Tatsächlich den Krieg verlieren ~ Das Kapitol

Präsident Snow schaute in Horror dabei zu, wie die Ereignisse sich am Füllhorn entfalteten, ein Platz, der dafür geschaffen worden war, um komplett unter der Kontrolle des Kapitols zu stehen. Sie hatten es gebaut, hatten die Verschiedenen Klimas geschafften, hatten eine monströse Maschine konstruiert die Gewitter mit Blitzen erzeugen konnte, die ganze Städte zerstören konnten, hatten eine unaufhaltsame Armee an genetischen Mutationen gezüchtet, hatten ein sogar noch tödlicheres Gift entwickelt, dass sie in der Luft zerstreuen konnten, und für was? Sodass dieser Arsch auf Kamera von den Toten in noch eine Arena zurückkehren konnte, und noch mehr Tribute retten konnte?

Er erlaubte einem manischen Lachen seinen Lippen zu entkommen, als er sich in seinem prunkvollen Stuhl zurücklehnte, in Frustration und Unglauben an seinen Haaren ziehend.

Er sah weiterhin zu. Er versuchte sein Mikrofon so einzustellen, dass er hören konnte, was dieser Bastard Percy Jackson zu seiner in Schockstarre stehenden Liebhaberin sagte, aber alles was er hören konnte, war statisches Knistern. Was er allerdings sah, war ein allmächtiger Gott der die Erde erbeben ließ, den Ozean kontrollierte, sich mit unmöglicher Geschwindigkeit fortbewegte, ein jenseitiges Wesen beschwörte, das die Form seines Meisters annahm, und ein enormes Kampfschiff, dass über den Himmel segelte. Letzteres ignorierte Snow, zuversichtlich, dass seine Hovercrafts wenigstens in diesem Bereich technologisch weiter fortgeschritten waren als dieser verdammt schwer fassbare Geist.

Er ließ zu, dass eine kleine Flamme der Hoffnung in seiner Brust aufflammte, als sie direkt in seine erste Falle hineinwanderten, die rasenden und blutdürstigen Primaten, dafür gezüchtet, die Tribute in Stücke zu reißen. Die Flamme wurde von genau derselben Welle ausgelöscht, die durch seine verstandslosen Reihen schwemmte und sie hoffnungslos ins Meer spülte.

Gerade als er sich von seinem Schock darüber erholt hatte, dass seine komplette Armee innerhalb von wenigen Minuten ausgelöscht worden war, sah er einen leuchtend grünen Blitz vom Schiff ausgehen. Eines seiner Hovercrafts ging spontan in Flammen auf und fiel, inzwischen nicht mehr unsichtbar, aus den Wolken herab. Ein verrückter, schreiender Elf, der ein mystisches Wesen, geboren aus Flammen zu sein schien, erschien am Bug des Schiffes, machte eine vulgäre Geste in Richtung der rauchenden Überreste des Hovercrafts, und verschwand wieder mitsamt des gesamten Schiffes, dass er plötzlich als nicht mehr ganz so ungefährlich betrachtete.

Ein Knurren entsprang den Tiefen seiner Kehle und er stolzierte von der Szene davon, schwörend, dass diese Katniss Everdeen und Percy Jackson schon noch seinem Zorn zum Opfer fallen würden; sie würden dafür bezahlen, dass sie den Frieden gestört hatten, den er so viele Jahre lang aufrecht gehalten hatte.

Als er jedoch an seinem Balkongeländer stand, hörte er die ekstatischen Schreie der Bürger die herausgefunden hatte, dass Percy Jackson am Leben war, genauso wie herzlichen Jubel aus den Rängen des Militärs. Er begann sich zu fragen was sein Zorn im Vergleich zu Percy Jackson genau war. Konnte die Kraft des am weitesten fortgeschrittensten und mächtigsten Landes der Welt gegen diese Rebellen bestehen? Je länger dies andauerte, desto mehr fühlte es sich so an, als wären Perseus und Katniss die wahren Führer dieser Nation, geliebt von dessen Volk, und Snow war in Realität derjenige, der einen bereits verlorenen Krieg kämpfte.

