Kapitel 43.

Das Elbenheer will nur Kaffee trinken und Scones mit uns essen, die sind ganz friedliche kleine Minions

,,Mein Herr, um Euch zu berauben, sind wir nicht hier. Nur um einer gerechten Einigung willen. Wollt Ihr nicht mit mir sprechen?"

Leicht senkte er seinen Kopf, als Zustimmung für ein Gespräch. Allerdings bezweifelte ich, dass es zu einer friedlichen Einigung kommen würde. Nope, die wird es sicherlich nicht geben, dafür ist Thorin zu Krank.

Er wandte sich ab. Mit festen schritten stiefelte der Zwerg zu der Treppe, die er zügig runter lief. Bard unterdessen warf mir einen flüchtigen Blick zu –hoffend–, bevor er sich von dem Schimmel schwang, welcher zufrieden auf seinem Gebiss rum kaute. Ohne zu zögern setzte sich der dunkelhaarige Bogenschütze in Bewegung. Das Tier ließ die Ohren nach vorne Wippen, sobald er sich entfernte, trotzdem wartete es Geduldig.

Die Schneeschicht unter seinen Sohlen knirschte. Bard näherte sich zügig der Mauer, betrat die Brücke, von der es links wie rechts tief nach unten ging. Sonnenstrahlen funkelten auf der halb Gefrorenen Wasseroberfläche. Verzerrt erkannte man den Schatten der Steinbrücke und der zerstörten Säulen, welche überall herumstanden.

Tief, dunkel und kalt, schien es auf jemanden zu warten, der dumm genug war, um zu fallen. Landete dort unten jemand, dann würde derjenige ertrinken. Wasser würde seine Lungen füllen, atmen unmöglich machen. Ungewollt verkrampfte sich mein Körper. Für einen Bruchteil blitzte das Bronzeglas in meinen Gedanken auf, weshalb ich einen tiefen Atemzug nahm und das tat, was ich immer tat; es verdrängen.

Das Gestein der Wände war weit unten glatt, so, dass es so gut wie unmöglich zu sein schien, wieder raus zu kommen, doch weiter oben allerdings, da war es unebener. Sollte Thorin versuchen, Bard irgendwie da runter zu werfen –ich trau es ihm in diesen Zustand definitiv zu–, könnte selbst ich nicht viel ausrichten. Teleportieren kann ich mich immer noch nicht. Ein Seil wäre dann die einzige Möglichkeit –eine sehr langweilige Möglichkeit.

Mensch 'Ich-versuch-mit-einem-
geistesgestörten-zu-verhandeln' lief selbstbewusst weiter, doch ich erkannte die Unsicherheit in seinen dunklen Augen, die ihn zweifeln ließ, aber auch die Hoffnung in ihnen.

,,Das geht doch in die Hose.", murmelte ich und folgte Durin Blondie, Durin Bogen Liebhaber und Grummel dem Kanarienvogel die Treppe runter, wo bereits die anderen warteten. Unruhig wurden blicke getaucht, ein paar verlagerten ihr Gewicht auf den anderen Fuß. Ich nahm es nur nebenbei wahr, denn meine Aufmerksamkeit lag auf Thorin dem Möchtegern König.

Verwirrt runzelte ich die Stirn, als ich das schwarze Tier auf seinem Arm entdeckte, welches seinen leisen Worten aufmerksam zu lauschen schien, der er flüsterte. Aber nur Sekunden später, als meine Füße die letzte Stufe erreichten, flatterte der Vogel los. Das Onyx schwarze Gefieder glänzte in der Sonne. Der Rabe krächzte Triumphierenden.

Was soll das? Warum redet der mit dem Vieh?

Kräftig schlug das Wesen mit seinen Flügeln, welche die Luft durchschnitten wie scharfe Messer, es weiter in den Himmel trug. Dann war er über der Mauer –krächzte dabei Erneut–, bis er völlig aus meinem Blickfeld verschwand. Weg war er.

Verstehen muss ich das jetzt nicht, oder? Will ich das überhaupt verstehen? Bin mir nicht sicher. Vielleicht würde ihm eine Therapie gut tun, er kann sich ja den Therapeuten von meiner Mutter und Zeus nehmen –der hat schon so einiges verkraften müssen, da geht das schon. Wenn nicht schickt man halt Dionysos vorbei, der ist der Ansprechpartner für Wahnsinn.

Schweigend richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf den Kranken Zwerg, welcher nah an eines der Löcher im selbstgebauten Wall trat –da ist auch keine Garantie drauf, das hält doch nie im Leben.

