#30 - Glühwürmchen

LOUISA


Sie hatten nichts bei sich. Keinen Proviant, keine Waffen. Aber Louisa hatte nicht vor hier zu bleiben. Balter hatte versucht sie zu betäuben. Jetzt gab es also zwei Gruppen, die die Welt zu Fall bringen würden. Auf der einen Seite gab es St Cloud, wo ihre Mutter versuchte die Skrim zu kontrollieren. Und auf der anderen Seite gab es Balter, der versuchte die Menschen zu kontrollieren. Hoffentlich würden sie sich niemals begegnen. Sie konnten die Welt zu Fall bringen.

Sie ärgerte sich über ihre Naivität. Selbst die kleinsten Kinder wussten, dass man bei Fremden nicht ins Auto steigt. Sie wusste nicht, was nun mit Hugo gemacht wurde. Doch er hatte es verdient. Alles was in den letzten Tagen passiert war, zog an ihr vorbei. Sie war vor dem Militär geflohen, hatte Nick verloren und war beinahe ertrunken.

Der Colonel meinte, sie sei immun. Ob das stimmte wusste sie nicht. Hugo hatte ihr das Leben gerettet, während sie selber unfähig sich zu bewegen vor einem Skrim stand. Es war die Faszination, die sie gelähmt hatte.

"Hier." Sasha deutete auf die Tür, auf die mit einem Edding "Krankenzimmer" gekritzelt wurde.

"Charmant." Louisa ging voraus und öffnete die leise quietschende Tür. Nirgendwo standen Wachen, was ihnen die Flucht natürlich erleichterte. Wahrscheinlich waren hier alle so sehr mit K.L. 5 zugedröhnt, dass niemand auch nur an eine Flucht denken konnte.

Sasha stürzte sofort zu einer der Betten, auf dem ein junger Mann lag. Er schlief ruhig. Seine Schulter und sein Oberschenkel waren mit einem sauberen Verband verbunden worden. Sasha schüttelte ihn sanft wach.

Louisa sah sich die Fenster an. Wenn man diese Fenster öffnen könnte, wären sie sehr schnell draußen. In der Hoffnung keinen Alarm auszulösen, öffnete sie einer der Fenster. Kühle Nachtluft wehte ihr ins Gesicht und sie sog gierig die frische Luft ein. Sie hätte nun einfach laufen können. Einfach immer und immer weiter. Dann drehte sie sich um, um zu sehen wie weit Sasha war.

"Komm Philipp, wir verschwinden hier." Sie half Philipp auf die Beine, der verwirrt zwischen Sasha und Louisa hin und her schaute.

"Wo sind wir? Wer seid ihr? Was ist passiert?"

"Das erzähle ich dir später. Komm jetzt, wir müssen gehen." Sasha stützte Philipp, während er mühsam aus dem Fenster kletterte. Louisa half ihm auf der anderen Seite. Draußen liefen sie - so schnell sie mit dem verletzten Philipp konnten - in irgendeine Richtung davon. Louisa sah sich immer wieder um. Das war viel zu einfach gewesen. Doch auch hier draußen standen keine Wachen. Sie rannten über den Flugplatz. Das kniehohe Wasser platschte laut bei jedem Schritt. Aber nichts regte sich. Plötzlich blieb Sasha stehen.

"Psschhht, runter!", zischte sie und sofort ließ Louisa sich auf die Knie fallen, drückte ihren Körper unter das kalte Wasser, bis nur noch ihr Kopf rausguckte. Und tatsächlich. Leise und unsichtbar, wie eine Katze im Schatten, bewegte sich eine Silhouette über den Flugzeugflügel vor ihnen.

"Scheiße", fauchte Louisa. Philipp neben ihr sah sie irritiert an. Dann erhob er sich. Wassertropfen fielen laut plätschernd in den seichten See. "Hallo! Hilfe! Ich werde entführt! Ich will zurück ins Bett! Hilfe!", schrie er. Louisa zog sich das Herz zusammen. Panik und Adrenalin durchströmten ihre Adern.

"Hör auf! Was machst du denn?" Sasha zerrte an Philipps Arm. Dann wandte sie sich an Louisa. "Lou! Wir müssen tauchen! Los!"

