Kapitel 69.
Die kleinen Wichtel von Azog greifen an
Unbewusst ballte ich meine Hände zu Fäusten, dabei grub sich das Material des Dolchheftes unangenehm in meine Handfläche, während die Erde wegen der überdimensionierten Würmer bebte, und der Tod in Glut roter Rüstung mit einem Sadistischen Grinsen für's erste ab zog. Nur braute sich schon die nächste Katastrophe zusammen.
Der Krieg konnte beginnen.
,,Ach verpisst euch doch ihr alten Schachteln. Das ihr es einem auch nie einfach machen könnt." Kopfschüttelnd verfluchte ich die drei Moiren. Wenn sie ihre verschrumpelten Finger im Spiel haben geht IMMER alles den Bach runter. Aber hey, da Rückt nur eine Ork-Armee an, zwar kein Problem für mich, aber definitiv für alle sterblichen hier.
Das gebrüll in der Sprache der Orks schallte bis zu uns, bis zum Erebor, weshalb ich meine Augen von Enyos kleiner werdenden Gestalt ab wandte, flüchtig zu den sich zurück ziehenden Riesenwürmern schielte, und dann versuchte den Ursprung der fast schon vertrauten Stimme aus zu machen. Azog. Dieses Nervige gefasel konnte nur von ihm kommen. Aber wo hat sich dieser Waschmittel-Aufsteller versteckt.
Ich ignorierte die panischen Gesichter um mich herum, um mich besser auf seine Stimme zu konzentrieren.
Lauschte seinen Worten. Drehte mich langsam in dessen Richtung, die Richtung in der Thal lag, wo einer der Berge war, dessen Name nur dunkel in meinem Hinterkopf rum schwirrte. Der Name stand auf der Karte, da bin ich mir sicher.
Ist aber auch im Moment egal.
Aufmerksam kniff ich die Augen zusammen, während ich all meine Sinne auf diesen Berg konzentrierte, auf dem scheinbar vor langer Zeit eine alte Wachstation erbaut geworden war. Sicherlich von den Zwergen, denn ich glaub eher nicht, dass das damals die Leute aus Thal so nah am Erebor gebaut hätten.
Aus der Entfernung erkannte ich eine Person mit heller, fast schon weißer Haut auf der Spitze des Gemäuers stehen, flankiert von zwei weiteren Orks. Irgendwas Drachenartiges -ihr wisst schon, die die man in die Luft steigen lässt, nicht ein Drache wie Smaug- hatte man hinter ihnen aufgebaut.
Mir gefällt das nicht. Das steht bestimmt nicht umsonst da oben in der Gegend herum, wo alle es sehn können.
Mit einem unguten Gefühl lauschte ich seinen Worten, nahm wahr wie Thorins Cousin sich wohl schon auf einen Angriff vorbereitete. Hier müssen doch echt alle einen an der Klatsche haben, ohne scheiß.
,,Kommt hervor, meine Heere!", ließ der weiße Schneemann, der nicht wie ein Schneemann aus sah, Laut verlauten. Dann dröhnte der durchdringende klang eines Horns über die Ebene. Das Zeichen für seine Armee.
Ruckartig riss ich meinen Kopf herum, nur um mit schrecken zu sehen, wie zahlreiche Orks aus den Löchern hervor krochen wie die Titanen aus dem dreckigen Löchern des Tartarus.
Und es waren viele Orks. Sehr viele. Und sicherlich nicht die einzigsten, schließlich hatte er Heere gesagt - Mehrzahl.
Es gibt doch immer einen hacken an der ganzen Sache.
,,Die Horden der Finsternis greifen an! In die Schlacht! In die Schlacht, Söhne Durins!", brüllte der rothaarige Zwerg auf seinem Schwein, riss an den Zügeln, weshalb es dem Befehl folgte und herum fuhr, um todesmutig gemeinsam mit den ersten beiden Reihen Zwergen auf die Angreifer zu zusteuern.
Das sind zu viele. Viel zu viele, die schaffen das unmöglich. Die Orks werden diesen Haufen dummköpfe Niedermetzeln. Einfach abschlachten. Nicht das es mich großartig interessieren würde, aber meiner Schwester wollte ich diesen vermeintlichen Sieg nicht gönnen. Nein, sicherlich nicht. Ich Siege und sie wird das hier verlieren.
Meine Faust schloss sich, wenn es überhaupt noch ging, noch fester um den Griff des Bronze-Dolch, dann riss ich meinen Kopf herum.
