Kapitel 27.

Fliegen muss gelernt sein

Achtlos ließ er die scharfe Waffe zu Boden fallen und schnappte sich in einer schnellen Bewegung einen Neuen Pfeil, denn er sofort wieder anlegte. Ohne darüber nachzudenken sprang er auf die Brüstung. Energisch spannte er die Sehne, nur um sie in einem Sekunde Bruchteil wieder los zu lassen.

Der Pfeil schnellte davon.

Sekunden schienen zu Minuten zu werden und Minuten zu nervenaufreibenden Stunden. Der Zeitsand kämpfte sich mühselig seinen Weg durch das Stundenglas, rieselte schon fast zäh auf den Boden des Gefäßes, nur um dort dann aus zu harren. Wartend, bis sich jemand seiner erbarmt und die Sanduhr umdrehte, damit der ganze Prozess wieder von vorne beginnen konnte.

Es dauerte etliche lange Sekunden, bis das Spitze Geschoss sein Ziel fand. Aber auch wie der letzte Pfeil in Bards Bogensehne, prallte dieser wirkungslos an den Drachenschuppen ab. Auf seinem Gesicht war die Frustration deutlich zu erkennen. Unbewusst verstärkte er seinen Griff um das leicht raue Holz des Bogens, bereit einen neuen Versuch zu starten.

Fast genau zeitgleich entdeckte sein Sohn Bain ihm auf den Glockenturm, für einen Augenblick wie paralysiert starrte er auf die unverkennbaren Schemen seines Vaters. Der Rauch in der Umgebung reizte leicht seine Augen, doch er war sich sicher, wenn er dort oben sah.

,,Vater.", entkam es ihm, das entsetzten so deutlich in seiner Stimme, dass es seine beiden Schwestern alarmierte. Sofort folgten die beiden den Blick ihres Bruders, auch sie fanden die Gestalt, die Todesmutig erneut einen Pfeil auf die Bestie abfeuerte.

,,Vater!", Tildas sehnsüchtiger Ruf ging in dem Lärm der Umgebung unter, und Selbst wenn, Bard war zu weit weg, er hätte sie niemals gehört. Das Herz der kleinen schien zu zersplittern, versetzte ihren beiden älteren Geschwistern einen Heftigen Stich, gleich eines Schafen Messers das einem langsam übern Arm gezogen wurde.

Sie sahen das glänzen einer Metallenen Spitze -ausgelöst durch das Licht von Feuer und Funken-, bevor die unscheinbare Waffe gegen Smaug knallte, der munter eine weitere Flammen-Schneise durch die Stadt zog. ,,Getroffen! Er hat den Drachen getroffen!" Kilis begeisterte Stimme traf auf die Kälte seiner Umgebung, auf die kurze, aber bedeutsame Stille, die ihn eigentlich zu verstehen geben sollte, dass dem nicht so war. Selbst Tauriels nächste Worte, schienen seine unbändige Begeisterung keinen Dämpfer verpassen zu können.

,,Nein." Irgendwo hinter innen viel eins der Brennenden Häuser krachend in sich zusammen.

,,Doch! Er hat ihn getroffen! Ich hab's gesehen.", widersprach der Braunhaarige Zwerg.

,,Seine Pfeile können seinen Panzer nicht durchdringen. Nichts kann das." Das Gesicht der rothaarigen gab kaum, bis keine Gefühlsregung Preis, doch in ihren ruhig gewählten Worten, schwang der unverkennbare Hauch von Melancholie mit.

Bains nachdenklicher blick fiel auf seine wringenden Hände, bevor er ihn anhob und die Statue des Bürgermeisters entdeckte. Dort in der Nähe lag noch immer das Boot. Das Boot, in dem er den Schwarzen Pfeil versteckt hatte. Der Junge schluckte, atmete einmal tief die stickig kalte, aber leicht erhitzte rauchige Luft ein. Seine Augen fanden einen Hacken mit Kette -ein Teil eines kleinen Kranes-, mit dem man normalerweise schwere Fischernetze an Land holte, oder sie zum Beladen von Booten benutzte.