,,Ich höre.", kam es schließlich von Thorin, ohne den Kopf in die Richtung des Bogenheinis zu drehen. Seine ganze Haltung war angespannt, als hätte er Angst, dass Bard plötzlich über die Mauer kletterte und ihn ausrauben würde –was natürlich nicht möglich ist, da Bard ein Mensch ist.

,,Im Namen der Bürger der Seestadt ersuche ich Euch, Euer Wort zu halten: Einen Anteil vom Schatz, damit sie ihr Leben neu aufbauen können.", antwortete er auf Thorins Aufforderung, ohne lange überlegen zu müssen, was er eigentlich wollte. Denn für ihn stand das Volk von Esgaroth an erster Stelle. Vor einiger Zeit, war es auch dem Idioten auf unserer Seite der Mauer wichtig, jetzt aber zählte nur noch ein dummer Stein.

,,Ich werde mit niemanden verhandeln, solange ein Heer in Waffen vor meinem Tor steht.", erwiderte der Zwerg dunkel, nicht gewillt nachzugeben.

,,Die stehen da auch nur zum Vergnügen rum.", murmelte ich.

,,Dieses Heer in Waffen wird den Berg angreifen, wenn wir uns nicht einig werden."

,,Bard hat Recht. Auch wenn ein Blutbad Recht verlockend klingt –erinnert mich an Urlaub–, sollte es nicht deine erste Wahl sein." Ich stopfte meine Hände in die vorderen Hosentaschen.

,,Eure Drohungen beeindrucken mich nicht.", überging Thorin mich, ebenso den Menschen. Unbeweglich starrte er in nichts –keine Ahnung, ob er mich überhaupt wahrgenommen hat–, während ich Schnauben mein Gewicht verlagerte und gleichzeitig seine Dummheit verfluchte. Das konnte doch nicht wahr sein? Der hat echt jede Art von "Menschlichkeit" verloren. Inklusive der Fähigkeit zu denken.

Er ist wirklich sehr tief gesunken, bald kann er Kronos Konkurrenz machen und hallo sagen.

,,Und Euer Gewissen?", versuchte der Mann an die Vernunft und das Mitgefühl des Zwerges zu appellieren. ,,Sagt es Euch nicht, dass unser Anliegen rechtens ist? Mein Volk hat Euch geholfen. Und zum Dank beachtet Ihr ihnen nichts weiter als Verderben und Tod." Da ist was dran.

,,Wann haben die Menschen aus der Seestadt je geholfen, ohne reich belohnt werden zu wollen?", konterte Mr. IchbinderKing herausfordernd.

,,Wir haben eine Abmahnung!", rief er aufgebracht und starrte durch das Loch zu Thorin. Dieser ignorierte es. Sein Gesicht war wie versteinert, so dass er Konkurrenz mit einer der vielen Statuen im einsamen Berg machen konnte, die dort nutzlos herumstanden, Gänge mit Trümmern blockierten oder einfach nur zur Verzierung im Weg standen.

,,Eine Abmachung? Was konnten wir tun, als unser Geburtsrecht gegen Decken und Essen zu verschachern? Als unsere Freiheit mit unserer Zukunft zu erkaufen? Das nennt Ihr einen gerechten Handel? Sagt mir, Bard, der Drachentöter, warum sollte ich solche Regeln anerkennen?", klang seine Stimme herausfordernd durch den Eckigen "Spalt" in der Mauer.

,,Weil Ihr uns Euer Wort gegeben habt.", sagte Bard eindringlich, wohl in der Hoffnung, dass das Thorin noch irgendwas bedeutete –tat es im Übrigen nicht. Dennoch senkte der Zwerg nachdenklich den Kopf. ,,Bedeutet das denn gar nichts?"

,,Nope, der ist zu nichts zu gebrauchen. Komm am besten wieder, wenn er seinen Dickschädel davon überzeugt hat, wieder normal zu werden.", teilte ich sehr einfühlsam mit und trat zu dem Loch, gerade als Thorin einen Schritt zur Seite machte, den Rücken gegen das Gestein gepresst, mir einen Mörderischen Blick zu werfend, bevor er seinen dunklen, vernebelten Blick auf den Rest der Gemeinschaft richtete, die aufgereiht da standen. Abwartend sahen sie ihn an.

Ich unterdessen lehnte mich mit einem skeptischen Ausdruck in meinem Wunderschönen Gesicht gegen das professionell erbaute Meisterwerk Zwergischer Kunst.

