Diese ver-damm-ten Römer
Percy schlich um die Ecke der Barracken, nach seinen Sachen suchend. Diese Leute kamen ihm bekannt vor, aber er konnte sich nicht daran erinnern, ob sie seine Verbündeten oder seine Feinde waren. In seinen Träumen, er hatte das Gefühl, dass er sich sehr stark auf diese verlassen würde, gab es keine klare Grenze dazwischen. Außer Reyna. Sie war definitiv eine Freundin.
Vielleicht, wenn er sie finden könnte, könnte sie ihm helfen. Er weitete sein Gehör aus, suchte nach ihrer Stimme. Sie redete mit mehreren anderen Leuten, und soweit er es sagen konnte ging es um ihn.
„—aus dem anderen Camp", sagte jemand. „Das Gespräch war sehr verwirrend, ich glaube nicht, dass sie verstanden haben was wir versucht haben ihnen mitzuteilen. Sie haben immer wieder gesagt, dass sie nach Percy suchen, aber sie haben uns nicht zugehört als wir gesagt haben, dass er bei uns ist."
„Wo ist er jetzt?", fragte Reyna. „Ist er immer noch bei seinen Freunden? Die sollten alle auf der Krankenstation sein. Dakota, sorg dafür, dass ihr Zeug bei Terminus sicher ist."
„Ich geh mit dir mit", mischte sich eine andere Stimme mit ein. Percys Augen weiteten sich. Er kannte diese Stimme definitiv. Der neue Prätor von Neu-Rom, Frank Zhang. „Terminus kann schwierig sein, ich sorge dafür, dass er auf dich hört", sagte Frank, er klang entschlossen.
Percy hörte hämmernde Schritte und schwerfälligen Atem, bevor die Tür gegen die Wand schlug als sie aufgeworfen wurde.
„Er ist weg", keuchte jemand. Percy fluchte unterdrückt. Ihm lief die Zeit davon. Er hörte auf, zuzuhören und sprintete in die Richtung, in der das Gespräch stattgefunden hatte. Mit ein bisschen Glück schauten Frank und Dakota noch nach seiner Ausrüstung bei Terminus. Wenn sie ihn dazu aufforderten, sie zu beschwören nur um sicherzugehen, konnte Percy sie überraschen und seine Sachen mitnehmen, bevor er von dort verschwand.
Er wurde langsamer und steckte sein Kopf um die Ecke. Er sah Frank und Dakota beide in Richtung der Barriere rennen, an der Terminus auftauchen würde. Nachdem er sich in alle Richtungen umgesehen hatte, aktivierte er Hermes Geschwindigkeit, um sie einzuholen ohne Aufmerksamkeit zu erregen.
Sie erreichten die Grenze und warteten eine Minute, bevor Frank genervt aufstöhnte und darüberstieg. Terminus erschien sofort, Frank auffordernd ihm alle seine Waffen zu geben.
„Klappe, Terminus", sagte Frank knapp. „Hast du immer noch die Ausrüstung des Besuchers?"
Terminus schnaubte hochmütig. „Natürlich habe ich die noch, du Schwachkopf. Stellst du etwa meine Fähigkeiten als Gott in Frage? Es ist, weil ich keine Hände habe, stimmts? Also, lass mich dir sagen, junger Halbgott, ich kann meinen Pflichten perfekt nachkommen—"
„Terminus!", brüllte Frank. „Mir tuts echt leid dich zu verärgern, aber gegen Percy Jackson, fürchte ich, muss ich die Fähigkeiten von allen in Frage stellen. Bitte, beschwöre ihr Zeug herauf, sodass wir eine Bestandsaufnahme machen können, okay?"
Percy grinste.
„Okay, okay. Ich lasse dir deine Rede mal durchgehen, aber nur weil du ein respektabler Prätor und Heros von Rom bist. Hier ist sie.", sagte Terminus.
