Kapitel 45.
Ich hab ein gewalttätiges Problem mit meiner Verwandtschaft, aber das ist ja nichts Neues
Perplext blinzelte ich. Es war eine viel zu vertraute Stimme, als das ich sie nicht hätte erkennen können.
,,Enyo?"
,,Was, du Idiot? Bist du etwa überrascht mich zu sehen?"
Verärgert runzelte meine Schwester die Stirn, ihre giftgrünen Augen bohrten sich in meine, während ich noch immer zu perplext war, um zu antworten. Sie nach fast einem Jahr zu sehen, das...war irgendwie beruhigen? Auf eine banale Art und weiße hat mir meine kleine Schwester doch tatsächlich gefehlt, kaum zu glauben, dass ich das Mal empfinden würde.
Sie strich sich durch die dunklen, unordentlichen Strähnen, welche durchzogen von verschiedenen violett und rot tönen waren – wobei letzteres bis ins orange reichte.
Der Funke Erleichterung, den ich bei ihrem Anblick verspürte, sickerte durch meine Knochen und beruhigte meinen Herzschlag. Schwer sackten meine Schultern herab, die Anspannung löste sich allmählich wie ein Knoten. Götter, jetzt bin auch schon erleichtert die zu sehen, schlimm.
,,Du... Warum? Was- Wieso...?" Ich schüttelte ungläubig meinen Kopf. Klare Gedanken waren so gut wie unmöglich, sie purzelten einfach übereinander. ,,Was machst du hier?", brachte ich schließlich tief einatmend heraus, das nächstbeste, was mir ein viel.
Vorsichtig ließ ich die Klinge sinken, die genauso kalt glänzte wie das Eis selbst an einem frostig klaren Sonnigen Wintertag, welches weit unten, bei der ehemaligen Stadt, auf dem See trieb, vom goldenen Licht der Sonne angestrahlt wurde –vor sich hin schimmerte wie Kristall. Ich lockerte meine Finger um Ringils Griff.
Dann glitt das Schwert zurück in seine Scheide, bevor ich ihr meine komplette Aufmerksamkeit schenkte.
Sie war hier. Hier. Nirgendwo sonst, sondern hier – in Mittelerde. Hoffentlich halluzinier ich nicht, denn wenn das so wäre, sollte ich mir wirklich Sorgen um meine Geistige Gesundheit machen, wirklich große Sorgen.
Aber anscheinend ist Familien Besuchstag, und es ist keine Halluzination. Das erinnert mich Seltsamerweise an Knast –weshalb auch immer. Sitz ich nicht in so einer Art von Knast, ich bin ja irgendwie verbannt und so, ne? Vielleicht will Enyo auch Urlaub machen, ist hier doch ganz, äh, in Ordnung?
Streicht das, es ist eine Katastrophe. Nicht mal ein Flyer hat dieses Drecksloch, was wirklich, wirklich, wirklich schade ist, in Anbetracht der Tatsache, dass hier ein Reiseführer sicherlich gut Geld verdienen würde.
Aber zurück zum wesentlichen Thema.
Wo war ich? Ach ja, der Urlaub meiner Schwester.
Für Sommerurlaub ist Enyo wohl kaum zu haben –nicht hier–, eher lässt Artemis das Jagen sein, als wenn das passieren würde. Tequila trinken und die Sonne genießen, nicht Enyos Still, eher Zerstörung und Tod, so als ihr Lieblings Hobby, oder aber sie ist hier wegen dem Krieg. Aber davon kann sie ja eigentlich nichts wissen. So lang kann sie noch nicht hier sein, sie trägt ja nicht mal diese schrägen Mittelalter Klamotten.
Meine Schwester zuckte gleichgültig mit den Schultern. ,,Darf ich nicht meinen Missratenen Bruder besuchen, der rein zufällig für seine große Klappe und seine Dummheit in dieser Welt gelandet ist?", erwiderte sie mit einem zuckersüßen, falschen lächeln was eher einem zähnefletschend ähnelte.
,,Ich will dich auch gerne in einem Fluss ertränken, Schwesterchen.", konterte ich sehr souverän als Zeichen dafür, dass ich sie auch auf eine Art und weiße vermisst hatte. Gut, eigentlich überhaupt nicht souverän, aber ist auch egal, Hauptsache, ich komm nach Hause, nicht wahr?
,,Wo ist Hermes?", fragte ich, obwohl gefühlt tausend andere Gedanken in meiner Birne rum sprangen wie eine Sprungfeder. Demonstrativ sah ich mich um, betrachtete die rauen Felsen, hinter denen sich der Gott der Diebe sicherlich gut verstecken konnte um jemanden zu erschrecken.
Ich hätte alles fragen können... Aber ich Stelle die Frage. Nun ja, jetzt ist es auch egal.