Ohne großartig darüber nachzudenken sprang er auf die Beine, bekam den Haken zu fassen und schwang damit zur Seite. Bofur griff nach ihm, versuchte ihn zu fassen zu bekommen, bevor der junge sich noch selbst umbrachte; sein Gesicht zierte dasselbe entsetzten wie Filis. ,,Was tust du denn?", rief er, als er ins Leere griff.

Das Ruderboot schwankte für einen Moment gefährlich, als sich der Zwerg mit dem Hut unwillig wieder auf seinen Hintern fallen ließ. ,,Komm zurück! Bain!"

Aber der junge hatte nicht vor auf den älteren der beiden Durin Geschwister zu hören. ,,Bain!" Sigrids stimme überschlug sich fast vor entsetzten.

,,Bain! BAIN! Komm zurück!", stimmte Bofur mit ein.

,,Bain!"

,,Komm zurück! Bain!", rief Sigrid nach dem Lauten Ruf des blonden Zwerges, doch ihr Bruder hörte nicht. Kaum berührten seine Füße die Holzblanken, rannte er wie von einem Balrog gejagt los.

,,Last ihn.", durchschnitt die klare Stimme der Elbe die Luft. ,,Wir können nicht umkehren."

,,Bain!" Tildas weinerlicher Ruf nach ihrem Bruder, versetzte allen anwesenden einen Peitschenhieb. Ungehindert flossen salzige Tränen über ihr Kindliches Antlitz. Sigrid zog ihre Schwester näher Ansicht und Murmele leise beruhigende Worte, Worte, die das Kind aber nur milde beruhigten. Die Angst stand in ihren wässrigen, runden Kinderaugen; getrübt davon, das sowohl ihr Vater, als auch ihr geliebter Bruder nicht mehr zurück kehren könnten.

Bard unterdessen fuhr auf dem Turm herum und griff nach einen der Pfeile, doch bevor er das raue Holz der spitzen Waffe Berühren konnte, hielt er inne. Es war sein letzter Pfeil. Der aller letzte Pfeil.
Der wispernde Wind -dessen Worte er nicht hörte; nicht verstehen konnte- trug den Geruch von verbrannten zu ihm herauf, ließ die Feder des Pfeils leicht erzittern.

Die Finger des Kahnführers bebten leicht, dennoch gab er sich einen Ruck. Er umfasste das raue Holz, bevor er wieder auf das Geländer stieg. Er spannte die Sehne; der Bogen knarzte leise, während er tief einatmete.
Der Pfeil, der letzte Pfeil zischte davon. Doch auch seine letzte Hoffnung wurde zerschmettert, als dieser wirkungslos an den Roten schuppen ab prallte.

Der Drache spie einen Schwall von gierigen Flammen auf Esgaroth; rauschte erneut an dem Turm vorbei, diesmal so nah, das der Bogenschütze ihn fast hätte berührten können. Das Bauwerk erzitterte, knarzte und ächzte. Er schwankte gefährlich, verlor das Gleichgewicht und viel nach hinten, nur um stöhnend auf dem rücke aufzukommen.

Die Glocke über ihm stand still, doch das Laute knarren von Holz erfüllte die angespannte stille, bevor ein lautes, Animalisches Brüllen die restlichen Seelen in Seestadt in Angst und Schrecken versetzte.

Bards Herz hämmerte in seiner Brust als würde es gleich vor Schreck herausspringen wollen. Seine Hände waren krampfhaft um das kleine Geländer geschlungen, während er versuchte seine Atmung zu beruhigen, weshalb er auch nicht die Schritte bemerkte, dafür aber wie die Luke im Boden aufklappte.

,,Vater!" Bains Kopf erschien und der Kahnführer ließ sich auf die Seite fallen im sich zu seinen Sohn zu drehen. Ihre Augen trafen sich. Braun begegnete Braun.

,,Bain! Was soll das? Warum bist die noch hier? Ihr solltet doch fliehen!", die Stimme der Mannes wurde zum Schluss hin immer energischer.

,,Ich wollte dir helfen."

