Teil 7. Realitiy
Harry's POV
Wie ich das anstellen wollte? Nun, um das Ganze erst einmal klar zu stellen – ich besaß einen Wattpad-Account. Auf diesem war ich achtzehn, weiblich und rothaarig. Natürlich hatte ich angegeben, ein Harry-Girl zu sein. Was auch sonst?
In der Realität war ich jedoch Harry Styles selbst. Es war einfach zu lustig, dass keine Sau es merkte! Wenn mir also langweilig war, klickte ich mich durch die unzähligen One Direction-Geschichten. Am liebsten mochte ich die, in denen Niall und Zayn verkuppelt wurden, weil sie so herrlich unrealistisch waren. Doch ich las auch gerne Fanfictions über mich selbst.
Heute hatte ich mal wieder den Slashfilter eingestellt, da sprang mir ein ganz besonders schönes Cover ins Auge. Neugierig klickte ich die Geschichte an. Als ich feststellte, in der Kurzbeschreibung vorzukommen, begann ich sofort zu lesen.
Anfangs war ich etwas irritiert von dem, was Louis angeblich von sich gab. Aber es war mal eine neue Idee, dass Eleanor und Perrie lesbisch sein sollten, also las ich weiter.
Als ich jedoch bei Liam ankam, konnte ich mich nicht mehr halten vor Lachen. Wer hatte die Heulsuse so gut getroffen, ohne ihn zu kennen?
Gebannt verfolgte ich das Geschehen weiter und verschluckte mich an meiner eigenen Spucke, als Niall sich beim Rasieren schnitt. So langsam hatte ich jedoch eine Vorahnung, warum ich als 'Bad Harry' angegeben war. Und das sollte sich bestätigen, als die Geschichte Zayns Sicht erreichte. Ich wurde wirklich als sexsüchtig dargestellt. Wieso dachten das alle von mir?
Der krönende Abschluss war der Korb von Niall, der mich als Schlampe bezeichnete. Ich würde demnächst ein ernstes Wort mit ihm reden müssen.
Doch es sollte noch weitergehen und ich würde den besten Nachmittag meines Lebens verbringen!
Im zweiten Kapitel hatte Liam sich Niall aufgerissen, der Arsch! Und ein Kind hatten sie auch noch adoptiert! Also keine Ziall-FF, schade. Warum, erfuhr ich wenige Sätze später, denn Zayn war jetzt ein Pornostar (und auf so was stand Niall ganz sicher nicht ...). Wer – außer vielleicht Perrie – wollte den Spargeltarzan denn in Aktion sehen? Das mit dem Potenzmittel war eine echt krasse Idee! Wie kamen die auf so was?! So was hatte ich doch gar nicht nötig!
Gebannt klickte ich das dritte Kapitel an und wurde nicht enttäuscht. Wenn man davon absah, dass auch diese Mädels Fans von Larry Stylinson zu sein schienen, war es echt der Hammer! Heulsusen-Payne war wieder einmal originalgetreu abgelichtet und als die kleine Tammy schließlich das mit dem Dödel abließ, konnte ich nicht mehr vor lachen! Sie war ganz sicher ein Harry-Girl!!!
Ich dachte ja, es könnte gar nicht mehr besser werden, aber Kapitel Vier belehrte mich eines Besseren. Wir alle in einer Villa, das war schon krank genug, aber Louis und ich bei Sadomaso-Spielchen? Die Mädels gefielen mir immer besser, anscheinend waren sie sogar Fans von Fifty Shades of Grey! Und Perrie hatte einen Award verdient für ihre grandiose Art, ein Kleinkind aufzuklären. Als Zayn wieder auftauchte, war mir nach einer Mischung aus Sterben und Kotzen zumute. Es war todeslustig, dass er zu viel Potenzmittel geschluckt und einen Dauerständer bekommen hatte, aber das mit Simon ... das war „echt widerlich" (das hatte auch ein Mädchen in ihrem Review bereits geschrieben. Danke!).
Zugegeben, ein bisschen Angst hatte ich schon vor dem Valentinstag-Special, aber es war halb so schlimm wie erwartet. Eins wollte ich in diesem Zug aber jetzt klarstellen: In der Realität war es genau andersrum. Michael war der sexbesessene Arsch und Zayn das romantische Weichei! Die Idee, dass Tammy mit unseren Dödeln spielen wollte, war ebenso grandios wie der Rest! Wenn sie tatsächlich so drauf war, würde ich ihr meinen ja auch in der Realität zeigen ... ha ha ...
