Mordopfer Nr. 1

Ich drückte eins meiner Kissen gegen meinen Unterleib und schaute ihn nur fraglich an. ,,Warum nicht?", hakte ich nach, wo er das Licht im Flur ausmachte und sich zu mir gesellte. Wir beide saßen auf der weichen Matratze. Nur wenige Zentimeter trennten uns. Ich wollte am liebsten seine Hand halten, jedoch hinderte es mich ein wenig. Es würde viel zu schnell gehen... Und außerdem, da ich immer noch meine Tage hatte, wäre es mir unendlich peinlich.

,,Kate.", fing er an und schaute zum Mond hinauf, ,,Du wirkst bedrückt. Ist alles in Ordnung?" Er schaute mich nicht an, ich bekam nur seinen Hinterkopf zu sehen. Doch das war sehr beruhigend für mich. ,,Ja, alles gut."< Dabei drückte ich mein Kissen enger an mich. Ich zog meine Knie an und spielte ein wenig mit der Bettdecke. Ich wollte wissen, was er hier zu suchen hatte. Ob er mit mir reden will? Wenn ja, über was? Hat er etwa gemerkt, dass die Beziehung komisch ist? Oder hat er den Geruch von Blut bemerkt??

Ich errötete dabei ein wenig und schaute dann wieder in seine Richtung. Ich sah plötzlich, wie er sich langsam zu mir umdrehte. Gerade noch so konnte ich es aussehen lassen, als hätte ich ihn die ganze Zeit nicht angestarrt, aber er schien es doch zu merken. Er lächelte mich an. Der Mondschein hinter ihm, leuchtete stark, sodass ich manchmal sein Gesicht nicht erkennen konnte. Aus Instinkt ging ich näher auf ihn zu, aber da strich er schon über meine Wange. ,,Hast du Angst?", fragte er und streichelte weiterhin über meine Haut. Die Stellen wurden ganz heiß, so wie, als würde meine ganze Haut schmelzen. Ich sagte nichts, schaute nur in seine rot leuchtenden Augen, die sich mir immer wieder näherten. Sanft spitzte er seine Lippen und setzte sie auf meine. Es war so traumhaft schön, dass ich es nicht in Worte fassen konnte. Das Kissen, was ich in meinen Händen trug, wurde lockerer. Diese wurden von seinen umfasst.

Nach wenigen Sekunden war der Kuss auch schon vorbei. Schwer atmend schaute ich zu ihm und zitterte ein wenig. Ich war ganz aufgeregt, keine Ahnung wieso. ,,Du siehst süß aus, wenn du so zitterst.", gestand er und biss sich auf die Unterlippe. Er kam wieder auf mich zu und küsste mich. Diesmal war es aber schneller und eigenartiger. Er versuchte mich ins Bett zu drücken. Seine Lippen wanderten zu meinem Hals hinunter, aber ich wollte das nicht. Na ja, NOCH nicht. ,,N-Nein, Jessy. Ich... Ich will das nicht!", brüllte ich auf und war den Tränen kurze Zeit nahe, da ich befürchtete, er würde nicht hören. Er aber erhob seinen Kopf und blickte auf mein verängstigtes Gesicht. Ohne auch nur zu fragen, ging er von mir runter und sah mir nach, wie ich flüchtend aus meinem Zimmer lief. Ich schluchzte dabei und gelang ins Badezimmer, wo ich mich einschloss. Ich hatte ihn noch nicht so erlebt – meinen Jessy. Aber, dass er unbedingt mit mir schlafen wollte, war sehr verdächtig. Ich rieb mir einige Tränen von meinen Wangen und schaute dann in den Spiegel. Mein Hals hatte einen roten Knutschfleck, der mir kurz angst einjagte, sodass ich rückwärts lief. Aber, dann ging ich wieder erstaunt auf ihn zu und rieb über diese Stelle. Meine Wangen wurden wieder rot und ich wollte, dass er mich wieder so küsste, aber mit ihm schlafen wollte ich nicht.

Nach einigen Minuten kam ich aus dem kleinen Raum wieder heraus und sah Jessy, wie er mich besorgt anschaute. ,,Es tut mir leid, falls ich dich bedrängt haben sollte.", gestand er und schaute bedrückt zu Boden, ,,Ich werde so etwas nicht mehr machen." Ich blickte auf ihn herab, als wäre mir dies unangenehm, dann aber sprach ich: ,,Jessy, ich... habe keine Angst von dir berührt zu werden, jedoch... hindern mich zwei Sachen daran mit dir zu schlafen." Er wurde hellhörig und sah mir zu, wie ich errötend versuchte wegzuschauen. ,,Nummer Eins, es ist noch zu früh dazu und Zweitens, ich... ich habe..."< Kurz schaute ich in seine verwunderten Augen, wo ich erst recht die Worte verlor. ,,Ich habe meine Tage..."< Er fing an zu lachen, wo ich nur peinlich gerührt Tränen in die Augen bekam. ,,Keine Sorge, ich werde dich erst anfassen, wenn du es wirklich willst.", grinste er mich an und gab mir einen kleinen Kuss auf die Lippen, ,,Gib mir nur einen Befehl, dann mach ich es." Ich ahmte ihm das Grinsen nach und nahm sanft seine Hand. ,,Ja, das werde ich."<

Kurz herrschte Schweigen, bis ich dann aber etwas sagte. ,,Jessy, das ist ein Befehl.", fing ich an, wo er mich verwundert anstarrte, ,,Morgen wirst du in die Schule gehen und Patty töten." Er stutzte, bis er mein Lächeln sah. ,,Yes, My Lady."<<

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