Dieser Gedanke entlockte Snow ein Grinsen. Er hatte nie mit der Liebe seines Volkes regiert; er wusste aus erster Hand, dass Angst eine weitaus mächtigere Waffe war. Er würde diesen Emporkömmlingen schon noch die Macht seines Rufes zeigen. Er ließ ein echtes, volles Lachen erklingen, sein Selbstvertrauen zurückkehrend. Sie dachten, sie konnten einen Krieg mit Ehre gewinnen? Die Leute durch Verherrlichung und Respekt anstelle von Angst führen? Sollten sie es ruhig versuchen. Mächtiger Männer als dieser Perseus hatten es versucht und versagt, und ihr Vermächtnis war eines von Schwäche, nicht Freundlichkeit.

Sie würden schon noch sehen, wenn Snow seine Armeen gegen sie anführte, dass Leute der Angst gehorchten. Sie würden sehen, wenn sie zwangsläufig von dem in Distrikt 13 ansässigen Widerstand rekrutiert werden würden, dass sie genauso schlecht wie er selber waren. Der einzige Unterschied dabei war, dass sie darüber logen, so taten, als wären sie die geliebten Retter des Volkes, alles während sie ihre eigenen Ziele der Rache verfolgten.

Snow lächelte vor sich hin und ließ diese Gedanken seine Angst vertreiben. Seine Hoffnung war zurückgekehrt. Er wurde ruhiger, die Spannung verließ seine Schultern als er an seinen Platz zurückkehrte. Seine Augen weiteten sich und die Spannung kehrte zurück, als er sah, wie Percy Jackson die Tribute sammelte, alle von ihnen jubelten darüber, dass sie nicht länger ihre Freunde ermorden mussten.

Snow schaltete schnell den Bildschirm ab. Er ließ sich selbst wieder entspannen, sich selbst von seiner Macht erneut überzeugend. Ah, ja. Die Dinge, die Percy Jackson plante zu tun waren unmöglich. Solange Snow nicht jeden Tag dabei zusah, wie Percy Jackson das Unmögliche erreichte, war er sich sicher, dass niemand solch misstrauisches, angsterfülltes Volk durch Vertrauen und Respekt vereinen konnte. Niemand konnte das, nicht einmal dieser emporkommende Revolutionär namens Percy Jackson.

* * *

Percy wachte zum Geräusch von Katniss Everdeens stetigen, ruhigen Atem auf. Ihr Kopf ruhte auf seiner Brust, ihre Haare ausgefächert, was sie nur noch mehr wie einen Engel aussehen ließ.

Ich frage mich ob sie aufwachen würde, wenn ich mich anspanne?

Percy verwarf diesen Gedanken schnell wieder. Sein Shirt lag ein paar Meter von ihm entfernt auf dem Boden, genauso wie ihr Anzug den sie in der Arena getragen hatte. Er war bereits zerfetzt gewesen, weggefressen von dem komischen ätzenden Nebel, und jetzt wo sie ihn ausgezogen hatte, war sie nur noch in ihrer Unterwäsche. Diese war, zum Glück, eher praktisch, und ähnelte einem schwarzen Sport-BH und einer bis zur Mitte des Oberschenkels reichenden Leggins. Nichts anderes war sonst ausgezogen worden, und er hatte immer noch seine unglaublich bequeme Hose an, was ihn erleichterte, aber die Situation war noch genug um seinen Atem schneller werden zu lassen und seine Hose ein kleines bisschen weniger bequem.

Er betrachtete verzaubert ihre schlafende Form, versuchte es in Worte zu fassen wie sie, ihr Vertrauen, ihre Liebe, ihn fühlen ließ. Er kannte den klischeehaften Spruch, wie Schlaf ihre Sorgen scheinbar verschwinden ließ und ihre Schönheit sogar noch atemberaubender als sonst machte.

Irgendwie passte dieser Spruch nicht. Es gab keinen Vergleich mit dem er wirklich beschreiben könnte, wie schön er sie in diesem Moment fand, ihm vertrauend und ihre Deckung herablassend.

Wenn Gott tatsächlich alle Dinge erschaffen hat... Dann hat er seinen Höhepunkt erreicht, dachte Percy. Er könnte genauso gut jetzt aufhören, weil er sich nie wieder so sehr übertreffen wird.