Seine komplette Ausrüstung erschien plötzlich in einem Haufen vor ihm. Percys Blick verengte sich auf seinen Rucksack und Dreizack. Alles andere konnte er sich später holen. Sobald sie damit anfingen alles durchzugehen, um sicherzustellen, dass nichts verschwunden war, schoss er wieder mit seinen Kräften nach vorne. Er war noch nie müde davon geworden, seine Kräfte zu benutzen; er musste mal seine Limits ausprobieren, vielleicht später.
Innerhalb eines Sekundenbruchteils lagen Frank und Dakota auf dem Boden, bewusstlos. Terminus schnappte entgeistert nach Luft als Percy sich seinen Dreizack und Rucksack schnappte und in die andere Richtung sprintete, bevor er reagieren konnte.
Der einzige Platz zu dem Percy den Weg in Neu-Rom kannte war das Marsfeld, also ging er dorthin. Er stürmte ins Offene und kam abrupt zum Stehen, als er die komplette 12 Legion auf ihn warten sah. Hinter ihnen lag der Ausgang.
Percy stolperte vorwärts. Seine Freunde könnten tot sein, und soweit er wusste, hatte er nichts zu verlieren. Reyna trat erneut einen Schritt nach vorne, und Percy stoppte seinen Vormarsch.
„Percy, wir wollen dir nicht wehtun. Deine Freunde sind in kritischem Zustand, und wir müssen das Mysterium lösen, dass dich umgibt. Du bist jetzt an einem sicheren Ort.", rief sie.
Percy verstärkte seinen Griff um den Dreizack.
„Warum erwartet ihr mich dann für den Krieg gekleidet?", erwiderte er.
„Du bist nicht stabil. Wir wissen nicht warum du hier bist oder für wen du kämpfst. Gib uns einfach nur deine Waffen und wir können das friedlich lösen", sagte sie unnachgiebig.
Percy knurrte. Bei vielen Leuten, würde der Kommandoton sie dazu zwingen ihr zu gehorchen; alles was es bei Percy bewirkte, war, dass es ihn davon überzeugte, dass sie nur wieder versuchten sein Leben zu kontrollieren. Er war der Herr seines Schicksals; niemand würde je wieder über ihn bestimmen können.
„Tut mir leid, das kann ich nicht. Ich kenne euch nicht, ich werde dich nicht einfach als Anführerin akzeptieren. Außerdem, ich habe die hier gerade erst zurückbekommen. Ich werde sie nicht wieder abgeben, bevor ich die Chance hatte sie zu benutzen."
Reyna runzelte die Stirn. „Dann werden wir dich aufhalten müssen. Mach das nicht noch härter als es sein muss, Percy. Ich will dich nicht verletzen müssen."
Percy lachte, laut und klar. Die komplette Legion wurde unruhig über das Selbstbewusstsein, das es enthielt. „Ja, genau. Tut euer Schlimmstes."
Als die Armee Reihen formte und anfing, in Formation in seine Richtung zu marschieren, griff Percy in seinen Rucksack und legte seine Hand auf den Rüstungshaufen. Er stellte sie sich auf ihm vor, ging den Prozess des Anziehens schnell in seinen Gedanken durch.
Die Rüstung erschien auf seinem Körper und er sah die Welle der Überraschung durch die sich nähernden Reihen gehen. Er grinste. Wenn sie schon darüber überrascht gewesen waren, dann würden sie gleich ihr blaues Wunder erleben.
Extra langsam zog er seinen Langbogen heraus, ihre Reaktionen genießend. In dieser Welt, hatte Percy seine Unfähigkeit im Bogenschießen nie überwunden, und das war allseits bekannt. Sein Können würde ihnen wohl mehr alles zeigen, dass das hier nicht derselbe Percy war, den sie kannten.
Die komplette erste Reihe erstarrte, als sie die massive Waffe sah. Er zog seinen Köcher als nächstes hinaus und richtete sich auf. Er steckte den Dreizack in seine Scheide auf seinem Rücken, bevor er seinen Köcher mit blendender Geschwindigkeit auf die Römer entlud.