Im fünften Kapitel feierte ich die Autorinnen so richtig! Louis war endlich auch mal getroffen, nämlich in der Szene, wo er sein und Zayns Sperma vermischte. Dass Niall Brüste gewachsen waren, fand ich superlustig, ebenso wie Liams Haarausfall! Aber Niall mit Brüsten ... oh mein Gott, das würde ich WIRKLICH gerne sehen!!! Dass mir allerdings ein Sidecut verpasst werden sollte, ging dann doch etwas zu weit. Wirklich. Ich verstand ja Spaß, aber nicht, wenn meine Haare betroffen waren!
In Kapitel Sechs haute mich die Szene total um, in der Niall und Liam Perries Kind auf die Welt holten. Abgesehen davon, dass die Deppen das niemals auf die Reihe kriegen würden und Perrie sich auch noch den schlimmsten Namen aller Zeiten ausgesucht hatte, war ja so klar gewesen, dass Louis Perries Leben mit der Sperma-Tausch-Idee zerstört hatte! Der folgende Bitchfight zwischen Eleanor und Perrie, als El mit einem Kind von Zayn ankam, war das Realistischste an der ganzen Story!
Mein freier Nachmittag war gerettet! Das war die beste Satire, die ich jemals über uns im Netz gelesen hatte. Jetzt brauchte ich nur noch einen Plan, wie ich die Mädchen kennenlernen konnte! Ich wollte wissen, wer sich diese ganzen, kranken Spitznamen ausgedacht und Liam so gut getroffen hatte, ohne ihn zu kennen.
Ich klickte mich durch ihre Profile und stellte fest, dass eine von ihnen gerade online war, also schrieb ich sie an und beglückwünschte sie.
Dafür bedankte sie sich, sie schien wirklich nett zu sein.
Daraufhin fragte ich sie, wer denn den Part für Liam geschrieben hatte, woraufhin sie mir sagte, welche ihrer Partnerautorinnen das gewesen war.
Wir unterhielten uns noch einige Zeit über belangloses Zeug und One Direction an sich. Es war schon sehr lustig, mit Fans zu chatten. Ein bisschen traurig war ich schon, als sie dann plötzlich offline gehen musste.
Am nächsten Tag war sie zufällig wieder zur selben Zeit online wie ich, also quakte ich sie erneut an. Ich hatte mir fest in den Kopf gesetzt, die drei Mädels kennenzulernen.
Mir kam die glorreiche Idee, ein Treffen in London zu organisieren, als ich herausfand, dass sie dort in nächster Zeit zusammen Urlaub machen würden. So lud ich sie in meine Wohnung ein. Falls sie etwas herumerzählten, würde ihnen das nach dieser Satire sowieso niemand glauben.
Ich freute mich wie ein Honigkuchenpferd, als sie tatsächlich zusagten. Jetzt musste ich unbedingt die anderen Jungs anrufen und ihnen von meinem neuesten Streich erzählen. Liam würde mich endgültig für geisteskrank erklären.
Sechs Wochen später fand das lang ersehnte Treffen in meiner Wohnung statt. Ich hatte mir extra meinen schönsten Hut aufgesetzt, das Hemd mit den Flamingos und meine goldenen Boots angezogen. Wenn sie wahre Harry-Girls waren, würden sie das Outfit lieben. Sicherheitshalber legte ich noch eine Packung Kondome zurecht.
Kurze Zeit später klingelte es bereits an der Tür und mit einem Lächeln öffnete ich. Beim Anblick der drei ... Moment, vier?! ... Mädels verschluckte ich mich vor Schreck an meiner eigenen Spucke. Sie waren anders, als ich sie mir vorgestellt hatte.
Die Jüngste, die ich etwa auf Fünfzehn schätzte und die von oben bis unten in unseren Merchandise-Scheiß gekleidet war, begann sofort zu kreischen und schnappte hektisch nach Luft: „Oh mein Gott, Harry Styles! Das überlebe ich nicht!"
„Das überlebe ICH nicht! Der sieht ja wieder total scheiße aus!", maulte die etwa zwanzigjährige Blondine mit dem Riesenausschnitt und dem Lederminirock, der so kurz war, dass er als Gürtel durchgehen könnte.