Angespannt suchte ich die Mauer ab. Suchte nach einem Anzeichen von Hilfe. Unruhig betrachtete ich die Zwerge mit denen ich fast ein komplettes Jahr lang gereist war, bis sich mein Blick mit dem von Thorin verhackte, und für einen Moment, ja, einen winzig kleinen Moment glaubte ich etwas in dem fiebrig, stumpfen blau auf flackern zu sehen, dachte, er würde mit den anderen im Erebor gleich nach den Waffen greifen und dem Herrn der Eisenberge, seinem Vetter, zu Hilfe kommen. Aber falsch gedacht. Dieses kleine flackern erlosch genauso schnell wie eine kleine Kerze in mitten eines Sturms.
Er starrte mich kalt an. Desinteressiert, als wäre ihn das Schicksal aller anwesenden so scheiß egal wie mir die Konsequenzen meines Handelns. Wahrend die anderen auf der Mauer bereit waren für ihre Verbündeten zu Kämpfen, sah ich in Thorins Augen... nichts. Keinen Kampfgeist. Keine Spur von diesem Feuer -dieser Flamme eines Kriegers, die in einem zündelte in der Brust immer weiter trieb-, was er noch am Anfang unserer Reise besessen hatte. Bis zum betreten dieses Berges war es noch da.
Jetzt schien es verschwunden.
Nur blinde Gier blieb.
Weshalb ihm das Schicksal der anderen am Arsch vorbei ging.
Dann brach er den Blickkontakt, drehte den Kopf zur Seite, damit er das tun konnte mit dem ich fest rechnete. Ihnen allen sagen, das sie nicht für ihre Freunde, Verbündeten, Familie kämpften... Und genau so ungläubig, fassungslos, musterten sie ihren..."König" auch.
Pfff, Familie... Genau die hat mich in diese scheiß Lage gebracht. Gut,... vielleicht auch ein klein wenig meine vorlaute Klappe, aber das ist jetzt erstmal egal. Wichtig ist im Moment eher das hier niemand wichtiges abkratzt.
Ich presste meinen Zähne fest aufeinander, wandte mich ab, während ich wenige Schritte zurück trat um halb neben Gandalf und Bilbo zum stehen zu kommen, die ich aus dem Augenwinkel aus sehen konnte. Ihre beider Blicke richteten sich auf mich, doch ich hatte keinen Nerv jetzt eine runde mit beiden zu plaudern.
Hier und jetzt werden Entscheidungen getroffen. Hier und jetzt wird ein Krieg ausgefochten. Hier und jetzt hab ich einen Plan.
Ist er gut?
Sicherlich nicht.
Wird er was bringen?
Ja, das sicherlich. Das einzige was ich brauche ist etwas Zeit um in den Berg rein und raus zu kommen, damit ich da meine restlichen Sachen holen kann. Also müssen die anderen die Stellung halten, jedoch sieht es gerade was das angeht ziemlich schlecht aus.
Allein schaffen es die Zwerge nicht.
,,Die Elben. Werden sie nicht kämpfen?" Haltsuchend umklammerte der Halbbling das bläulich Glühende Schwert. Glühend, da es auf die Anwesenheit der Orks reagierte. ,,Wirst du kämpfen, Ares?", setzte er zögerlich hinterher, wie um sicherzugehen, das ich nicht einfach dumm in der Gegend rum stand, während alle anderen Kämpften.
Phaa, als wenn ich mir das entgehen lassen würde!
Trotzdem war die Frage wie ein Schlag direkt ins Gesicht –aber volle kanne mit anlauf. Etwas beleidigt drehte ich mich zu dem Hobbit und schnaubte abfällig, bevor ich tief durchatmete um meinen schnellen Herzschlag zu beruhigen, der aufgeregt in meiner Brust pochte.
,,Ja, aber mein gerade ausreichend zusammen getüftelter Plan hat einen Haken. Ich muss in den Erebor, meine restlichen Sachen holen. Außerdem wäre meine Rüstung in dem Fall nicht schlecht, wenn ich meiner Schwester erneut begegne. Meine Befürchtung ist nur, das ich die benötigte Zeit nicht habe, und selbst wenn ich diesen Plan verwerfe und mich mit an die Front werfe, ändert es nichts an der Tatsache, dass die Orks eine Übermacht sind. Die Wahnsinnigen dahinter werden so oder so niedergemetzelt.", antwortete ich einfach nur, ohne meine Augen von den Zwei Reihen von davon stürmender Zwerge zu nehmen, die direkt auf die dunkle Wand an stinkenden Orks zuhielten.
,,Thranduil! Das ist doch Wahnsinn!", rief plötzlich Gandalf, der sich ruckartig herum drehte und in Richtung genannten Elben eilte. Doch Mr. Blondie starrte noch immer auf die Armee von Orks, ohne sich dem grauen Zauberer zu zuwenden.
,,Ares?", kam es unsicher von Bilbo, als keiner der anwesenden sich rührte. Nervös guckte er zu mir hoch.
