Vertrauen
Sasuke's Sicht:
Als ich die Rosahaarige an mir vorbei rennen hörte, zog ich Erschrocken den Kopf aus der Mülltonne und grinste sie beschämt an. Gleich darauf wurde sie kreidebleich und panisch.
Warum nur reagierte sie so? Ich hatte sie doch nur angelächelt.
Mit zittrigen Beinen stürmte sie davon und ich vernahm ihr ängstliches wimmern. Ihr Angst einzujagen war wirklich das letzte was ich wollte.
"Hey, bleib hier" - WAU WAU
"Ich tue dir doch nichts. Das war letztens nicht so gemeint" - WAUWAU WAU WAU WAUWAUWAU.
Egal was ich ihr hinterher rief, es kam anscheinend nicht mehr als mein unverständliches Gebell bei ihr an, denn sie rannte wie von der Tarantel gestochen weiter.
Mittlerweile war sie außer Sichtweite und ich schämte mich für mein letztes Verhalten ihr gegenüber. Damit hatte ich wohl alles versaut. Absolut alles würde ich dafür geben wieder normal zu sein und ihr als Mensch näher kommen zu können.
Nur wie war sie zu dem Fluch gekommen? Ob es wohl auch die Alte Frau gewesen war? Aber warum sollte sie ein so reizendes Mädchen verfluchen?
Beim besten Willen konnte ich mir nicht vorstellen, dass sie ein schlechter Mensch war.
Da es nichts brachte weiter zu grübeln, vergrub ich erneut meine Nase in die entsorgen Spaghetti Bolognese. Nachdem ich mein Frühstück und beinahe eine Serviette gefuttert hatte, begab ich mich zurück zum Unterschlupf.
Fast war ich eingenickt, als sich meine Ohren spitzten und ich einen lauten Schrei vernahm.
Sämtliche Härchen stellten sich an meinem, mit Fell übersäten Körper auf und der Puls begann schlagartig zu rasen.
Das war mein Mädchen.
Ohne zu zögern sprintete ich in die Richtung, von der dieses schrille Geräusch kam. Das erste mal war ich wirklich froh darüber, ein Hund zu sein, da meine empfindliche Nase den Weg zur Rosahaarigen mühelos leitete.
Sie war überraschenderweise sehr weit entfernt. Hatte sie denn wirklich solche Angst vor mir?
Bei dem Gedanken zog sich mein Magen zusammen und mir bildete sich ein dicker Kloß im Hals. Damit konnte und wollte ich nicht umgehen.
Um ihr Vertrauen zurück zu gewinnen, müsste ich mit ihr reinen Tisch machen. Immerhin war sie wie ich.
Rasend schnell sauste ich an Häuser, Menschen und Straßen vorbei, bis ich an einer Landstraße ankam, die umzingelt von hohen Bäumen und blühenden Feldern war.
Nun musste ich nur dem betörenden Duft meiner Schönheit folgen, um sie zu finden.
Die Spur leitete mich an den Rand eines Ackers, an dem ein tiefer steiniger Graben grenzte.
Und dort sah ich sie.
Sofort bahnte ich mir einen Weg zu ihr hin und mit jedem Schritt den ich tat, wurde ich nervöser. Sie bewegte sich nicht.
Vorsichtig schnüffelte ich an ihr. Ihre Haut war warm, an ihrem Hals bemerkte ich einen Puls und an ihren Lippen zog der Atem. Sie schien nur bewusstlos zu sein, aber zumindest ging es ihr den Umständen entsprechend gut.
"Wach auf liebes" - WINSEL.
Immer wieder stupste ich sie mit der Nase an, doch sie regte sich nicht.
"Komm schon, du kannst hier nicht bleiben" - WINSEL FIEPS.
In meiner Verzweiflung schlabberte ich ihr übers Gesicht, um sie irgendwie zu wecken, doch auch das blieb ohne Erfolg.
"Verdammt steh jetzt endlich auf" - BUMMEL KNURR.
Ich ahnte in was für eine Lage wir kommen würden, wenn sie nicht rechtzeitig wach werden würde.
Die Stunden vergingen, mit unzähligen Versuchen die Hübsche aus ihrem Schlaf zu reißen.
Zu gerne hätte ich Hilfe geholt. Doch konnte ich es nicht riskieren das sie jemand, in ihrer verwandelten Gestalt, zu Gesicht bekommen würde.