,,Wollt ihr beide vielleicht meine Meinung dazu hören?" Ohne überhaupt eine Antwort ab zu warten fuhr ich fort. ,,Du solltest ihnen den scheiß geben und du, Bard, solltest überlegen dir ein Umhänge Schild mit einem Glöckchen an zu schaffen, dann weiß jeder das du auf dem Friedenstrip bist. Ist doch grandios.", gab ich von mir, dabei verschränkte ich die Arme vor der Brust.

,,Das ist keine sehr hilfreiche Aussage von Euch.", kam es schließlich wenig erfreut von der anderen Seite der Mauer.

,,Also ich find meine Idee Klasse, denk einfach Mal darüber nach, dann kannst du mir Bescheid geben, Bogen Kerl. Apropos Bescheid geben, wie war das Dinner mit Smaug? Ziemlich heiß, soweit ich gehört habe.", plapperte ich ungerührt weite –haben schließlich nur ein paar wenige ihr Leben verloren, also nicht weiter tragisch.

Bard schien tief durch zu atmen. Vielleicht fragte er sich auch gerade, wie die anderen es mit mir aus hielten. Mal im ernst, kein Plan. Mich hat man jedoch einfach lieb, ne?

,,Verschwindet! Ehe unsere Pfeile fliegen!", brüllte der Möchtegern König schließlich, weshalb der ehemalige Kahnführer das Gesicht wütend verzog und gegen den Felsen schlug.

,,Lügner.", summte ich spöttisch, weshalb ich erneut finster von zwei blauen Iriden angestarrt wurde. Gleich platzte ihm der Kragen, das seh' ich. Nur noch ein bisschen, dann ist der Vulkan ausgebrochen, wirklich lustig.

Bard machte kehrt –die Zwerge drängten sich Hektik die Treppe hoch, um ihm hinterher zu gaffen–, schritt zurück zu seinem Pferd, um die Nachricht, wahrscheinlich dem Ober Boss der Elben zu bringen. Ob Queen Thranduil persönlich da ist? Würde mich Mal interessieren.

Im Galopp Jagte das Pferd los. Das weiße Fell verschmolz fast Augenblicklich mit dem weiß der dünnen Schneedecke, weswegen sie auch schnell Richtung Thal verschwanden.

,,Was tust du? Du kannst doch keinen Krieg führen.", brachte Bilbo nach langem Schweigen fassungslos heraus, seine Augen suchte ungläubig die von Thorin, jedoch hatte dieser sie fest auf Thal gerichtet, in die Richtung, in die Bard verschwunden war.

,,Das geht dich nichts an.", wurde er gleich abgewiesen. Desinteressiert schien es ihn in kleinster Weise zu kümmern. Man könnte glatt meinen Thorin ist ein Soziopath, so wie er Handelt und spricht.

,,Oh, natürlich geht es keinen von uns etwas an.", konterte ich mit einem zynischen Tonfall, ausgestattet mit einem herzerwärmenden, sarkastischen Lächeln in seine Richtung. Soll er doch an seinen Ego ersticken. Würde ihn auf jeden fall weiterhelfen, im Gegensatz zu seiner Dauer Schlechten Laune, der Arroganz und der Gier nach macht, die ihm immer weiter zum Abgrund Fürth. Und steht er einmal genau davor, wenn er nach unten starrt, die Finsternis sieht, wird er nicht mehr umkehren können, sondern fallen, sehr tief. Im Moment steht er noch davor, ohne runter zu blicken, doch irgendwann ist es zu spät.

Er kann sich nur selbst retten, aber helfen kann man trotzdem. Ein Schubs in die richtige Richtung.

Bilbo nickte, bevor er seine nächsten Worte an den Selbstmord gefährdeten Zwerg richtete. ,,Entschuldige, aber falls du es noch nicht bemerkt hast: Ein Elbenheer steht dort unten vor dem Tor. Ganz zu schweigen von Hunderten zornigen Fischern. Wir sind deutlich in der Unterzahl.", redete er auch schon drauf los. Er klang alles andere als erfreut. Sein blick sprach Bände –er schien zu sagen; was zur Hölle tust du da?!

,,Bilboo" –Ich zog seinen Namen absichtlich in die Länge– ,,das weiß er bereits. Es ist im nur egal. So wie ihm alles und jeder hier ega- pardon, außer dem Arkenstein natürlich, der ist ihm nicht egal, der Rest schon."

Thorin ignorierte mich schon wieder –Idiot–, und richtete sich direkt an die einzige vernünftige Person in den Berg –mit Ausnahme von mir natürlich.
,,Nicht mehr sehr lange." Ja, Freunde, das ist die grandiose Antwort, auf all unsere sorgen. "Nicht mehr lange."
Wie beruhigend. Da fühlt man sich doch gleich sicher und geborgen. Nicht.

