Ruft mal irgendwer die Heftklammern, weil...

Percy stand am Bug des Schiffes, auf Distrikt 4 hinabsehend und Festus mechanischem Pfeifen, Klirren und Quietschen lauschen. Manchmal, wenn er wenig genug Schlaf bekommen hatte, konnte er verstehen was er sagte. Natürlich waren die Hephaistos Kinder diejenigen, die Maschinen verstehen konnten, nicht... Percys Augen weiteten sich und er griff innerlich nach dem Computerchip in seinem Kopf, auf mehrere verschiedene Arten versuchend, ihn mit seinem Gehör zu verbinden, bis Festus verständliche Worte machte.

„Was zur Hölle macht Leo mit seiner Fernbedienung?", fragte er den Himmel.

„Wahrscheinlich gegen Matt bowlen.", erwiderte Percy.

„Oh, super. Ich mochte den da, und jetzt redet er mit sich selber."

Percy grinste. „Ich habe gerade etwas herausgefunden."

„Und was, so sage er bitte, ist die Sache, die er herausgefunden hat? Das ihm, wenn er genauso wie ich mit sich selber redet, nicht langweilig wird? Es gibt hier noch nicht einmal Monster, die man entdecken könnte. Auch wenn die Hovercrafts ganz unterhaltsam sind. Eine kleine Challenge allerdings, wenn man sie finden und abschießen will."

„Ich habe gerade herausgefunden, dass ich, wenn ich ein bisschen Kraft in den von Hephaistos erbauten Chip in meinem Kopf stecke, ich dich verstehen kann, Festus."

„Warte, echt? Nein, das ist eine vorhersehbare Frage. Wie wärs mit... deute mal auf die hotte Blonde unten am Boden."

Percy drehte sich um, um zu schauen, und sah zwei Jets der Rebellion auf die Stadt zufliegen. Er sah außerdem Gale, der vier riesige Ballons in Position brachte, die mit einem Haufen Kabel und ähnlichem Zeug beladen waren. Die Ballons sahen nach Lydias Werk aus, die er ein paar Sekunden später dabei entdeckte, wie sie die Kameras in einem bestimmten Muster ausschaltete. Er deutete auf sie. Festus quietschte zustimmend.

„Geil, jetzt können wir reden, wenn wir wollen während du hier oben bist.", jubelte Festus.

„Jup, das wird es sehr viel unterhaltsamer machen. Ach ja, übrigens, was sind diese riesigen Kabeldinger, die da von den Ballons hängen?"

„Oh, die? Das sind EMPs. Steht für Elektromagnetischer Puls. Sie schalten alles aus, dass Elektrizität benutzt, indem sie die Schaltkreise so ungefähr braten."

„Huh. EMP. Sie werden auf uns keine Wirkung haben, oder?"

„Sie werden ein paar Funktionen abschalten, an denen Leo sehr hängt, aber nichts Wichtiges. Wir funktionieren größtenteils mit Magie."

„Noice. Für den Fall, dass Gale irgendwas auslässt, kannst du es für mich abschießen?"

„Ja Sir", sagte er, seine Stimme robotischer klingend, als er seine Rechenleistung für die anstehende Aufgabe anstelle von Persönlichkeit und Unterhaltung verwendete. Percy wartete, leicht angespannt, aber er vertraute auf Gales Fähigkeiten. Das sah nach der Art von Falle aus, mit der er ankommen würde, und er hatte noch nie eine von Gales Fallen versagen sehen.

Die Flieger flogen über die vier Punkte und warfen Bomben ab, überraschenderweise für Percy. Hatte der Krieg sich bis hier hin ausgebreitet? Er war sich ziemlich sicher, dass das nicht der Fall war. Außerdem waren das hier Distrikt 13 Schiffe, was sogar noch verwirrender war. Gale hatte so einiges zu erklären.

