Kapitel 80.

Der "Vielleicht" König unter dem Berge und der Wassergeist machen eine Psycho-Sitzung (mehr oder weniger)

Aber diese Welt würde Mare ihm schon entreißen, da war er sich sicher.
Ein Schnauben entwich dem Kelpie, und als wenn Thorin mit einen von Zeus Blitzen Bekanntschaft machte, schreckte er desorientiert hoch. Das blitzende blau zuckte durch die Halle, bis es wenige Augenblicke später Mare erfasste, der mit genügend Abstand zu ihn, ihn mit wachen Augen genau musterte.
Tiefe Schatten zogen über das blasse Gesicht. Finster verengte Thorin seine Augen bei dem Anblick des Pferdes.
Nicht nur irgendeines Pferdes, sondern dem schwarz-weißen Kelpie von niemand geringeren als einem angeblichen Gott.

Ein zorniger laut entkam seiner Kehle, entrann ihr wie das Gurgel von Wasser das auf ein steinernes Becken traf, uralt und voller Zorn. Thorins helle Augen blitzten zu Mare rüber, funkelten das Kelpie an, welches seelenruhig am Rande des goldbodens bei den hohen Säulen stand.
Goldfarbene, glänzende Spritzer zogen sich die steinernen Gebilde hoch, welche in regelmäßigen Abständen den riesigen Saal umschlossen.

Jetzt richteten sich nicht nur seine eigenen Leute gegen ihn, sondern auch ein Tier.

Ein Tier.

Es wiederte ihn geradezu an.
Allen denen er vertraute richteten sich gegen ihn, und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie versuchen würden sein Gold an sich zu reißen. Sie würden alles tun um es in ihre gierigen, schmierigen, lang Finger zu bekommen.
Und das würde er nicht zu lassen. Throin würde alles tun um das zu verhindern.

Undeutlich knurrte er etwas vor sich hin, was durchaus auch eben so gut ein schnaufen hätte sein können, würde er nicht nuschelnd in Khuzdul Beschimpfungen vor sich hin zischen. Doch am liebsten hätte er sein Schwert gezogen, damit er es dem verantwortlichen, der, der sich gegen ihn verschworen hat, durch die Brust rammen konnte.
Und Thorin hoffte, das derjenige einen langsamen und qualvollen tot erleiden würde.

Das war nur gerecht. Niemand nahm ihm einfach so seine Schätze weg. Nicht ohne Konsequenzen. Nicht ohne einen Kampf.

Doch wem konnte er noch vertrauen? Schließlich waren lautet Verräter unter ihnen. Verräter, die den Tod verdient hatten.

Gold und Juwelen und Schmuck waren die einzigen treuen Dinge, die er noch besaß. Falsche Freunde (wie Bilbo) und Verräter (solche wie Ares) brauchte er nicht. Sollten sie doch alle verrecken. Thorin brauchte nur sich selbst. Nur sich und das Gold in der Schatzkammer des Erebor.

Wichtig war einzig sein Schatz. Sein Reichtum, wie dessen Sicherheit, die nun einmal von den anderen gefärdet wurde.

Kaum merklich runzelte er die Stirn, während er sein komplettes Augenmerk auf den goldenen Boden richtete. In seinem Hirn arbeitete es auf Hochtouren.

Natürlich wäre alles leichter und besser, wenn er anderen Zwerge einfach raus werfen würde, sie Kämpfen lassen würde, sie zum Sterben raus schickte, doch allein konnte er seinen Reichtum nicht schützen – auch wenn er dafür das Risiko durchaus gewillt war einzugehen, wusste er es doch besser.

Allein schaffte er es nicht. Egal was er tat, allein gegen eine ganze Arme konnte er den Erebor nicht verteidigen.

Abwesend hob langsam wieder seinen Kopf.
Für einen Moment halte der Glanz der Gier noch in seinen Augen nach, bis er iritiert von dem Ehemaligen geschmolzenen Gold nach oben zu dem Kelpie sah, der ihn wachsam betrachtete. Die dunklen, fast schwarz bläulichen Augen starrten ihn an.

Unweigerlich ran ein Schauer über seinen Rücken, als er den Blick des Tieres bemerkte; aufmerksam, forschend, berechnend.
Ihm war's nicht ganz geheuer.

Dieser Blick hatte ein wenig was von einem Wag, aber der Unterschied lag darin, dass der Hengst viel intelligenter war im Gegensatz zu den Reittieren der Orks. Kaum jemand konnte diese Dummheit überbieten. (Vielleicht Poseidon mit seinem Wunder schönen Buch, dessen Name Mare schon wieder vergessen hatte.)