Katniss rührte sich, und Percy lächelte. „Guten Morgen, Schönheit."

Sie fing an sich zu strecken, bevor sie stoppte und sich zögerlich umwandte, um Percy direkt anzuschauen. Sie suchte seine fesselnden Augen, versuchend und versagend sich daran zu erinnern, nach was sie genau suchte, bevor sie den Augenkontakt brach und die Frage laut stellte.

„Bist du... glücklich hier? Mit mir? Wolltest du das?", fragte sie.

„Wolltest du es?", fragte Percy einfach.

„Ja", sagte Katniss, sanft und doch zuversichtlich. „Ich habe es bereut dich mich nicht lieben zu lassen seit dem Tag an dem du verschwunden bist. Ich mache diesen Fehler nicht noch einmal."

Percys schien direkt in ihre Seele zu blicken, aber sie sah nicht weg. „Du könntest mich nie davon abhalten dich zu lieben. Ich war derjenige, der einen Fehler gemacht hat, indem ich versucht habe dich dazu zu bringen mich zu lieben."

Sie sah ihm ungläubig in die Augen. „Percy... egal mit wem du entscheidest den Rest deines Lebens zu verbringen, du wirst niemals dieses Problem haben. Du wirst Mühe dabei haben einer Person loyal zu bleiben, und dass wenn man deine buchstäblich todesmutige Loyalität bedenkt."

Percy rollte seine Augen, seine Wangen wurden durch dieses Lob rot. Ein Kompliment wie dieses, während man aufeinander im Bett lag, kamen eher verführerisch rüber, selbst ohne allzu viele romantische Worte. Sein Arm rutschte unter ihren Rücken und verschob sich, ihre Position in einer einzigen Bewegung ändernd, sodass er über ihr war.

Ihr Atem verfing sich in ihrer Kehle. Percy lehnte sich herab, aber mit seinem letzten bisschen Selbstkontrolle, stellte er die Frage, die seinen Verstand beschäftigte.

„Was ist mit Gale?"

Katniss versuchte ihre Gedanken genug aus dem Nebel in ihrem Verstand zu befreien, der sie immer bewölkte sobald Percy in der Nähe war, um die Frage sinnvoll zu beantworten.

„Es... es ist kompliziert", sagte sie lahm. „Das Feuer ist über die letzten paar Monate hinweg langsam ausgegangen. Jahrelang habe ich gewusst, dass Gale kaum andere Mädchen in einem auch nur annähernd romantischen Licht gesehen hat, aber der Kuss hat irgendwie die Spannung gebrochen. Ich glaube, wir haben beide erkannt, dass wir uns entliebt hatten, jedenfalls in dieser Weise, aber... wir wollten das Thema nicht erneut aufbringen, für den Fall das wir falsch lagen. Wir wollten einander nicht verletzten."

Percy holte tief Luft, als ob er ihren Geruch absorbieren und ihre Anwesenheit für immer bei sich behalten wollte. „Und er ist in Distrikt 13?"

Katniss nickte überrascht. „Woher weißt du das?", fragte sie.

„Ist egal", war alles was Percy herausbrachte bevor er den Abstand zwischen ihren Lippen schloss. Sie sprachen danach für eine Weile nicht, keine Worte in den Weg ihrer innigen, wortlosen Unterhaltung der gegenseitigen Liebe kommen wollend.

Außerdem konnten sie gerade so atmen. Und Reden war nicht an der Spitze der Dinge, für die man Sauerstoff benötigte.

* * *

Percy fuhr mit den Fingern durch sein Haar, eine Gewohnheit die sich vor allem dann bemerkbar machte, wenn er müde war. Er betrachtete den Rest seiner Freunde im Raum; sie sahen alle genauso erschöpft aus wie er sich fühlte.

„Seid ihr alle okay?", äußerte Percy seine Gedanken laut. „Ihr seht erschöpft aus."

„Ja, wir haben letzte Nacht nicht wirklich viel Schlaf abbekommen", meinte Leo.

„Warum nicht?", fragte Percy, umherblickend. Alle sahen eher genervt aus, außer Reyna und Johanna die gar nicht erst anwesend waren.

„Percy", rief Leo in einem plötzlichen Emotionsausbruch aus, „Warum zum Hades haben wir dieses Schiff nicht schalldicht gemacht?"

