Kapitel 79.
Allein, aber doch zu zweit, durch den Erebor über Stock und Stein (Apollo wäre Stolz hier rauf) (Alles sehr Poetisch)
Angst aber hatte er keine vor Thorin, nur Sorge um eben jenen.
Nein, Angst hatte er wirklich keine, denn er antwortete ziemlich nüchtern, aber trotzdem mit viel überzeugung und Nachdruck, auf Thorins Wutausbruch.
,,Du warst immer mein König. Und das hast du früher auch gewusst."
Dwalin schien den dunkelhaarigen Zwerg mit seinen Blick zu durchbohren. ,,Du siehst nicht, was aus dir geworden ist."
Eine tief reichende Traurigkeit lag in seinen Augen, als er seinen Freund betrachtete, der ihn so an sah wie die Eiskönigin von und zu aus dem Düsterwald.
Kalt.
Nichts als kälte lauerte unter der blauen Oberfläche seiner Iriden.
Thorin schien nur noch für das Gold zu Leben – nur dafür, für sonst nichts.
Das Gold war alles was er sich wünschte, wonach er sich zu tiefst sehnte, begehrte.
Es war ihm wichtig. Viel wichtiger als alles andere. Viel wichtiger als Familie und Freunde und sogar einen Krieg direkt vor seinen Toren.
,,Geh." Seine Stimme Schnitt wie die tief gefrorene Klinge eines Gottes die vor Anspannung dicke Luft. ,,Verschwinde.", fügte er genauso leise und kühl hinzu, ohne ihn eines Blickes zu würdigen.
Dann aber, nach einem kurzen Moment der Stille, sprach er weiter, sich für diesen Augenblick fassend. ,,Bevor ich dich umbringe."
Thorin sah ihn direkt an (fast schon flehend), bevor seine Augen wieder zu einer Eiswüste wurden und jegliche Emotionen verschwanden. Ausdruckslos starrte er Dwalin an, der sichtlich mit sich zu kämpfen hatte.
Der tätowierte Zwerg fühlte den stechenden Schmerz in seiner Brust als er ihn, seinen Freund und König, so reden hörte. Nicht nur er machte sich Sorgen um Thorin. Die anderen taten es auch. Kili und Fili, sein Bruder Balin und der ganze Rest, die Gemeinschaft die sie waren.
Verdammt, er glaube selbst Ares machte sich seinen Kopf um diese ganze Sache – von Bilbo brauchte er erst gar nicht an zu fangen, der Hobbit wäre der letzte der sich keine Sorgen um seinen Zwergischen Freund machte.
Aber trotz allen fasste Dwalin einen Entschluss.
Es viel ihm schwer sich weg zu drehen. Viel ihm schwer zu gehen.
Viel ihm schwer, aus dem Thronsaal zu verschwinden.
Doch er tat es.
Seine Schritte trugen ihn davon.
Thorin blieb allein zurück.
Mit gespitzten Ohren lauerte Mare in den dunklen Schatten eines alten Torbogens, der zu einem der alten Gänge des Erebor gehörte. Das Gestein war rau, uneben, an manchen Stellen gerissen, denn die Zeit hatte in der Massiven Wand dünne, verwinkelte Risse, ähnlich wie Adern, auf dem grau des Gesteins hinterlassen.
Keine Fackel warf ihr rötliches Licht an den Steinbogen, der hoch über seinen Kopf empor ragte.
Die Schatten waren durch das fehlende Licht so dunkel wie die tiefste Stelle eines Sees bei Dämmerung.
Nicht um sonst hatte das Kelpie sich diesen Punkt ausgesucht.
Er war ja schließlich nicht doof. Selbst Thorin konnte nicht so blind sein und ein Pferd nicht bemerken, wenn es hier herum sprang.
Deshalb bot der Schatten des Bogens ein gutes Versteck zum Beobachten (auch wenn er quer durch die Halle blicken musste).
Interessiert und unbemerkt beobachtete das Wesen wie Dwalin über eine der Brücken stampfte. Seine schweren Schritte halten auf dem Stein wieder.
Dann war er verschwunden und Stille kehrte ein. Starr wie ein Fels starrte Thorin auf einen Punkt in der Ferne, blinzelte, lief vier Mal im Kreis, stoppte wieder, murmelte irgendwas vor sich hin, schüttelte den Kopf und ließ seine Augen wieder an einem Punkt verharren.