,,Nein!" Es war für den dunkelhaarigen bitter, diese Worte auszusprechen. ,,Nichts kann ihn mehr aufhalten." Er wandte den Blick von den braunen Augen seines Sohnes ab, seinen braunen Augen, die er von ihm geerbt hatte, stattdessen sah er ihn die Richtung des Ungetüms. Smaug wütete weiter. Zerstörte Haus um Haus. Tötete Seele um Seele.

,,Das hier vielleicht schon." Bards Sohn hob den Großen, Schwarze Pfeil hoch, der schon vor sofielen Jahren erst in den Händen Girions lag, bevor dieser an seinen Sohn, Adrahil, weiter gegeben wurde; gut gehütet und bewacht.

Der hoffnungslose Blick des Bogenschützen schnellte zurück zu Bain, ein Hauch von Unglaube zierte sein Gesicht. Er atmete leise aus, seine angespannte Haltung wurde lockerer, weshalb seine Mundwinkel leicht nach oben zuckten.

,,Bain.", begann er, in seiner Stimme Stolz und Hoffnung, als er sich seine Hand um den Pfeil schloss. Die braunen Augen seines Sohnes glänzten verdächtig. ,,Geh jetzt wieder. Verschwinde hier. Hörst du?", sagte er sanft und legte ihm seine freie Hand an die Wange. Vorsichtig, als könnte der Junge jeden Moment wie Glas zerspringen.

Fest sah er seinen Vater an, bis sein Blick an ihn vorbei glitt, denn eine Bewegung hatte seine Aufmerksamkeit geweckt. Überrascht riss er die Augen auf. ,,Vater!"

Bards Kopf fuhr herum, nur um Smaug zu sehen. Blanken Panik spiegelte sich in beider Gesichter wieder; weiß wie die Wolken an einem klaren Sommertag war ihre Haut, solange, bis die riesigen Krallen den oberen Teil des Turms Packten. Holz gab nach, brach unter der unvorstellbaren, rohen Kraft eines Drachen, der das nervende etwas zerfetzten wollte.

Ein Teil der hölzernen Treppe brach zusammen, fiel in die Tiefe zu den Flammen. Mit schmerzenden gliedern schob der am Boden liegende Kahnführer ein Holzbrett von sich runter, um sich ruckartig aufzurichten. Jemand fehlte...

,,Nein!" Verzweifelt schnappte er nach Luft. Der erhitzte Sauerstoff kratzte in seiner Lunge. Sein Herz pumpte wie wild in einem ungleichmäßigen Rhythmus. Dann hörte er den schrei.

Das hämmern des Kräftig pumpenden Kern des Mannes machte einen Satz, als er ohne drüber nachzudenken -so schnell wie es ging- an die Kante des Turms robbte und die Hand ausstreckte. Er bekam den Arm seines Sohnes zu fassen, krallte sich in die Kleidung, während er ihn mit einem Ruck hoch zog.

Der ganze Turm wirkte Recht instabil, als würde jeden Moment durch einen Windhauch wie ein Kartenhaus Zusammenfallen können, doch darauf nahm keiner der beiden Rücksicht. Vorsichtig zog der Mann Bain weiter in die Mitte der Überreste des ehemaligen Glockenturms. Die noch Recht Jungen, braunen Augen waren vor Schreck geweitet, die Hände zitterten und hatten sich völlig verkrampft, weshalb Bard nach mehreren behutsamen Versuchen den Schwarzen Pfeil aus seiner verspannten Händen lösen konnte.

Smaug stieß ein bestialisches Brüllen aus, bevor der egozentrische Drache ohne Rücksicht zur Landung in mitten des Häusermeers ansetzte. Geschmeidig landete er, begleitet vom krachen des Holzes, um geben von den vernichtenden Flammen seines unbändigen Zorns. Sie malten flackernde stellen auf seinen mächtigen, roten Körper, während sich die Funken in der Umgebung sich in seinen goldfarbenen Augen spiegelten.