„Wartet, Mädels, ich kläre das schon", beruhigte die Älteste sie. „Was wird hier gespielt?" Mit diesen Worten baute sie sich vor mir auf und stemmte herausfordernd die Arme in die Seiten. Sie war so alt, sie hätte meine Mutter sein können, aber sie war verdammt heiß!!! Heilige Scheiße!!! In Gedanken stellte ich mir vor, wie wir gerade ... in diesem Moment begann die Jüngste zu hyperventilieren.
„Tammy! Kümmere dich um deine Schwestern", bat die Frau das vierte Mädchen mit den kurzen Haaren und den vielen Piercings.
„Wieso ich, Ambi?", brummte sie unwirsch. Es schien ihr herzlich egal zu sein, dass ich vor ihr stand. Oder wusste sie einfach nicht, wer ich war?
„Weil du die Älteste bist", antwortete Ambi ihr, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. In meinem Kopf machte es plötzlich klick. Das war nicht irgendein Mädchen, das war DIE Tammy! Oh mein Gott. Irgendwer wollte mich hier gerade echt verarschen. Beunruhigt beobachtete ich, wie Tammy zu ihren Schwestern ging und beiden eine Kopfnuss verpasste, begleitet von den Worten: „Stellt euch nicht so an! Es ist nur der olle Styles, kein Grund, auszurasten!"
Da ich Angst hatte, die ganze Nachbarschaft würde das Theater mitbekommen, fragte ich sie: „Wollt ihr nicht erst einmal reinkommen?"
„Das ist eine gute Idee", stimmte Ambi zu und trat in den Hausflur. Die drei Mädchen folgten ihr, wobei die Jüngste von Tammy daran gehindert wurde, meinen Boden abzulecken und die Blondine seltsam penibel darauf achtete, nicht mit irgendwelchen Klamotten von mir in Berührung zu kommen. Vor allem meine Hüte schienen ihr nicht zu gefallen. Was war los mit ihr?!
Nachdem sie schlussendlich alle auf meiner extravaganten Couch Platz genommen hatten, erzählte ich ihnen: „Ich bin etwas überrascht, aber ihr freut euch sicher, dass meine Bandkollegen auch gleich hier auftauchen werden."
„Oh mein Gott, gleich wird ..." fing die Fünfzehnjährige an, wurde jedoch von dem schrillen Läuten meiner Haustür unterbrochen. Endlich! Da war meine Rettung!! Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf und rannte zur Haustür. Ich war NOCH NIE so froh gewesen, meine Freunde zu sehen!
„Alter, was ist los?", begrüßte Niall mich irritiert, als er mein Gesicht sah.
„Kommt einfach rein", antwortete ich ausweichend. Wenn ich ihnen jetzt sagte, was los war, würden sie abhauen und mich hier alleine lassen.
Sie folgten mir ins Wohnzimmer, wo die Kleine beim Anblick der anderen umkippte und gestreckt auf der Couch liegen blieb. Ihre Fancap segelte dabei auf den Boden. Sie wurde von Ambi aufgehoben, die sich an Tammy wandte: „Weck Catrifa auf, Tammy, aber bitte nicht wieder so, dass das Jugendamt bei uns anruft, wie beim letzten Mal." Kurzerhand nahm Tammy die Fernsehzeitschrift vom Couchtisch und prügelte damit auf ihre Schwester ein, die kurz darauf ihre Augen wieder aufschlug, jedoch etwas weggetreten wirkte.
Als die Blondine ihre Beine überschlug, sodass ich zu sehen bekam, dass sie einen Spitzentanga trug, wurde sie von Ambi zurechtgewiesen: „Jadina, setz dich sofort wieder richtig hin!"
„Tammy? Wie die Tammy aus der Geschichte?", amüsierte Louis sich. Er sollte jedoch noch nicht wissen, in welches Wespennest er da getreten war.
„Genau", antwortete Tammy grinsend. „Und jetzt will ich eure Dödel sehen!" Die Jungs fingen an zu lachen, nur Liam schaute dezent pikiert.
Bevor die Situation eskalierte, sprang ich auf und sagte: „Das sind übrigens meine vier Harry-Fangirls."
Stille kehrte ein.
„Ich glaube, da hast du etwas falsch verstanden", meinte Ambi zögerlich. „Ich bin ein waschechtes Crazy Mofo. Ich liebe mein irisches Baby über alles! Niall, ich will dich adoptieren, bitte sag ja!" Der Ire grinste über beide Ohren, doch bevor er antworten konnte, rückte Jadina ihre Titten zurecht: „Halt die Klappe, Mum, du weißt, dass er für mich reserviert ist. Du hast es mir versprochen!"
