Kapitel 50...Was willst du noch von mir?

Robin übernahm die heutige Nachtschicht.

Sie betrat die Umkleide und öffnete ihren Spint, um ihre Arbeitskleidung zu entnehmen.
Da ging die Tür auf. Eric räusperte sich und trat ein.

"Können wir kurz reden?"

Robin zog sich weiter um.
"Sollte ich denn zuhören?"
Rob zog ihre weißen Turnschuhe an und schloß ihren Spint ab.

Sie stand nun vor ihm, mit Tränen in den Augen.
"Ich hab es schon einmal gesagt: Unter Kollegen sollte man nichts anfangen!...
Oder willst du mir etwas von - Verzeihung - und - Tut mir leid - erzählen?
Wie lange ist das jetzt her?...Mit dir und deiner Ex -Frau?...
Und da kommst du nun daher und denkst, ich will das alles von dir hören?...Das höre ich zur Zeit andauernd, dass irgend Jemandem irgend etwas leid tut...

Du willst mir etwas über Liebe und Vertrauen beibringen?...Du hast mit Cruz geschlafen, mit deiner Ex - Frau.

Bete zu Gott, dass sie nicht schwanger ist.

Denn dann hast du ein richtig riesiges Problem am Hals!...Und ich bin dann weg!"

Eric holte tief Luft und fragte Robin:
"Bist du jetzt fertig?"

"Was willst du denn noch von mir?"

Eric holte sein Telefon aus seiner rechten Kittel - Tasche und öffnete die Datei, in der er das Video von Cruz gespeichert hatte.

Doch Rob schob ihn beiseite und ließ ihn stehen.

Eric steckte sein Telefon wieder ein und holte mit seiner rechten Faust aus und schlug gegen ihren Spint.

Eric verließ ebenfalls die Umkleide und ging zurück an seine Arbeit. Er kümmerte sich um die OP - Pläne und versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren.

Für den Rest der Schicht versuchte Robin ihm aus dem Weg zu gehen.

War das seine Art sich bei ihr zu entschuldigen? Indem er ihr ein Video auf seinem Handy zeigen will?

Sie war es langsam leid. Liebe war ein gefährliches Pflaster.

Allein schon dieses Wort überhaupt auszusprechen, klang schon verletzlich und nach Hochverrat.

Sobald man verliebt ist, ist man angreifbar und zerstörbar. Man bietet eine Schwachstelle seiner selbst und lässt Vieles viel zu nah an sich heran.
Man benimmt sich total merkwürdig, als wäre man voll neben der Spur und bewegt sich nur in Trance.
Das Essen ist nicht mehr so wichtig , weil man der Meinung ist, man wird nur von der Liebe satt.
Man nimmt viele Dinge um sich herum anders wahr. Man kann nicht mehr klar denken. Man hört sein Herz anders schlagen als sonst - aufgeregter, schnellerer Puls...Alles spielt total verrückt.

Das wollte Robin alles nicht mehr an sich heran lassen. Ihre Seele hatte genug gelitten und ihr Körper hat lange gebraucht, sich wieder zu erholen.

Als Robin zur Notaufnahme kam, saß Rusty übel gelaunt am Computer und zog ein Gesicht, als würde er gleich explodieren.

"Was ist hier los?", erwähnte Rob nebenbei, ihre Augen auf den Warteraum gerichtet.
Rusty drehte sich zu ihr um.

"Oh! Sie redet mit mir!", stellte er fest.

Rob nahm die Patientenkartei vom Telefon herunter, sah ihn an und meinte:

"Oh! Sie kann es auch sein lassen!...Also! Was ist hier los?"

Rusty zeigte auf Schwester Claire. "Das da ist los!", hängte er noch hinten dran.

"Douglas hat sie als Ersatz für Rudy hier eingesetzt, bis sie wieder da ist. Sie geht mir gehörig auf den Geist mit ihren Launen...Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn sie schlechtes Karma versprüht...Im Wartebereich sitzen Patienten, die von uns jeden Tag behandelt werden wollen. Wir müssen zu Einhundert Prozent Einsatz zeigen. Wir müssen wissen, wie wir mit jedem Einzelnen von ihnen umgehen je nach Verletzungsgrad...Sie macht mich wahnsinnig! Je mehr Patienten wir hier sitzen haben, um so schwieriger wird es für sie, den Überblick zu behalten!...So kann ich einfach nicht arbeiten, wenn ich ihr sagen muß, was sie als Nächstes tun soll!......Sag schon, Robin!... Wann kommt Rudy endlich wieder?", jammerte Rusty herum.

Robin lächelte leicht. Rusty blickte sie erstaunt an.

"Heißt das, wir reden wieder miteinander?", fragte er sie.

"Na schön!", gab sie darauf.

Rusty sprang von seiner Arbeit auf und jubelte und tanzte um Rob herum und schenkte ihr eine freudige Umarmung.

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