,,Stopp, stopp, Stopp! Halt! Halt!" Die krächzende, dennoch Laute Stimme des Bürgermeisters rutschte ungewollt eine Oktave in die Höhe -Smaug war nicht weit von ihnen entfernt. Sofort kamen die Wachen seinen Befehl nach, denn auch sie hatten die riesige Gestalt erblickt. Zu übersehen war der rote Drache nicht gerade.

Aber dieser hatte wenig für die Paar Menschen auf dem Boot übrig, seine Aufmerksamkeit galt Bard, der Mann der sich an die Kante des "Plateaus" -das einzige was übrig geblieben ist- stellte.

,,Wer bist du, dass du es wagst, mir die Stirn zu bieten?" Selbst bei der Entfernung konnte der Kahnführer die geknurrten Worte verstehen. Trotzig griff er nach seinem Bogen, bekam ihn zu fassen und... hatte nun die Kaputte Waffe in der Hand. ,,Oh, was für ein Jammer. Was wirst du nun tun, Bogenschütze?", sagte er schnurrend.

Die dunkle Stimme jagte dem Menschen einen eisigen Schauer über den Rücken, denn ihm entging der Lauernden Unterton des Monsters nicht, dass immer näher rückte.
Er war seine Beute, und Smaug der Jäger.

,,Du bist verlassen. Hilfe wird keine kommen." Seine braunen Augen huschten über die zerstörte Fläche der Plattform, auf der Suche nach irgendwas, was ihm vielleicht half. Vielleicht suchte er auch nach einer Idee sich und seinen Sohn aus der Situation raus zu manövrieren.

Der furchteinflößende Drache stellte beim Gehen die scharfen Klauen an seinen Flügel auf eins der lichterloh Brennenden Häuser ab, das daraufhin durch das zusätzliche Gewicht krachend nachgab.

Da Smaug abgelenkt war, nutzte der Bürgermeister die Gelegenheit. Ein kleines Schlupfloch, was er natürlich sofort ergriff, wie die panischen Ratten von Seestadt alles nutzten, um den gierigen Flammen zu entrinnen. ,,Jetzt oder nie! Los! Los! Raus! Aufs offene Wasser!", rief er, dabei bekam seine Stimme einen schrillen Unterton.
Sofort begannen die Soldaten zu paddeln, begleitet von den Panischen schreien im Hintergrund.

Rechts von ihnen drängten sich eine Gruppe Menschen am Steg, schubsten sich; ein trauriger Versuch der Flucht, die ihnen ohne Wassergefährt nicht gelingen würde.

,,Hmm." Smaugs Zunge zuckte wie die einer Schlange nach draußen, leckte sich kurz über die Schnauze, bevor er seine Mundwinkel leicht an hob, als würde er den Bogenschützen hämisch anlächeln und ihm zu seinem Tod gratulieren Wollen. ,,Ist das dein Kind?"

Bain, der sich aufgesetzt hatte, schnappte erschrocken nach Luft, bis er leicht ein Stück nach hinten rutschte. Sein Herz schien einen Wettlauf mit der Zeit machen zu wollen -so heftig pumpte es. Schweiß glänzte durch den gelbgoldenen Schein des Feuers wie Gold, während seine Hände verdächtig zitterten. Unaufhörlich rauschte die nächste Welle von Adrenalin durch seinen Körper, weshalb sich seine steifen Finger in den Stoff seines Mantels Krallten. Er spürte den rauen Stoff und einen Teil des Fellbesatzes.

,,Du kannst ihn nicht vor dem Feuer retten. Er wird brennen!" Aggressiv schallten die grollenden Worte zu ihnen rüber. Die Augen leuchteten förmlich vor Wahnsinnig.

Der Junge zuckte verschreckt zusammen, doch Bard spannte seinen Kiefer an, seine Lippen waren zu einer dünnen Linie verzogen, bis seine Augen an einem der noch halbwegs intakt stehenden Balken hängen blieben.