Dennoch hielt Mare gebührend Abstand zu "König" Thorin. Gut möglich zu seiner eigenen Sicherheit, da er doch in letzter Zeit sehr explosiv sein konnte.

Seine schwarzen Ohren der Kelpie waren gespitzt, der Hals aufgerichtet in die Höhe gestreckt, dabei schimmerte das glatte Fell im Fackellicht in einem dunklen blauton, der ihn etwas unwirkliches verlieh.

Wie ein Farbelwesen. Mystisch. Unwirklich. Sagenhaft.
(Er war ja schließlich auch ein Wesen der Mythologie, eine Sagengestalt, welche aus den Tiefen des Meeres geschaffen wurde.)

Aber Thorin nahm den eigenartigen Schimmer des Fells kaum zur Kenntnis, denn seine Verworrenen Gedanken schweiften wieder langsam ab, verknoteten sich zu unordentlichen Strängen, lösten sich wieder, verschwanden im Nebel der Drachenkrankheit und gaben eher einen Kabelsalat an Chaos ab, als Ordnung.

Das eisig kühle blau seiner Iris wanderte an Mares Gestalt vorbei, verlor sich in der Ferne. Dann blinzelte er. Blinzelte wieder. Runzelte die Stirn. Blinzelte. Verharrte wieder in seiner jetzigen Position.

Einen langen Moment lang regte er sich nicht, bis er schnell hintereinander blinzelte, bevor sein Blick schließlich wieder zu dem Kelpie schnellte. Er kniff die Augen Angriffslustig zusammen.

Thorin richtete sich auf, wodurch die schwere Rüstung –Augenscheinlich aus Gold– leise bei der Bewegung klapperte und das Geräusch im Saal widerhalte. Die ebenfalls Goldene Krone auf seinem dunklen Haar war bei seinem Ruckartigen gehampel ein klein wenig verrutscht.

,,Ihr seid meiner nicht würdig.", stieß er zischend aus, als das Kelpie Anstalten machte sich ihm vorsichtig zu nähern, hielt aber bei den Worten wieder an. ,,Ihr seid gierig. Geiert auf meinen Schatz. Aber ich werde mich nicht von ihm trennen, nicht von einer einzigen Münze."

Der Hengst schnaubte, die Ohren eingeschnappt nach hinten dehend, so das sie leicht in den Schatten mit dem restlichen Kopf zu einem dunklen Fleck verschmolzen. Beleidigt scharrte er mit den Hufen, senkte mit angelegten Ohren den Kopf und machte einen drohenden Satz nach vorne.

Unbeeindruckt starrte Thorin zurück – wenn auch direkt durch den Wassergeist hindurch, wie als wäre er nicht da.
Mare konnte wirklich nicht sagen ob es an dieser Krankheit lag, oder Thorin schon vorher so schwierig gewesen war.

Mit einem Leisen brummeln setzte er sich wieder in Bewegung, Schritt mit langen schritten, begleitet von dem Klappern seiner Hufe, auf den Zwerg zu. Der Goldboden war uneben, besaß kleine unebene Wellen, bei denen Mare aufpassen musste.

,,Ich brauche niemanden.", murmelte Thorin fast lautlos vor sich hin, immer und immer und immer wieder, bis der Hengst vor ihn stoppte und einen kräftigen Stoß in die Seite verpasste.

Erschrocken keuchte er auf als er durch die Wucht von Mares Kopf zur Seite taumelte. Finstere Schatten verzerrten sein Gesicht zu einer Fratze aus blanken Zorn, bevor er auch schon begann ihn mit Beschimpfungen zu bewerfen. Wirkungslos prallten diese von dem Tier ab. Es war ihm einfach egal.

Dann, nach einer ganzen Weile verschiedener Beschimpfungen, schüttelte der Wassergeist fassungslos den feinen Pferdekopf, weshalb seine seidige Mähne sich um seinen Kopf herum in glänzenden Wellen ergoss wie frisches Wasser.

Vorsichtig stupste er den Schimpfenden Zwerg am Arm an, weswegen dieser halbherzig nach ihm schlug. Das Kelpie riss den Kopf zurück, fuhr stattdessen herum und klatschte Thorin den Schweif ins Gesicht.

Fauchend sprang der Zwerg zurück. Seine Augen blitzten wie ein Januar Gewitter voller Wut in seine Richtung, doch der schwarze Hengst ignorierte ihn, zeigte nur die kalte Schulter.

