Kapitel 94.

Die Anleitung wie man eine gemeine Göttin tötet, die einen zuerst tötwn will — Part 2

Sein Blick zuckte zu seinem jüngeren Bruder, der noch einen Moment zu brauchen schien. Das selbe galt für seinen Onkel, der aber bereits begann sich auf die Beine zu hieven.

Der Kopf des Blonden Zwerges zuckte zurück zu Ares "Anhängsel" und eben genannter Schwester des Gottes. Er wog das Messer in seiner Hand sorgfältig ab.
(Es war leichter als erwartet. Aber es würde ihn nicht an einen sauberen Wurf hindern, sollte Gizem ihm die Gelegenheit dazu geben, sobald die Demigöttin nicht mehr im Weg herum sprang.)

Nur könnte eben das schwierig werden.
Denn jetzt begann der richtige Kampf zwischen Mutter und Tochter.
Zwischen Göttin und Halbblut.

Gizem konnte sich nicht erinnern jemals so schnell gewesen zu sein wie jetzt – Bewegungen zu vollführen, geschmeidiger als ein Panther mitten im Sprung. Einem wilder Tanz aus surrender Bronze umfing die Teenagerin wie Sirenen Gesang.

Es war so berauschend wie Fliegen. Und Gizem mochte die höhe, den Wind und die kälte in ihrem Gesicht, wenn sie mit Jaynaria über den Himmel donnerte als wäre ein Höllenhund hinter ihnen her. Dann konnte sie kurz vergessen, was sie war – das Gewicht auf ihren Schultern wurde leichter.

Irgendwie zu mindestens. Leider gab es nämlich kein entkommen vor den Moiren. Gizem war eine Demigöttin – und das würde sie auch für immer bleiben.

Aber auf jeden Fall fühlte sie sich befreit, als wäre endlich ein Teil von ihr da, wo er hingehörte. Als wäre das letzte Puzelteil an seinen ursprünglichen Platz zurück gekehrt. Sie fühlte sich stärker als zuvor. Besser. Die schmerzen waren vergessen, nur noch ein dumpfes Echo blieb zurück.

Gizem sah ihre Mutter furchtlos in die Augen, in denen der Zorn in Form von grüne Flammen ihre Iris verschlang.

Sie hob das im Licht glühende Metall noch ein Stück weiter an.

Dann durchschnitt die kurze Klinge in ihrer Hand die Luft, krachte funkensprühend gegen die Schwertklinge, und sandt' eine Welle von Adrenalin durch ihren Körper. In ihrem Ohren hörte sie den Klang ihres Wild pochenden Herzens. Ihre Haut stand in Flammen, ihre Muskeln spannten sich an, schienen aus Stahlseilen zu bestehen (ansonsten wären sie wohl schon längst zerrissen).

Enyo verzog das Gesicht zu einer zynischen Grimasse, bevor sie mit ihrer Göttlichen stärke gegen den viel schmäleren Wurfdolch der Halbgöttin drückte.

Gizem biss die Zähne zusammen, doch schaffte es irgendwie dem druck stand zu halten, der er ihr womöglich die Knochen gebrochen hätte.

Nicht nur womöglich, sondern ganz bestimmt. Darauf würde sie sogar ihre Lieblingsbücher verwetten. (Nicht das sie sie jemals selbst gelesen hätte. Ihr Vater las ihr als Kind nur immer 'Die Chroniken von Narnia' vor, bis sie sogar ein Teil der Dialoge auswendig konnte.)

,,Sieh an, sieh an.", summte die Göttin des Krieges mit einem verbissenen lächeln auf ihren roten Lippen, das eher dem zähnefletschen eines hungrigen Wolfes glich. ,,Da hat wohl jemand doch noch raus bekommen, wie es funktioniert. Schade nur, das du nicht mehr lang genug lebst, um deine Fähigkeit zu verstehen, kleines Halbblut."

Sie drückte das Schwertheft ruckartig nach oben. Es sorgte dafür, dass das Wurfmesser von der Himmlischen Bronze des Gegnerischen Schwertes ab rutschte und die dunkelhaarige Teenagerin mit den schwarzen Korkenzieher-Locken nach vorne stolperte.

Aber die Welt drehte sich langsamer als zuvor. Was für Filis Zwergenaugen viel zu schnell von statten ging, glichen sowohl die Halbblut Reflexe von Gizem, wie auch diese neu erworbene Geschwindigkeit aus.

Mit einem Ausfallschritt lehnte sie sich zu Seite. Nur Millimeter vor ihr schnellte auch schon die glänzende Klinge empor. Der scharfe Luftzug streifte sie, beschwor einen panischen Hüpfer ihres Herzens.

,,Wie ich sagte: Ich bin keine Heldin! Aber durch meine Adern strömt das Blut der Götter! Mein Ende, wird erst der Anfang sein! Und wenn ich dich nicht besiege, dann der, dem der Titel Kriegsgott wirklich zusteht!"

Ein abfälliges schnauben halte von den hohen Steinwänden wieder. Die schwarz bemalten Nägel kratzten desinteressiert an dem Heft des Schwertes.
,,Mein großer Bruder ist beschäftigt. Wer weiß, ob er es schafft? Schließlich befleckt gerade sein Ichor den schönen, weißen Schnee? Sei nicht naiv. Ich bin an der Macht.", tadelte sie die Göttin, ehe sie eine Kombination komplizierter Hiebe auf die Fünfzehnjährige nieder ließ.