Das einzige was ich tun konnte war, sie mit meiner Körpertemperatur warm zu halten, indem ich mich quer über sie legte.
Unentwegt horchte ich dem Herzschlag und leckte ihr, dann und wann, mal übers Kinn.
Es ging ihr gut, nur das sie in einer tiefen Ohnmacht gefangen war, woraus ich ihr nicht helfen konnte.
Mittlerweile war es dunkel geworden und der helle Mond erstrahlte die ersten Wolken.
Die ganze Zeit hatte ich versucht diesen schlafenden Engel zu wecken, doch nun wäre mir sehr daran gelegen, wenn sie die Augen bis sie zuhause war, geschlossen halten würde.
Das unvermeidbare setzte ein und im nächsten Augenblick, lag ich splitternackt über meine schlafende Schönheit. Die Versuchung war unendlich groß ihre Lippen auf Menschlicher Weise zu kosten da sie, prall und verführerisch, direkt vor meiner Nase waren.
Es dauerte nicht lang bis auch ihre Verwandlung einsetzte. Das Geschehen mal aus nächster Nähe betrachten zu können, war überaus beeindruckend. Ihre Veränderung war so viel anders und drastischer als meine. Doch auch selbst dann, als sie als fertige Falken Gestalt vor mir lag, wachte sie nicht auf. Zum Glück.
Immerhin war ich unbedeckt.
Was ein neues Problem darstellte.
Wie sollte ich sie so, unbemerkt, in ihre Wohnung bringen?
Normalerweise blieb ich bei Verwandlung immer in der Nähe meiner Klamotten.
Ich sah unter meinem süßen Piepmatz. Kurz schnaufte ich aus. Mir blieb keine andere Wahl.
Erhobenen Hauptes, lief ich mit meinem Falken Mädchen auf dem Arm, Barfuß aber in voller Frauenkleidung, im Weißen langen Rock und Roter Bluse, samt Handtasche durch die Straßen. Mir wahr sehr wohl bewusst das die Leute mich anstarrten, da ich einen ziemlich beschränkten Eindruck machte. Doch war mir das gleich. Ich wusste warum ich so aussah und nur das zählte. Mich interessierte die Meinung anderer Leute nicht.
Endlich an ihrer Wohnung angekommen, holte ich den Schlüssel aus ihrer Handtasche und wir traten ein.
Es war seltsam, als ich selbst, ihre Wohnung zu betreten, aber dennoch recht vertraut. Sofort brachte ich die Schönheit ins Schlafzimmer und legte sie vorsichtig in ihr Bett. Kurz überlegte ich, ob es nicht besser wäre wieder in mein Versteck zurück zu gehen und sie hier in Ruhe zu lassen, doch ich entschied mich dagegen. Sie würde warscheinlich einen mordsschreck bekommen sobald sie aufwacht und einen fremden oder meine Köter Gestalt vors Gesicht bekäme, aber sie hier allein in diesem Zustand zurücklassen, wollte ich auch nicht.
So ging ich als nächstes in ihr Bad um mich endlich ihrer unbequemen Kleider zu entledigen und genehmigte mir dreist, eine erfrischende Dusche.
Danach jedoch musste ich erneut feststellen, dass ich noch immer keine Kleidung besaß. Allerdings lag diese nicht allzu weit entfernt, da gleich um die Hausecke mein Unterschlupf war.
Nur wie sollte ich unbemerkt dorthin kommen?
Splitternackt kam nicht infrage. Der Pinke Bademantel, der an der Tür hing allerdings auch nicht.
So musste ein Handtuch für die paar Schritte ausreichen, welches ich straff um meine Hüfte gebunden hatte.
Nach einem kurzen Check ins Schlafzimmer, ob mein schlafender Engel noch im Land der Träume war, schnappte ich mir ihren Schlüssel um mir meine Klamotten zu besorgen. Nur einige Minuten später kam ich zu ihrer Wohnung zurück. Allerdings ohne Kleidung. Irgendjemand musste meinen Unterschlupf geräumt und meine Sachen entsorgt haben.
Dieser Tag, war von vorn bis hinten, ein einziger Scheißhaufen, der mich am Ende auch noch dazu zwang, in einem Plüschigen Mantel neben meiner Angebeteten zu liegen.