Die Ballons waren perfekt platziert gewesen, und Percy sah dabei zu, wie Gale sie einen nach dem anderen aktivierte, als die Bomben sie erreichten. Die unbrauchbaren Bomben fielen zu Boden, nicht mehr als eine harmlose Hülle. Die Flieger, nachdem sie gesehen hatten, dass die Bomben ohne hochzugehen nach unten fielen, flogen eine mehrere Meilen große Kurve und kamen zurück.

„Warte", wies Percy Festus an, im Versuch einen Weg zu finden, sie auszuschalten ohne die Piloten zu töten. Er konnte nicht einmal so schnell blinzeln, wie eine Waffe am Boden abgefeuert wurde und die Cockpits der beiden Flieger mit tödlicher Genauigkeit getroffen wurden, jeweils mit nur einem einzigen Schuss. Percy seufzte, aber er wusste, dass Verluste auf der Gegenseite unvermeidlich waren, wenn sie gewinnen wollten. Der Original Percy wusste das auch – er versuchte so wenige feindliche Halbgötter im Titanenkrieg zu töten, aber das waren nicht die Tode, die er am meisten bereute.

„Leo, schalt unsere Tarnung aus!", rief Percy zum hinteren Teil des Schiffes. „Wir gehen rein!"

Percy fühlte den Rumpf der Argo III unter seinen Füßen vibrieren, und er wusste, dass sie sichtbar waren. Gale sah hoch von wo er ging und fing sofort an, zu seiner Waffe zurückzusprinten. Er schaffte es vielleicht drei Meter weit, bevor er realisierte, wer es war, und sich beruhigte, eine Hand auf seine Brust legend. Er rannte in die andere Richtung los, wahrscheinlich um Lydia bescheidzusagen oder so.

Du hättest einfach mich fragen können, das zu machen", meinte Festus. Percy neigte leicht den Kopf.

„Des stimmt, aber Leo wäre wahrscheinlich nicht sonderlich begeistert, wenn er wüsste, dass ich dich darum bitte, das Schiff zu kontrollieren ohne ihm vorher bescheidzusagen."

Festus machte irgendwie eine Bewegung, die an ein Schulterzucken erinnerte, auch wenn er nur aus Kopf und Nacken bestand. Percy grinste und schüttelte den Kopf über den beeindruckend hilfreichen und intelligenten Drachen, bevor er auf den Rand des Schiffes zurannte und sprang, obwohl sie immer noch um die dreißig Meter in der Luft waren. Er hörte ein scharfes Keuchen und drehte sich genug, um eine Katniss mit großen Augen zu sehen, bevor sie aus seiner Sicht verschwand. Er zuckte zusammen; er würde später wahrscheinlich dafür bezahlen. Er landete sanft auf dem harten Kopfsteinpflaster unter ihm, sich irgendwie abrollen und keinen Knöchel auf der unebenen Oberfläche verstauchend.

Er sprang nach der Rolle auf die Füße, sich umschauend um einen überraschenden Mangel an Menschen auf der Straße zu sehen. Entweder waren sie alle außer sich vor Angst, oder Gale hatte fantastische Arbeit beim Evakuieren der Stadt geleistet, nur für den Fall, dass seine Puls Bomben nicht bei den richtigen Bomben funktionierten.

Percy stand da mit den Händen in den Hosentaschen, geduldig wartend bis Leute ihn bemerkten und anstarrten, und er schließlich die Aufmerksamkeit der Friedenswächter bekam. Einer von ihnen stand mit zitternden Knien und einer auf Percy gerichteten Waffe da, während er darauf wartete, dass seine Freunde mit Verstärkung zurückkamen. Percy grinste ihn an und zwinkerte ihm zu, was sein sowieso schon bleiches Gesicht ein bisschen grün werden ließ. Keiner von beiden rührte sich, bis der Rest der Friedenswächtertruppen der Stadt angekommen war.

„Okay! Sind alle hier?", fragte er, seine Hände zusammenreibend als würde er sich auf eine große Rede bei einem Meeting vorbereiten. „Es fehlt niemand, oder?"