„Was meinst du?", fragte Percy vorsichtig.

„Wir wussten, dass wir einen Haufen hormongesteuerter Teenager an Bord haben würden. Wir wussten, dass sie sich die Räume teilen würden. Leicht zu erraten, was passieren würde. Wieso haben wir das nicht kommen sehen???"

Percy wurde knallrot. „Oh... Waren wir—"

„Nein, nein, es wart nicht ihr. Ihr beide wart unnatürlich leise. Reyna und Johanna allerdings..."

„Du warst derjenige, der Reyna gesagt hat, dass Johanna in ihrem Raum bleiben kann", meinte der Original-Percy.

„Okay", verteidigte sich Leo. „Ich war müde. Es war nicht Junge / Mädchen, also dachte ich mir, dass es okay sein würde."

„Warum, du kulturell unempfindliches Schwein!", sagte Percy.

„Hey, hey, nein, das bin ich nicht! Es war einfach automatisch. Ich habe kein Problem damit, ich habe es nur nicht realisiert, weil ich nicht darüber nachgedacht habe."

„Du weißt, dass er dich einfach nur verarscht." Katniss ließ ein kleines Lächeln auf ihrem Gesicht erscheinen. „Übrigens, ich bin Katniss."

„Leo."

Sie schüttelten sich die Hände.

„Also, Reyna und Johanna, hmm? Gut, ich bin froh, dass wir euch nicht gestört haben", sagte Katniss.

„Oh, ich habe nichts von nicht stören gesagt", erwiderte Leo, und Katniss zuckte zusammen.

„Ihr wart erstaunlich leise, aber ich glaube Haymitch ist schlecht geworden, so stark wie das Boot dank euch geschaukelt hat."

„Lass sie doch", lachte der echte Percy als er ihre Gesichtsausdrücke sah. „Ich und Annabeth haben das gleiche auf der Argo II gemacht, am ersten Tag als du uns abgeholt hast. Sie waren sogar noch länger getrennt als wir."

„Fairer Punkt, aber ihr Beide wart nicht annähernd so... enthusiastisch", schoss Leo keine Sekunde später zurück. „Ihr seid in die Ställe geschlichen und habt gekuschelt; nicht ganz das Gleiche wie was auch immer die Beiden gemacht haben um das ganze Schiff so stark zu bewegen. Percy weiß was für Stabilisatoren wir in dieses Baby gepackt haben."

Percy nickte, an die schlaflosen Tage und Nächte zurückdenkend, die sie damit verbracht haben das neue Schiff mit dem interdimensionalen Kompass zu perfektionieren.

„Ganz schön krasses Zeug, nicht wahr?", fragte Leo.

Percy nickte erneut.

„Was auch immer du getan hast, Katniss da drüben hat sie ausreichend überwältigt um Haymitch seekrank zu machen."

Percy wurde knallrot, er hatte bemerkt, dass seine Erschöpfung ihn in diese Falle hatte tappen lassen.

„Entschuldigung!", protestierte Percy. „Es ging von beiden Seiten aus, vielen Dank."

Leo sah Katniss mit erhobener Augenbraue an, die immer mehr Ähnlichkeit mit einer Tomate hatte.

„Kein Kommentar", sagte sie schwach.

Leo pfiff. „Verdammt, Mädel! Du musst echt wild im Bett sein, wenn du mit ihm mithalten kannst!"

„Leo!", schalt Calypso. „Das ist nicht witzig."

Leo deutete auf Glimmer, die vor Lachen aus ihrem Stuhl gefallen war. „Das Publikum ist da anderer Meinung."

Calypsos Augenbrauen schossen in die Höhe. Leo schluckte. Sie tat das immer, wenn sie selbstgefällig war, und sie war nie ohne Grund selbstgefällig.

„Es freut mich unglaublich, dass Glimmer beeindruckt ist. Gibt es zufälligerweise noch ein freies Schlafzimmer?"

„Hey, warte—", unterbrach Leo, panisch klingend. „Es war nur ein Witz, ich schwöre es. Ich halt jetzt die Klappe."

Calypso nickte zufrieden. „Verdammt richtig."