,,Jetzt streite ich mich schon mit einem Pferd. Einem Pferd! Dabei habe ich deutlich besseres zu tun als das! Ich muss den Erebor beschützten! Vor Dieben und Verrätern und Eindringlingen!"

Abfällig schaufte das Tier.
Throin funkelte ihn an.

,,Das ist wichtig!"

Mare zeigte ihm den Hintern. Der Zwerg rollte den Augen.

,,Ihr werdet euch noch alle Wundern, schließlich bin ich der König unter dem Berge! Das hier ist mein Reich! Mein Schatz! Mein Gold! Und das wird mir niemand nehmen!", fauchte er – auf seiner Wange bildete sich bereits rötliche Striemen von dem Pferdeschweif den er abbekommen hatte.

In Zeitlupe und äußerst dramatisch wandte Mare ihm seinen Kopf zu, ohne sich ansonsten zu bewegen. Lustlos ließ er sein linkes Ohr halb hängen, während das andere halbherzig in Thorins Richtung deutete. Das Wesen aus den Tiefen des Meeres brummelte Thorin an, das dieser als spöttisch einordnen würde.

Eine missbiligende Falte erschien zwischen seinen Augenbrauen, als er auf den Absatz kehrt machte um Abstand von dem Tier zu gewinnen.

Vier Schritte.
Fünf.
Sechs.
Sieben.
Neun.
Dreizehn.

Bei dem sechzehnten blieb er dann stehen, dabei schweifte sein benebelter Blick wieder durch die Gegend, ohne überhaupt richtig was zu bemerken.

,,Du sitzt hier und trägst auf deinem Kopf eine Krone. Du bist ein Geringerer, als du es je warst."
Iritiert blinzelte Thorin als er Dwalins Stimme hörte, obwohl genannter nicht anwesend war. Flüchtig schnappte sein Kopf herum zu Mare, wie als wöllte er sicher gehen, das es nicht das Kelpie war, das sprach.

Wie erwartet war es es nicht. Nein, Mare stand nur da und blickte ihn unverändert an, als wäre er sich nicht sicher ob es ihn nun als verrückt oder gestört betiteln sollte – wobei beides sich nicht viel gibt.

,,Ein Schatz, wie dieser, lässt sich nicht mir verlorenen Leben aufwiegen.", stimmte nun schon wispernd seine eigene, verräterische Stimme zu.

In seinem Kopf pochte es. Seine Augen waren leer und verloren auf die goldene Oberfläche des Bodens gerichtet, unser der sich etwas riesiges zu bewegen schien. Etwas schlängelte sich hindurch. Es schien wie Wasser zu sein, denn was auch immer es war, es schwamm in Form eines düsteren Schattens unter dieser Oberfläche.

Als nächstes gesellten sich die Worte von Balin dazu. ,,Dieser Schatz ist von einer Krankheit befallen."

Thorin wollte Schreien, sich die Ohren zu halten, um sich schlagen oder irgendwas anderes machen, dass die Stimmen in seinen Kopf verschwinden ließ.

,,Für einen Bergkönigs blinden Ehrgeiz."
Bard.

Besorgt drehte Mare auf der Hinterhand herum, um die paar Meter wieder zu Thorin auf zu schließen. Zögerlich stieß es ihn gegen die Schulter, doch keine Reaktion kam von ihn, stattdessen schlürfte Thorin weiterhin weiter durch den Saal wie ein Zombie an Thanksgiving.

,,Bin ich nicht der König?!"

Es schmerzte. Ein stechender schmerz. Direkt Hinter seiner Stirn. Oder doch eher ein Dumpfes pochen? So ganz sicher war sich der Zwerg nicht. Auf jeden Fall hämmerte es wie ein Schmiedehammer auf Eisen.

Er wollte die Hände über seinen Kopf zusammen schlagen und alle anschreien, die ihm im weg standen. Einen Moment später bemerkte er, das einzig Mare hier war.

,,Dieses Gold gehört uns. Gehört uns. Uns allein." Wispernd zog seine eigene Stimme durch seinen Geist.

Kaum merklich nickte er. Ja, das Gold gehörte ihm. Nur ihm. Nicht den anderen.

,,Ich werde mich von keiner einzigen Münze trennen."

Mare war sich sicher, das Thorin einen richtigen Therapeuten brauchte, nicht ein Kelpie das gerne Menschen fraß.

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Hello meine Freunde! Heute wieder ein neues Kapitel! Yeah!
Leider bin ich wieder nicht zum Korrektur lesen gekommen. 😅
Heißt, dass ich das noch Mal hier irgendwann machen muss.

→ Rechtsschreibung wird noch Korrigiert

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