Die Friedenswächter tauschten nervöse Blicke aus.

„Niemand? Super. Dann, lasst uns direkt zum Zweck dieser Präsentation kommen – warum mich genau jetzt anzugreifen so ungefähr die bescheuertste Sache wäre, die ihr tun könntet."

Ihre Augenbrauen schossen nach oben, aber ein Blick auf das Todesschiff hinter ihm war genug, um sie still bleiben zu lassen.

„Erstens, ich habe bereits den Krieg gewonnen. Die Friedenswächtertruppen jedes anderen Distriktes bis auf 11 haben sich mir angeschlossen, genauso wie die tatsächliche Armee des Kapitols. Irgendwie haben wir einfach die Rebellenarmee alle Distrikt 11 Friedenswächter töten oder gefangen nehmen lassen, weil sie unmenschliche, grausame Monster ohne Freunde sind. Jeder andere Friedenswächter, den ich gefragt habe, hat zugestimmt, dass sie die schlimmsten sind, aber es könnte auch sein, dass sie das nur gesagt haben, da sie bereits auf unserer Seite waren und vor mir nicht schlecht dastehen wollten."

„Nein. Nein, die sind definitiv die Schlimmsten", meinte ein Friedenswächter hinten in der Gruppe, während der Rest zustimmend nickte.

„Cool. Grund zwei. Ich habe tatsächliche Superkräfte, die niemand erklären kann. Ich würde euch sagen zu versuchen mich genau jetzt zu erschießen, aber da ist eine Frau mit einem Kind hinter mir, und wenn ihr sie töten würdet, würde ich euch alle abschlachten."

Sie zappelten nervös herum. Sie hatten bereits flüchtige Blicke auf seine ‚Superkräfte' erhascht, und das lilane Aufblitzen in seinen meeresgrünen Augen half nicht wirklich.

„Und jetzt Nummer drei. Da ist ein riesiges Kampfschiff hinter mir, dass alle Kapitol Hovercrafts gleichzeitig besiegen könnte. Ihr habt absolut keine Chance."

Ein relativ junger Friedenswächter mit einem unschuldigen Gesicht steckte seine Waffe weg und rannte an Percy Seite. „Ich habs euch gesagt, Leute! Ich hab euch gesagt, dass er gewinnen würde, und ihr habt mir gesagt, dass ich die Klappe halten soll, bevor ich getötet werde. Wer muss jetzt aufpassen, was er sagt?"

Er sagte es triumphierend, aber nicht spöttisch oder in einem abfälligen Ton. Die anderen Wächter, die ihn offensichtlich mochten, grinsten einander an, als sie ihre Waffen ebenfalls wegsteckten. „Überschätz dich mal nicht – du bist immer noch im Training, Rookie", sagte ein älterer Mann mit leicht grauen Haaren und Bart, die ein wettergegerbtes Gesicht umrahmten. Seine Stimme war streng, aber ein fröhliches Glitzern erhellte seine mitternachtsblauen Augen.

Percy grinste. „Cool, willkommen im Gewinner Team. Ich geh jetzt meine Freunde einsammeln, die gerade eure Leben vor einem Bombenanschlag gerettet haben und ich muss noch Snow töten. Ihr könnt solange rausfinden, welche Gesetze ihr fürs Erste haben wollt, aber versucht euch um die Leute zu kümmern, anstatt sie einfach gehorsam zu halten, verstanden?"

Der bärtige Mann nickte, offensichtlich war er der Captain. „Das wird sehr viel einfacher ohne das Kapitol in unserem Rücken sein, so viel steht sicher."

„Okay, ich überlasse euch die Verantwortung über die Stadt. Ich muss los, man sieht sich!"

Sie winkten ihm nach, als er die Straße hinunter verschwand, auf der Suche nach Gale und Lydia, Hermes Geschwindigkeit aktivierend, um sie einzuholen. Er hörte nicht mehr das Klackern, als die Unterkiefer der Wachen kollektiv auf dem Boden aufkamen.