Arme Glimmer. Ihr Stuhl schien unglaublich rutschig zu sein; sie konnte einfach nicht darauf sitzen bleiben.

„Wenn du heute noch einen dreckigen Witz machst bin ich weg", warnte Calypso, bevor sie die Aufmerksamkeit aller auf andere Dinge richtete, die gemacht werden mussten. „Leo?"

Leo trat einen Schritt nach vorne. „Sie haben alles über uns auf Kamera. Zum Glück für uns ist das Kapitol paranoid und ihre Onlinesicherheit ist mierda. Ich bin in ihr Kamera System hineingekommen, also haben wir jetzt auch alles über sie aufgenommen."

„Wie ist die Situation?", fragte Percy, sich in seinem Stuhl nach vorne lehnend. Der intensive Ausdruck in seinen Augen hätte einschüchternd sein können, wenn er nicht immer noch Blaubeersirup über das komplette Gesicht verteilt hätte.

„Unnötig zu erwähnen, waren ihre Armee und das Volk geschockt, als sie gesehen haben, dass du zurückgekehrt bist. Zum Pech für Präsident Blutiger Geizhals – B.G für kurz – waren sie unglaublich mega glücklich darüber. Selbst das Militär. Wir müssen uns nur für den Fall vorbereiten, aber die Chancen stehen gut dafür, dass ein großer Teil dich anstelle von Snow unterstützen wird, wenn er versucht sie gegen dich antreten zu lassen", sagte Leo zu Percy.

„Nett. Also, wenn er die Kontrolle über die Armee doch bekommt, sollten wir die Taktiken dafür besprechen, wie wir sie dann besiegen. Erstens, was würde passieren, wenn sie uns hier angreifen würden? Könnten wir sie abwehren?"

Calypso trat vor, die normalerweise beruhigende Heiterkeit aus ihren Augen verschwunden als sie in Kommando Modus ging. Percy versuchte ein Grinsen zu verbergen. Er hatte genug Zeit mit Calypso verbracht, um zu wissen, dass sie niemals komplett ernst war, außer wenn sie versuchte jemanden hereinzulegen. Die meisten Leute hatten ein schelmisches Glitzern in den Augen, wenn sie nichts Gutes vorhatten. Bei Calypso sah mein kein anderes Anzeichen dafür, dass sie etwas plante, als das komplette Schwinden des verspielten Glitzerns aus ihren Augen.

Percy wollte nicht angeben, aber er wusste, dass er viel geschickter in der Kunst Leute und ihre Ansichten zu lesen war als die Meisten. Er wäre nicht überrascht, wenn niemand sonst den Unterschied bemerken würde. Calypso stellte Augenkontakt her bevor sie zu sprechen begann, und Percy wusste, dass er richtig lag. Eine ungesprochene Unterhaltung lief zwischen ihnen ab, und Percy stimmte zu, ihrem Beispiel zu folgen.

„Die einfache Antwort ist nein", sagte sie. „Wir könnten versuchen ihre Armee zu bekämpfen, aber im Endeffekt... ist sie einfach zu groß."

Leo öffnete mit einem Grinsen im Gesicht den Mund, bevor er sich daran erinnerte, was Calypso über seine dreckigen Witze gesagt hatte, und er den Mund wieder zuklappte. Die Bewegung entging Calypso nicht, deren Augen triumphierend aufblitzten als Percy verstand, was sie da tat.

„Hey Calypso, könntest du die Karte auslegen?", fragte er, eine Idee in seinem Kopf formend.

Sie nickte und presste einen Knopf an Leos Konsole, der eine holografische 3D Karte auf dem Tisch erscheinen ließ. Sie deutete auf den einzigen Punkt, der ohne Hovercraft zugänglich war.

„Sie werden höchstwahrscheinlich hier eindringen. Sie haben eine viel größere Armee, aber wir haben mehrere geniale Taktiker und einige Soldaten die mit ihnen ausrücken können, die eigentlich selber als Armee gelten könnten. Unsere Armee ist kleiner, aber alle hier wissen, dass es nicht auf die Größe ankommt, die Taktik zählt", sagte sie.

Percy stimmte mit ernstem Gesicht zu, aufstehend um ein paar Schlüsselpunkte auf der Karte zu zeigen.