,,Nicht anwesend, Blindfisch. Er gibt uns einen Moment Geschwisterliebe aus zu tauschen." Bei dem Wort 'Geschwisterliebe' schüttelte sie sich angeekelt, wie als wäre es etwas derart Schlimmes wie ein Riese. Sie Rümpfte die Nase.
,,Bist du hier, um mich mit nach Hause zu bringen, oder mir auf die Nerven zu gehen? Wenn Ersteres zu trifft, wär das wirklich nicht nötig gewesen. Ich weiß selbst wie fantastisch ich bin und wie sehr du mich vermisst hast." Ich verzog meine Mundwinkel zu einem schmalen Grinsen, was meine kleine Schwester mit gehobenen Brauen kommentierte.
Enyo betrachtete mich für meinen Geschmack zu eingehend, bevor sie schließlich ihre Hände in die Taschen ihres dunkelroten Hoodies steckte, der die verwischte Aufschrift: "I'm not sorry I like destroyed things", trug. Kombiniert hatte sie das Ganze mit einer schwarzen Lederhose –an dessen Gürtel eine lange, scharfe, sehr schmale Himmlische Bronze Nadel hing, die sie sehr gerne in ihren Ärmel versteckte– und dunklen Springerstiefeln.
Genau zur selben Zeit stieß Mare, in meinem Rücken, ein unruhiges Schnauben aus, welches unverkennbar seine Nervosität zeigte, die ich nicht ganz verstehen konnte –hier ist nichts wovor er Angst haben muss. Seine feinen, aufmerksamen Ohren zuckten in alle Richtungen, wenn auch nur das kleinste Geräusch erklang.
,,Dich und vermissen –bei meinem Speer, nein! Igitt! Nein, vermissen ist nicht das richtige Wort. Eher, hmm, jemand Gleichgesinnten auf dem Schlachtfeld nach Trauern, der ein Arsch ist. Jap, das passt besser. Weißt du eigentlich wie schlimm es ist, wenn Krieg anfängt sein Ende zu finden? Du stehst hier, während bei uns alles anfängt den Bach runter zu gehen! Da du nicht mehr da bist gibt es niemanden, der den Krieg am Leben hält –sehr schlecht.", grummelte mein Schwesterchen höchst genervt vor sich hin.
,,Deshalb bist du also hier?" Ein kleiner Stich zuckte durch meine Brust der sich wie einer von Zeus Blitzen anfühlte.
,,Hat sich niemand freiwillig gemeldet dich zu holen –kannst dich glücklich schätzen das ich hier bin. Also, da ich Langeweile hab, und offensichtlich nichts Interessantes passiert...können wir ja jetzt gehen.", verkündete die ziemlich lahm und stampfte ohne zu zögern weiter, genau in die Richtung, in der ich vorhin noch unterwegs war. Au, das kratzt an meinem armen Ego. ,,Komm, βλάκας (Idiot), ich will nicht länger als nötig hier bleiben.", stellte sie angewidert fest.
Genervt rollte ich mit den Augen, bevor ich mich straffte. Enyo hab ich doch nicht vermisst –ihre ganzen Spitznamen ebenso wenig.
Ohne zu zögern setzte ich ihr nach, dabei knirschte der Schnee unter meinen Sohlen, als ich mit großen Schritten zu ihr auf holte, sodass wir nun auf einer Höhe liefen. Ihr Blick war stur geradeaus Gerichtet, was ich misstrauisch zur Kenntnis nahm. Nie, wirklich nie schaut sie stur nach vorne und schweigt dabei. Das ist wie Eis in einer Mikrowelle –ziemlich widersprüchlich.
,,Wenige Städte die zerstört wurden?"
,,Ja. Das ist im Übrigen deine Schuld." Scharf sah sie mich von der Seite an, das grünen ihrer Augen durchbohrte mich wie Pfeile; blitzend, Angriffslustig.
Gemeinsam stampften wir nebeneinander her, der Kelpie folgte mit beträchtlichem Abstand, doch je weiter wir kamen, desto mehr geriet mein fester Entschluss ins Schwanken. Ist gehen echt eine gute Entscheidung? Plötzlich schien mir meine Entscheidung zu gehen nicht mehr so sicher. Klar, ich will immer noch nach Hause, aber dieses unwohle Gefühl klammerte sich an mich wie ein Parasit. Die Dummköpfe starben vielleicht in diesem Berg.
,,Vielleicht sollten wir noch warten. Hab gehört es soll einen Krieg geben. Ist doch was?", erwähnte ich ganz zufällig, jedoch gab es als Reaktion nur ein genervten laut von meiner Schwester. Das war ungewöhnlich. Meine Füße stoppten augenblicklich.
Nach ein paar Schritten hielt die Nervensäge schließlich auch, drehte sich ruckartig rum –das Funkeln ihrer Augen war einem glühen gewichen, welches den harten Zug um ihren Mund herum noch deutlicher werden ließ.