Er rannte durch die Straßen, im Zickzack, um nichts zu übersehen, bis er an Lydias Haus ankam. Er bog um die Ecke am Ende der Straße gerade rechtzeitig, um Gale zögerlich die Tür öffnen und eintreten zu sehen, und er beschleunigte noch ein bisschen mehr. Er schaffte es, die Tür leicht anzuheben, sodass sie nicht quietschte, ging hinein, und schloss sie leise hinter sich. Er hörte, wie die Tür zu ihrem Raum im zweiten Stock geöffnet wurde, und er ließ sich auf einem der Sofas nieder, um ihnen so viel Privatsphäre, wie es mit seinem Supergehör möglich war, zu bieten.

Als er sich in seinem Sitz entspannte bemerkte er, dass er sie weinen hören konnte. Gales schwere Schritte schritten durch die Tür und die Schluchzer starben abrupt ab, wahrscheinlich wischte sie sich die Tränen ab. Percy fing an zu begreifen, warum sie so wenig Vertrauen in sich hatte.

„Hey, Gale", sagte sie, versuchend, heiter zu klingend, aber versagte kläglich.

„Gute Arbeit bei diesen Bomben, Lydia", erwiderte er sanft. „Du hast gerade tausende von Leben gerettet."

Percy konnte das Augenrollen von seinem Sitzplatz aus praktisch fühlen. „Du hast das Retten übernommen, Gale. Ich habe nur ein paar Kabel zusammengebastelt."

Percys Kinnlade spannte sich an, als die Puzzleteile von Lydias Leben sich für ihn zu einem Bild zusammenfügten. Er konnte es jetzt sehen – sie hatte eindeutig eine schwere klinische Depression. Verschiede Leute hatten verschieden Symptome, aber er wusste, dass eines davon unglaubliche Scham war, wann immer jemand anderes sie traurig sah. Percy hatte sie weinen gesehen, als er das letzte Mal hier gewesen war, und ihr Versuch es zu verbergen hatte sie erneut zerbrechen lassen. Sie versuchte offensichtlich das Gleiche bei Gale zu tun.

Sie war wunderschön und talentiert. Niemand dachte je, dass jemand so perfektes all die positiven Dinge über sich zu hören brauchte, wahrscheinlich hörte sie es die ganze Zeit. Alles was sie hörte, war das Negative. Wenn sie versuchte, gute Dinge über sich selbst zu sagen, dachten Leute, dass sie eingebildet war. Wenn sie sich mit ihnen über sich lustig machte, dachten sie, dass sie nach Komplimenten angelte.

Es war ein endloser Kreislauf, und es verwirrte und verletzte sie immer und immer weiter, als sie in ihre persönliche Hölle gedrängt wurde. Schließlich fingen Leute an es zu begreifen, als sie begann mit echtem Unglauben und Genervtheit über jedes Kompliment zu lachen, dass sie erhielt. Percy sah hinüber zur Couch, auf der ihre Eltern lagen. Er konnte es in ihnen ebenfalls sehen – nie das Haus verlassend, andere versetzten wann immer sie konnten ohne ihr eigenes öffentliches Bild zu verletzen, und trotzdem immer perfekt aussehend. Es war also auch genetisch.

Sie war genetisch dazu vorbestimmt, Selbstbewusstseinsprobleme zu haben. Sie würde ihr ganzes Leben damit zu kämpfen haben, selbst wenn sie mit sehr viel positiver Unterstützung aufgewachsen wäre. Mit dem, was tatsächlich passiert war, war es ein Wunder, dass sie überhaupt noch am Leben war. Ihre Rettung war wahrscheinlich die Tatsache gewesen, dass sie dachte, dass sie es nicht wert war, so eine Entscheidung zu treffen, selbst für ihr eigenes Leben.

Ohne eine liebevolle Beziehung mit ihren Eltern, hatten viele Kinder ein gewisses Maß an Selbsthass, selbst mit wunderbaren, liebevollen Freunden. Sie hatte nichts davon. Percy wäre geschockt, wenn sie nicht genug Wege für Selbstmord erdacht hatte, um jede Person im Distrikt auf unterschiedliche Weise zu töten.

