1. Kapitel
Hero drehte sich nochmals vorsichtshalber um, um sich zu vergewissern, dass ihm auch wirklich niemand gefolgt war.
Seit ungefähr einem Monat hatte Hero das Gefühl jemand würde ihn die ganze Zeit beobachten. Bisher hatte er es nur seinem besten Freund Yannick anvertraut gehabt.
"Du solltest besser zu einem Arzt gehen!"
Das war wohl eher leichter gesagt als getan, denn wie sollte er zu einem Arzt kommen, der mindestens 90 km von seinem Wohnort entfernt war.
Denn Hero wohnte in einem kleinen abgelegenen Dorf, das noch nicht einmal einen Supermarkt besaß oder sonst auf irgendeine Weise mit der Außenwelt verbunden war. Selbst um zu einer Haltestelle, sei es Bus oder Bahn, zu kommen, musste er erst 6 km weit mit seinem Fahrrad fahren, um so rechtzeitig zur Schule oder sonst irgendwohin zu gelangen. Insgesamt war er dabei oftmals 3 oder sogar 4 Stunden unterwegs gewesen.
Und dann waren da noch die Stimmen, die ihn wie der Wind mit eisiger Kälte verhüllen, sodass ihn das Gefühl überkam, daran fast zu ersticken. Dabei wurde er schon oft an einen geheimnisvollen Ort gebracht. Ein Ort, der ihm irgendwie vertraut war, den er aber in Wirklichkeit gar nicht kannte, zumindest redete er sich das immer ein, in der Hoffnung es würde irgendwann aufhören.
Anfangs dachte er, dass er sich das Alles nur eingebildet hatte. Bis zu der Begegnung mit einem menschenähnlichen Wesen. Ja, das trifft es eigentlich ziemlich gut! Denn als Mensch könnte man dieses Etwas wohl nicht bezeichnen: schneeweiße Haut, die mit einem leichten Grünschimmer durchzogen war, dünne spitze Finger, die unnatürlich lang waren und ein rundes Gesicht, sodass man meinen könnte, er würde ihm gleich vom Körper runterrollen.
Es ist merkwürdig, aber das konnte er sich unmöglich einfach nur ausgedacht haben!
Schon oft hatten ihm seine Eltern davon erzählt, dass er als kleines Kind Geschichten erfunden hatte, die nach seinen jetzigen Erfahrungen sogar zutreffen könnten. Damals hatte Hero sich damit einfach abgefunden gehabt, dass ihn alle für verrückt gehalten haben. Sowieso war es ihm bisher immer egal gewesen, was andere von ihm halten, doch jetzt, als er herausgefunden hatte, dass er Recht hatte, wahrscheinlich zum ersten mal seit er denken kann, will er das nicht einfach so auf sich sitzen lassen und handfeste Beweise sammeln. Und er würde noch an diesem Tag damit anfangen.
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