Misstrauisch funkelte ich ihn an. Der hat doch was ausgeheckt, der dumme Zwerg einer Prinzessin von Möchtegern König.
Neben mir schien es dem kleineren Lockenkopf ebenso zu gehen. Er blinzelte, öffnete den Mund, schloss ihn perplext wieder, blinzelte noch einmal, bevor er diesmal einen Satz heraus brachte, der vor Intelligenz nur so strotzte, das es einen fast an die Glühenden Lichterketten an Weihnachten erinnerte, die alle gleichzeitig an sprangen.

,,Was soll das heißen?"
Ach ja, grandios.

,,Das heißt, Meister Beutlin," –Thorin wandte sich nun komplett von der Aussicht ab und sah zu Bilbo und mir, bis er sich schließlich lauernd auf uns zu bewegte.– ,,dass man Zwerge niemals unterschätzen sollte."
Direkt vor dem sogenannten Meister Dieb hielt er inne. Finster starren seine blauen Iriden durch ihn hindurch, das zornige funkeln in ihnen unterstrich nur seinen Willen Krieg zu führen.

Der Anfang vom Untergang hat begonnen. Hipphipphurra, der Weltuntergang –auch wenn die Welt nicht wirklich untergeht– ist da!

,,Wirklich jetzt? Das. Ist. Deine. Grandiose Antwort? Das gibt es doch nicht, wann denkst du Idiot bitte Mal anständig nach, was passiert, wenn die kommen? Da hinten –guck mich nicht so behindert an, Grumpy Cat 2.0– steht ein Heer aus Elben, die uns –oder eher EUCH– überrennen werden –oder wollen, oder weiß der Süßigkeiten Baum, was die machen. Plätzchen backen tun sie schon Mal nicht."
Hmm, Plätzchen, lecker.

,,Warum hältst du dich da nicht raus, Mensch, sag schon, warum? Das ist eine Zwergen Angelegenheit. Hörst du? Eine Zwergen Angelegenheit! Du kannst ruhig zu den anderen deinesgleichen kriechen, wimmernd, schwach, allein, die dort unten versuchen, mir mein Geburtsrecht zu nehmen!", fauchte er mich an, bis er mich zum Schluss förmlich über Bilbos Kopf hinweg an schrie, seine eigene Birne war in einem rötlichen Ton, der sehr ungesund aussah.

,,Oh bitte, verschon' mich mit deinem Gelaber, das mir sowieso am Arsch vorbei geht, und denk nach! Denk! Tu es am besten bevor die Elben uns überrennen!", feuerte ich ohne zu zögern zurück, während der arme kleine Bilbo, der noch immer zwischen uns stand, sichtlich unwohl auf den grauen Steinboden starrte, immer wieder vorsichtig zu Thorin hoch schielend.

Knurrend funkelte mich der Gnom an. ,,Wir haben den Erebor zurück. Und nun verteidigen wir ihn.", zischte er, gepresst, weshalb er mir noch einen letzten seiner Killerblicke zu warf, bevor er flüchtig zu seinem treuen Gefolge sah. Dann, ohne noch ein weiteres Wort, Schritt er langsam –und mit seinem Ego– die selbstgebaute Treppe runter. Der hässliche Mantel schleifte dabei auf dem unebenen Untergrund.

Und während der Wahnsinnige wieder verschwand, herrschte bei uns auf der Mauer ein angespannter schweigen.

Balin wandte seinen traurigen Blick demonstrativ in eine andere Richtung, um keinem angucken zu müssen, aber das Unbehagen sah man ihm dennoch an. Kili und Fili, so als Thorins Neffen, schienen etwas verunsichert von ihrem Onkel zu sein. Der Hut tragende Bofur begann unterdessen beunruhigt seine Finger miteinander zu verknoten. Dwalin hingegen wirkte genau wie eine Kerze; gerade, aufmerksam, bereit jemanden mit seiner Axt den Schädel zu spalten und brennend auf einen Kampf, begeistert wirkte er aber trotzdem nicht.
Und dann hätten wir noch den jüngste der Zwerge, Ori, der zwischen seinen Brüdern Nori und Dori stand, sichtlich Überfordert und irgendwie motiviert, das Ding dennoch durchzuziehen.

Eine unsichtbare Anspannung lag in der Luft, welche jeden zu ersticken drohte. Thorin hatte seinen Standpunkt festgelegt.