„Das warst du", sagte Gale nachdrücklich. „Du hast das getan. Du hast alle gerettet, ich hatte nur die Idee und Glück, dass du mich gehört hast. Ich nehme vielleicht zwölf Prozent der Anerkennung."

Sie lachte ein bisschen, und da war ein Quietschen, als Gale sich neben ihr aufs Bett setzte.

„Ich werde dir beibringen dich selbst zu lieben, selbst wenn es mein komplettes restliches Leben brauchen wird", flüsterte Gale mit ernster Stimme.

„Und wie genau wirst du das schaffen?", fragte sie, ihre Stimme zitternd.

Es gab eine kurze Pause.

„Ich werde ein fantastisches Beispiel sein", murmelte er. „Ich weiß genau, wie man dich lieben kann. Schau zu und lerne."

Sie atmete scharf ein und das Bett quietschte ein bisschen mehr, und Percy entschied, dass sie ein bisschen mehr Privatsphäre brauchten, als es gerade der Fall war. Er verschwand schnell genauso leise wie er hereingekommen war und machte sich auf den Weg zurück zur Argo III, diesmal auf sehr viel direkterem Weg.

Er errichtete das Land neu. Er konnte Lydia und Leuten wie ihr helfen, irgendwie. Er würde rausfinden, wie.

Percy kletterte die Leiter hinauf und in das Schiff hinein, bevor er sich daran machte, Leo zu finden. „Leo!", rief er, es jeden Gang erneut hinunterbrüllend. „Leo! Leo! Leo!" Dann erkannte er, dass es einen sehr viel effektiveren Weg gab, dass Schiff zu durchsuchen. Er joggte zurück aufs Deck, zwei Stufen auf einmal nehmend, und bis an den Bug rennend. „Was geht, Festus?"

„So ungefähr nichts. Normalerweise sorgt das Beobachten der Leute unter mir wenigstens für ein bisschen Unterhaltung, aber diese hier sind entweder alle verängstigt oder absolut langweilig."

Percy lachte. Seine Worte hatten mehr ‚Emotion' und Gewicht als die von so manchen Menschen, die er kannte. „Könntest du Leo für mich finden? Obwohl, ruf einfach gleich alle in den Speisesaal."

„Ich könnte das für dich tun, aber sie würden mich nicht verstehen" erwiderte er.

„Oh, stimmt. Kannst du mich dann einfach auf Lautsprecher stellen?"

„Erledigt."

„Hey, alle auf der Argo III Anwesenden, bitte verssammelt euch im Speisesaal, wir haben etwas zu besprechen. Nochmal, alle auf der Argo III Anwesenden, bitte verssammelt euch im Speisesaal, wir haben etwas zu besprechen, danke", sagte er, versuchend, so robotisch und automatisch wie das Schulpersonal zu klingen, wenn sie eine Durchsage machten.

Er ging zum ‚Speisesaal' – der besser als multifunktionaler Raum beschrieben werden konnte, weil sie es liebten alles mit dem Hintergrund von Camp Halfblood zu machen – und musste nur um die zehn Minuten warten, bis alle sich eingefunden hatten.

„Okay, alle mal herhören. Die Kapitol Armee, die ich rekrutiert habe, marschiert gerade auf Präsident Snow zu, sie sind wahrscheinlich nur noch ein paar Stunden vom Kapitol selber entfernt. Wenn Gale und Lydia hier ankommen, müssen wir so schnell wie möglich dorthin gelangen. Eventuell sogar mit Hilfe eines Portals. Wenn ich ein Portal benutze, werde ich vielleicht nicht für den Kampf verfügbar sein, aber wenn sie mich nicht sehen, werden sie sich hintergangen fühlen, als brauche ich Original Percy da draußen, der sexy aussieht. Und ermutigend, aber das ist nicht ganz so wichtig."

