Kapitel 5

Tausende von leisen, beinahe lautlosen Schritten hallten in den Straßen, die das vor Muggelaugen verborgene Zaubereiministerium umgaben wider. Noch war es jedoch nahezu still und die Straßen waren von einer ruhigen, Atmosphäre umgeben.

Doch es war nur die Ruhe vor dem Sturm. Bald, würde es einen Kampf geben, der nur für eine Seite gut enden konnte. Und Severus war mitten drin, zwischen Hexen und Zauberern, die sich gegen das Licht und für die Dunkelheit entschieden hatten.

Kurz flackerten die grünen Augen der Frau aus dem kleinen Café vor Severus innerem Auge auf, doch er vertrieb sie gleich wieder aus seinen Gedanken. Er durfte sich nicht ablenken lassen und schon gar nicht von einem Muggel.

Selbst, wenn er immer versuchte, sich einzureden, er wäre kein schlechter Mensch, begann er immer mehr an sich zu zweifeln. Er versuchte sich einzureden, dass er nie wirklich auf Voldemorts Seite gestanden hatte, doch war das die Wahrheit? Hatte er sich nicht, genau wie viele andere junge Zauberer damals mitreißen lassen? Von Worten über Ruhm und Ehre, die ihn getäuscht hatten und aus ihm einen Diener des Bösen und des Finsteren gemacht hatten?

Er war verbittert gewesen, voller Selbstmitleid, geleitet von seinem gebrochenen Herzen. Er war alleine gewesen und der dunkle Lord hatte ihn mit offenen Armen empfangen, ihm das Gefühl von Zugehörigkeit gegeben und er hatte sich für kurze Zeit respektiert und wertgeschätzt Gefühlt. Doch dafür hatte er mit vielem bezahlt. Unter anderem mit dem Leben der Frau seiner Träume.

Er hatte sich erst für die richtige Seite entschieden, als es bereits zu spät gewesen war und es für ihn nichts mehr zu verlieren gab. Und trotzdem würde er nie gänzlich auf der Seite des Lichts stehen, sondern immer im Schatten bleiben.

Denn was unterschied ihn schon von den anderen Todessern? Schließlich führte er genau so, wie sie, die Befehle des dunklen Lords aus. Es war auch nicht zu erwarten, dass er sich letztendlich in einen großen Helden verwandeln würde und die Welt retten würde.

Vermutlich würde er irgendwann sterben und sein Geheimnis würde mit ihm ins Grab gehen.

Immer näher, kam er dem Zaubereiministerium und rief sich noch einmal alle Punkte von Voldemorts Plan in Erinnerung.

Als der Dunkle Lord entschieden hatte, zuallererst das Ministerium zu übernehmen, hatte es nur wenige Tage gedauert, bis es Yaxley und einigen der anderen Todesser gelungen war, Pius Thicknesse, den amtieren Leiter für magische Strafverfolgung und einige andere Ministeriumsbeamte unter den Imperius-Fluch zu setzen.

Damit war die größte Herausforderung auch schon gemeistert, denn diese Ministeriumsbeamten, konnten den Anhängern des Dunklen Lords, ohne Schwierigkeiten, unbemerkten Zutritt in das Ministerium gewähren.

Damit, was dann geschehen würde, hatte sich niemand mehr sonderlich befasst. Doch jeder wusste, dass es keine friedliche Übernahme sein würde. Wer sich nicht ergab, musste sterben, das war das Motto des Kampfes und einen gewalttätigen Kampf würde es sicherlich geben.

Severus wusste, dass das Ministerium keine Chance, gegen eine solche Übermacht an Todessern hatte und spätestens in einigen Stunden, wäre das Zaubereiministerium in London unter der Führung eines neuen, dem dunklen Lord wohlgesinnten Ministers.

Immer näher kam Severus dem Eingang, mit dem er das Ministerium betreten sollte. Zuallererst, würden die Todesser es betreten, die Zugang dazu hatten und nicht unter dem Verdacht standen, auf Voldemorts Seite zu stehen und die wenigen, die sich mithilfe von Vielsafttrank, äußerlich in einen Ministeriumsangestellten, verwandelt hatten.

Sobald ihre Tarnung aufgeflogen wäre, würden auch Severus und die anderen Todesser, sich Zugang zum Ministerium verschaffen und sich am Kampf beteiligen.

Das war Voldemorts Plan, doch welche Rolle er selbst in dieser Machtübernahme spielen würde, wusste keiner seiner Anhänger und Severus ging davon aus, dass das Erscheinen des dunklen Lords der letzte Schritt sein würde.

Er selbst, sollte durch den Eingang in einer öffentlichen Toilette an den Ort die Geschehens gelangen und selbst, wenn er es nie gewagt hätte, sich dem dunklen Lord gegenüber, darüber zu äußern, hielt sich seine Begeisterung darüber in Grenzen.

Mehrere andere Todesser befanden sich in seiner Nähe und warteten, genau wie Severus, auf das Signal, das sie darauf aufmerksam machen würde, dass der Kampf begonnen hatte.

Doch längere Zeit lang, regte sich nichts und Severus versank wieder in seinen Gedanken. Wie würde es weitergehen, wenn Voldemort an der Macht wäre? Was würde sich verändern und vor allem: Hätte Lilys Sohn, den zu beschützen er geschworen hatte, dann überhaupt noch eine Chance zu überleben?

Neben diesen Gedanken, wusste Severus aber auch, dass der dunkle Lord früher, oder später die Macht an sich reißen würde und dagegen, konnte er alleine nichts tun.

Plötzlich leuchteten zahlreiche, rote Funken im Himmel, über den Köpfen der Wartenden auf. Das Signal.

Der Kampf um das Zaubereiministerium hatte begonnen.

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