In Catrifa schien wieder Leben gekommen zu sein, jedenfalls gab sie in seltsamen Schnapplauten von sich: „Niall ... Horan ... Niall ... Horan ... Niall ..."
Besagter Spast wackelte süffisant mit den Augenbrauen in meine Richtung. Das durfte doch jetzt nicht wahr sein! Hoffnungsvoll wandte ich mich Tammy zu. Mein Weltbild zerbrach in tausend Scherben, als sie meinte: „Vergiss es. Ich steh auf Liam."
„OPFER!", schrie Louis mich an und lachte gemeinsam mit Zayn, während Liam so aussah, als wüsste er nicht ganz, ob er Tammys Geständnis nicht doch als Drohung auffassen sollte.
Ich stand kurz vorm Heulen, so etwas war mir noch nie passiert! Wieso schrieben sie eine Harry-Fanfiction, wenn sie nicht auf mich standen? Doch es kam noch schlimmer.
„Jetzt bin ich etwas überfordert, hier sind drei weibliche Wesen, die auf mich stehen. Was kann ich tun, um euch allen gerecht zu werden?", fragte Niall ratlos in die Runde.
„Das ist denkbar einfach", beruhigte Ambi ihn. „Catrifa ist zu jung für dich und ich bin zu alt, es bleibt also nur noch Jadina."
„Wunderbar", befand Niall grinsend. „Harry, rück die Kondome raus, die hast du sicher schon bereit gelegt."
Verdammt! Manchmal hasste ich diesen Jungen!! Das hätte er jetzt nicht vor versammelter Mannschaft ausplaudern müssen. Jadina schien sich daran jedoch nicht zu stören. Generell war sie wohl mehr der 'direkt-zur-Sache-kommen'-Typ. Und sonderlich intelligent schien sie auch nicht zu sein.
„Du hast uns alle vögeln wollen? Schäm dich!", wies Ambi mich zurecht. Wusste sie eigentlich, wie verdammt geil das war?! Das Leben war unfair!
Nun meldete sich Zayn zu Wort: „Ich würde gerne mit Catrifa shoppen gehen. Du brauchst auch mal andere Klamotten als nur unseren Fankram." Weil Catrifa gar nicht in der Lage war, darauf zu antworten, schnappte Zayn sie kurzerhand und bugsierte sie nach draußen. Im Nullkommanichts fiel die Haustür zu und unsere Runde war um zwei Personen kleiner geworden.
„Da wir ja eh die Ältesten hier sind, Ambi", fing Louis an. „Lass uns was trinken gehen. Ich lade dich ein."
„Oh ja, gerne", antwortete Ambi glücklich, die noch immer schockiert über meine Berechnungen zu sein schien. Bei der nächsten Gelegenheit würde Niall dafür eine aufs Maul kassieren, das schwor ich mir!
So kam es, dass auch sie und Louis wenig später nicht mehr in meinem Wohnzimmer zugange waren.
„Ich würde dich ja gerne zum Essen einladen", schlug Liam Tammy vor. „Aber meinen Dödel zeige ich dir nicht."
„Keine Sorge, das war nur ein Witz", erklärte Tammy ihm. „Ich will eh nur den von Michael Clifford sehen."
Waaaaaaaaaaaas?!?!?! Sogar der Emo schnitt hier besser ab als ich! Was lief da schief! Wo war die versteckte Kamera?! Das war nicht mein gewohntes Leben. Während ich noch damit beschäftigt war, in Selbstmitleid zu versauern, machten Tammy und Liam sich aus dem Staub, nachdem sie ihm erklärt hatte, dass sie jetzt gerne ein richtiges Steak haben würde.
Nun war ich mit Niall und Jadina alleine, die sich bereits hungrig beäugten. Das hätte ein super Dreier werden können, aber anscheinend war die Blondine nicht bereit, 'ihren' Niall mit mir zu teilen. Kurzentschlossen krabbelte sie auf seinen Schoß und schnurrte ihm ins Ohr: „Lass uns zu dir gehen. Den Gestank von Styles' Aftershave ertrage ich keine Sekunde länger."
„Einverstanden", erwiderte Niall. „Mein Bett ist sowieso bequemer."
Ich wollte noch den Mund öffnen und protestieren, da waren sie schon aufgestanden und in den Flur gelaufen. Ausgerechnet dort hatte ich doch die Kondome gebunkert und das wusste Niall genau! Grinsend schnappte er sich die Packung, warf sie einmal in die Luft und bedankte sich bei mir: „Also, bis morgen, Harry!"