Percy der Erste nickte, leicht grinsend.

„Leo, du weißt, dass seine Effekte gegen einfache Sterbliche so weit vom Meer entfernt nicht sonderlich effektiv sind, also wirst du den meisten Schaden anrichten müssen. Wenn du einen Weg findest, sie nicht zu töten, nimm ihn. Wenn nicht, dann sei es dir vergeben, weil sie es wahrscheinlich sowieso verdienen zu sterben."

Leo nickte ebenfalls, bereits seine Controller herausholend um möglichst einfach ohne Verluste zu betäuben oder gefangen zu nehmen.

„Katniss, du kriegst die letzte Tötung. Alle werden zusehen. Du kannst während dem Kampf tun was du willst, aber du wirst Mr. Blutiger-Atem erledigen, sobald wir ihn erreichen. Trag den Spotttölpel mit Stolz. Obwohl, Leo, mach nen Haufen von denen, sodass wir alle einen haben."

Sie beide nickten, und Katniss legte ihr Kinn auf den Knöcheln ab, als ihre Augen den abwesenden Anblick annahmen, wenn sie etwas wirklich Detailliertes plante. Leo flog immer noch über dem Kontrollbord umher.

„Und an die anderen: Wir stammten alle aus unterschiedlichen Distrikten. Wir wurden zusammengeworfen, mit dem puren Ziel einander zu töten, bis einer von uns als Überlebender hervorkommen würde. Schaut euch uns an. Wir kämpfen Seite an Seite mit unseren Freunden und wir sind setzen ein Zeichen unseren Distrikten gegenüber, wir zeigen, dass wir stark zusammen sind. Dass wir zusammen gewinnen können. Halbgötter, ihr könnt mit ihnen kämpfen, aber ihr habt weniger Bedeutung. Sorry."

Grimmige, entschlossene Ausdrücke waren auf den Gesichtern aller Anwesenden, und sie ignorierten größtenteils die zwecklose Aussage am Ende, die irgendwie den Moment ruiniert hatte.

„Wir werden in wenigen Stunden den Kampf des Jahrhunderts kämpfen!", rief Percy, seine Stimme an Volumen und Intensität gewinnend. „Wir werden die Leben von jeder einzelnen Person in diesem Land zum Besseren verändern. FÜR FREIHEIT UND FAMILIE! FÜR EIN LEBEN OHNE ANGST!!", endete er mit seiner Faust in die Luft gereckt, ein Feuer in seinen Augen, dem nichts glich, was sie in ihren Leben bisher gesehen hatten.

Der Raum brach in heftigen Enthusiasmus aus, und das Feuer in seinen Augen breitete sich wie ein Wildfeuer aus als sie erkannten, wer sie wirklich waren. Sie waren die Werkzeuge zur Zerstörung des Kapitols, geschmiedet in den Feuern ihrer persönlichen Höllen, bis sie die gefährlichsten Waffen waren, die das Land je erblickt hatte. Sie würden nicht versagen.

Und sie hatten nur noch Minuten bis sie es beweisen mussten.

* * *

Percy holte Gale und Lydia von ihrem Haus ab und brachte sie auf die Argo III, sodass sie mit der Armee mitkommen und dabei helfen konnten, Snow zu stürzen. Er brachte sie in ihren Raum, welchen sie sich teilen mussten, da das Schiff so langsam ziemlich überfüllt wurde, mit all den Halbgöttern, Tributen des letzten und diesen Jahres, die alle in ihren Räumen blieben, während Festus und Leo sie mit Magie von Jahren der Drogensucht, wie die Morphlinge, heilten oder magische therapeutische Übungen nutzten, um ihnen dabei zu helfen sich von Sachen wie PTBS und Depressionen zu erholen. Die einzige Sache, die Cecelia gebraucht hatte, war wieder mit ihren Kindern vereint zu werden.

