7. Kapitel
Nach der Schule steige ich in den Bus bis zu meiner Haltestelle und keuche erschrocken auf, als ich den Jungen von heute Morgen sehe. Gerade hatte ich mich verstecken wollten, da kam er schon auf mich zu. "Fuck", nuschele ich und dachte daran, dass er ja nun meinen Instagram Namen hatte. "Wie war das?", er schaute mich amüsiert an und grinste. "Wie heisst du noch gleich?", fragte ich und errötete leicht. Diese blöde Mädchenröte! "Hab dir meinen Namen noch gar nicht verraten". Er grinste mich mit einem fiesen Funkeln in den Augen an, was aber so schnell wieder verschwand, wie es aufgetaucht war. Ich wiederholte meine Frage nach seinem Namen, doch er zuckte nur mit den Schultern. "Achso, du weisst wie ich heisse, aber ich darf deinen Namen nicht kennen?". Ich zog skeptisch die Augenbrauen zusammen, so dass sich eine kleine Falte auf meiner Stirn bildete. Er lachte auf und antwortete in leicht spöttischem Ton: "Wie gesagt, Baby, hab dir 'ne Anfrage geschickt. Schau einfach nach". "Wie gesagt, Süßer, ich habe mein Handy nicht dabei", entgegnete ich schnippisch und war ganz kurz davor ihm die Zunge herauszustrecken. Ich biss mir hastig darauf, damit es nicht doch noch passierte. "Baby... Du stehst drauf so genannt zu werden." Das war keine Frage gewesen, also antwortete ich auch nicht. Er sah mich fragend an: "Stimmt's?" Ich rollte genervt mit den Augen, was ihn abermals zum Lachen brachte. "Warum sollte ich dir darauf antworten?", frage ich mit einem bitteren Unterton in meiner Stimme. Ich versuchte bedrohlich zu wirken, schrumpfte aber immer weiter in mich zusammen. "Du liebst es. Ach, Baby, gibt es doch zu!" Ihm schien der Geduldsfaden gerissen zu sein, also nickte ich widerwillig. Natürlich gefiel es mir. Ich bekam nie Aufmerksamkeit von Jungs. Ich brauchte ein bisschen Liebe und Zärtlichkeit. Er kam näher, so als hätte er meinen Gedanken gehört. Er beugte sich leicht zu mir herunter, da er größer war als ich, und mir stockte der Atem. Er roch verdammt gut und von so nah sah er noch besser aus. Er streifte mit seinem heißen Atem mein Ohr und auf meiner Haut breitete sich eine Gänsehaut aus. Seine rauen Lippen berührten sanft mein Ohrläppchen und er sog es vorsichtig in seinen Mund und begann zärtlich daran zu knabbern. Meine Augen weiteten sich und ich wollte gerade meine Hand nach seinem Haar ausstrecken, als er sich wieder zurückzog. Plötzlich wurde mir kalt und ich fühlte mich als wäre es mitten im Winter. "Marilyn", er sah mich mit einem unbeschreiblich liebevollen Blick an "Du hast laut gedacht" Ich wurde knallrot und biss mir verlegen auf die Unterlippe. Er kam wieder näher, doch diesmal wich ich ihm mit Tränen in den Augen aus. Er hatte es nicht getan, weil er es wollte. Er hatte es getan, weil ich es wollte. Er legte mein Gesicht in seine beiden Hände und befahl mir ihn anzusehen. Als ich mich gequält zwang ihn anzuschauen, kullerte mir eine Träne die Wange herunter, direkt auf seine Hand. Danach waren sie nicht mehr zurückzuhalten und meine Tränen nahmen leise ihren Lauf. Kein einziges Mal schniefte ich. Ich hatte Übung darin leise zu weinen. Er beugte sich leicht vor und begann mir sachte die schimmernden Tropfen von den Wangen zu küssen. Es fühlte sich wunderbar an und ich musste die Augen schließen. Jeder seiner Küsse war wie ein Stromschlag, jedoch nur leicht und angenehm. Mein ganzer Körper begann zu kribbeln, vor allem die Stellen an denen er mich mit Händen und Mund berührte. Er hatte begonnen mein Gesicht mit seinen Daumen zu streicheln und ich wagte mich meine Augen wieder zu öffnen. Sein Blick ließ mein Herz anschwellen und meine Knie drohten nachzugeben. Es war Himmel und Hölle zugleich. Einerseits wollte ich, dass er aufhörte. Andererseits wollte ich, dass er niemals damit aufhörte. Würde er aufhören, könnte ich nicht anders als loszuheulen - diesmal jedoch mit Ton.
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