⊱9⊰

Am Tag vor dem Gestrigen sah ich dich zum neunten Mal.

○○○

Du erzählst mir noch eine Weile über deine Geschwister und hörst dabei nicht auf zu strahlen -

- bis du vorschlägst, den Abend langsam ausklingen zu lassen und mir anbietest, mich nach Hause zu begleiten.

Hand in Hand gehen wir also den Rückweg an und obwohl ich mir fast sicher bin, dass wir uns wiedersehen würden, überkommt mich eine schwerwiegende Traurigkeit.

Und das merkst du natürlich.. und fragst mich, ob denn alles okay bei mir sei.

,,Wir werden uns doch wiedersehen oder?"

,,Natürlich, Grace. Wenn ich dir irgendein Zeichen gegeben habe, dass mir der Abend missfällt, dann tut es mir leid", antwortest du mit sicherer Stimme, bleibst dabei stehen und stellst dich direkt vor mich, um mir in die Augen zu sehen.

,,Nein, hast du nicht. Aber ich habe gemerkt, dass manche Menschen gerne mal die Angewohnheit haben, so zu tun, als ob sie mich mögen, nur um mich dann doch wieder fallen zu lassen."

Deine warme Handfläche wandert abrupt an meine Wange und du schiebst meinen Kopf leicht gen Sternenhimmel, sodass ich gezwungen bin, dir in die Augen zu sehen.

,,Ich würde dich niemals fallen lassen, Grace", flüsterst du und zeichnest kleine Kreise mithilfe deines Daumens auf meine gerötete Wange.

,,Come mai?", frage ich, denn noch nie verhielt sich ein Junge so nett und zuvorkommend in meiner Nähe.

,,Perchè sei unica.. und schon jetzt bist du mir viel zu wichtig, als dass ich dich könnte fallen lassen."

○○○

Und so sah ich dich am Tag vor dem Gestrigen -

Ich sah einen wundervollen jungen Mann, der ganz anders war, als alle anderen jungen Männer.
Ich sah Mitgefühl und Verständnis für jene Dinge, die ich erlebt habe und dass du mich niemals für eine meiner Taten verurteilen würdest.
Und ich sah bestehende Sicherheit und das Wissen, dass du mich niemals würdest fallen lassen.

- sah dich zum neunten Mal.

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