Das letzte Opfer des Todes - Part 2
Ich habefast vier Wochen gebraucht, um weiterzuschreiben. Es tut mir in meiner Seeleweh, was der Tod da in Bad Dürrheim gemacht hat. Aber einer muss es tun, musses schreiben, was da mit guten Menschen geschehen ist! Aber warum der Tod dieZahl 11 immer wieder benutzte... keine Ahnung.
Als der große Schrecken rum war, mit viel durcheinander Gelabere und das erleichterte Grinsen und auch Bettina die, die Therapeutin inzwischen losgelassen hatte und beruhigt wieder bei sich war, sind wir 11 Patienten und unsere Therapeutin zügig weitermarschiert. Die zwei schnellen Männer wieder voraus und wir anderen hinterher.
Keine weiteren besonderen Vorkommnisse kann ich sonst berichten, bis wir den Wanderweg verlassen hatten und wieder auf der Straße zu unserer Klinik gekommen sind. Dieses Mal, mussten wir etwa dreieinhalb Kilometer auf der wenig befahrenen Straße ohne Gehweg laufen. Auf dem Rückweg ging es leicht Bergauf. Der Regen ist gleichgeblieben. Also ich schreib mal so, er war gut heftig. Ich spürte an einigen Stellen meines großen, fetten Körpers, dass Wasser zu meiner Haut durchgedrungen war. Überhaupt meine Füße waren gut gewässert. Denn die Schuhe die ich trug, waren nicht mehr die neusten und für so ein Regen auch nicht gedacht. Auch meine Jacke und meine Jeanshose ließen schon gut das Regenwasser durch, als wir auf der Straße angekommen sind. Viele von uns 11 Patienten schimpften schon eine ganze weile, weil auch bei den einen oder der andere sich das Wasser auf der Haut spürbar machte. Ich schimpfte eher in mich herein. Scheiß Schüchternheit...
Die Schöne Bettina allerdings, sprach viel mit unserer Therapeutin und bekam richtig rote Bäckchen von der Kälte, die auch noch stärker wurde. Ich habe nicht mitbekommen, ob die Zwei auch mal was über das schlechte Wetter gesprochen haben obwohl ich einiges von ihren Gesprächen gehört habe, denn ich lief etwas vor den beiden. Natürlich lief ich alleine. Ich kann einfach nicht mit Leuten reden. Sage fast nur das Wichtigste und schon ist das Gespräch schnell fertig. Das ist genauso wie meine Schüchternheit zum kotzen! Über mich hat mal einer gesagt; „Mit den kann man kein Gespräch führen!" Der hatte so was von recht. Aber, ich schweife ab...
Unsere Therapeutin musste auf der halben Strecke der dreieinhalb Kilometer auf der Straße stehen bleiben. Ihr ist der Rechte Schnürsenkel ihres Wanderstiefels aufgegangen. Ich lief weiter. Die schöne Bettina allerdings blieb auch stehen, um zu warten, bis die Therapeutin ihren Stiefel wieder zugebunden hatte. Ich war zuvor so drei bis vier Meter vor den beiden. Als das mit dem Schnürsenkel passiert war und ich weiterlief, waren es schnell um die dreißig Meter, die ich voraus gewesen bin.
Im Nachhinein denke ich, dass das Ganze wieder einmal aus einem Trick des Gevattertod zu Grunde lag.
Zuvor waren uns nur fünf Autos in die Quere gekommen. Und zwar ein Auto hat uns überholt und vier Autos sind von oben an uns vorbeigefahren, ohne auch nur ein Problem.
Als aber das mit dem Schnürsenkel geschehen war und die Therapeutin ihn wieder zubinden wollte, sind auf einmal drei Autos von oben und drei Autos von unten angefahren. Alle Autos kamen ungefähr zur gleichen Zeit so, dass sie direkt an der Therapeutin und Bettina vorbeifahren mussten. Die Therapeutin hat es noch gesehen und ist hoch geschnalzt, als sie am zubinden gewesen ist, als das dritte Auto, das von unten kam, sehr schnell war. Sie sprang mit einem Satz in den Graben und kam dort zum Liegen. Doch die schöne Bettina hat es überhaupt nicht mitbekommen und wurde von diesem Fahrzeug erfasst und auf die Straße geschleudert. Ich habe das Ganze gesehen, weil ich genau in diesem Geschehen stehen geblieben bin und nach hinten gesehen habe. Das die Therapeutin in Graben gelegen ist, habe ich erst gar nicht mitbekommen, weil ich die ganze Zeit nur auf Bettina gesehen habe. Ich habe den Aufprall und das Bettina ihr Körper dadurch auf die Straße geschleudert wurde mitbekommen und dass Bettinas Kopf auf die Straße sehr hart aufschlug, hab ich fast in Zeitlupe gesehen. Ihre Kapuze von der Jacke, die sie trug, wurde bei dem Aufprall von ihren Kopf nach unten geschleudert sodass ihre langen Haare das einzige waren, das die Straße und ihren schönen Kopf trennte. Ich war einige Sekunden nur am starr stehen und konnte meinen Blick nicht von Bettina auf der Straße liegend abwenden. Ich sah sie gut und im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass ihr Kopf nicht gleich geblutet hat. Es vergingen mehrere Sekunden, bis sich ihre Haare und die Straße rot färbten und erst dann konnte ich mich wieder bewegen und bin sofort zu ihr hingerannt. Dabei ist mir erst aufgefallen, das unsere Therapeutin immer noch im Straßengraben lag und auch etwas abbekommen haben musste, denn sie konnte nicht aufstehen und in ihrem Gesicht sah ich sichtbar, dass sie Schmerzen hatte und ich glaube, dass sie noch so geschockt war, dass sie gar nicht mitbekommen hatte, dass Bettina auf der Straße lag.
Scheiße geht es mir schlecht....... Ich hab mich übergeben müssen, als ich diesen Unfall aufgeschrieben habe.
Ich... ichbrauchte 11 Tage Zeit um weiter zu schreiben. Ich sehe noch sehr oft, dieseBilder von dem Unfall vor mir.
Ich möchte nicht weiter über diesen Unfall berichten! Es geht mir noch sehr an die Nieren, wie man so sagt. Aber einiges muss ich noch erwähnen.
Der Fahrer des Fahrzeugs war damals 22 (zwei mal 11) und er kam nicht von der Gegend. Er war aus Norddeutschland und ist wegen Müdigkeit und Ablenkung, wohl auf Bettina gefahren.
Bettina, so wie es hieß, war sofort tot. Ich konnte nicht helfen. Ich war wie... ich kann es gar nicht beschreiben... Ich konnte einfach nicht...helfen...
Aber in einem Auto, wo der Fahrer das ganze mitbekommen hatte, war ein Arzt drin und der versuchte es sofort mit Wiederbelebungen.
Die Therapeutin hatte sich ihrrechtes Bein gebrochen. Sie musste ins Krankenhaus. So wie ich mitbekommenhabe, hat sie in Bad Dürrheim gekündigt, weil sie sich sehr große Vorwürfegemacht hat
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