Kapitel 62. - 1.
Vertraue niemals einem Hobbit
Teil 1
,,Die Idee ist dumm und selbst in meinen Augen unverantwortlich, und das soll schon was heißen.", entrüstete ich mich über Bilbos, zugegebenermaßen, sehr dumme Idee, die wir aber schon in die Tat umsetzten –hat also viel gebracht. Naja, ist jetzt irgendwie auch egal...
Erinnert mich doch bitte daran, mir einen Merkzettel zu schreiben, Bilbo das nächste Mal so eine dumme Idee aus zu reden. Unruhig knetete ich die schwarzen Lederzügel in meinen Händen. Mir gefiel das einfach überhaupt nicht. So naiv kann doch nicht Mal Bilbo sein?
Im schnellen Schritt trottete Mare über die Ebene, das Ziel war klar; Erebor. Schnee knirschte unter seinen Hufen. Finster ragte das Tor im Berg empor, ließ es wie den Schlund einer Bestie wirken. Finster und unheilbringend. Der Hobbit rutschte vor mir unruhig auf dem blanken Rücken des Tieres umher. Sattel hatten wir zurück gelassen.
Ein lautloses seufzend schlich sich auf meine Lippen.
Mein Begleiter schluckte schwer. Aha, wohl doch nicht so überzeugt von seinem eigenen Plan.
Nach dem wir die Suppe bekommen hatten, hatten wir uns auf einer umgefallene Säule niedergelassen. Wir ließen unsere Blicke über die Trümmer der ehemaligen Stadt schweifen, löffelten unser Essen, redeten, und ich brachte ihn schließlich auf den neusten Stand der Dinge, was die ganze Sache mit meiner Schwester, Enyo, und ihrem Verrat an ging. Im Gegenzug erzählte er mir, was bisher alles bei den Zwergen vorgefallen war, dass Thorin, seit ich gegangen war, noch unberechenbarer wurde. Er ließ sich überhaupt nichts mehr sagen, war nur noch Zornig oder Melancholisch, starrte ins Leere oder führte Selbstgespräche. Und da ihm niemand mehr die Stirn bot, geschweige denn widersprach, hielt ihn niemand von irgendwas dummen ab.
Die Krankheit des Goldes zerrte immer mehr, verfiel ihr immer weiter. Es war wie als würde er in ihr versinken. Hinabgezerrt werden. Goldene krallen schlangen sich um ihn, ohne das der Zwerg es mitbekam versenkten sie sich in seinem Geist und rissen jenen in Fetzen.
Daraufhin schwiegen wir schließlich eine Weile, zu mindestens bis das Kelpie auftauchte.
Dann schien Bilbo eine Idee zu haben, denn –wie ihr euch sicherlich schon denkt– Bilbo wollte nicht hierbleiben, sondern wieder zurück zu den Zwergen. Ja, und nach dem Alpig wieder auftauchte, zeigte er uns unsere "Zimmer" –zwei noch in tackte Räume in einem der halbwegs stabil aussehenden Ruinen, in denen eine einfache strohgefüllte Matratze lag.
Zwar brauche ich normalerweise keinen Schlaf, aber die drei stunden in denen ich gepennt habe, haben mir doch ein wenig geholfen. Ich fühlte mich ausgeruhter und nicht mehr ganz so geschwächt. Leider wurde mein Schlaf von Mare unterbrochen, der gut als der Nervigste Wecker ganz Mittelerde durchgehen kann. (Einmal durchs Gesicht lecken ist auch eklig! Sagt dem das mal!) Naja, da die Sonne noch beschäftigt war um auf zu gehen, führten wir schließlich den Plan des Hobbits aus.
Und nun sind wir hier. Auf Mare. Der in einem großzügigen Bogen zum einsamen Berg läuft, während es unterdessen nicht mehr lange dauern konnte, bis die Nacht sich verabschiedete, um der Dämmerung Platz zu schaffen, damit sich darauf der Tag übers Land legen konnte.
,,Du hast dich doch bereiterklärt mich vor das Tor zu bringen." Unruhig fummelte er an seiner Weste rum. Seine Hand glitt dabei auffällig oft in einer der Taschen.
,,Na und? Heißt noch lange nicht, dass ich diese Idee so super toll finde. Wenn Thorin erfährt was du getan hast, macht der Püriertes-Hobbit-Fleisch aus dir, um dich dann an ein Rudel Trolle zu verfüttern. Und jetzt hör auf so nervös umher zu rutschen, du machst Mare ganz hibbelig. Außerdem ist er kein Ver-dammt-es Schaukelpferd.", gab ich von mir, weshalb der Kelpi zustimmend den Kopf nach oben warf. Die dunklen Knopfaugen mit dem blitzen auf, als er als Antwort leise vor sich hin brummte. ,,Ich weiß Mare. In Zukunft keine Mittreiter mehr, solange es nicht dringend ist."
Versöhnlich tätschelte ich seine Flanke. Seidig schmiegte sich das weiche, etwas dickere Fell an mich.
Das Tier schnaubte, bevor er in einen langsamen Trab die letzten Meter zur zerstörten Brücke überwand.
Der zerstörte Steinkopf der Zwergenstartue –graue, leblose Augen, die meinetwegen auch gerne Thorins sein könnten–, der wohl für den Hobbit als eine Art Brücke zu fungierten schien, wirkte wie der Trümmerbuch eines Knies, welches so fehl am Platz war, wie es nur sein konnte.
Von der selbsterbauten Mauer hingegen hing ein einsames, gedrehtes Seil herab. Die finsteren Schatten ließen es wie die Schlange –dessen Name mir entfallen ist– aus den Nordischen Sagen um Loki, wirken, welche sich vom Gestein hinab zu schlängeln schien, herabhing, um ihr Gift zu verteilen.