Nachdem alle bereit waren, verband sich Percy mit dem Bordgerät, dass Leo den Odyssischen Kompass getauft hatte und teleportierte das gesamte Schiff vor die auf das Kapitol zumarschierende Armee. Sie waren nur noch Minuten von den Streitkräften entfernt, die immer noch loyal gegenüber Präsident Snow waren, und die Spannung war hoch. Die Soldaten unter ihnen zu Fuß und in Fahrzeugen jubelten als sie durch das riesige, wirbelnde lilane Portal segelten, und diejenigen in den Hovercrafts hoch oben in der Luft schlossen sich ihnen schnell an. Percy brach zusammen, und Cato trug ihn in seinen Raum, während alle anderen sich auf den Kampf vorbereiteten. Percys Rede hatte stärkend gewirkt, aber sie schwiegen trotzdem größtenteils in Angst und Anspannung. Als alle, die in der Verfassung waren zu kämpfen, sich versammelt hatten, kam Leo aus einem anderen Raum geflogen, mehrere seiner Haarsträhnen qualmend.

„Wartet", keuchte er, und Beetee und Wiress kamen hinter ihm hervor. „Wir haben etwas."

Alle wartete angespannt als er seinen Atem beruhigte, und als er endlich sprechen konnte, richtete er sich auf. „Wir haben die Kraftfeldtechnologie des Kapitols mit der von Threshs Kanone kombinierte und haben eine Kanone gemacht, die alles was sie trifft in einem Miniatur Kraftfeld einfängt. Das einzige Problem ist, dass wenn alles, was sich bewegen während das Feld sich formt, trotzdem getötet wird. Also haben wir dieses riesige verdammte Ding gemacht" – er hielt das Diagramm von etwas, dass nach einer gewaltigen Tesla-Spule aussah, in die Höhe – „Das sie alle einschlafen lassen wird. Das Problem ist, dass wir damit nicht zielen können. Also müssen wir diese Masken an so viele Leute in unserer Armee wie nur möglich verteilen. Jeder ohne Maske wird einschlafen sobald der Kampf beginnt, und wir haben nicht viel Zeit."

Er pfiff und mehrere Regale voller Masken entfalteten sich aus einer der Wände. „Schnappt euch welche und los geht's, Leute!", rief er, sie loswinkend, während seine Haare erneut mit Vorfreude aufflammten. „Los, los, LOS!"

Die versammelten Krieger befolgten seine Anweisung, ließen ihre schwereren Waffen und Rüstung fallen und schnappten sich ganze Regale voller Masken. Cato und Thresh hatten jeweils eins in jeder Hand und waren als erstes von Bord. Sie händigten ihre Masken so schnell sie konnten aus und die anderen schlossen sich ihnen bald an. Leo ließ Festus mehrere Kanonen so umwandeln, dass sie Masken schießen konnten und schon bald regneten diese vom Himmel auf die Soldaten herab während Leo seine Warnung über die Lautsprecher verkünden ließ.

„JEDER DER KEINE MASKE TRÄGT WIRD IN ZWANZIG MINUTEN IN OHNMACHT FALLEN. ACHTET AUF EURE KAMERADEN UND LASST DEN LEUTEN AN DEN MASCHINEN DEN VORTRITT."

Die Soldaten auf dem Boden rannte umeinander um die Masken aufzuheben als sie vom Himmel fielen oder sie den Tributen abzunehmen, die sie verteilten. Leo schoss mindestens zehn auf jedes der Hovercrafts, sodass sie nicht einfach zu Boden fallen würden, weil die Piloten eingeschlafen waren.

Er flog immer weiter über die Armee hinweg und ließ Masken herabregnen, aber er kaute besorgt an seinen Fingernägeln. Das Fertigungssystem an Bord der Argo III war beeindruckend, aber nicht annährend genug um all diese Masken so schnell zu produzieren. Sie hatten ein Portal in Hephaistos Werkstatt geöffnet und ihm das Design gegeben, und es hatte sich eindeutig bezahlt gemacht, dass sein Vater kurzerhand den größten Teil seiner Automatons auf die Produktion der Masken angesetzt hatte. Seine Sorge war, dass das Offenhalten des Portals Percy zu viel Energie kosten würde, da er seine Kräfte direkt nutzte. Der Typ war bereits beinahe bewusstlos, aber er hatte zugestimmt, dass es nötig war. Sobald sie genug hatten, würde er es schließen. Er hoffte nur, dass er es nicht ausversehen übertreiben würde.