Sie waren schon fast aus der Tür getreten, als Niall sich noch einmal umdrehte und mir zurief: „Weißt du, Harold, wenn du dich nicht immer so beschissen anziehst, gehst du in Zukunft auch nicht mehr leer aus!"
Dann grapschte er nach Jadinas Hintern, die Tür fiel ins Schloss und ich blieb zurück.
Alleine.
Das Leben war scheiße.
Irgendwo in London
Catrifas POV
„Oh mein Gott, ich kann es nicht glauben, dass wir beide jetzt shoppen gehen!" Ich hüpfte auf dem Gehweg auf und ab und grinste Zayn Malik an, der mich belustigt betrachtete. Noch immer konnte ich nicht glauben, dass wir wirklich ganz 1D begegnet waren, das war einfach nur krass. „Wo genau gehen wir denn hin?", wollte ich wissen. Schließlich hatte ich keine Lust, den Sänger mit irgendeinem dahergelaufenen Fangirl zu teilen!
„Zur Westfield Mall, wir besuchen dort die exklusiven Geschäfte."
Was er damit meinte, erkannte ich, als wir Gucci betraten. „Du darfst dir aussuchen was du willst, Kleider, Schuhe, Taschen, ich bezahle alles", sagte er mit einem charmanten Lächeln.
Zwei Stunden später verließen wir gemeinsam das Geschäft, ich mit zwei riesigen Tüten und Zayn um fünftausend Euro ärmer. Nicht, dass ihm das was ausgemacht hätte.
Ambis POV
Nachdem wir Harrys Haus fluchtartig verlassen hatten, nahmen wir ein Taxi in die Innenstadt und ließen uns direkt vor eine Bar kutschieren.
Louis half mir aus der Jacke, forderte mich dazu auf, mich für ein Getränk zu entscheiden, und versicherte mir, dass er alles bezahlen würde.
„Sag mal", fragte er, „bist du jetzt gar nicht traurig, dass du Niall an Jadina abgeben musstest?"
„Ach weißt du, Louis, man muss seine Grenzen kennen. Außerdem bist du gleich nach Niall mein zweiter Favorit."
„Na darauf trinken wir doch Einen", grinste Louis, nachdem jeder von uns einen Cocktail in den Händen hielt. Kurz darauf fing er an, mich weiter auszufragen, denn er schielte auf meine Hände und wollte wissen: „Bist du eigentlich verheiratet?"
„Ja", antwortete ich stolz und hielt ihm meinen Ehering unter die Nase. „Und stell dir vor, mein Mann ist auch Directioner! Und er ist ein Louis-Fan!"
Louis sah erst so aus, als glaubte er, ich wollte ihn vereimern, aber dann zeigte ich ihm ein Foto meines Mannes in einem T-Shirt mit einem 'Tomlinson'-Aufdruck.
Zwei Stunden später, nach einer super guten und witzigen Unterhaltung, machten wir uns wieder auf den Weg zu Harry.
Tammys POV
Als ich mit Liam gemeinsam an einem Tisch in einem hübschen Restaurant saß und wir unser Essen bestellt hatten, fiel ich gleich mit der Tür ins Haus.
„Sag mal, ihr kennt doch alle Justin Bieber, oder?"
„Ja, willst du etwa ein Autogramm?", wollte er wissen.
„Nein, natürlich nicht!", antwortete ich. „Sagt ihm, er soll aufhören, seine Unterwäschekampagne mit einer Socke zu fälschen, das glaubt ihm keiner."
„Na wenigstens stehst du nicht auf seinen Dödel", meinte Liam.
„Nicht mehr", grinste ich. „Wie gesagt, ich bin an dem von Michael Clifford interessiert."
Zwei Stunden später hatte ich Liam so weit eingeschüchtert, dass er mir versprochen hatte, mich Michael vorzustellen.
Jadinas POV
Um eins mal gleich klar zu stellen – Niall konnte knutschen! Aber seltsamerweise hatte ich das Gefühl, dass ich dank des Auftritts meiner Schwestern und den Kommentaren meiner Mum ziemlich bitchig rübergekommen war. Aber so war ich doch gar nicht!
Mein Verdacht bestätigte sich, als Niall Harrys Kondompackung auf sein Bett warf und anfing, sich auszuziehen.
„Stopp!", fauchte ich, erschreckenderweise ziemlich kratzbürstig. „Glaubst du wirklich, das geht so leicht? Sehe ich aus wie eine deiner Sexfreundschaften?"