Hoffentlich würde ich in diesem Fummel nicht von Einhörnern und Elfen Träumen. Oder von Zuckerwatte. Wolken aus Zuckerwatte. Regenbogenwolken aus fluffiger Zuckerwatte. Darauf Tanzende Elfen die auf Einhörnern reiten... ohne zu zögern zog ich den Mantel aus und warf ihn auf den Boden, als hätte ich mich daran verbrannt. Was für ein Teufelsfummel. Aber eins musste ich zugeben. Dieser Bademantel war verdammt gemütlich und weich.
Durch einen lauten und schrillen Schrei, wurde ich aus dem Schlaf gerissen.
"WAS TUST DU DENN HIER?".
Mit meinem ganzen Tierischen Körpergewicht, warf ich mich auf ihre wieder Menschliche Erscheinung, um sie am Panischen Fluchtversuch zu hindern.
Eindringlich sah ich in ihre sinnlichen Smaragde und fiepste sie entschuldigend und reumütig an. Ich wollte nicht das sie Angst vor mir hatte und sich instinktiv von mir entfernt. Ich wollte das sie bei mir bleibt. Ich wollte bei ihr sein.
Uns quälte das gleiche Schicksal und das wollte ich gemeinsam mit ihr durchstehen.
Bei der nächsten Gelegenheit würde ich mich ihr zu erkennen geben, denn immerhin wusste ich über sie bescheid. Doch eigentlich saß ich innerlich mit mir im Konflikt. Auch wenn unsere Beziehung momentan nicht wirklich gut war, würde ich es vielleicht mit dieser Aktion noch schlimmer machen? Den Gedanken konnte ich so gar nicht ertragen, dass die Schönheit mich vollends meiden würde. Meine Verbindung zu ihr war Mittlerweile zu stark, um sie so locker beenden zu können.
Zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass sie sich nicht weiter unter mir bewegte, sondern mit erhobenen Händen, an der Rückenlehne des Bettes, in einer Art schockstarre saß und mich mit ihren Augen scharf analysierte.
"Was willst du hier? Wie bist du hier rein gekommen und warum zum Henker bin ICH hier?".
Sie war unglaublich aufgewühlt. Kein Wunder. Aber ich musste etwas tun um sie zu beruhigen und um ihr zu zeigen, dass ich nichts böses im Sinn hatte.
Immerhin war ich ein Hund. Beruhigen und besänftigen sollte mir eigentlich im Blut liegen.
Ich streckte meinen Hals nach ihrer Hand aus. Sofort zog sie diese zur anderen seite, doch mir machte es nichts. Ich gab mich auch mit ihrem Arm zufrieden, den ich, so liebevoll ein Hundekuss sein konnte, vorsichtig abschlabberte. Langsam senken sich ihre Arme. Mit der Nase stupste ich leicht an einen, in der Hoffnung sie würde verstehen und mit ihre Hand in mein Fell greifen. Doch war das wohl etwas zu voreilig. Prompt waren ihre Arme wieder oben.
Leise brummelte ich sie an, was soviel bedeutete wie, ich tue dir nichts, hab keine Angst, aber damit hatte ich wohl das Gegenteil bewirkt.
Nun gut... auch wenn es mir unendlich peinlich werden würde, musste ich mein Ass ausspielen. Das zog selbst bei mir, bei anderen Hunden, wenn sie sich so präsentierten. Mir blieb keine andere Wahl, wenn ich diesen Engel zurückgewinnen wollte.
Und das hatte oberste Priorität.
Langsam stand ich auf. Sie folgte meinen Bewegungen bedenklich mit ihrem Blick. Ruckartig ließ ich mich mit meinem Rücken voran an ihre Brust fallen, was ihr kurz die Luft raubte wegen meinem Gewicht.
Ich streckte mein Kreuz durch und reckte meine Gliedmaßen von mir, was dazu führte das ich ihr, in unterwürfiger Haltung, meinen Bauch darbot. So lag ich nun beschämend ausgestreckt und willig gekrault zu werden, auf ihrem Schoß.
Kurz schaute ich noch mit Kulleraugen zu ihr hoch und meine Taktik - NIEDLICH BIS ZUM ABWINKEN - war perfekt.
Ein zaghaftes kichern entkam ihrer Kehle, worauf mein Schweif von selbst anfingen, sich hin und her zu bewegen.