,,Was?!", zischte sie leise, bis sie sich direkt vor mir aufbaute. Sie fast war genauso groß wie ich, was dazu führte, das wir auf Augenhöhe waren.
,,Sag mal, bist du etwa auf denen ihrer Seite? Auf der Seite dieser Dinger, dieser Zwerge? Arielle, ich hoffe doch, dass das ein schlechter Scherz ist, klar? Denn das hört sich verdächtig danach an, als wenn du weich geworden bist?! Hat dich diese Zeit hier wirklich so verändert, sodass du plötzlich nicht mehr der bist, den ich kenne, Pfosten?!" Ihre Mundwinkel verzogen sich spöttisch, herausfordernd.
Ich stieß ein angeekeltes 'pah' aus. Dass sie mich Arielle nannte ignorierte ich, sie hatte bei weitem schlimmere Spitznamen als den in der Hinterhand. ,,Ich und weich? Ich bitte dich, deine Paranoia geht mit dir durch, Yo. Es ist ein Krieg –oder nicht?–, den würden wir uns doch nicht entgehen lassen. Es sei denn", erwiderte ich daraufhin mit dem gleichen Spott. Herausfordernd sah ich sie an, weshalb es gleich zu einem Blickduell ausartete.
Für einen Moment starrten wir uns nur an. Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, brach sie den Blickkontakt ab, senkte ihren Kopf stattdessen für einen Moment, sodass ihre Augen auf den Boden Gerichtet waren, bevor sie mich wieder giftig anguckte, als würde sie mir gleich ins Gesicht Schlagen. So abwegig ist das nicht Mal, zutrauen würde ich es ihr.
,,Fein.", knurrte sie mich zerknirscht an.
,,Super, dann müssen wir nur unserem dem Nervigen Taxi von Dieb Bescheid sagen. Nicht das er sich noch sorgen um uns macht, wenn wir plötzlich den Saftladen auf mischen, nicht wahr?", stellte ich extra zynisch fest, da ich ja immerhin noch weiterhin einen auf blöden Kriegsgott machen musste.
,,Klar doch.", gab sie knapp von sich, weshalb ich nickend auf dem Absatz umdrehte um meinen Spuren an zu glotzen, die ich im Schnee hinterlassen hatte. Unter dieser dünnen, weißen Schicht lugten Steinchen und Gras hervor, aber hauptsächlich Steine. Ein ziemlich felsiger Boden hier oben.
Enyo schnaubte und zischte etwas Unhöfliches zu mir, was ich lieber nicht wiederholen wollte. Nein, wirklich, das wollt ihr nicht wissen, das Vertragen Menschen Ohren nicht.
Mare –der offensichtlich ein Talent hat sich unbemerkt in Luft auf zu lösen (Mal im erst, wie macht der das?)– war wie vom Erdboden verschluckt. Keine Ahnung, wann sich der Kelpie aus dem Staub gemacht hatte, aber er hätte wenigstens "sagen" können, wo er hin will. Unhöflich.
,,Also, wo ist denn die allseits beliebte Nervensäge? Hat er sich hinter einem der Felsen versteckt, oder was?" Mit wenigen Schritten näherte ich mich dem ersten –dem am nächsten stehenden– dieser Felsbrocken, die aus dem Boden ragten wie Speere. Doch es blieb Still. Prüfend lief ich einmal um das graue Teil herum; nichts. Kein Hermes. Kein dummer streich. Kein erschrecken oder sonstiges. Nichts, einfach nichts. Schweigend stellte ich mich wieder an die Stelle, von wo aus ich um den Brocken rum gelaufen war, mit dem Rücken –ja ich weiß, nicht gerade Klug– zu meiner Schwester.
Mein mistrauen schlug gegen die Alarmglocke in meinem Kopf, welche ich bisher noch nicht wirklich zur Kenntnis genommen hatte. An der ganzen Sache war etwas faul, sehr faul. Enyo verhielt sich seltsam, genau wie der Kelpie, der sich in Dampf aufgelöst zu haben schien. Und dann wäre da noch ein nicht vorhandener Hermes.
,,Er ist überhaupt nicht hier oder?" Ich presste meine Zähne fest aufeinander. ,,Du hast mich angelogen. Ebenso, dass du hier bist, um mich zu holen!"
Ruckartig fuhr ich herum. Das Herz in meiner Brust lief auf Hochtouren, hämmerte gegen meinen Brustkorb wie eine Horde Elefanten. Schrill klingelnd legte der Alarm in meinem Kopf endgültig los, während meine Muskeln in den Abwehr Modus gingen, bereit sich zu verteidigen.
Doch den schmalen Dolch sah ich trotz allem zu spät. Viel zu spät. Zu spät um noch rechtzeitig zu reagieren.