Die Demigöttin riss tatsächlich für eine Sekunde überrascht die zweifarbigen Augen auf.

Aber boch immer von der Leichtigkeit beflügelt ließ sie die hiebe mit großer Konzentration von der kurzen Klinge ihres Messers rutschen, darauf bedacht so wenig Kontakt wie möglich zu haben und flink aus der Reichweite zu kommen.

Ihre Iriden (eine blau, die andere grün) zuckten über die große Gestalt ihrer Mutter. Suchte systematisch nach Lücken in dem Schwertkampfstil der Kriegsgöttin – was leichter gesagt als getan war. Es schien eine kaum zu bewältigende Aufgaben, aber sie hatte es schon einmal geschafft.

"Wenn irgendetwas schief geht im Leben, dann wird es eine Zeit lang meistens schlimmer und schlimmer. Aber wenn die Dinge erst einmal anfangen, gut zu laufen, dann werden sie oft immer besser und besser."
Gizem hoffte echt, dass etwas an diesen weisen Worten dran war und C. S. Lewis nicht nur leere Worte auf Papier gebracht hatte.

Mit einem lauten scheppern krachten die beiden geschärften Seiten der Himmlischen Bronze zusammen – Mutter und Tochter verflochten in einem wilden Kampf der Klingen.

Sie schlugen zu. Parierte. Wichen aus. Täuschten an. Ließen die Waffen selbstsicher gegeneinander donnern.

Fili biss sich unterdessen auf die Innenseite seiner Wange und übte sich in Geduld, das fremde Wurfmesser noch in der Hand, wartend auf einen geeigneten Moment. Sein kleiner Bruder war inzwischen wieder auf den Beinen und setzte an, etwas zu sagen, das ober von niemanden erhört werden sollte.

Thorin unterbrach ihn (er stand inzwischen auch schon wieder, ebenso ein Großteil der anderen Zwerge), bevor auch nur ein laut die Lippen seines jüngsten Neffens verlassen konnte. ,,Das ist nicht mehr unser Kampf, sondern ihrer." Als würden ihm seine Worte tatsächlich selbst nicht passen, zog der König (jetzt mit Berg) eine grimmige Miene.

Der Blonde Durin war sich da nicht sicher. Natürlich hatte es was mit Ehre zu tun, sich jetzt ein zu mischen, wie es für die beiden Kämpfenden persönlich wird (sie könnten ja doch sowieso nichts ausrichten), aber inzwischen ging es nicht nur um Ehre, sondern um ihre leben und das jedes Anwesenden.

Vielleicht hatte Thorin es auch nur gesagt, damit sie nicht noch weiter vorgeführt wurden wie Idioten, oder aber, weil ihm etwas an der Gesundheit seiner Begleiter lag.

Auf jeden Fall zogen sich die anderen Zwerge wiederwillig zurück, ließen den Kämpfenden mehr Platz.

Aber Fili hatte bereits eine Entscheidung getroffen, egal ob es seinem Onkel gefallen würde oder nicht. Es war inzwischen alles im Chaos, was also würde es noch ändern, wenn er eine Entscheidung traf, die Thorin nicht gefiel?

Gizem ließ die Klinge durch die Luft wirbeln, änderte ihre Taktik und wechselte stattdessen die Hand mit dem Dolch.
Einmal hatte sie es an Enyos Schwert vorbei geschaft. Noch einmal schafte sie es bestimmt. Sie musste nur glaube.

Hätte sie die Web-Kunst der Moiren gesehen, die ihr Schicksal bestimmten, wäre die Demigöttin sich womöglich nicht mehr so sicher gewesen. Aber alles was sie spürte war die berauschende Macht. Die Kraft in ihren Adern.

Und das könnte zugleich ihr Ende sein.

~~~

Hey!

Wie geht's euch so? Noch alle gesund, oder bereits mit Schnupfen ans Bett gefesselt?

Also bisher hab ich mir noch keine Grippe eingefangen, aber das kommt sicherlich noch. Ich kenn mich.

Außerdem hab ich noch eine paar Frage an euch:

Was denkt ihr wie Enyo zur gleichen Zeit bei Ares, aber auch Gizem sein kann?

Was haltet ihr eigentlich von Gizems... "Fähigkeit"?

Und wie wird sie wohl ausgelöst/ hervorgerufen?

Bin auf die Antworten und oder Theorien gespannt! 😄

Euch noch eine schöne Woche!

Tschö mit ö! 👋

P.S. Irgendwie will Wattpad mein Kapitel nicht länger machen, also wird es ein nur sehr, sehr kurzes zwischen Kapi (so zufrieden bin ich eh nicht mit dem Kapitel).

Das nächste dann aber wieder aus Ares Sicht.

(Spinnt meine Pc nicht, dann will Wattpad nicht so wie ich will. 😕 Ich weiß auch nicht, aber ich hab im Moment extrem viel Glück 😂
Erst geht mir die Zuckerwattemaschine (auch noch die der Schule. Ka warum wir eine haben) auf der Messe in Flammen auf und jetzt mag Wattpad mich nicht mehr. Bei mir spinnen auch manchmal die Benachrichtigungen, die werden mir manchmal auch erst zwei Tage später angezeigt oder überhaupt nicht. 🥲
Aber auch erst seit dem letzten Update. Egal, beim nächsten geht's bestimmt wieder weg.)







→ Rechtsschreibung wird noch verbessert

(Ich muss mir dafür echt Mal Zeit nehmen und die ganzen Kapitel durch korrigieren)

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