Kapitel 7

Am Abend saß ich wieder an meinem Schreibtisch und schaute der Sonne zu, wie sie über die Dächer der Häuser unterging. Der Himmel war rot, gelb und orange gefärbt und einige Wolken zierten die Farben.

Langsam wurde mir warm, weshalb ich meine Strickjacke auszog. Bettfertig hatte ich mich nämlich noch nicht gemacht und da morgen erst Samstag war, konnte ich auch ausschlafen.
Heute wiederum musste ich nicht in die Schule, weil bei uns heute Feiertag war.
Warum ausgerechnet heute Feiertag war, wusste ich nicht. Wir hatten zwar nur einige Wochen nach Ostern, aber ein richtig, im Kalender eingetragen, Feiertag hatten wir heute nicht gehabt.

Während ich mit Schwung meine Jacke auf die Stuhllehne warf, fiel ein Brief aus meiner Innentasche heraus.

Verwundert hob ich ihn auf und entdeckte meinen Namen auf der Vorderseite.
Siedend heiß fiel mir ein, dass der Brief von der Direktorin Miss Ostero war.

Ich schlug mir gegen den Kopf. Der Brief ist doch bestimmt wichtig! Und ich hatte ihn vergessen.

Sobald ich den Brief weggesteckt hatte, war ich wieder zu meinen Gästen gegangen und den Kuchen angeschnitten.

Nachdem jeder zwei Stücke gegessen hatte, waren wir alle pappsatt gewesen und hatten, um etwas gegen die Langeweile zu tun, Gruppenspiele gespielt.

Wir waren zwar keine Kleinkinder mehr, doch solche Spiele bereiteten sogar noch uns riesigen Spaß. Umso praktischer waren dazu die kühlen Getränke gewesen, die An und Bella's Eltern besorgt hatten.

Seitdem hatte ich nicht mehr an den Brief gedacht und ihn komplett vergessen. Ich hatte in diesen wenigen Stunden alle Sorgen und Probleme zur Seite geschoben und somit auch die wichtigen Dinge.

Mit gemischten Gefühlen wendete ich den Brief in meinen Händen, sodass ich einen perfekten Blick auf das Siegel hatte. Das Rot Schimmerte mir strahlend entgegen und das kleine Bild schien sich zu bewegen.

Ich schüttelte meinen Kopf, doch es war keine Einbildung gewesen. Tatsächlich bewegte sich das Bild, also eher die Fledermäuse die um den Mond flogen.

Meine Hände zitterten als ich das Sigel brach und den Brief öffnete. Bleib ruhig, ermahnte ich mich selbst und zog den Brief aus dem Umschlag.

Nun mach schon!, hörte ich Eve's Stimme plötzlich scheppernd in meinem Kopf.

Vor Schreck quickte ich auf, schoss in die Höhe und lies auch noch den Zettel auf den Boden fallen.

Man Eve!, meckerte ich sie an und hob meine Jacke vom Boden auf, da sie bei meinem Aufsprung von der Lehne gerutscht war.

Als sie wieder hing, bückte ich mich und suchte den Zettel. Er musste doch hier irgendwo sein!

Rechts in der Ecke, sagte Eve kleinlaut und nun sah auch ich, im Schimmer der Nachtischlampe, den Zettel aufblitzen.

Als ich dann endlich wieder saß, öffnete ich den Brief. Eine zierliche, schwunghafte Schrift (die irgendwie gar nicht zu der Direktor zu passen schien) begrüßte mein Augenlid und ich fing an zu lesen.

*Sehr geehrte Miss Vanessa Gärmann,
Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, Sie ab dem nächsten Schuljahr, beginnend am 16. August, an der Bluster- Akademie zu begrüßen.*

Dann folgten noch einige Zeilen, in denen stand, dass mein Finder, also Nils, mich abholen würde und ein Gruß der Direktorin.

Ohh mein Gott!, sagte Eve leise aber glücklich, Weißt du wohin wir gehen werden?! An die Bluster- Akademie! An den Ort, an dem im Umkreis einiger hundert Kilometer jede Hexe, jeder Vampir und jeder Werwolf geht!

Nur langsam ließ der Schock nach, aber nach einigen Minuten zierte auch mein Gesicht ein Grinsen.

Dass war ja unglaublich! Ich, an dieser Akademie!

Vor Freude begann ich in meinem Zimmer zu tanzen, ohne mir bewusst zu sein, welche Folgen dies mit sich zog.

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Endlich mal ein neues Kapitel. Ich versuche in nächster Zeit auch dieses Buch weiter zu schreiben.

Wünscht mir Glück!

Vielen Dank fürs lesen, Voten und kommentieren!

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