Das zweite Treffen

Wieder trafen sich der König und der Lümmel an der Eiche. ,, Und was machen wir heute? " fragte der König. Er war aus irgendeinem Grund ziemlich gut drauf. Der Lümmel lächelte:,, Ein Lächeln verbreiten, heute haben Sie mal eine Aufgabe, Sie gehen zu wild fremden Menschen und reden mit ihnen und Sie dürfen erst aufhören zu reden, wenn sie mindestens einmal gelächelt haben." Plötzlich war der König nicht mehr gut drauf. Jetzt erteilte ihn ein Lümmel auch noch Befehle! Aber er sagte nichts, stattdessen sah er sich nach Menschen um. Da hinten sah er eine Gruppe. Und da noch eine. Und noch eine. Na toll. Jetzt hatte er keine Ausrede, dass ist doch peinlich! Und was wollte er sagen? Er musste sich erst was lustiges überlegen. Oder was nettes. 

Als er sich was überlegt hatte, ging er auf eine Gruppe los. Obwohl er der König war wurde er nervös . ,, Guten Tag." Begrüßte er sie. Die Leute verneigten sich und begrüßten ihn ebenfalls im Chor:,, Guten Tag euer Majestät. " Schnell verbeugte er sich auch und fragte:,, Psst! Wo ist der König? Ich kann ihn nicht sehen!" und in einen übertrieben panisch gespielten Ton fügte er hinzu:,, Er ist doch nicht hinter mir oder? Ich hab gehört der stinkt wie ein Schwein, das in Dünger gebadet hat." Alle lächelten und der eine lachte sogar. Der König fand das zwar eigentlich nicht lustig, aber es hat geklappt. Danach hielt er mit den Leuten noch Smalltalk.

Die nächste Gruppe bestand aus einem jungen Paar. Nicht so nervös wie beim ersten Mal, aber dennoch nervös ging er zu ihnen. ,, Guten Tag." ,, Guten Tag euer Majestät." ,, Na frisch zusammen gekommen? " beide nickten nervös. Da sagte der König:,, Junge vermasselt es nicht so wie ich. Ich hab damals alles falsch gemacht was man nur falsch machen konnte. Zuerst hab ich ihr eine Speise gegeben, gegen die sie allergisch war, dann gab ich ihr das falsche Mittel, sodass sie Durchfall bekam und als ich sie zur Toilette führen wollte fiel ich auf sie und zerriss ihr Kleid. Ich will nicht wissen was ihre Eltern dachten, als sie im Salon ihre Tochter mit dicken Lippen, Tränen in den Augen und einen zerrissenen, braun befleckten  Kleid wiederbekamen . Naja seitdem laufen die Geschäfte zwischen den Ländern nicht mehr so." Beide lachten und der Junge versprach aufzupassen. Und auch mit den zwei hielt der König Smalltalk.

Bei der letzten Gruppe war er wieder komplett nervös. Die Gruppe sah wie die typische 
Draufgängertruppe aus. Deswegen wollte er sie bis zum Schluss aufheben. Doch aus sie begrüßte er mit:,, Guten Morgen." Als er sich umsah erkannte er den einen:,, Hey hast du nicht mal Brot aus meiner Küche gestohlen? " Seine, anscheinend nicht so guten, Freunde rannten weg. Verzweifelt sah er ihnen hinterher. Der Junge jedoch nicht, stattdessen warf er sich zitternd auf die Knie und wischte sich eine Träne weg. Der König dachte gar nicht nach, er kniete sich einfach vor ihn:,, Was ist los ?" Der Junge schluchzte:,, E..Es t..tu...tut mir le.. lei...d." Der König fragte:,, Weshalb brautest du den das Brot? " ,, Meine Eltern schmissen mich raus, weil ich vergaß die Schweine zu füttern. Und nach einer Woche... Nach einer Woche hatte ich Hunger ..." Der König legte die Hand auf die Schulter des Jungen, der sofort zusammen zuckte. Der König versuchte ihn zu trösten:,, Komm doch heute abend zu mir, dann essen wir gemeinsam und das wird besser schmecken als nur Brot." ,, Vielen Dank." Der Junge sah den König verwirrt an. Nun sah der König, dass der Junge wunderschöne dunkel blaue Augen hatte. Er hatte generell ein hübsches Gesicht, dafür dass er sich wahrscheinlich nicht pflegt. Der König stand auf und half dem Jungen hoch, der nun dem König dankbar, jedoch immer noch ängstlich, anlächelte. Dann sagte der König:,, Dann bis später." Ging weg und winkte. Nun ging er wieder zum Lümmel.

