Kapitel 8...Nächtlicher Besucher
Robin fuhr ihre Auffahrt hoch zur Garage. Es hatte zu regnen begonnen. Auch der Himmel schien einen Sch...Tag gehabt zu haben, sonst würde er nicht weinen.
Sie schloß ihr Auto mit der Fernbedienung und rannte mit der Jacke über dem Kopf an ihre Haustür. Da lag ein Blumenstrauß.
Sie bückte sich, um ihn aufzuheben. Ihre Augen sahen um sich. Ganz oben drauf steckte eine Karte, die sie heraus nahm und las:
"Gehen Sie mit mir morgen Abend aus!...BITTE!
Eric"
"Ist er taub oder was?...Was war an meinem - NEIN - nicht zu verstehen, Mister Eric Peters!?", fluchte sie vor sich hin und ging mit dem Strauß zur Tonne, um ihn hinein zu werfen. Genau so erging es der Karte, die sie vorher in tausend Stücke zerriss. Und die landete in der Papiertonne.
Mitten in der Nacht schreckte sie auf aus ihrem Schlaf. Dieses Mal war es kein Albtraum.
Hatte die Hausklingel geläutet?...Oder war es im Traum passiert?...DA!...Da war es schon wieder. Robin sah auf den Wecker:
00:30 Uhr.
Sie stand auf, warf sich ihren schwarzen Kimono über und betrat den Flur in der ersten Etage. Sie machte das Licht an und ging die Treppen runter.
Da läutete es abermals.
Robin öffnete und sah durch den Spalt. "Oh nein! Nicht Sie!"
So schnell sie geöffnet hatte, um so schneller warf sie die Eingangstür wieder ins Schloß, ging in Richtung Schlafzimmer und löschte das Licht im Flur auf dem Weg dorthin.
Doch das Geläute hörte nicht auf.
Robin erhellte erneut das Haus und öffnete die Tür einen kleinen Spalt.
"Guten Abend Miss Wilson!...Schön, dass Sie es sich doch anders überlegen!", ertönte eine Männerstimme. Sie gehörte Eric Peters.
"Sie sind immer noch da? Verschwinden Sie, aber schnell, sonst rufe ich die Polizei!", und Robin schloss die Tür vor seiner Nase zu.
Eric klopfte dieses Mal an und verzichtete aufs Klingeln.
"Mein Audi steht vorn mitten auf der Kreuzung, ist einfach so liegen geblieben. Ich kann ihn nicht mehr starten. Es regnet wie aus Eimern hier draußen."
"Verschwinden Sie!", rief Rob von drinnen hinter der Tür.
Ihr war es völlig egal, dass sein Auto den Geist aufgegeben hatte. Und für den Regen war sie auch nicht verantwortlich. Außerdem wohnten hier mehrere Leute in der Straße, nicht nur sie. Bei denen hätte er genau so gut klingeln können.
Wo hatte er eigentlich ihre Adresse her?
"Miss Wilson, ich komme gerade von einer Versammlung. Es ist schon spät..."
"Dann rufen Sie sich ein Taxi!", fiel sie ihm ins Wort. Der Kerl ging ihr gehörig auf die Nerven. Wie wurde sie ihn nur los?
"Könnten...könnten Sie mich nicht herein bitten und eine Tasse Tee zum Aufwärmen anbieten?", bat Eric, der langsam vor der Tür zu frieren begann.
"Das wäre ja noch schöner! Vielleicht wollen Sie noch eine heiße Dusche nehmen, ihr Revier markieren und mich aus meinem Schlafzimmer werfen?"
Eric sah verdutzt auf die weiße Kunststofftür.
"Markieren?...Raus werfen?", wiederholte er. "Wovon reden Sie?...Wo haben Sie denn den Blödsinn aufgeschnappt?"
"Von dem Mann, den ich umgebracht, in kleine Stücke geschnitten und in Gläser eingekocht hab. Ein Teil ist im Garten verbuddelt und der Rest auf dem Markt verkauft. Ist das Antwort genug?"
Mit jeder Antwort, die Robin von sich gab, wich er immer mehr von der Tür zurück.
"Miss Wilson! Sagen Sie mir, dass das ein Scherz war!"
"Sie sind noch nicht geflohen?", fragte sie ihn.
"Nein! Sollte ich denn?"
Er trat wieder etwas näher an die Tür und legte sein rechtes Ohr an.
"Miss Wilson... Ich hab keine Absichten. Ich möchte nur aus dem Regen raus, trockene Sachen, ein Bett zum Schlafen...Ähm...ich korrigiere...eine Couch würde es auch tun."
"Wie wäre es im Keller?", schlug Rob für seine Wunschliste vor.
"Nicht im Keller. Da ist es kalt und da streunern Mäuse herum!"
"Oh, sagen Sie es doch gleich, dass Sie die Gesellschaft von der etwas größeren Variante - Ratten - vorziehen. Die befinden sich allerdings in der Kanalisation. Vor der Ausfahrt ist ein Gully - Deckel. Nehmen Sie die Abkürzung...Gute Nacht!"
"Okay, okay!...Ein Sessel tut es auch." "Würde ich ja gern, aber ich besitze keinen Sessel....Wenn Sie jetzt bitte gehen würden! Es hat aufgehört zu regnen... Ich bin müde und möchte meine Ruhe."
"Dann gebe ich Ihnen morgen frei, Robin."
Sie wurde langsam sauer. Was bildete er sich ein? Taucht hier mitten in der Nacht auf und klingelt sie aus dem Bett, textet sie an der Haustür zu, stellt noch Ansprüche und Äußerungen, von wegen - Frei geben.
"Und Sie wollen das einfach so entscheiden?...Mitten in der Nacht?"
"Ich bin der Boss!"
"Ah ja! Und Sie glauben, dass das so einfach geht?...Natürlich geht das! Wieso denn nicht?...Irgendwann wird es mir dann vorgehalten!...Vergessen Sie's, Doktor Peters!", kam es von ihr stinksauer hinter der Tür.
"Das Taxi ist gleich da und holt Sie ab und bringt Sie hoffentlich nach Hause! Mein Bruder holt ihr Auto morgen früh in seine Werkstatt...Legen Sie die Schlüssel unter die Fußmatte....Gute Nacht!", und Robin ließ ihn stehen.
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