„Stellt es euch wie eine Art Wettlauf vor. Wir können unaufhörlich von Bein zu Bein gehen, aber ihre Truppen haben nicht unsere Ausdauer. Sie werden zum Wohle ihrer Männer die Beine spreizen müssen", meinte er.

„Genau Percy", stimmte Calypso nickend zu. „Das ist genau richtig. Sie werden versuchen zu penetrieren—"

Sie wurde dadurch unterbrochen, dass Leos Haare plötzlich in Flammen aufgingen. Percy sah zu ihm hinüber; er sah aus, als hätte er eine Verstopfung.

„Hast du etwas hinzuzufügen, Leo?", fragte Calypso. Leo sah zwischen ihr und Percy hin und her.

„Ihr verarscht mich doch!", rief er verärgert aus.

„Über unsere Chancen?", fragte Percy, ziemlich verwirrt klingend. „Wir mögen fantastisch sein, aber ihre Größe ist einfach überwältigend."

„Wenn ihr fertig damit seid Leo zu ärgern, können wir bitte wirklich zum Thema kommen", unterbrach Haymitch. „Sehr witzig, alle diese Witze über ihre beeindruckende Größe, aber eigentlich haben sie keine Chance."

Calypso schaltete sich wieder in die Unterhaltung ein. „Dazu wollten wir noch kommen", sagte sie, endlich blitzte ein Lächeln auf ihrem Gesicht auf. „Ja, sie haben eine große Armee, aber können wir sie besiegen, wenn es zu einem Kampf kommt?"

Haymitch nickte zuversichtlich. „Ich habe die Streitkräfte des Kapitols analysiert, genauso wie euch alle. Nur von dem, was ich heute gesehen habe, könnte die Argo III das Kapitol auf Autopilot angreifen und gewinnen."

„Das ist zu geil!", lachte Leo. „Du hast noch nicht mal die Hälfte von dem gesehen, was dieses Schiff tun kann."

Haymitch schüttelte verwundert den Kopf bevor er weiterredete. „Ich glaube nicht, dass es dazu kommen wird, aber ihr solltet wissen, dass Percy sie ausversehen alle besiegen könnte, nur weil er Lust darauf hätte."

Glimmer hob hinten im Raum ihre Hand. „Entschuldigung, aber diese Analyse scheint mir ein bisschen unrealistisch zu sein", sagte sie. „Ich würde sagen, dass die Technologie in dieser Welt mehr als fortgeschritten genug ist um gegen Magie anzukämpfen."

Percy 2.0 nickte und erhob die Stimme. „Das ist ein guter Punkt Glimmer. Wenn sie wüssten, was auf sie zukommt, könnten sie wahrscheinlich alle meine Kräfte abwehren, genauso wie die vom anderen Percy hier drüben. Unglücklicherweise, sind sie nicht vorbereitet und wir haben außerdem zwei geniale Kinder des Hephaistos, die uns mit ihrer Technologie ausgestattet haben. Leo auf unserer Seite zu haben macht den kompletten Unterschied aus. Er hat bereits seine eigene Version des Kraftfeldes ohne die verdächtigen viereckigen Panels entwickelt, er kann ihre deaktivieren, er hat außerdem die Unsichtbarkeits Sache gemeistert wenn ihrs net bemerkt habt, zusammen mit einem Weg gegen ihre Unsichtbarkeit anzukommen, und Threshs Oma hat uns ein paar Waffen gegeben, die in etwa alles zerstören können, was sie auf uns werfen. Ich würde sagen, dass Haymitch Analyse ziemlich akkurat ist."

Glimmers Unterkiefer klappte hinunter als sie Leo plötzlich in einem komplett neuen Licht sah, während Calypso selbstzufrieden lächelte und einen Arm um seine Hüfte schlang. Leo selber sah unglaublich verlegen, aber gleichzeitig auch stolz auf seine Arbeit aus. Sein Gesicht war so rot, dass, wenn Glimmer raten sollte, er seine komplette Konzentration darauf verbrauchte nicht in Flammen aufzugehen solange Calypso mit ihm kuschelte.

„Okay, Soldaten!", rief der Erd-Percy in einer übertriebenen Militärstimme. „Wir ziehen in den Krieg!"