Sein Blick zuckte zurück zu seiner Hand, in der er den Zerbrochen Bogen hielt. Entschlossen festige er den Griff um die Kaputte Waffe. Er rammte sie in das leicht brüchige Holz. ,,Bain." Sein Sohn wandte die Tellergroßen Augen von der näherkommenden Bestie ab, sah seinen Vater mit einer Mischung aus Unsicherheit und Angst an. ,,Ich brauche deine Hilfe, ja? Hilfst du mir? Bitte?", sagte er sanft aber entschlossen.

Bain nickte knapp und hievte sich auf seine Wackeligen Beine. Mit vorsichtig schritten lief er zu Bard.

Der Kahnführer angelte die andere Hälfte des Bogens aus den Trümmern, dabei wank er den dunkelhaarigen Jungen noch näher zu sich; bis er auf eine Stelle vor ihm deutete. Es knackte als auch schließlich das Zweite Teil seinen Platz fand -natürlich hatte er auch das gewaltsam in das schon leicht Morsche Holz des Anderen Balkens gerammt.

Er packte die Sehne, spannte sie; hakte den Losen Teil wieder in der vorgesehenen Halterung am Ende des anderen zerbrochenen Bogenstücks ein. Der Mann bückte sich, hob den alten Pfeil in die Hand, den Girion nie abschießen konnte, auf -den er eben mal kurz abgelegt hatte um die Hände frei zu haben.

Bard spannte ihn in die Sehne und legte ihn auf Bains Schulter ab, der mit dem Rücken zu dem Drachen stand. Sein Sohn hatte Asche und Dreck im Gesicht, während seine Augen verdächtig glänzten. Immer wieder atmete er die leicht Rauchige Luft ein und stieß sie zittrig wieder aus, so dass seine schmalen Schultern dabei leicht bebten.

,,Halt still, mein Sohn. Halt still.", kam es ruhig von dem dunkelhaarigen, der auf den sich nähernden Drachen zielte.

,,Sag mir Wicht, wie könnte einer wie du, mir gefährlich werden?" Die Tiefe, dunkle, furchteinflößende Stimme von Smaug jagte Bard einen eiskalten Schauer über den Rücken, übertönte klar die Schreie der flüchtenden Menschen, die um ihr Leben bangten. Doch etwas erweckte die Aufmerksamkeit des Bogenschützen. Es war wie eine Kleinigkeit, wie ein Fehler in einem Perfekt gemalten Bild eines Künstlers; sei es nur eine Kleinigkeit wie eine unpassende Blüte die sich von den anderen unterschied.

Und wie dort, war es eine Kleinigkeit, ein Fehler in dem Bild was sich ihm bot. Eine dunkle Stelle auf Herzhöhe des Drachen. Etwas, was verhinderte das die Stelle nicht wie Lava glühte wie der Rest. An dieser Stelle, so unscheinbar sie auch sein mochte, fehlte eine der dicken, undurchdringlichen Schuppen.

Bard betrachtete den kleinen Fehler in der undurchdringlichen Panzerung fasziniert, war es doch ein eindeutiger Beweis, dass sein Vorfahre getroffen hatte. Das Girion getroffen hatte. Seine Mundwinkel zuckten leicht nach oben, diese Kleinigkeit schenkte ihm Hoffnung.

,,Dir ist nichts geblieben, außer deinem Tod!", knurrend warf er den Mensch die Worte entgegen, bevor er ein Ohrenbetäubendes Brüllen ausstieß, was dafür sorgte das Bain zusammenzuckte. Seine Ohren schmerzten, während er vorsichtig den Kopf drehen wollte; sehen wollte, was hinter ihm geschah.

,,Bain. Sieh zu mir. Sieh zu mir." Die Stimme seines Vaters war sanft, dennoch leicht auffordernd. Hinter ihm krachte es abermals, jedoch drehte er nicht den Kopf, konzentrierte sich einzig und allein auf den Mann vor ihm, der sie Sehne noch etwas weiter spannte und auf die näher rückende Bestie zielte. ,,Etwas nach links." Ganz vorsichtig lehnte der Junge sich in die aufgeforderte Richtung.
,,Gut so."

Er hatte sie fast erreicht. Zertrümmerte alles Mögliche in seiner Nähe, gefangen in seinem lodernden Zorn aus Wahnsinn. Blind für die Gefahr, die er erst erkennen würde, wenn es zu spät war.