Damit schien er jedenfalls nicht gerechnet zu haben. Er wirkte ziemlich irritiert. Dann wandelte sich seine skeptische Mimik jedoch zu einem breiten Lächeln.
„Darauf hatte ich sogar gehofft!", meinte er. „Ganz ehrlich – das hast du doch nur gemacht, um Harry zu verarschen, oder?"
„Klar", grinste ich. Endlich mal jemand, der es merkte!
„Gut, dann fahren wir jetzt zu ihm und lassen ihm seinen Glauben", schlug Niall vor. „Der wird sich noch in drei Wochen die Zähne ausbeißen, weil er leer ausgegangen ist."
Die zwei Stunden schlugen wir mit grandiosen Runden Mario Kart tot, bevor wir uns auf den Rückweg machten. Nachdem ich ihn zum dritten Mal besiegt hatte, versprach er mir, Harry davon abzubringen, ständig diese hässlichen Hüte zu tragen.
Harrys POV
Nachdem alle gegangen waren, saß ich also in meiner Bude und jammerte vor mich hin. Zayn würde jetzt sagen, dass ich entfernte Ähnlichkeit mit Gollum hatte. Aber was konnte ich schon dafür? Schließlich hatten SIE mir MEINE Mädels geklaut ... die alle gar keine Harry-Girls waren ... oh man, war das scheiße. Das war die peinlichste Aktion des Jahrhunderts! Warum standen die drei Bitches alle auf Niall? Was war toll an ihm? Seine Haare waren gefärbt und seine Zähne korrigiert ... oh man ey. Und, dass Tammy nicht einmal meinen Dödel hatte sehen wollen, kränkte mich doch sehr. Scheiß Niall, scheiß Liam. Scheiß werauchimmer. Ich war so in meinem Selbstmitleid versunken, dass ich erst nach einigen Minuten mitbekam, dass es an der Haustür klingelte.
Unmotiviert schlurfte ich in den Flur. Wer bitte war das?
Die Antwort auf diese Frage erhielt ich, als ich die Tür öffnete und die Gesichter meiner Bandmitglieder und ihrer Bitches erblickte. Dass die sich überhaupt noch trauten, hier aufzutauchen, war schon ein Wunder!
Louis schob mich einfach beiseite und betrat mit Ambi an der Hand den Flur. Was bitte ging da ab? Seit wann stand er auf Ältere?
Kurz darauf betrat Zayn mit Catrifa das Haus. Er hatte seinen Arm um ihre Schulter gelegt, was mir sehr verdächtig vorkam.
Aber es kam noch schlimmer.
Als Niall gemeinsam mit Jadina auftauchte, bemerkte ich, dass er mit einem fiesen Grinsen im Gesicht ihren Po tätschelte, so als ob er mir zeigen wollte, was für ein Verlierer ich doch sei. Was für ein gottverdammtes Arschloch! Meine Laune sank noch mehr in den Keller, als ich bemerkte, dass beide anscheinend geduscht hatten, denn Jadinas Haare wirkten frisch geföhnt.
Lediglich Liam schien nicht ganz so viel Erfolg gehabt zu haben wie der Rest der Band, was Tammys geballte Faust unter seinem Kinn bewies, während er telefonierte.
Dann betraten auch diese beiden wieder mein Haus und prompt war die Bude so voll wie zuvor.
Da kam mir ein Einfall: „Sagt mal, wenn ich jetzt schon der Einzige ohne Frau hier bin, habt ihr wenigstens noch andere Fanfictions, die ich lesen kann?"
„Na klar", sagte Tammy. „Schau einfach in unsere Accounts, da findest du genügend Lesestoff. Die Namen lauten MissJadina, CatrifaThrums, Ambi63 und flybittenlove."
... na dann hatte ich ja in den nächsten Wochen wenigstens was zu tun, und würde mich hoffentlich von diesem schrecklichen Tag erholen können ...
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Da es sich um eine Satire handelt, haben wir uns selbst mal richtig schön auf den Arm genommen!
Wir hoffen, dass es euch gefallen hat und haben noch die Outtakes hochgeladen, die keinen Platz mehr in der Story hatten bzw. die einen Teil unserer Skype-Korrespondenzen enthalten.
Und weil es so schön war, gibt es jetzt gleich eine neue Parodie! Sie heißt Dream Dates und ist ab sofort auf Wattpad, hier auf diesem Account zu finden!
LG, Amcaja xxx
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