Mare legte den Kopf schief, versuchte zu verstehen, was genau Thorin da machte, aber er hätte ebenso gut versuchen können Shakespeare für Dionysos vor zu tragen. Eine Weile beobachtete er Thorin nur aus dem Schatten heraus, ohne genau zu wissen, was er jetzt am besten tun sollte. Er war eben doch nur ein Kelpie, kein... Mensch, Gott, Elb, Elf, Zwerg, Wichtel oder irgendwas anderes, was sich mit Menschlichen Emotionen aus kannte.
Seine Ohren wippten nach hinten, als er sie anlegte. Ares hatte leicht reden, er konnte mit Thorin reden, dem Kelpie war das so nicht möglich. Nori hatte vielleicht ein klein wenig verstanden was er wollte, aber ob Thorin das in seinem... Zustand auch tat, war eine andere, kompliziertere Frage.
Genannter Zwerg starrte in der Zwischenzeit mit leeren Blick vor sich hin, bevor er langsam los lief, dabei eine der Brücken betrat.
(Sie waren immernoch ohne sicheres Geländer zum Festhalten. Der Wasserdämon war sich sicher das Ares bestimmt schon über "Unfälle" im Zusammenhang mit diesen Brücken nachgedacht hatte.)
Wie hypnotisiert schlurfte der dunkelhaarige Zwerg in Goldener Rüstung über die Geländerlose Steinbrücke direkt auf Mare zu. Das Kelpie spitzte wieder die Ohren und wartete, doch zu seiner Verwunderung schien Thorin ihn nicht einmal zu bemerken, geschweige denn sah er auf. Selbst als jener mit leeren Blick und fiebrigen Glanz in den Augen an dem großen, nicht zu übersehenden Pferd, vorbei lief, schien er das Wesen nicht zu bemerken – vielleicht ignorierte er ihn auch nur, was in dem Fall sicherlich unhöflich war, aber es machte eh keinen Unterschied.
Vorsichtig betrachtete er Thorins Haltung, als eben jener an ihm vorbei stampfte.
Er war in sich zusammen gesunken, die dunkle, wirren Haare schimmerten stumpf im wenigen Licht, die hellblauen Augen hart und kalt ins nichts des dunklen Ganges hinter dem Wasserwesen gerichtet.
Bevor der Zwerg im Gang um die nächste Ecke verschwinden konnte, setzte das Tier sich schließlich in Bewegung, machte schnell auf dem Absatz kehrt und folgte ihm zögerlich. Seine Hufe kamen nicht gerade leise auf dem Massiven Boden auf und Thorin hatte das geklapper von Hufen sicherlich gehört, wenn er nicht wie ein Zombie vor sich hin starrte.
Trotz allem ließ das Kelpie sicherheitshalber zwei Pferdelänge Abstand zu dem König vom Erebor, einfach um kein Risiko ein zu gehen. Schließlich hatte der Hengst mit der lockigen Mähne gesehen das der Zwerg aus dem nichts heraus plötzlich explodieren konnte und nicht Mal einen wirklichen Grund brauchte – oder zu mindestens keinen den Mare verstand.
Also folgte er ihm einfach nur durch die verwinkelten Gänge, über Brücken, (mit einigen Schwierigkeiten hüpfte er einige Treppenstufen runter) kreuzten einige Abzweigung die zu anderen Wegen führten.
Immer tiefer drangen sie in den Berg vor.
An dem Ende eines verwinkelten Ganges traten sie wieder auf eine Brücke, die direkt auf eine riesige Felswand zu führte, welche weit in die Höhe ragte.
Knapp vor dieser Felswand war das Gestein zu einem Kunstvollen Torbogen gearbeitet war. In dessen Mitte Klaffte ein schwarzes Loch. Wo es hin führte wusste der Kelpie nicht, schließlich war es das erste Mal, das er in diesem Berg war.
Außerdem fühlte er sich nicht wohl. Seine Augen zuckten umher, die Ohren flogen in alle Richtungen, sobald das kleinste Geräusch ertönte. Aufmerksam lauschte er den seltsamen Geräuschen, die ihnen zu folgen schienen. Mare tänzelte nervös. Zuckend verspannten sich seine Muskeln.
Das Wesen wusste nicht, ob er sich dieses kratzen von Krallen auf Stein nur einbildete, weil ihm diese enge unter der Erde, weg von jedem See oder Meer, unruhig machte, oder sie wirklich von etwas großen verfolgt wurden... Seit der vorletzten Abzweigung schien es sie zu verfolgen.
Mit gewölbten Hals und angespannten Muskeln trippelte er dem Zwerg hinter her. Und er verfluchte Ares, da das ganze auf dessen Mist gewachsen war.
Aber auch hiervon schien Thorin überhaupt nichts mit zu bekommen. Er war mit seinen vergifteten Gedanken an das ganze Gold in seiner Schatzkammer zu abgelenkt um Mare zu bemerken. Wie sollte er dann also auch noch einen weiteren verfolger wahrnehmen?