Viel zu spät.
Zu spät, zu spät, zu spät.
Es ging zu schnell. Zu schnell, um noch irgendwas zu machen. Viel zu spät, um ihr zu sagen, dass sie eine Ver-dammt schlechte Lügnerin war, und lieber mal in die Schauspielschule gehn sollte, als mir auf die Nerven zu gehen.
Enyo stand im nächsten Moment vor mir. Gift grün funkelten mir ihre Augen entgegen. Dann machte sie nur eine einzige, flüssige Bewegung. Ich schaltete zu spät. Mein Hirn grölte vor Überforderung, Warnlämpchen sprangen auf Rot um.
Das dunkle Metall –sicher Stygisches Eisen– der Klinge sauste durch die Luft, bis es sich auch schon zwischen meine Rippen grub. Ohne großes Schwierigkeiten durchschnitt es mein Hemd, durchdrang die erste Hautschicht und versank Widerstandslos bis zum Heft auf der Höhe meiner Leber. AU! Auauauauauauauau!
Überrascht keuchte ich auf. Kaum eine Sekunde später explodierte das viel zu bekannte Gefühl von Schmerz in mir, welches ungehindert schwarze Flecken in mein Sichtfeld zauberte. Es nahm ohne zu zögern den Platz der vorigen Überraschung ein, brachte mich zum Straucheln, zum gequälten zischen einen Fluches, der Enyo galt. Reflexartig packte ich ihr Handgelenk, in dessen Hand sie die Klinge sicher fest hielt, dafür sorgte, dass ich sie nicht einfach wieder raus ziehen konnte. Ein erstickter laut löste sich von meinen Lippen.
Schmerz brannte Wellenartig durch meine Venen, ließ das Ichor flammenartig pulsieren, während es lautlos anfing zwischen dem kalten Metall hervor zu Quellen, welches sich keinen Millimeter bewegte. Das Hemd sog sich an dieser Stelle mit der Goldenen Flüssigkeit voll, bildete einen nassen, feuchten Fleck. Einzelne Tropfen vielen Richtung Untergrund. Färbten das weiß in die Farbe meines Ichors.
,,Deine Reflexe haben nach gelassen.", schnurrte sie Spottend. ,,Es wäre einfacher gewesen, hättest du keine Fragen gestellt und einfach mitgekommen, Pfosten. Leider konntest du Mal wieder deine Klappe nicht halten, jetzt haben wir den Salat."
Mit einem Ruck riss sie den Dolch zurück zu sich, verpasste mir spöttisch grinsend einen Schubs, weshalb ich unkoordiniert nach hinten stolperte, was zu dem Ergebnis kam, das ich gegen den Felsen hinter mir krachte. Spitze Kanten Borten sich wie dumpfer Nebel in meinen Rücken, kaum wahrnehmbar, überdeckt von dem anderen Schmerz, der noch immer meine Nerven Stränge überflutete.
Haltsuchend klammerte ich mich mit der Freien Hand an der rauen, kalten Oberfläche fest, um nicht zu Boden zu stürzen. Die andere presste ich mit zusammengebissenen Zähnen auf die Wunde. Goldfarbenes Ichor quoll zwischen meinen Fingern hervor. Es tränkte meine Klamotten, bevor es weiter auf den Boden lief.
Ein Zittern fegte durch meine Muskulatur, die drohten ihren Dienst zu Versagen –einfach auf zu geben. Schwankend, zitternd und keuchend klammerte ich mich schwerfällig an den Fels, der im Moment mein einziger halt war den ich hatte, damit ich nicht in mich zusammen sackte.
Immer wieder knickten mir die Beine weg. Schwerfällig übte ich mehr Druck auf die Stickverletzung aus, in dem Versuch irgendwie die Blutung zu stoppen. Vergeblich. So ein Dreck!
Enyo, die das ganze natürlich mit bekam, beobachtete das alles nur mit mildem Interesse, wie wenn das nur eine dumme Show wäre, die nebenher im Fernsehen dahin dudelte.
Was mich aber an meisten beunruhigte, war die Tatsache, dass meine Wunde nicht anfing zu heilen, ganz im Gegensatz zu dem, was normalerweise geschah wenn ich verletzt wurde –siehe die Prügelei zwischen mir und Smaug. Na Klasse, das hat mir auch noch gefehlt.
,,Was...?", brachte ich zwischen zusammen gepressten Lippen hervor, bis mich eine neue Schmerzenswelle überrollte. Ich schnappte nach Luft. Es brannte fürchterlich, sodass ich das Gefühl hatte, meine Haut stünde in Flammen.
,,Oh, tut es etwa weh, Ari?" Spielerisch wedelte sie mit dem dunklen Messer rum, an dem immer noch mein Ichor klebte. Aber das war nicht das einzige, was die Scheide befleckte.
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