Kapitel 12...Mulmiges Gefühl
Kurz vor Feierabend verließ Sarah das Büro von Doktor Peters. Rudy bekam ihren Abgang mit wie sie ihn anflippte und ihm einen Kußmund zu warf und ihre lange, blonde Mähne im erotischen Stil nach hinten warf. Eric lächelte Sarah an und als er Rudys Blick im Nacken spürte, schaute er sehr ernst drein und verzog sich in sein Büro zurück.
Rudy ging mit Robin nach dem Feierabend in den "Coffee-Shop" auf ein kleines Bierchen und einen kleinen Snack.
Als die Beiden sich an das große Fenster mit Kino - Ausblick gesetzt hatten, bestellte Rudy. "Die Runde geht heute auf mich, Rob..."
"...Dann übernehme ich das nächste Mal die Rechnung.", blödelte Robin. Rudy kam nicht drum herum und berichtete Rob, was sie heute gesehen hatte. "Hast du mitbekommen, daß deine Schwester den Peters den ganzen Nachmittag blockiert hat? Er hat seinen Pager - Alarm ignoriert.
Sie war wohl den ganzen Nachmittag bei ihm. Was werden die da drin solange gemacht haben?...Die haben mit Sicherheit kein Schach gespielt....Vielleicht Strip - Poker?..."
Robin sah ihre Freundin an.
"Du denkst doch nicht jetzt allen Ernstes darüber nach, Wahly?...Und außerdem, was war das vorhin?"
"Was meinst du?...", stellte Rudy sich etwas aus spaß dumm. "...Meine Ungehorsamkeit oder meine große Klappe? Wir brauchen mehr Belegschaft, sieht er das denn nicht? Ich brauch endlich mal ne Pause... Wir alle brauchen die!...Einer muß doch den Rand aufmachen. Und Rusty kannst du voll und ganz vergessen. Er fängt an zu singen wie eine Nachtigall, wenn er seine Meinung geigt und sabbert sich das Hemd voll, wenn er Eric gegenüber steht.
Alles läuft auf den Fußboden, dass man hinterher nachwischen muß!"
"Mag sein, dass es so ist. Doch das gibt dir noch lange nicht das Recht ihm gegenüber das letzte Wort zu haben, geschweige ihm zu widersprechen. Er ist dein Vorgesetzter, nicht dein Ehemann! So kannst du nicht mit Doktor Peters reden, nur, weil du Sex im Fahrstuhl brauchst!"
Rudy spießte ein Stück Braten mit ihrer Gabel auf.
"Erzähl du mir was über Sex. Denn du sitzt auf dem Trocknen und ich nicht...."
" Sagtest du nicht vorhin etwas von Sexentzug? Was denn nun? Soll ich mir jetzt die richtige Antwort aussuchen? Tor A oder Tor B? Was wäre der Preis? Eine Kiste mit Sex - Spielzeug, dass ich nicht mehr auf dem Trocknen sitze in Tor C ? Oder steht in Tor B der Mann, der es faustdick hinter den Ohren hat?
Wahly, du bist manchmal unausstehlich und total durchgeknallt...und schmutzig. Ja! Deine Gedanken sind schmutziger als schmutzig!", geigte Rob ihrer Freundin ihre Meinung mit einem breiten Grinsen in ihrem Gesicht.
"Und was befindet sich in Tor A?...Erzähl mir lieber, was es mit deiner Schwester Sarah auf sich hat. Wieso hasst du sie?", bat Rudy.
Robin sah aus dem Fenster. Und in Gedanken spürte sie erneut die Wucht des gefüllten Schals, den ihr Sarah ans Bein schlug. Sie zuckte zusammen.
"Robin?...Alles in Ordnung?"
Nach dem Abend fuhr Robin mit einem mulmigen Gefühl im Magen zum Tanzstudio. Sie parkte ein und löschte die Scheinwerfer ihres Autos. Das Studio war schon dunkel. Sie ließ die Scheibe herunter und starrte einfach nur auf das Logo des Studios über der Eingangstür. Sie konnte nicht anders und stieg aus. Lehnend an ihrem Wagen schaute sie immer noch auf die Buchstaben über dem Tanzstudio - Eingang. Wieder hatte sie die Bilder vor Augen, die an diesem Tag passiert waren.
