Kapitel 22...Warren
Nach dem Essen fuhr Eric mit Robin ins Krankenhaus zurück. "Vielen Dank Mister...Ähm...Eric! ich werde dann mal gehen!", kam es ihr schüchtern über ihre Lippen. Sie verzog sich ins Zimmer von Terry und sah nach ihrem großen Bruder. Er schlief friedlich und hörte sie womöglich, als sie sein Buch aufschlug und laut zu lesen begann.
"Falls ich dir zu schnell lese oder du etwas nicht verstehst, unterbrich mich und dann frag mich ruhig...", und sie nahm sich die erste Seite vor.
"Kapitel Eins
Die Brigg "Vorwärts"
Am 5. April 1860 war im Liverpooler..."
Irgendwann fielen ihr die Augen zu und das Buch fiel aus ihren Händen und landete mit den Seiten auf dem Fußboden. Sie wusste nicht, wie lange sie geschlafen hatte. Rusty weckte sie. "Was ist los?"
Rusty zog sie hastig aus Terrys Zimmer.
"Warren..."
"Was ist mit Warren...Rusty..."
"Komm und sieh selbst." Er zog sie an seiner Hand umklammert in die Notaufnahme. Warren war sternhagelvoll und lag auf einer Trage. Rudy und Eric waren bei ihm. Aus seinen Armen, kurz über den Handgelenken, tropfte Blut. "Oh mein Gott!...Was ist passiert?", fragte sie Eric entsetzt, besorgt und verängstigt. Er drehte sich zu ihr. "Er hat eine Alkoholvergiftung, Atemprobleme, Krampfanfälle, eingeschränktes Bewusstsein, unkontrollierbares Erbrechen...Es geht ihm nicht gut, Rob....Sein Herz wird dem Stress nicht standhalten....Neben seinem Bett fand man eine zerbrochene Flasche mit Blut. Damit muss er sich die Pulsadern aufgeschnitten haben?", erklärte Eric ihr schnell.
"Wieso sollte er sich selbst die Pulsadern aufschneiden, Eric? Es ging ihm gut! Er hat eine wundervolle Unterkunft und Freunde. Warren hat uns! Also verstehe ich nicht ganz die Lage! Und wo kommt der Alkohol her? Er war jahrelang trocken. Er hat es mir versprochen nie wieder ein Flasche anzurühren, weil er weiß, dass das seine Ende sein wird....Ich habe es seiner Frau am Sterbebett versprochen, dass ich auf Warren aufpassen und ihn von diesem Teufelszeug fernhalten werde....Helfen Sie ihm bitte, Eric!", flehte Robin ihn weinend an. "Was gedenken Sie zu tun, Eric?"
"Ich könnte ihn operieren. So, wie ich das heraushöre, leidet er bereits an Leberzerose."
"Dann tun Sie es verdammt nochmal!", sprach sie im wütenden Ton zu Eric.
Robin eilte zu Warren und nahm seine Hand in ihre und rieb sie ihm, um ihn etwas zu wärmen. Sie schalt ihn ein klein wenig, aber nicht zu sehr. "Auf was für Ideen kommst du eigentlich? Du solltest dich doch von dem Teufelszeug fern halten...Ich hab es deiner Lucie versprochen!"
"Das Päckchen...von heut morgen...Da waren...lauter Flaschen drin. Ich konnte nicht widerstehen.
Es tut...es tut so weh, Rob...", und er drückte ganz fest ihre Hand. Sie kümmerte sich um seine Verletzungen an seinen Handgelenken. Ihm rollten ein paar Tränen über sein Gesicht und er erbrach sich aufs Neue. "Es wird alles wieder gut, Warren!", versprach sie ihm unter Tränen.
"Sie sind ein gutes Kind, Miss Robin! Sie waren für mich immer da, eine Freundin...", schluchzte Warren und suche nach ihren Händen und hielt sie fest. "Bald werd ich meine Lucie wiedersehen und dann sind wir wieder vereint, sie und ich..."
"Sie müssen jetzt leise sein, Warren! Sie dürfen nicht so viel reden. Das strengt an. Jetzt kümmern wir uns erstmal um Sie! Versprochen!", und sie strich ihm seine Haare aus seinem Gesicht. "Wir sehen uns später, wenn Sie wieder aufgewacht sind, Warren! Ich werde dann bei Ihnen sitzen!"
