2. Kapitel

Endlich war mein 'wunderbarer' Bruder fertig und ich sah ihn gereizt an. "Was los?", er sah mich unschuldig an. Ich ignorierte seine Frage und verdrehte die Augen, als er an mir vorbei aus dem Bad heraus ging. Ich trat ein und begann mich zu waschen, umzuziehen und mich zu kämmen. Meine Haare sahen morgens wirklich grauenvoll aus. Ein wirres Gestrüpp, was hier und da ein paar Wellen aufwies. Ich setzte die Bürste an meine braunen Haare und kämmte sie durch. Jetzt sahen sie wieder perfekt aus. Meine Haare gingen mir bis zur Brust und endeten mit leichten Wellen. Früher hatte ich einmal einen Pony gehabt, den hatte ich nun aber schon lange nicht mehr. Das war als ich ungefähr 13 war. Nun war ich bereits 16 und in der 9ten Klasse. Ich war einmal sitzen geblieben, da der Lehrer etwas gegen mich gehabt hat. Zugegeben, fand ich diesen Lehrer auch nicht gerade nett und war dementsprechend auch nicht still, wenn er abfällige Bemerkungen von sich gab. Einmal zum Beipiel, hatte er mir meinen Test zurück gegeben und gemeint ich hätte vor dem Test wohl besser lernen sollen. Tja, und dann hab ich schnippisch erwidert, er hätte vor dem Test besser unterrichten sollen. Und wo ich recht hatte, hatte ich recht. Herr Schmidt, so hieß er, war einer der unbeliebtesten Lehrer, der dazu auch noch am schlechtesten unterrichtete. Ich war fertig im Bad und schloss die Tür auf. Ich verließ den Raum und setze mich an den Küchentisch, der bereits gedeckt war. Ich hatte Mama schon 100 Mal gesagt, dass ich mein Essen selbst machen konnte. Es war nicht böse gemeint, ich sagte es ihr, weil ich nicht wollte, dass sie sich noch um mich kümmern musste. Ich wusste, dass sie es schon schwer genug mit ihrem Job und dem bezahlen der Miete hatte. Kevin war da keine große Hilfe. Er hatte bereits seinen Abschluss, aber dachte nicht einmal daran arbeiten zu gehen und Mama damit zu unterstützen. Immerhin wohnte er ja noch zu Hause und somit auf ihre Kosten. Er war schon 19, würde bald 20 werden, und wäre dementsprechend in der Lage sich sein eigenes Geld zu verdienen, und auszuziehen. Mama arbeitete in einem Laden, den sie von Oma vererbt bekommen hatte. Es war ein kleiner Obstladen, womit sie sich ihren Lebensunterhalt verdiente. In letzter Zeit liefen die Dinge nicht so gut, und sie hatte nicht sonderlich viele Kunden. "Marilyn?", ich schreckte hoch und sah Mama entgeistert an. "Ich... Warum guckst du denn so?", sie sah mich verwirrt an als sie meinen Blick sah. "Ich hab... Ich war nur in meinen Gedanken, entschuldige", sagte ich noch immer verwirrt. "Ich gehe jetzt in den Laden, hatte ich gesagt". "Achso okay", antwortete ich und biss noch einmal in meinen Toast. Sie packte ihre Tasche und ging los. "Bis nachher!", rief sie. "Tschüss!", riefen Kevin und ich im Chor.

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