Die ganze erste Kohorte stolperte über die handlungsunfähigen Körper ihrer Kameraden innerhalb von zehn Sekunden, die Linie an Uniformen, die ihn umzingelte, zerstörend. Er steckte seinen Bogen wieder in seinen Rucksack und zog seinen Dreizack, schwang ihn wild um sich als er in die Lücke, die er geschaffen hatte, vorstieß.
Feinde rückten zu ihm vor, aber sie waren daran gewohnt, in klaren Linien zu kämpfen, mit Kameraden an ihren Flanken. Keiner von ihnen war auch nur annähernd gut genug im Einzelkampf, um auch nur einen Kratzer auf dem Hurrikan von Zerstörung, der Percy Jackson war, zu hinterlassen.
Er wirbelte seinen Dreizack im Kreis, schaltete zwei seiner Gegner aus, bevor er die Spitze in den Boden rammte und sich davon abstieß, kickte einen Legionär mit beiden Beinen in die Brust und ließ ihn in seine Gefährten fliegen. Eine andere Soldatin kam mit fliegendem Schwert auf ihn zu, aber er wehrte die Spitze zu seiner Rechten ab, bevor er sie mit dem unteren Teil seines Stabes schnell zu Boden schickte.
Als der Haufen an bewusstlosen Leuten um ihn herum wuchs, wurde er dazu gezwungen sich zu bewegen. Er fing eine Klinge zwischen den Spitzen seines Dreizacks. Mit einer schnellen Drehung wirbelte sie durch die Luft.
Er verlor sich selbst im Fluss der Schlacht. An irgendeinem Punkt musste er entwaffnet worden sein, denn als er zu sich kam, war er der Letzte, der aufrecht stand, ohne seinen Dreizack, und seine behandschuhten Hände schmerzten. Er drehte dich langsam um, den Schaden begutachtend, schwer atmend. Niemand bewegte sich.
Langsam bahnte er sich einen Weg hinüber zu seinem Dreizack, der im Boden steckte, dann stellte er sicher, dass niemand schwerwiegende Verletzungen hatte, bevor er zur Krankenstation zurückrannte. Thresh, Rue, Glimmer, Cato und Clove waren immer noch bewusstlos, die Mediziner standen über ihnen um sicherzustellen, dass sie überlebten.
„Hey", sagte er müde. „Ich glaube wer anders braucht auch eure Hilfe."
Sie alle drehten sich mit verwirrten Gesichtern zu ihm um. „Und wer würde das sein?", fragte einer von ihnen mit hochgezogener Augenbraue.
„Ähm, Ich denke ihr solltet einfach nachschauen gehen.", sagte er. Ein paar von ihnen wollten schon losgehen, aber Percy hielt sie auf. „Ihr werdet alle brauchen", sagte er bedrohlich.
Der Anführer schaute ihn nervös an, bevor er aus der Tür und um die Ecke ging. Er schnappte hörbar nach Luft, und stürmte wieder zurück, das Gesicht bleich und schwitzend. „Kommt schon, Leute. Alle bewegen, wir müssen los!", sagte er dringlich, und sie alle schwärmten schnell aus dem Gebäude, ließen Percy alleine mit seinen Freunden.
Er holte tief Luft und erstellte einen Plan in seinem Verstand. Er könnte sie alle heilen, wenn er es nur hart genug versuchte. Es war nicht garantiert, dass er überleben würde, aber das war ihm egal. Er konzentrierte sich, fühlte ein scharfes Ziehen in seinem Magen als er das Wasser aus dem kleinen Tiber zum Medizin-Gebäude beschwörte. Mehrere Gallonen flogen ein paar Sekunden später durch die Luft, berührten Rue zuerst. Er legte eine Hand auf ihre Stirn und verband sich mit ihr, genauso wie er es mit dem Distrikt 8 Mädchen und Glimmer getan hatte. Er drückte einen Teil seiner Kräfte in sie, heilte ihre Verletzungen, äußerliche wie innerliche.