"Danke Miss Robin! Ich wünschte, ich hätte so eine wunderbare Tochter wie Sie!", und eine Träne rollte an seiner Stirnseite hinab. Und er begann sich schluchzend zu übergeben.
Robin rollte Warren auf die Seite, dass das Erbrochene auf den Fußboden kleckerte.
Rob sah Eric hilflos an. Er verneinte, sie solle stark für ihn bleiben..."Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um ihm die Leviten zu verlesen, Wilson!", ermahnte Rusty sie. "Warum sollte ich das tun? Er ist ein Kämpfer, ein guter Mann! Das war nur ein kleiner Fehltritt in seinem Leben! Also sag mir nicht, was ich tun soll und was nicht, Mc Allister!..Dann hättest du mich auch nicht holen brauchen!", zeterte Rob ihn an.
Warren zitterte vor Angst am ganzen Körper und hielt Robin an den Händen fest. "Bleiben Sie bei mir Miss Wilson! Bitte lassen Sie mich nicht allein sterben.", flehte Warren sie an. Robin beugte sich über ihn und flüsterte: "Heute wird hier niemand sterben, hören Sie? Also strengen Sie sich an, dass Sie wieder gesund werden.", und Robin ließ ihn los.
Der OP war soweit hergerichtet.
Sie sah Warren nach, denn Eric hatte ihr verboten mit in den OP hinein zu kommen. Es waren von ihrer Seite her zu viele Gefühle im Spiel. Sie würde dadurch Fehler machen.
Er versprach ihr, alles Mögliche zu tun, um ihm zu helfen.
Sie setzte sich in den Wartebereich auf die Lounge und zog ihre Füße an. Sie legte ihren Kopf auf die Knie und versuchte zu beten.
Justin war aufgetaucht und setzte sich zu ihr. "Wie geht es Warren?"
Robin sah sie an. "Wie hat er den Alkohol ins Obdachlosenheim schmuggeln können? Er hat doch gewusst, dass das verboten ist. Ich hab seiner Frau kurz vor ihrem Tod versprochen, ihn davon fern zu halten. Sie sagte zu mir, sie habe Angst, wenn sie nicht mehr da ist, dass Warren wieder rückfällig wird...Er sprach vorhin von einem Päckchen, mit Flaschen..."
"Ich hab keine Ahnung, woher das kommt, Robin, ehrlich!...Moment!...Ihm hat heut morgen ein Postbote ein Paket gebracht?..." wunderte es Justin. "Normalerweise hat er niemanden mehr, der ihm Geschenke machen könnte."
Robin stand auf. "Ich denke schon!" Sie ging sich umziehen und fuhr aufs Revier.
Sie ließ sich Auskunft über Sarah geben, nachdem sie den Verwandtschaftsgrad geklärt hatte.
Als sie wieder an ihrem Auto stand, nahm sie ihr Telefon und wählte Sarahs Nummer an.
Als abgenommen wurde, platzte Rob los.
"Was hast du angerichtet?'
"Wovon redest du?", stellte Sarah sich dumm.
"Die Kiste mit dem Alkohol für Warren!", verhalf Robin ihr auf die Sprünge.
"Oh, das meinst du? Hat es ihm gefallen?", lachte sie.
"Sag mal, geht's noch?...Warren durfte das Zeug nie wieder anfassen! Und du verleitest ihn dazu, danach zu greifen? Das ist sein Todesurteil!"
"Es ist nicht meine Schuld, wenn er davon getrunken hat."
"Es wird deine Schuld sein, falls er die OP nicht überlebt! Dann bist du dran wegen Todschlags!", und Robin warf ihre ältere Schwester aus der Leitung.
Ihr Weg führte sie zum Hospital zurück.
Eric kam ihr schon entgegen und nahm sie in seine Arme.
"Er hat nochmal verdammt großes Glück gehabt.", gab er ihr freudestrahlend zu verstehen.
"Wo ist er?", fragte sie ihn, wieder den Tränen nahe.
"Sein Zimmer ist neben Terry. Dann hast du es nicht so weit zu deinem Bruder."
Sie strahlte ihn an und ließ Freudentränen kullern.
"Danke Doktor Peters!", und sie küsste ihn auf seine linke Wange.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top