Kapitel 41...Sarahs Geheimnis

Es war Montag Mittag. Eine neue Woche hatte begonnen.

Robin trat trotz der letzten Vorkommnisse ihre Spätschicht an. Vor dem Krankenhaus war ein Massenauflauf von Menschen und Rettungswagen.

"Was ist passiert?", fragte sie einen Fahrer vom Rettungsdienst.

"Es gab eine Schiesserei, ein paar Blocks weiter an der großen Brücke...Bei der Bank, in der Nähe vom Park."

"Gibt es schon eine Zahl an Verletzten?"

"Nein Miss!"

Robin rannte ins Krankenhaus und zog sich schnell um, ehe der Ansturm begann. Rudy kam zu ihr ins Schwesterzimmer. "Geht es dir gut?" "Ja, alles gut. Ich kann arbeiten." Rusty gab ihr ihr Handy zurück. "Er hat ein paar mal angerufen und zich Nachrichten hinterlassen.", sagte er zu ihr. Rob nahm es aus seiner Hand und steckte es in ihre rechte Kitteltasche.

"Lasst uns dem Massenauflauf entgegentreten. Heute wird ein langer Tag für uns.", sagte Rudy und die drei verließen im Gleichschritt das Schwesterzimmer.

Als die drei in die Notaufnahme kamen, war die Hölle bereits herein gebrochen.

"Oh mein Gott!", flüsterte Rusty, als er das ganze Ausmaß in Augenschein nahm.

Eine weitere Patientin wurde von draussen herein geschoben. Sie war fast bewußtlos und blutüberströmt. Es tropfte von ihrer Trage auf den Fußboden herab und das war nicht gerade wenig.

Rusty war heran getreten und verlangte die Klemm - Mappe. "Wer ist sie?", fragte er die Rettungssanitäter. Rusty sah auf ihr Gesicht. "Sarah...Wil..." und seine Blicke suchten sofort nach Robin.
Sie fing ihn ab und schaute verunsichert. Sarah drehte unter Schmerzen ihren Kopf in Robs Richtung. " Nein!", kam es aus Robins Mund. Sie sah in Sarahs tränengefüllten Augen und ließ den Telefonhörer fallen. Sie atmete schnell und ging auf sie zu. Sarah wurde an Rob vorbei geschoben. Sarah griff flüchtig nach Robins Hände und flüsterte kaum hörbar: "Es tut mir...leid...Es tut mir...alles...so...wahnsinnig leid!" Robin beugte sich zu ihr. "Was tut dir leid?" und weiter konnte sie ihr nicht folgen, denn die Türen zum OP wurden geschlossen.

"Was ist dort passiert?"
Robin war total aufgebracht, entsetzt und klang hysterisch. Sie drehte sich im Kreis und sah um sich viele Verletzte, die Schmerzen hatten und Blut verloren und schrien.

Ein Krankenpfleger schaltete den Fernseher im Wartebereich ein und alle verfolgten die Schießerei in den Nachrichten.

Robin hielt ihre Hände vor ihr Gesicht.

Was war nur aus all den Menschen geworden?

Ein Sanitäter kam auf sie zu.
"Es war furchtbar. Sie war mitten drin im Kugelhagel. Sie wird es nicht schaffen!"

Rob nickte und sagte zu ihm: "Sparen Sie sich das! Davon will ich nichts hören!" und sie setzte sich auf die Lounge. Sie wußte nicht, ob sie weinen oder froh oder ob sie überhaupt traurig darüber sein sollte. Schließlich hatte Sarah ihr das Leben zur Hölle gemacht. Aber jeder hatte eine zweite Chance verdient...Auch Sarah.

Irgendwann holte eine Frauenstimme sie aus ihren Gedanken.
"Was ist hier los, Robin?"
Ihre Eltern waren bereits informiert worden und kamen mit Justin aufgeregt und total durch den Wind auf sie zu.

Robin stand auf.

"Ich weiß es nicht!"

"Was hatte sie da zu suchen?", fragte ihre Mutter.
"Keine Ahnung!...Woher soll ich das wissen? Sag du es mir!...", antwortete Rob schnippisch ihrer Mutter. "Sie hat euch angerufen, dass sie wieder draussen ist. Und ihr verheimlicht es mir und tut auf der Weihnachtsfeier im Obdachlosenheim, als wäre die ganze Welt wieder in Ordnung zwischen uns für ein Gott verdammtes - Es tut mir leid?!..."

Da wurde die OP - Tür geöffnet. Alle vier Wilson richteten ängstlich ihre Augen darauf und wappneten sich schon für das Schlimmste.
Eine Assistentin kam im Grün heraus. "Familie Wilson?"

"Ja!", antwortete Dave.
"Wie geht es ihr?"

"Sie hat eine Menge Blut verloren. Wir benötigen ihre Hilfe. Wir haben nicht genug Vorrat an ihrer Blutgruppe. Wir möchten Sie bitten, etwas zu spenden."

Eveline sah ihren Mann ängstlich an.
Robin beobachtete dieses Hin und Her zwischen ihren Eltern.
Was war hier los? Was verheimlichten ihre Eltern noch vor ihr?

"Das...Das können wir nicht tun!", sagte Eveline, während sie ihrem Mann in die Augen sah. Robin und Justin sahen ihre Eltern geschockt an.

"Was soll das heißen - Wir können das nicht tun?", war Rob empört.

"Sie ist unsere Schwester!...Wir müssen ihr helfen! Sie verblutet sonst da drin!", entgegnete Justin.
"Wir können sie doch nicht im Stich lassen und sie ihrem Schicksal überlassen! Egal, was sie getan hat, so zu sterben, das hat sie nicht verdient!", protestierte Justin.

"Was läuft hier gerade ab, Mum?...Dad?", fragte Robin eindringlich und wechselte ihre Blicke zwischen ihren Eltern hin und her.

"Was verschweigt ihr uns?...Was?....Antwortet!", keifte Robin ihre Eltern fordernd an.

Dave und Eveline bewahrten vorerst Ruhe.

"Was geht hier vor sich?", forderte Justin ihre Eltern etwas lauter auf.

"Sarah...Sarah...Sie...Sarah ist...Sie ist nicht...Sie ist nicht eure...Nicht eure...Sie ist...!", begann Eveline.

"Sie ist...sie ist...adoptiert...Sarah ist adoptiert!", erklärte Dave.

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