Sie sah Sarahs grimmiges Gesicht vor sich, als die Jury die Entscheidung verlauten ließ, noch während Robin ihre Choreo vortanzte. Da war er wieder...der Schmerz.
Robin stieg wieder in ihr Auto ein, drehte den Schlüssel im Zündschloß, startete ihr Auto und fuhr vom Parkplatz.
Der nächste Morgen:
Sarah stand an der Notaufnahme und wartete auf ihre Schwester Rob.
Rudy beäugte sie die ganze Zeit skeptisch, bis sie genug gesehen hatte und trat auf Sarah zu. "Suchst du was Bestimmtes?", fragte sie sie.
"Ich will zu meiner Schwester. Ist sie da?"
Rudy sah um sich herum. "Siehst du sie hier vielleicht irgendwo?...Es wäre besser, wenn du das Krankenhaus verläßt. Die Tür steht offen. Du findest sicherlich allein hinaus!", und Rudy ging ans Telefon.
Als sie aufgelegt hatte, fragte Sarah sie: "War das für mich?" Rudy beugte sich zu ihr herüber. "Ich wüßte nicht, was dich das angeht, Wilson!...Wir haben Patienten, die auf mich warten.
Also nimm deinen IQ und geh!...Ich hab zu tun!...UND DU AUCH!", giftete Rudy Sarah an.
"Ja, ich hab einen Job! Ich bin Tänzerin. Die Beste!"
"Die Beste von was? Sich Knoten in die Füße zu machen ist kein Job!
Da muß man nicht die Beste sein. Die Besten stehen an jeder Ecke der Strasse, wenn du verstehst, was ich meine."
Eine Stimme im Hintergrund war zu hören.
"Du weißt nicht im Geringsten, was es heißt hart zu arbeiten. Geschweige, dass du das Wort - Arbeiten - schreiben oder buchstabieren kannst!" Sarah drehte sich zu ihrer Schwester um, die im grünen OP - Kittel hinter ihr stand.
"Okay, okay! Ich bin schon weg!"
Doch bevor sie sich an Rob vorbei manövrierte, flüsterte sie ihr ins Ohr:
"Nimm deine bissige Bulldoge an die Leine. Das Tierheim ist gleich um die Ecke. Ein Käfig wird für sie sicher noch frei sein.", und sie sah zu, dass sie sich entfernte.
Robin warf Rudy einen fragenden Blick zu. "Was hast du dieses Mal angestellt, Rudy Wahly?"
"Nichts!...Gar nichts! Ich bin unschuldig!...Kannst du meinen Nachnamen nochmal aussprechen? Ich höre ihn zur Zeit so selten...Ich weiß schon gar nicht mehr, wie er geschrieben wird!", bettelte sie Wilson an.
Robin bewarf sie mit der grünen Kluft, die sie ausgezogen hatte.
"Das reicht jetzt Rudy! Schluß damit!...Hör auf dich selbst zu bemitleiden und versuch wieder klar zu denken...Wir haben zu tun!"
"Wenn du meinst!"
"Sie hat Recht!", entgegnete Robin.
"Wer?"
"Sarah!"
"Wieso?....Womit denn?"
"Du bist eine bissige, unausstehliche Bulldogge! Du gehörst ins Tierheim!...Eindeutig!"
Rudy lachte laut auf und bekam sich nicht wieder ein."Bulldogge!...", wiederholte Wahly. "Wenn ich sie das nächste Mal erwische, werde ich ihr zeigen, wer von uns Beiden ins Tierheim gehört!", zischte Rudy durch ihre Zähne.
Robins Blick hätte Rudy auf der Stelle töten müssen und dann schrie sie ganz laut in der Notaufnahme herum:
"WAHLY!"
Rudy lächelte über das ganze Gesicht. "Na siehst du? Geht doch! War doch ganz leicht!", antwortete Rudy auf den Brüller und folgte grinsend und zufrieden ihrer Freundin in den endgültigen Arbeitstag.
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