Das Chaos ist perfekt. Toll.
Und richtig scheiße.

Ohne es zu bemerken legte sich meine Hand mit einer fahrigen Bewegung an meine gerunzelte Stirn, welche sich –irgendwie– seltsam warm anfühlte. Nicht so wie sonst, sondern...anders, wärmer. Toll, ein weiteres Problem. Es stimmt doch was nicht mit mir.

Während ich mich von der Gruppe weg drehte, nun mit dem Rücken zu ihnen stand, versuchte Bilbo mit dem Haufen gefügiger Penner zu reden, was genauso viel brachte wie einem Vogel den Unterschied zwischen Weizen und Gerste bei zu bringen. Nämlich überhaupt nichts. Warum kann nichts leicht sein?

Warm strahlte das Sonnenlicht auf uns hinab, ließ den Frost Glitzern, der sich auf den Rand der Steine breit machte. Doch schon bald würde der Sturm auf Sonne und Licht folgen, dann war die Dunkelheit am Schachzug, um seine Figuren in Position zu bringen. Die kalte Luft lag wie eine Decke über dem kompletten Land.

In meinem Schädel kehrte erneut der pochende Schmerz zurück, weswegen ich langsam auf die Treppe zu steuerte um wieder weiter ins Innere der Festung zu gelangen, einen Plan im Kopf, der zum Scheitern verurteilt war, wie das untergehen der Titanic.

Abwesend rieb ich mir über die Schläfe. ,,Es hat keinen Sinn mit denen, sie werden auf ihn hören, Bilbo, also lass es. Thorin sagt dummes Zeug, die Inkompetenten Idioten folgen, so ist das nun mal mit denen. Selber denken tun sie nicht. So sind sie nun mal, Thorins Treue Truppe, bereit ihm zu helfen alle umzubringen, sich mit eingeschlossen."

Ich setzte meinen Fuß auf die erste Stufe. Die zweite folgte, die dritte kam eine Sekunde danach. Immer weiter näherte ich mich dem festen, sicheren Boden. Den Zwergen war es wohl wichtig die Nacht durch zu machen, damit sie King Gnom nicht verärgerten. Trotzdem Unterschieden sich die stufen von den anderen. Sie waren etwas breiter als die restlichen im Berg, Stören tat es mich aber nicht, es waren nur Stufen.

Die Schatten streckten sich mir entgegen, als ich schließlich unten an kam und mich in die Richtung bewegte, in die Thorin verschwunden war. Jetzt wurde es Zeit für ein richtiges Gespräch, dem sich der Gnom nicht entziehen konnte.

Fester Überzeugung rauschte ich durch die Gänge. Unbewusst hatte ich meine Hand haltsuchend auf den Vertrauten Knauf von Ringil gelegt, welcher mir den halt gab den ich im Moment brauchte, denn ich war mir sicher, dass dieses Gespräch alles andere als harmlos werden würde. Vertraute Muster zogen sich an den Wänden der Korridore entlang, genau wie Feuerschalen und Fackeln immer wieder den richtigen Weg wiesen. Thorin hatte sich höchstwahrscheinlich zu dem alten Thron seines Großvaters verkrochen und grübelte über das wiederfinden des Arkensteins nach. Oh Wunder, was soll er auch sonst machen? Hoffe man hört den Sarkasmus.

Ich bog nach links. Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, tauchte der Torbogen zum Thronsaal auf. Fein gearbeiteter Stein. Noch einmal hielt ich inne. Der dunkelhaarige stand mit dem Rücken zu mir, weshalb ich ihn noch einmal genau musterte –er trug noch immer den dummen Mantel mit den Pelz an, der fast komplett auf den Untergrund reichte –, bevor ich damit rechnete, dass ich hiernach den Berg verlassen würde... Für immer. Denn auf einen langweiligen Krieg wo es dreizehn gegen Tausende hieß, wollte ich nicht mit machen. Ist schließlich langweilig.

Tief atmete ich ein, dann betrat ich die Brücke. Noch immer bemerkte er mich nicht. Ich ließ die Luft wieder aus meinen Lungen weichen, während ich mich auf das kommende einstellte.

,,Bist du Idiot jetzt komplett plemplem?! Was soll das? Ist Krieg wirklich das was du willst?!"

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Hi. 👋

Ich wollte danke an euch für 10K sagen. Es freut mich wirklich, das so viele diese Geschichte lesen, die ich vor fast über zwei Jahren (man ist das lange her), als mein erstes Buch angefangen habe. Also ein großes Dankeschön an euch, das ihr bis hier hin geblieben seid. <3

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