Ich würd ja sagen, dass wir das bei den Titanen ausprobieren können, aber das ist selbst mir etwas zu extreme Folter. Hört, hört, wenn ich schon so was sage muss es ja stimmen. Also, wer will freiwillig mit Prometheus reden, und ihn fragen wie das zwischen ihm, den Berg und seiner Leber so war? Beim lebendigen Leib die Leber von einem Vogel angefressen zu bekommen stell ich mir nicht lustig vor. Meine Güte, Zeus ist auch so eine Dramaqueen, war schließlich nur ein bisschen Feuer.
Ein abrupter Stopp riss mich aus meinen Gedanken, weshalb ich verdutzt den Kopf senkte, um an Bilbos Locken vorbei auf die schwarz, im Sternenlicht bläulich schimmernde Mähne Mares' blickte, die dadurch wirrer als sonst aussah. Auch sein Fell war von diesem kalten, bläulichen Schimmer befallen, das einmal mehr zeigte, wie wenig Pferd wirklich in ihm steckte. Er war ein Kelpie, ein Wasserdämon, ein Wesen das normalerweise seine Reiter mit in die Fluten zerrte und ertränkte.
,,Endstation. Wir danke für ihre Reise mit der; 'Wir-bringen-Idioten-sicher-wieder-dahin-wo-sie-sicherlich-sterben'–GmbH. Lassen sie uns doch eine Bewertung auf Google da, und verlinken sie uns auf Fotos. Abstieg bitte nach links, Hände wie Füße dürfen sie gerne behalten. Danke sehr, noch einen angenehmen Aufenthalt bis zu ihrem übereilten Tod."
Seufzend schwang der Halbling vor mir den rechten, großen, behaarten Fuß über Mares' Hals, damit er Richtung Boden rutschen konnte. Dumpf landete er im Schnee, der seinen Aufprall abfederte.
,,Was machst du jetzt wegen,... du weißt schon?" Fragend legte der Hobbit den Kopf in den Nacken, seine Augen funkelten mich wachsam an. Ich zuckte mit den Schultern.
Was soll ich denn jetzt noch großartig machen? Warten bis mir Flügel Wachsen? Ne, erst Mal muss ich wieder gesund werden, sonst kann ich mich gleich vor Enyo ergeben.
,,Ich, äh...? Wenn ich sie sehe, hm, vielleicht hau ich ihr dann eine rein? Hört sich doch gut an –nein, nicht nur gut, sondern fantastisch! Ist zumindest besser, als meine anderen Gedanken zu diesem Thema.", antwortete ich zögernd, doch allein bei dem Gedanken meine Schwester vielleicht dabei wirklich "töten" zu müssen, schlang sich ein scharfer Draht um meine Kehle, der immer weiter zugezogen wurde, bis ich keine Luft mehr bekam, während mein Herz viel zu schnell in meiner Brust klopfte, mit dem Wissen, ihr in diesem Zustand nicht einmal ein lästiges winken wert zu sein.
,,Ares...", setzte er an. ,,Du solltest das nicht auf die leichte Schulter nehmen, immerhin geht es hier um deine Schwester."
,,Ja ja, Familie und so. Was auch immer. Geh du jetzt langsam Mal wieder hoch und hoff, dass dein Verschwinden nicht bemerkt wurde." Mit einer scheuchenden Bewegung signalisierte ich ihm, dass er endlich gehen sollte.
Der Hobbit verzog das Gesicht, wippte noch einmal unruhig auf seinem Fußballen, bevor er sich schließlich abwandte. Geschickter als ich es ihm zugetraut hätte, kraxelte er über den Zerstörten Steinschädel.
Schweigend sah ich ihm nach. Mare schnaubte. Durch den leichten druck meiner Wade setzte sich der Kelpie zügig in Bewegung, drehte, schlug denselben Weg ein, nah im gespenstischen Schatten der Nacht, welcher um den Berg herum lag wie eine Decke. Aber die Schlinge schnürte mir noch immer die Luft zu, genau wie das unwohle Gefühl in meiner Magengegend blieb.
Fast kam es mir so vor, als hätte ich Steine gegessen.
,,Ich hab ein ganz mieses Gefühl."
Schnaubend stimmte mir der Hengst zu, ehe er auch schon im vollen Galopp los preschte. Überrascht krallte ich mich in die dicken, Strähnen seiner Mähne und ließ dabei fast die rauen Lederzügel los, die mir durch den Ruck ein Stück durch die Finger glitten.
Danke für die Vorwarnung! Blödes Kelpie.
~~~
Ahhh, ich weiß, ich weiß, das Kapitel ist etwas arg kurz, weshalb es noch einen Zweiten Teil bekommen wird, da es eigentlich länger werden sollte, ich es aber zeitlich nicht geschafft hab, da meine Lehrer jetzt wohl komplett durchdrehen und uns vor den Ferien noch mal so viele Arbeiten wie möglich schreiben lassen...
Sad life.
Allein diese Woche sind es bei mir 4 Klausuren! (Ich glaub die wollen uns ärgern!) Klar, ich hab ja anscheinend auch kein Leben (genau wie die anderen die damit jetzt überschüttet werden) und nichts Besseres zu tun als zu lernen...
*Seufzt*
Naja, ich wollt zu mindestens das hier hochladen, besser als nichts.
Dann bis nächste Woche, und allen die ebenfalls jetzt noch Mal schön Schulstress haben: Ich drück euch die Daumen!
P.S. I hate physics. RIP.
🥲
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