* * *

Gale wischte sich den Schweiß aus den Augen als er sich unter dem Feuer des Feindes duckte. Er atmete schwer, aber er hatte sich noch nie in seinem Leben so zuhause gefühlt. Er wollte nicht unbedingt sein ganzes Leben lang ein Soldat sein, aber er fühlte endlich die Genugtuung etwas für seine Freiheit zu tun anstatt einfach nur mit Percy darüber zu reden. Er seufzte bei dem Gedanken. Percy war gestorben um dieses Ziel voranzutreiben, und Gale war bereit dasselbe zu tun. Nachdem Distrikt 12 von dem schrecklichen neuen Hauptfriedenswächter befreit worden war, hatte die Revolution den größten Teil der verbliebenen Wachen rekrutiert und war nach Distrikt 11 marschiert. Zuerst ein Treffer und danach hatten sie es überrannt, die Friedenswächter hatten sich in ihre Basen verkrochen und sie hatten die Bürger evakuieren können. Dann kamen die verdammten Grabenkämpfe um Boden zu gewinnen. Die Friedenswächter hatten standgehalten.

Wie um Beleidigung zur Verletzung hinzuzufügen, hatten sie Hovercraft Verstärkung erhalten, und diese benutzt um das Jubel-Jubiläum den Rebellen vorzuspielen. Er hatte bereits das Blutbad gesehen, was wahrscheinlich am wenigsten blutig gewesen war als alles was er je gesehen hatte. Dann hatte er die kleine Oma herumrennen und Leute mit ihrem Gehstock und einer solchen Wildheit retten sehen, dass selbst Brutus um sein Leben gerannt war.

Trotzdem, jedes Mal, wenn er Katniss sah, verspürte er einen Stich in der Brust. Er konnte den Gedanken nicht ertragen, dass sie sterben könnte, auch wenn seine Gefühle für sie nicht mehr dieselben wie früher waren. Er tat alles in seiner Macht stehende, um ihre Familie zu beschützen, auch wenn sie darauf bestanden hatten die Armee der Revolutionäre als Heiler zu begleiten.

Er knurrte und sah um die Ecke, seufzte und erschoss einen Feind der zu nah gekommen war. Er hatte die Nacht durchgekämpft und der Morgen graute beinahe, als sie plötzlich erneut den Projektor der Spiele anschalteten. Gales Atem stockte. Die Kamera war auf Katniss gerichtet, die während der Nacht über ihren Teamkameraden Wache hielt. Die Kamera zoomte langsam aus als eine Wand von unnatürlichem Nebel bedrohlich auf die nichtsahnenden Tribute zurollte.

Gale schien sich nicht bewegen zu können als er zusah, wartend und hoffend, dass Katniss überleben würde. Sie sah in die Dunkelheit bevor sie alle anderen hektisch wachrüttelte und den Hügel, den sie gerade erst bestiegen hatten, in vollem Tempo heruntersprintete. Zu der Zeit als alle rannten konnte Gale sehen, wie der Nebel sich durch ihre Uniformen brannte und ihre Haut angriff. Seine Kehle schnürte sich zusammen als er dabei zusah wie Katniss Haymitch half Schritt zu halten, der Nebel schneller als sie es waren, während Finnick Mags trug.

Anscheinend war die Oma schwerer als sie aussah, denn Finnick hatte den zweit-perfektesten Körper den er je gesehen hatte, und er fiel schnell zurück. Die Beiden wurden innerhalb von Sekunden vom Nebel verschluckt.

Katniss und Haymitch in der Zwischenzeit, hatten Probleme dabei die Kontrolle über ihre eigenen Körper zu behalten und aufrecht zu bleiben, während sie den Hügel eher hinunterfielen. Nach etwa zehn Sekunden erschien eine komische Silhouette im Nebel hinter ihnen und Gale fühlte, wie die Hoffnungslosigkeit über ihn hinwegspülte, als das Ding sich Katniss in einer Geschwindigkeit näherte, die sie niemals übertreffen könnte. Als es mehr und mehr sichtbar wurde, realisierte Gale allerdings, dass es keine Mutation war. Es war die verrückte Oma, die einen bewusstlosen Finnick trug.