Er ging weiter und tat dasselbe bei Thresh, Glimmer, Cato, und dann Clove, ignorierte die Erschöpfung die mit jedem den er heilte anstieg. Er ließ sie schlafen, und stolperte hinüber zu einem der Feldbetten. Er legte seine Rüstung auf magische Weise zurück in seinen Rucksack und verschmolz diesen mit seiner Tasche, und fiel dann in Ohnmacht. Schon wieder. Schien so ne Sache bei ihm zu sein, das ins Ohnmacht fallen.
* * *
Reyna öffnete vorsichtig ihre Augen und sah dabei zu, wie Percy das Feld räumte, nach schweren Verletzungen sah und dann zur Krankenstation zurückkehrte. Der Oberarzt steckte den Kopf um die Ecke, und bekam sichtlich Panik, bevor er wieder zurückrannte. Er kehrte ein paar Sekunden später mit dem Rest der Mediziner zurück, sie schwärmten über das ganze Feld aus und schauten nach den Verletzten.
Reyna stand auf. Sie wusste, dass sie nicht die einzige war, die bewusstlos gespielt hatte, und sie verurteilte ihre Soldaten nicht dafür. Wenn er ihre Männer und Frauen getötet hätte, wäre das was anders gewesen; sie hätte wie eine Furie bis zu ihrem letzten Atemzug gekämpft um die anderen zu beschützen und zu rächen. Wie auch immer, er hatte es irgendwie geschafft, jeden einzigen Legionär mit erstaunlicher Effizienz außer Gefecht zu setzen.
Die Tatsache, dass er niemanden tötete bewies Reyna, dass, auch wenn es einige Unterschiede gab, das hier immer noch derselbe Percy war, den sie alle kannten und liebten. Mit ihm auf ihrer Seite, fühlte Reyna sich, fürs erste Mal, sicher in dem Wissen, dass sie irgendwie das besiegen würden, was da auf sie zukam.
Sie weckte die anderen Römer auf, die ihre Bewusstlosigkeit ebenfalls nur spielten, und wies sie an, den Medizinern mit den Verletzen zu helfen, bevor sie sich selbst auf den Weg zur Krankenstation machte. Ein Wasserstrom floss durch die Tür zum Kleinen Tiber, und sie schlich nach drinnen um Percy zu sehen, der seine Kraft und Essenz in jeden seiner Freunde drückte, nicht anders als das, was sie bei ihrer Armee tat. Der Unterschied war, dass sie die Moral und mentale Stärke steigern konnte, während Percy andere mit seinen Kräften für kurze Zeit erfüllen konnte.
Nachdem er mit dem Heilen fertig war, klatschte das Wasser auf den Boden und Percy brach auf einem der Feldbetten zusammen, seine Rüstung auf magische Weise verschwunden.
Sie ging schnell zu dem Brunnen in der Mitte des Camps, direkt neben der Essenshalle, und drückte einen Knopf, woraufhin sich ein Regenbogen bildete. Sie warf eine Drachme hinein, und sagte. „Oh, Iris, Göttin des Regenbogens, bitte akzeptiere meine Opfergabe und zeige mir Annabeth Chase im Camp Halfblood."
Das Bild flackerte ein bisschen, bevor es sich verfestigte und Piper, Jason, Annabeth, den Camp-Rat und Percy bei einem Treffen mit Chiron um den Ping-Pong Tisch zeigt. Warte, Percy?
„Was können wir denn tun?", fragte einer der Stolls genervt. Reyna war sich ziemlich sicher, dass es Connor war. „Er ist ohne eine Spur vor zwei Tagen verschwunden, und wir haben kein Anzeichen von ihm seitdem gesehen."
Reyna räusperte sich laut um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Nachdem alle sie anschauten, sprach sie Percy an. „Hey, Percy... Es ist nicht reinzufällig so, dass es zwei von euch gibt?", fragte sie.
Der komplette Raum wurde still. „Ernsthaft?"
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