Leise stieß das Kelpie ein Schnauben aus, stattdessen konzentrierte er sich wieder auf den Riesigen Torbogen, den sie sich unaufhörlich näherten. Allein ein knapper rund um Blick genügte, um schon zum zehnten Mal fest zu stellen, das niemand in der Nähe war.
Nichts deutete auf den Verursacher dieses kratzens hin. So ganz wollte der Wasserdämon dem ganzen aber nicht trauen – schließlich war er nicht idiotisch genug um das einfach so hin zu nehmen.
Da erreichten sie aber auch schon den riesigen Bogen. Jener bestand aus dem dicken, massiven Gestein des Berges, welcher weit in das dunkle Material des Felsens hineingeschlagen war und wie ein Gigant herausragte.
Fein säuberlich waren vor langer Zeit einzelne Figuren hinein gearbeitet worden – Zwerge um genau zu sein. Sie hatten detaillierte Schwertern, Bärten, Messer und Äxten zu erkennen. Auf der Szene des Werks versammelten sich unzählige kleine um eine Große Person herum, die einem großen Schmiedehammer in der Hand zu halten schien. Wenn Mare nicht alles Täuschte wirkte es so, als würde dieser Riese im Fels des Torbogens seinen Hammer auf einen Ambos nieder sausen zu lassen.
Alle Stein Gesichter starrten den Großen Mann bewundernd an, die Augen sprühten nur so vor Begeisterung, wenn er seinen Hammer auf den Amboss niedersausen ließ, dabei jedes Mal helle Funken durch die Gegend sprühen ließen.
Wenigstens brannten aber rechts und links knisternd einige Fackeln –hieß hier war schon jemand gewesen. Durch die unruhigen Flammen tanzten Schatten-Kreaturen um die Wette, jagten über das Gestein der Wände.
Das warme Licht ließ das Bild im rauen Stein der Felswand Gespenstisch kalt und unbedeutend wirken. Nur fast konnte man meinen, dass sich die Figuren im Gestein bewegen würden, wenn man Mal nicht richtig hin sah.
Ob sie das taten oder nicht, da war sich Mare nicht so sicher. Was er aber wusste war, das er erleichtert war als sie knapp vor dem Steinbogen einen schmalen Pfad an der Wand entlang einschlugen. Neben der Brücke ging es noch immer ziemlich tief runter.
Zügig stiefelten sie durch die darauf folgenden "Straßen" in Höhlen Format. Für Mare war das ganze noch seltsamer, weil er so gut wie keine Orientierungsprunkte in diesem gewusel von Wegen entdecken konnte. Es sah einfach alles gleich für ihn aus.
*****
Einige Zeit (also eher mehr wie eine Halbe Stunde) später empfing Thorin und Mare das schimmern eines komplett Goldenen klaren Bodens der Halle. Es war der Boden in dem vorher Smaug ausgiebig gebadet hatte. Fast zu schade um das eingeschmolzen Gold, das ursprüngliche eine Statue werden sollte. Nun aber Teil eines Bodens war...
Tja, so konnten sich die Dinge ändern.
Irgendwann mittig blieb der dunkelhaarige Zwerg schließlich stehen, die Augen immer noch abwesend ins nichts gerichtete. Er blinzelte mehrmals heftig hintereinander mit seinen kalten blauen Augen, solange, bis er schließlich wieder undeutlich etwas vor sich hin murmelte. Thorin schien gedanklich wirklich in einer anderen Welt zu sein.
Aber diese Welt würde Mare ihm schon entreißen, da war er sich sicher.
Ein Schnauben entwich dem Kelpie, und als wenn Thorin mit einen von Zeus Blitzen Bekanntschaft machte, schreckte er desorientiert hoch. Das blitzende blau zuckte durch die Halle, bis es wenige Augenblicke später Mare erfasste, der mit genügend Abstand zu ihn, ihn mit wachen Augen genau musterte.
Tiefe Schatten zogen über das blasse Gesicht. Finster verengte Thorin seine Augen bei dem Anblick des Pferdes. Nicht nur irgendeinem Pferdes, sondern dem schwarz-weißen Kelpie von niemand geringeren als einem angeblichen Gott.
~~~
Hallöchen 👋
Bitte Mal nicht die Rechtsschreibung beachten, ich bin noch nicht dazu gekommen drüber zu lesen und zu korrigieren.
(Wenn ich Zeit finde hol ich das Morgen nach.)
-›⟩ Rechtschreib und grammatikfehler werden noch korrigiert
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top