,,Warte..."
,,Ares, ich finde wirklich-"
,,Warte doch!", zischte ich den kleineren an, gerade als die Zwerge ruckartig abbremsten und ihren breiten Schilden in den Boden rammend, dabei eine Art Wall bauten, ihre Speere mit den Spitzen auf ihre Gegner gerichtet.
Doch bevor die ekelhaften Kreaturen auf das Eisen der Schilde trafen, setzten sich die Elben in Bewegung. Schnell und flink überwanden sie die Distanz, erreichten ihre "Verbündeten".
Wie sagt man so schön: Der Feind meines Feindes ist mein Freund. In dem Fall haben die sich wirklich nicht die hellsten Freunde ausgesucht. Aber was will man auch großartig machen, sind nun Mal Zwerge. Viel Auswahl bleibt hier ja schließlich nicht, außer die Menschen natürlich, die aber Glotzen im Moment nur dumm.
Mit geschmeidigen Bewegungen setzten die großen Krieger über die schon fast lächerlich klein wirkenden Zwerge, landeten genau in der Masse heran preschender Orks. Sofort lösten die Gnome ihre Schildmauer und stürzten sich mit ins Getümmel, dabei laut brüllend.
Das klirren von Waffen, Stahl auf Stahl, Scheppern von Rüstungen und schmerzens Schreien füllten die Luft in der der Geruch von Blut und Krieg lag.
Unwillkürlich zuckten meine Mundwinkel nach oben.
Elbensoldaten marschierten Reihe um Reihe an uns vorbei, direkt auf den Kampf zu. Ihre Schritte waren im völligen Gleichschritt.
,,Äh, Gandalf, Ares? Ist das ratsam, hier zu stehen?" Ich drehte mich zu Bilbo, eine Augenbraue skeptisch hochgezogen.
,,Ist das eine ernstgemeinte Frage?", erwiderte ich ungläubig, weshalb der kleinere sich unwillkürlich straffte.
,,Ja?" OK, das klingt jetzt aber mehr nach einer Frage, als einer Antwort.
,,Wie auch immer, ich beeil' mich und Krall mir meine Sachen, bevor alles den Bach runter geht." Im vorbei gehen klopfte ich Gandalf flüchtig auf die Schulter, schob noch ein: ,,Bleibt am Leben", hinterher, bis ich zügig Richtung Erebor sprintete.
Auf halben Weg legte ich mich fast sehr Ungöttlich auf die Fresse, weil ein scheiß Stein im weg lag, den ich in meinem Dauersprint übersehen hatte. Strauchelnd, mit einem unschönen Fluch auf den Lippen, fing ich mich wieder um weiter zu rennen.
Durch die Luft vibrierte der durchdringende Klang eines Horns. Azogs Horn. Allein das ließ mich unwillkürlich meine Schritte beschläunigen.
Mein Atem entwich mich stoßweise. Meine verletzte Seite stach schmerzhaft, doch ich rannte weiter. Weiter und weiter und weiter, bis ich schließlich die Mauer erreichte, über den blöden Steinkopf der Statue kraxelte bevor ich meine Kraft zusammen nahm um mich vom Boden ab zu drücken. Damit Katapultierte ich mich ein paar Meter nach oben, bekam das raue Seil von Bilbo zu fassen, was immernoch hier hing.
Sehr klug das Teil so hängen zu lassen. Sehr, sehr klug. Daran merkt man mit was für Idioten ich es hier zu tun hab. Hiernach Brauch ich echt Urlaub.
Ächzend hangelte ich mich nach oben. Das Raue Material Scheuerte. Die Steine vor mir strahlten eine unangenehme kalte aus. Erneut halte ein Horn über die Ebene. Ein und das selbe wie gerade eben.
Am Seil hängend warf ich umständlich einen Blick über die Schulter um flüchtig einen Überblick über die Lage zu bekommen. Das allein reichte schon aus um zu kapieren, das Azog plante einen Zwei Fronten Krieg zu führen. Während ein Teil der hässlichen Viecher gegen die Prima Ballerina Barbies und kleine Gnome kämpfte, zog der andere Teil Richtung Thal.
,,Ver-dammt-e scheiße eines Höllenhunds!", stieß ich aus, hoffend, das Bard darauf reagierte.
Dann zog ich mich auch schon die letzten Meter am hoch, während ich die Kante zu fassen bekam.
Die scheiße wäre deutlich einfacher und schneller, wenn ich mich einfach zu meinen Sachen Teleportieren könnte!
Aber nein, Zeus muss ja unbeding- Der harte, kalte Stein verschwand abrupt unter meinen Fingern.
Was blieb war leere und erschrocken Laute...
~~~
Rechtsschreibung wird noch Korrigiert. 😅
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