Bard ließ die Sehne los. Sie schnellte Zischend davon. Der Luftzug streifte Bains Wange, ließ ihn überrascht ausatmen. Surrend bahnte sich der treffsichere Pfeil seinen Weg durch die Luft. Und dann war es zu spät für Smaug...

Tief bohrte sich der Schwarze Pfeil in seine Brust, durchtrennte die Muskulatur des Drachen spielend leicht, bevor es letzten Endes sein Herz durchbohrte. Brüllend krachte das riesige Monster in den Turm, riss ihn mit um.

,,Bain! Halt dich fest!"
Bain klammerte sich an Bard, der den Jungen schützend festhielt. Das wackelige Holzgestell fiel zur Seite, was die beiden dazu veranlasste aus Leibeskräften zu schreien, als sie sich Rapide dem Boden näherten. Aber anstatt auf dem Holz aufzukommen und sich jeden Knochen zu brechen, schlugen die beiden Hart auf der Wasseroberfläche des Lange Sees auf.

Kaltes nass umfing sie, lähmte stechend ihre Muskeln, bis die beiden die unruhige, spiegelnde Oberfläche durch brachen.

Smaug hingegen hatte weniger Glück. Er krachte geradewegs in das Häusermeer, das schmerzerfüllte brüllen war die Bestätigung für Bards Treffer. Er ächzte, fing seinen Sturzflug irgendwie noch ab, dabei versuchte er mit den Flügeln rudernd sich hoch in die Luft zu schrauben -was ziemlich seltsam aussah. Schmerzerfüllt schallten seine Laute durch ganz Esgaroth, während er weiter mit den Flügeln ruderte, bis letztlich das Licht in seinen Augen erlosch.

Seine Bewegungen erstarben, sein Brustkorb hörte auf gefährlich zu glühen. Smaug fiel wie ein Stein hinab. Hinab in die Tiefe. Hinab zum See, das sein kaltes Grab sein würde, ihn für immer dort beherbergen würde. Dort, wo es für immer seine Ruhe finden würde, ungestört und nur vom eisigen Wasser umgeben.
Dann kam der Aufprall den er nie spürte.

Das Nass spritzte in alle Richtungen, dabei war er zum größten Teil auf einem Gewissen vollgeladenen Kahn mit Gold gelandet, dessen Besitzer nun sein wässriges Grab Teilen würde.

^°^°^°^°^

Ares POV

Das gepeinigte brüllt Schnitt wie ein scharfes Messer durch die dicke Luft. Eine Bewegung aus dem Augenwinkel erweckte dazu noch meine Aufmerksamkeit, weshalb ich schweigend meinen Blick von der Gruppe Zwerge ab wandte -die wohl offensichtlich eine Depriphase hatten-, nur um überrascht zu Blinzeln. Etwas gewaltige stürzte zwischen den Wolken hervor, wurde kalt von den wenigen silbernen Mondstrahlen angeleuchtet, weshalb ich mich von dem rauen Felsen abstieß, an dem ich bis eben noch gelehnt hatte und zwei Schritte in Richtung Felsvorsprung machte.

Die dünne Schnee Schicht knirschte leise unter meinen Schuhsohle, was dafür sorgte das Bilbo seinen Konzentrierten Blick von einem gewissen Schwarzhaarigen Zwerg abwandte, der wie ein kranker Stalker den Erebor beobachtete.

Was ist das? Ein UFO? Invasion von E.T.'s etwa? Ne, was anderes... Ist das Smaug? Hä? Verwirrt legte ich die Stirn in Falten, während ich ihn beim Fallen beobachtete. Kann die Eidechse nicht mehr Fliegen oder was? Hm, ne, der wirkt ziemlich leblos. Ist...ist der etwa tot?

Laut krachte es, ließ es bis zu uns hoch Hallen. Ori zuckte leicht, dabei hob er überrumpelt den Kopf, schien aus seinem apathischen dahin starren erwacht zu sein. ,,Was war das? Was ist passiert?"

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top