Er überprüfte nochmal ob jeder Pilot und Fahrer eine Maske hatte, bevor er den Rest von Hephaistos einsammelte und das Portal schloss. Der Gott der Schmiede hatte sehr glücklich darüber gewirkt, helfen zu können, und Leo fragte sich, ob die antiken Gesetzte vielleicht nicht galten, wenn sie in einer anderen Dimension waren.

Gerade als er damit fertig war, den Rest von Bord zu schießen, griff die gegnerische Armee an. Um sich selbst zu beschützen, ließen sie das komplette Verteidigungssystem das Feuer auf Percy Truppen eröffnen. Leo legte einen Schalter um und sah grinsend dabei zu wie die eigenen Kraftfelder der Stadt so umgelenkt wurden, dass sie sie beschützten. Das Waffenprogramm zu überschreiben hatte etwas länger gedauert als er erwartet hatte, aber zum Glück war es einfach gewesen, die Schilde zu übernehmen.

Die Armee unter ihm wurde langsam nervös als das Sperrfeuer für mehrere Minuten anhielt, bis Leo endlich die Kontrolle erlangte und übernahm. Die Schüsse brachen plötzlich ab und Leo ließ die Schilde hinunter um die gegnerischen Kräfte beinahe über ihnen zu entblößen. Er sprang hinüber und schlug mit der Faust auf einen großen roten Knopf um den Schlaf-Strahl zu aktivieren. Elektrizität knisterte die Spule hinauf und die Spitze begann blau zu leuchten, und Leo setzte sich hektisch seine eigene Maske auf. Nachdem es genug geladen war, um die Reichweite abzudecken, die sie brauchten, drückte er den Knopf erneut und eine Energiewelle, die stark genug war, um ihn einige Schritte zurück zu zwingen, wurde freigesetzt.

Warum ein großer roter Knopf, fragt ihr? Weil die Befriedigung davon, einen riesigen, roten Zerstörungsknopf zu schlagen für Leo eindeutig den Aufwand wert war, einen zu machen. Klischeehaft, vielleicht, aber eindeutig befriedigend.

Vor seinen Augen fiel die komplette gegnerische Armee in einem sich immer weiter ausbreitenden Kreis zu Boden, leider ein paar seiner eigenen Soldaten mit einschließend. Als das Kampffeld still wurde, warteten sie ein paar angespannte Sekunden, bevor sie in Jubelschreie ausbrachen. Leo und Festus machten sich erneut an die Arbeit, ihre Fallenkanonen mit Maschinengenauigkeit und Geschwindigkeit feuernd. Innerhalb weniger Minuten war jeder gegnerische Soldat in einer energiegenerierten Zelle gefangen, und der Hauptkampf war vorbei.
Der Krieg allerdings noch nicht.

Katniss trat vor, mit einer kleinen Gruppe an ehemaligen Tributen hinter ihr. Sie bahnten sich ihren Weg schnell und effektiv zur Residenz von Präsident Snow selbst vor. Im Gegensatz zum Rest der Armee und den Offizieren, gab es für ihn keine Gnade als Katniss mit Leichtigkeit ein Messer durch seine Stirn jagte, wie sie es schon seit Monaten hatte tun wollte. Sie und die anderen ließen seinen Körper liegen, jemand anderes sollte sich darum kümmern. Er verdiente ihre Aufmerksamkeit nicht.

Beinahe bevor er begonnen hatte, in einem stressigen und doch antiklimatischen Kampf, war er vorbei. Ein einziger Verlust.

Der Krieg war gewonnen.

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