parkbank hielt er endlich. "Mary...", flüsterte er außer Atem. Ich stellte mich hinter einen Baum in der nähe. "Nate, ich bin hier", sagte ich. Er blickte um sich. Sein Blick blieb an dem Baum kleben, aus der Richtung kam meine Stimme. "Mary" er stand auf um zu mir zu eilen. "Warte", sagte ich laut. Er erstarrte. "Was ist?" fragte er verunsichert. "Bleib...bleib bitte einfach stehen", sagte ich. Er blieb auf der anderen Seite des Baumes stehen. Ich lehnte mich an ihn. "Tut mir leid, das ich es nicht zu deinem konzert geschafft habe..." fing ich an, nervös zappelte ich auf meinen Füßen herum. Er schwieg für einige Zeit. " es tut mir wirklich leid", ich konnte sein Gesicht nicht sehen, aber das wollte ich wohl auch gar nicht. "Was war denn los? Ich habe auf dich gewartet, dieses Stück. ..ich wollte, das du das ende hörst..." ich unterbrach ihn. "Ich habe es gehört", sagte ich kurz. Er atmete tief ein. "Hast du?", fragte er, seine Stimme war um einiges aufgeheiterter. "Ja." Er atmete tief ein. Ich merkte, wie mir heiß wurde. "Dir war der Abend sehr wichtig", sagte ich. "Ja", gab er von sich. "Mir auch", sagte ich. "Ist das so?", flüsterte er. Als ob er ir nicht glauben würde.
Ich ging aus meinem Versteck, stand direkt vor ihm. "Er war mir sehr wichtig", sagte ich, meine Augen waren todernst. "Denn er war dir auch sehr wichtig", ich konnte schon immer das, was ich sagen wollte, was ich so sehr fühlte, nie in die richtigen Worte fassen. "Ich dachte mir, heute würde ich es schaffen. Heute würde ich die dicke Tür, die uns trennt, aufbrechen, würde zu dir gelangen. Mir wurde aber ungemein klar, wie schwer das sein würde. Doch Nate, du hast meine Tür schon geöffnet, meine Tür, zu meinem Herzen", ich schniefte, Tränen flossen mir wie ein Fluss über die Wange. "Deswegen....deswegen stehe ich jetzt hier."
Plötzlich merkte ich zwei starke arme um meine schultern. "Mary", hauchte er in mein Ohr, ich bekam Gänsehaut. "Ich bin so glücklich, das du da bist", fügte er hinzu. Ich verstärkte meinen Griff um ihn. "N-nate...i-ich bin auch glücklich hier zu s-sei-sei-seinn", schluchzte ich. Und so verweilten wir eine weile.
Nachdem ich mich ausgeheult hatte, hatten wir uns nebeneinander an den Baum gelehnt. "Was ist eigentlich mit dir passiert?", fragte Nate, sein Blick war voller Sorgen. "Ich hatte...ehh..einen kleinen Streit", sagte ich möglichst ausgelassen, denn ich wollte die kleine falte in seiner Stirn verschwinden lassen. Plötzlich fasste er mir an mein Haar. "Deine Haare", flüsterte er. "Ich sehe schlimm aus, oder? Richtig hässlich, obwohl ich mir so viel Mühe gegeben habe...", sagte ich und grinste, innerlich war mir aber zu heulen zu mute. Er umfasste meine Handgelenke. "Mary, ich mach mir Sorgen um dich. Ist wirklich alles in Ordnung? ", fragte er, sein Blick ganz ernst. Ich nickte. "Jetzt ist alles wieder in Ordnung", sagte ich. "Außerdem. ..egal wie du aussiehst. ..in meinen Augen bist du wunderschön", murmelte er, er blickte in die entgegengesetzte Richtung von mir. Ich merkte, wie ich errötete. Ich musste lachen. Er blickte zu mir. "Pff, wieso lachst du?", fragte er beleidigt. "Haha, ich kann nichts dafür, das war so kitschig", sagte ich schmunzelnd. "Aber das 'du hast die Tür zu meinem Herzen geöffnet'?", sagte er und ich konnte in seinem Blick erkennen, das er sofort bereute, was er sagte. Ich wurde noch roter. Ich schluckte. "Ich meinte es aber auch so", sagte ich. Er wurde auch verlegen.
"Mir geht es genauso", nuschelte er...
Sohoo, neues Kapitel,(wir aber auch Zeit ._.) wie fandet ihr es so?? Ich bin gerade in einem kreativen Loch, also kann ich es verstehen, wenn ihr es etwas...langweilig fandet? Keine Ahnung, ich habe etwas anderes im Kopf, als das, was ich geschrieben hab, kennt ihr das? Ja also, jedenfalls....WIR HABEN DIE 1K READS GEKNACKT!! Wuhuuu!! Das freut mich soo sehr!! DANKE DANKE DANKE!! Also, seit gespannt wie es weiter geht ;)
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