Kapitel 2...Badezimmer in Gefahr
"Terry, du blockierst das Badezimmer und das schon seit einer Dreiviertelstunde, man. Was treibst du denn solange da drin?...Ist dir klar, daß hier noch andere in diesem Haus wohnen, die es benutzen wollen?", und sie klopfte erneut mit ihrer rechten Faust gegen die Badtür.
"Hey Jus! Mach nicht so einen Lärm am frühen Morgen! Steh früher auf oder frag die Nachbarn nebenan. Vielleicht haben sie ja Erbarmen mit dir.", kam es aus dem Inneren vom Badezimmer der Wilsons.
"Und außerdem bist du ja wohl die Einzige in der, ach so langen, Warteschlange. Also was soll das Theater?", fügte Terry hinzu.
Terry war der Älteste von vier Kindern der Wilsons - Geschwister.
Er besaß eine eigene Autowerkstatt mit einer kleinen Tankstelle am Rande der Stadt. Terry liebte den Geruch von Benzin und Öl. Das Geschäft lief gut, er konnte sich nicht beklagen.
Er liebte den Schmutz. Doch er hasste den Schmutz, der an seiner Schwester Sarah klebte.
Sie war die Zweitälteste der Vier. Sie war sehr verwöhnt und der Liebling von Dave und Eveline Wilson. Sie wußte, wie man einem Honig um's Maul schmierte, nur um das mit offener, ausgestreckter Hand zu bekommen, was sie wollte...Geld, ein neues Auto. Jeder Wunsch wurde ihr erfüllt.
Deshalb gab es wegen ihr sehr oft Streit unter den vier Geschwistern. Denn ihr glaubten die Eltern mehr, als den anderen Drei. Sarah hatte mehr Narren - Freiheiten und konnte tun und lassen, was sie wollte...Während die anderen Drei die Regeln des Hauses einzuhalten hatten.
Die Dritte im Bunde war Robin.
Ihr großer Traum war eine Solokarriere als Tänzerin. Sie trainierte überall...zu Hause, im Park, in der Schule...später im Studio von Jermaine und Jülie.
Sie war großartig. Sie blühte auf, wenn sie mitten im Tanz steckte und vergaß all den Streß und Ärger.
Danach war sie ein neuer Mensch -
bis zum Tag des Unfalls, der ihren größten Traum für immer platzen ließ.
Nach ihrer Genesung suchte sie sich einen Job und landete schließlich im "Open Hospital".
Justin, liebevoll Jus genannt, war das jüngste Mitglied der Geschwister, süße 23, arbeitete in einem Obdachlosenheim. Sie war die reinste Nervensäge. Sie konnte ihre Geschwister auf die Palme bringen, vor allem ihren großen Bruder Terry. Sie zog ihn auf, wo sie nur konnte und er fiel immer darauf herein.
Wenn man bedenkt, dass jeden Morgen im Hause Wilson eine Schlacht statt fand, wenn es um das Badezimmer ging.
Leider verlor Terry immer wieder die Schlacht...Jeden Morgen.
Justin keifte immer noch vor der Tür. Ein Spalt wurde geöffnet und zwei braune Augen lugten hervor. Jus wurde langsam wütend und schob die Tür mit aller Kraft auf und baute sich vor ihrem großen Bruder auf. Der war nur mit einem Handtuch um die Hüften bekleidet.
Er hatte noch etwas Rasierschaum auf dem Oberkörper und in der rechten Hand lag der Rasierer.
"Hey, das ist meiner!", schnauzte Jus ihn an. "Kauf dir einen Eigenen. Und komm mir ja nicht mit der Ausrede, er liegt in der Werkstatt...Oder er liegt bei irgendeinem Betthäschen von dir...Das kannst du knicken. Das kauft dir doch keiner ab, man!"
Sie ging auf ihn zu und nahm ihm den Rasierer weg und schob ihn aus dem Badezimmer hinaus.
"Was soll das, Justin?", fragte Terry seine jüngste Schwester.
"Entschuldige Bruderherz! Aber das hier ist nun mal leider das einzige Bad im Haus und ich bin gerade ein Notfall!", und sie schlug ihm die Tür vor der Nase zu.
Terry hielt sich das Handtuch unterhalb der Gürtellinie fest und rief in Richtung Badezimmer:
"Ich bin noch nicht fertig, man! So kann ich nicht zur Arbeit!"
"Dann nimm eine Pinzette und vollende dein Kunstwerk im Flur vor dem Garderobenspiegel!", kam es aus dem Bad. Justin legte ihm eine kleine Pinzette vor die Tür.
"Soll das'n Witz sein, Jus?"
Terry hob sie auf und stellte sich vor den Spiegel in der Garderobe. Er besah seinen halbfertig rasierten Oberkörper und wischte mit dem rechten Zeigefinger durch den Schaum und zog an einem Haar.
"Autsch!", zischte er und maulte: "Sag mal, bist du vom Blitz getroffen oder was? Du bist verrückt! Das tut ja schon mit den bloßen Fingern weh. Was soll das denn erst mit der Pinzette werden?", nörgelte er vor sich hin. Dann brüllte er laut, dass Jus ihn hören konnte:
"Du weißt schon, dass das höllisch weh tut?...Wie haltet ihr das denn mit Heißwachs aus?"
Da ging die Haustür auf und Robin trat ein. Sie schloß die Haustür und drehte sich zu Terry. Sie blieb abrupt vor ihm stehen und beäugte ihren Bruder von oben nach unten. Er stützte seinen rechten Arm auf der Kommode ab, mit der anderen Hand hielt er das Handtuch fest und fragte Robin verlegen:
"Du bist schon hier?...Ehm...Wieso bist du nicht auf Arbeit, Rob?", und er grinste verlegen.
"Oh...Ehm, ich hab...Ich hab meinen Job gekündigt und bin jetzt obdachlos.
Ich hab gerade meine Wohnung in die Luft gesprengt. Hast du nicht den lauten Knall gehört?...Nein?...Dann muß ich mich wohl das nächste Mal mehr anstrengen!", und sie ging an Terry vorbei. Sie fasste nach dem Handtuch und zog ein wenig daran.
"Hey!", brüllte Terry durch den Flur und hielt das Handtuch fest, damit es Robin ihm nicht ganz vom Körper zog.
"Hab dich nicht so, Bruderherz! Ich hab schon andere nackt gesehen.", gab ihm seine jüngere Schwester Robin zu verstehen und sie betrat die Küche und ließ ihn halb nackt im Flur stehen.
Terry sah ihr nach und sah dann in den Spiegel.
"Okay, das reicht jetzt! Was zuviel ist, ist zuviel!"
Er zog das Handtuch höher, wischte den Schaum damit ab und polterte die Eichenholz - Treppe hinauf in sein Zimmer. "Weiber!...Typisch Schwestern! Manchmal frage ich mich, wieso davon hier so viele in diesem Haus herum rennen."
Dort zog er sich für die Arbeit an, nahm seine Motorrad - Schlüssel und fuhr in seine Werkstatt.
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