Kapitel 20...Mein Name ist Eric

Robin kam irgendwann zwischen sieben und acht Uhr in die Notaufnahme und betrat müde das kleine Büro. Dort wartete bereits ein gedeckter Tisch und frisch gebrühter, heißer Kaffee.

"Hat wer Geburtstag?"
"Nein Wilson! Peters hat bestellt. Komm, setz dich zu uns...Ich wollte mich bei dir entschuldigen...wegen Sarah...Ich hab mit angehört, was deine jüngere Schwester über sie gesagt hat... Ich wusste nicht, dass es so arg ist...Ich verstehe dich jetzt besser."

Robin setzte sich zu Rudy und Rusty an den Tisch und goss sich eine Tasse Kaffee ein.

"Sie ist nicht meine Schwester...nicht mehr...Sie ist so anders als wir drei..."

"Es muss immer jemanden in der Familie geben, der aus der Reihe tanzt. Und das ist nun mal sie...Ich mache mir Sorgen um dich...", gab Rudy ihr zu verstehen und Rusty sprach mit vollem Mund: "Ich auch!"

"Wenn du reden willst, wir sind für dich da, okay?" Robin nickte und nahm sich ein Brötchen aus dem Korb.

Nach dem Frühstück suchte Robin Doktor Peters in seinem Büro auf. Sie klopfte an und wartete. Jemand öffnete ihr die Tür. "Miss Wilson!" 

"Ähm, ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen. Ich hab meine Schicht verschlafen...es tut mir leid!", und mit einem seichten Lächeln holte sie einen Teller mit ein paar belegten Brötchen für ihn hervor. Sie reichte ihm das Frühstück mit einem: "Danke!" Er nahm es sehr gerne an.

"Rudy hat mir gesagt, dass du mehr hier bist als zu Hause. Ich würde genau so handeln, wenn ein Mitglied meiner Familie hier liegen würde."

"Und danke schön für das Frühstück. Das nächste Mal sitzen Sie mit uns am Tisch, Doktor Peters."

"Eric...Mein Name ist Eric."

Robin steckte ihre Hände in ihre Kitteltaschen, lächelte ihn leicht an und nickte zustimmend.

Zehn Minuten später:

"Hallo Terry! Wie geht es dir heute?" Terry antwortete ihr immer noch nicht. "Ich lege dir dein Lieblingsbuch auf den Nachtschrank hier...Kapitän Hatteras von Verne. Wenn du wieder wach bist, liegt es gleich hier parat und du kannst es lesen. Wenn es dir nichts ausmacht, lese ich dir auch vor. So haben wir es immer gemacht, wenn einer von uns beiden krank war...Deine Werte sind so weit im normalen Bereich. Kann ich sonst noch etwas für dich tun?" Sie setzte sich zu ihm und strich über den Bucheinband und schlug das erste Kapitel auf.

"Ich war neulich im Tanzstudio bei Jermaine und seiner Frau Jolie...Ich war seit dem Wettbewerb nicht mehr dort...Aber das weißt du ja...Sie möchten, dass ich zurück komme. Mein Spind ist noch frei...Was sagst du dazu?...Du hast mich damals ermutigt und ich hab dich dafür gehasst, weil du mich dorthin geschleppt hast...Ich vermisse das Tanzen, aber die Bruchstelle macht mir zu schaffen. Jeden Tag spüre ich den Schlag und die Schmerzen. Ich hab zweimal in der Woche meine Therapie im Krankenhaus. Doktor Douglas kümmert sich darum...

Du willst sicherlich wissen, wie es deiner Werkstatt geht. Ich muss dich leider enttäuschen. Es steht nichts mehr...Alles ist nieder gebrannt bis auf die Grundmauern...Es tut mir so leid, Terry!...Du hast dafür geackert und gekämpft...Dad kümmert sich um die Aufräumarbeiten und Sarah arbeitet bei ihm ihre Schulden ab. Damit sie dir alles zurückzahlen kann...Irgendwann...Okay großer Bruder! Ich muss erstmal an die Arbeit zurück. Ich komme später wieder und dann lese ich dir aus Jules Verne vor...Ich liebe dich Terry Wilson...Wir warten auf dich."

Als sie aus dem Krankenzimmer kam, saß Eric auf der schwarzen Lounge im Wartebereich vor der Zimmertür gegenüber. Er erhob sich und kam auf sie zu. "Wo ist ihr Kittel?", fragte sie Eric Peters.

Er war mit einem schwarzen Seidenhemd und Jeans gekleidet. Und er trug ihre Zivilklamotten über seinem rechten Arm.

"Miss Wilson!...Würden Sie bitte ihre Sachen anziehen?", und er reichte sie ihr.

Sie sah zu ihm auf. "Was soll das? Bin ich etwa gefeuert?"

"Nein! Sind Sie nicht!...Sie und ich werden jetzt unseren Feierabend antreten und werden Essen gehen....Und keine Widerrede!" 

"...Aber...", sträubte sie sich.

"Anziehen!", und er reichte ihr ihre Schuhe.

Sie zog sich im Wartebereich um, während er mit dem Rücken zu ihr stand und sie fragte, was sie lieber mochte: chinesisch, griechisch, indisch oder italienisch.

Als sie ihre Jacke angezogen hatte, fragte sie ihn. "Und Sie?" Er bot ihr seinen Arm an und sie hakte sich bei ihm ein und sie gingen Richtung Ausgang durch die Hintertür. "Ich hab zuerst gefragt.", und er öffnete die Beifahrertür seines Audis.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top