Das komplette Schlachtfeld hielt inne um zu sehen, was zur Hölle abging als Katniss weiterhin in die Richtung stolperte in die Finnick und seine ungewöhnliche Retterin verschwunden waren. Sie und Haymitch schafften es endlich an den Punkt, an dem der Nebel aufhörte und schleppten sich selbst voller Schmerzen in Richtung des Wassers, wo die verrückte Omi Finnick ins Wasser tauchte. Es schien das komische Gift aus dem Körper herauszuziehen, und Katniss fing sofort an es nachzumachen. Haymitch tat es ihr wenig später nach, als auch er es ein bisschen später zum Wasser schaffte. Sie alle saßen still da, bis Katniss schließlich die Stimme erhob.

„Wie...", sie holte Luft und setzte erneut an als die alte Frau sie ignorierte. „Mags. Wie zur Hölle hast du Finnick getragen?"

Die alte Frau, Mags, schien es anscheinend abstreiten zu wollen.

„Wie habe ich was getan?", fragte sie. „Meinst du es ernst oder hast du halluziniert?"

Katniss war eine Weile lang still, aber Gale hatte es durch die Kameras hindurch gesehen. Er rollte die Augen, aber verstand Katniss Zweifel, vor allem in der Situation in der die gerade war. Sie schüttelte den Kopf um ihre Gedanken klar zu machen.

„Du hast mich gehört", sagte sie. „Du hast Finnick den Hügel hinuntergetragen anstatt andersrum."

Mags sah so aus, als wollte sie weiterhin protestieren, aber Finnick schaffte es zu sagen; „Du solltest es ihr sagen."

Mags seufzte, und öffnete den Mund.

„Okay."

Gales Herz blieb beinahe stehen. Das war Percys Stimme. Mags schien zu verschwinden wie Hazels Unschuld in einem Gespräch mit Leo, und an ihrer Stelle stand Percy Jackson.

Stille regierte die folgenden Momente, die Szene für alle schockierend genug um sie den blutigen Kampf vergessen zu lassen.

„Was für ein Plan, stimmts? Hat nicht mal den ersten Tag überstanden."

„Sie werden dich jetzt mit allem angreifen was sie haben", sagte Finnick.

„Und?"

„Stimmt auch wieder."

„Wir haben Leo, und sie haben bereits gesehen, wie ich den Nebel als Verkleidung benutzte. Nichts kann mich mehr davon abhalten meine Kräfte zu benutzen, und Mann, haben sie ein tolles Schlachtfeld ausgesucht."

„Das ist ein verdammt guter Punkt. Das Gleiche gilt für mich."

Katniss unterbrach das Gespräch, das nur Finnick und Percy zu verstehen schienen.

„Was zur Hölle ist hier los!?"

Es gab einen Kameraschnitt und sie refokussierte sich auf einem gutaussehenden Latino Jungen, der die Art von Typ zu sein schien, dem kein Lehrer jemals vertrauen würde.

„Ich bin Leo", sagte er grinsend. „Ihr könnt mich alle den Supreme McShizzle nennen."

„Leo, ich habe dir gesagt, dass du das nicht sagen sollst", kam eine wütende, weibliche Stimme von hinter der Kamera, die er ignorierte.

„Ich bin Percys Geheimwaffe. Ihr fragt euch wahrscheinlich inzwischen, warum ihr den Bildschirm nicht ausschalten könnt. Daran bin wohl ich schuld. Wenn ich richtig liege, wird das in den Kampf zwischen den Rebellen und den Kapitol Truppen in Distrikt 11 übertragen. An euch Distrikt 11 Truppen: Niemand mag euch. Ihr werdet keine Verstärkung erhalten, weil ihr an erster Stelle nach 11 geschickt wurdet, weil niemand anderes euch akzeptiert hat. Ihr werdet sterben. An euch Rebellen, wir sind auf eurer Seite. Ich habe deren komplettes elektrisches System so eingestellt, dass es explodieren wird nachdem diese Nachricht zu Ende ist, der Kampf sollte also keine weiteren zehn Minuten dauern. Viel Glück, man sieht sich."

Er stand auf und machte eine komische Pose, bei der er sein Gesicht in der Armbeuge eines Armes steckte während er den anderen seitwärts nach oben ausstreckte.

„Supreme McShizzle ist raus."

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