"Was wird... das jetzt?".
Sie schien perplex, dennoch erfreut über meine Aktion zu sein, was meinen niedlichen Hundetrieb auch noch anfeuerte, worauf ich mich auf ihrem Schoß genüsslich räkelte.
Endlich spürte ich ihre Hand an meinem Bauch, welche sachte anfing durch das Fell zu streicheln. Welch eine Wohltat. Zufrieden schloss ich meine Augen und kostete jede einzelne Berührung von ihr aus.
"Von dir weiss man nicht, was man halten soll. Erst bist du böse, dann wieder lieb und nett, dann knurrst und bellst du mich an und jetzt das...
Bist du jetzt lieb oder nicht?".
Auf diese Frage musste ich ihr eine Antwort geben. Nur wie?
Mir kam eine Idee!
Augenblicklich versuchte ich mich wieder auf alle viere zu drehen, was irgendwie schwierig und stümperhaft ausgesehen haben muss, da mein Mädchen anfing zu lachen.
"Was hast du?".
Nach einigen wackel und wälz Versuchen von ihrem Schoß zu gelangen, stand ich nun endlich auf meinen Beinen und stürmte auf ihr Gesicht zu. Wild schlabberte ich ihre Wangen, Nase und Lippen ab, wobei ich an letzteres wie von selbst hängen blieb. Die schmeckten auch zu gut. Ob es wohl auch so wäre, mit meinen echten Lippen, ihre zu kosten?
Ich wollte es wissen. Am besten jetzt gleich. Nur leider war es noch eine Ewigkeit hin, bis es wieder dunkel werden würde.
"Heeeey... hör auf. Ist ja gut, ich hab verstanden du Riesen Schoßhündchen".
Diese Äußerung ging mir zwar Tierisch quer, aber das Eis war nun endlich gebrochen und ich wollte sie auf keinen Fall, mit einer blöden Geste erneut verschrecken.
Zu meiner Überraschung legte sie ihre Arme um mich und zog mich näher an ihre Brust.
"Wenn du doch nur sprechen könntest. Dann würde ich dich fragen wie ich hierhin gekommen bin. Du kannst mich ja schlecht nachhause und ins Bett gebracht haben. Irgendjemand weiss etwas über mich, was mich in Schwierigkeiten bringen könnte. Das bereitet mir Angst".
Ich hätte heulen können. Nur noch ein paar Stunden geduld und sie würde alles erfahren.
Von da an, ließ ich sie nicht aus den Augen, um ihr irgendwie beizustehen oder ihr zumindest zu zeigen, dass sie nicht allein war.
"Ich muss gleich Arbeiten gehen. Auch wenn du gerade so niedlich bist und ich keine Lust habe, aber die Rechnungen Zahlen sich nicht von allein. Möchtest du so lange hier auf mich warten?".
Freudig hüpfte ich auf und ab.
Ein Glück. Ich hatte fest damit gerechnet, sie würde mich bis dahin vor die Tür setzen. Draußen herrschte ein Hundewetter. Aus meiner jetzigen Sicht gesehen, war mir dieser Begriff ein Rätsel. Dieses Wetter war definitiv nix für Hunde.
"Gut. Dann stelle ich dir eben was zu trinken und zu futtern hin".
Och ne. Nicht wieder diesen Hundefraß.
Im vorbei gehen zwinkerte sie mir zu.
Ich legte Fragen meinen Kopf schief, worauf sie entzückt aufquitschte wie süß ich doch sei.
Niedlich hatte ich mittlerweile voll gut drauf.
Neugierig wie ich war, lief ich ihr hinterher. Sie stellte zuerst eine Schüssel mit Wasser auf den Boden, dann ging sie zum Kühlschrank und holte eine recht große Schale heraus.
Mit einem Lächeln sah sie mich an.
"Eigentlich wollte ich das gestern Abend noch essen, aber nun kannst du dich drauf stürzen".
Uh, essbares. Mein Hintern flippte förmlich aus vor freude.
"Magst du Lasagne?".
Nun war es entgültig um mich geschehen. Ich zappelt am ganzen Körper.
"Aber pass auf. Da sind mächtig viele Tomaten drin".
OH MEIN GOTT ICH LIEBE DICH.
FORTSETZUNG FOLGT...
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