Der nickte lächelnd, die Arme überkreuzt und fragte:,, Gut gemacht! Wollen wir nun spazieren gehen?" Der König nickte und lief ihm hinterher. Da fiel ihm auf, dass er den Lümmel ja noch was fragen wollte:,, Darf ich was fragen?" Der Lümmel nickte. ,, Wenn du mein, ja du weißt schon, weißt, musst du doch was erlebt haben was, Naja, nicht so schön war und da wollt ich fragen, ob du es mir verrätst?" ,,Ok. Also...", der Lümmel atmete tief ein und sprach weiter, ,,Damals waren zwei Männer in meine Mutter verliebt. Viele Jahre lang führten beide sie zu Dates. Ja und meine Mutter hatte sich in meinen Vater verliebt. Viele Jahre lang waren sie zusammen Glücklich und viele davon teilten sie mit mir. Irgendwann hielt es der andere wohl nicht mehr aus, als er betrunken war und meine Mutter gerade vorbei lief brachte er sie um. Dann hat er anscheinend gemerkt was er getan hat und hat sich selbst umgebracht. Dann waren nur noch ich und mein Vater. Ein Vater der jeden Tag trauriger wurde und im Kummer sehr viel trank. Und dann hat er sich nach 4 Jahren in Trauer aufgehangen, nicht im wissen, dass ich im letzten Moment ins Zimmer kam und ihn springen sah. Ich holte ihn sofort weg, doch es war zu spät. Seitdem lebe ich damit, dass wenn ich nur 5 min früher gekommen wäre ihn aufhalten hätte können." Der König war geschockt und hatte Mitgefühl:,, Wenn du ihn da aufgehalten hättest, hätte er es wann anders getan." Der Lümmel nickte:,, Das Treffen ist vorbei, morgen selbe Uhrzeit." Dann rannte er weg.

Der König ging zurück ins Schloss und ein wenig später kam der Junge, den er eingeladen hatte.

Am Esstisch waren beide stumm. Am Ende bedankte sich der Junge und machte Anstalt zu gehen, doch der König rief:,, Warte! Wenn du möchtest gehen wir noch schnell in den Garten." Der Junge nickte.

Im Garten angelangt saßen sie sich auf eine Bank, umgeben von schönen Blumen und anderen Pflanzen. Im Nacken des Jungen sah der König eine Narbe, die anscheinend noch weit in den Rücken lief. Der König fragte danach, doch der Junge zitterte nur. Dann befahl der König, der Junge solle sein Oberteil ausziehen, was er tat. Überall auf dem Rücken sah man Narben, Peitschnarben. ,, Woher hast du die?" Fragte der König. ,, Das ist nur eine Bestrafung meiner Eltern, ich bin nämlich ein schusseliger Junge, den man zu nichts gebrauchen kann." Der König war empört:,, So ein Unsinn! Absofort lebst du genau wie die Diener im Schloss, jedoch kannst du dir aussuchen ob du hier arbeiten möchtest oder nicht. Was arbeitest du den?" ,,Ich bin Handwerklich begabt." ,,Das würde passen. Du könntest beim Brunnenbau helfen und da du minderjährig bist würdest du Essen und Trinken umsonst bekommen. Was sagst du?" ,, Ja! Danke Herr! Doch warum helfen Sie mir?" ,, Weil du mir wie ein guter Bursche vorkommst. Unsere Gespräche bleiben hoffentlich bestehn? " ,, Natürlich. "

Danach zeigte der König des Jungen sein Gemachs und gab ihn eine Bescheinigung, die der Junge den Bauarbeiter zeigen sollte, damit die wussten, dass der Junge auf Befehl dort arbeiten wird. Dann ging der König selber schlafen. 

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