Instinktiv tauchte Louisa ab, hielt die Luft in ihren Lungen gefangen. Das schwarze Wasser verschluckte sie. Sie kämpfte gegen den Instinkt an aufzutauchen, denn sie konnte nicht schwimmen, drückte sich einfach nur am Boden ab. Unter Wasser konnte sie nichts sehen. Sie tauchte in irgendeine Richtung, so weit und so lange, bis ihre Beine langsam taub wurden und ihre Lunge begann zu pulsieren. Langsam tauchte sie auf und schnappte nach Luft. Sie sah sich um. Sah, wie Philipp im Schein einer Taschenlampe stand. Eine zweite Wache kam von dem nächsten Flugzeug geklettert und stupste Philipp unsanft an. Louisa konnte nicht verstehen, was sie sagten, doch die beiden Wachen sprachen sich ab, dann führte einer der Wachen Philipp wieder zum Gebäude.

Louisa sah sich um. Wo war Sasha? Im Endeffekt war es ihr egal, Hauptsache sie selber war hier raus. Doch sie erkannte einen Kopf, der einige Meter neben ihr aus dem Wasser ragte. Louisa krabbelte auf sie zu.

"Verdammt, was war das denn für eine Aktion?", flüsterte Louisa aufgebracht. Sasha drehte ihr den Kopf zu und schniefte..

"Ich weiß nicht. Er hat wohl auch das K.L.5 bekommen. Er wird nicht mit uns kommen, selbst wenn ich ihn wieder da raus hole." Sie seufzte herzzerreißend.

"Bist du okay?" Louisa tat Sasha leid. Sie wusste wie es sich anfühlte Freunde zu verlieren.

Sasha nickte. "Wir müssen hier weg. Wir haben keine Zeit um zu trauern."

"Gut, dann weiter." Sie glitten durch das Wasser wie Otter, sanft und lautlos. Immer wieder drückte Louisa sich am Boden ab und glitt mehrere Meter weiter durch das seichte, kalte Wasser. Ob Schwimmen so ähnlich war? Selbst in dieser stressigen Lage war es entspannend, einfach so durch den seichten See zu schweben. Plötzlich verschwand der Boden unter ihren Händen und Louisa tauchte unter. Ein Griff an ihrem Oberarm zog sie wieder an die Oberfläche. Louisa zog sich auf den sicheren Boden zurück.

"Hier scheint ein Loch oder tiefer Spalt im Boden zu sein", vermutete Sasha und tastete sich die Kante entlang. "Wir müssen schwimmen."

Louisas Magen zog sich zusammen. Nicht schon wieder. Diesmal war sie zwar nicht außer Atem und sie musste auch nicht von einer Klippe springen, doch sie konnte immer noch nicht schwimmen.

"Es muss einen anderen Weg geben." Die Verzweiflung war Louisa anzuhören. Auch sie tastete nach der Kante, fühlte mit den Beinen wie tief das Loch war.

"Du kannst nicht schwimmen", flüsterte Sasha und machte eine kurze Pause. Sie dachte wahrscheinlich nach. Auch Louisa schwieg und wartete was Sasha sagen würde. "Ich bringe es dir bei. Hier und jetzt. Es ist ganz einfach."

Louisa zögerte, erinnerte sich an die starke Strömung in dem Fluss. An das Flugzeug, mit dem sie fast in den Tod gestürzt war. Doch dann nickte sie. "Okay, versuchen wir's."

"Warte, ich sehe nach wie weit es ist." Sasha ließ sie alleine und schwamm hinaus. Bald schon konnte Louisa sie nicht mehr sehen. Ob sie zurückkommen würde? Vielleicht hatte Sasha sie nun einfach hier sitzenlassen? Louisa konnte ihr nicht mal böse sein, dass sie lieber ihr eigenes Leben rettete. Ob sie das gleiche gemacht hätte? Doch gerade als sie das dachte, hörte sie ein sanftes Plätschern und Sasha kam wieder zurück an die Kante geschwommen. "Es ist nicht weit. zehn, vielleicht zwanzig Meter."

Sie zeigte und erklärte Louisa welche Bewegungen sie machen musste um zu schwimmen. Louisa sollte an einen Frosch denken. Dann atmete sie tief durch und glitt ins Wasser. Wie ein Frosch. Sie musste an den Frosch denken. Und das atmen nicht vergessen. Dann stieß sie sich von der Kante ab und begann durch das Wasser zu gleiten. Es funktionierte einige Züge lang, dann bekam sie Wasser in den Mund. "Mach weiter! Ruhig bleiben!" Hörte sie Sasha neben ihr leise sagen. Louisa machte die Bewegungen weiter und es wurde besser. Es war anstrengend, aber ihr Kopf blieb über Wasser. Und bald schon schlug ihre Hand wieder an einer Steinkante an. Sie krabbelte wieder in das seichte Wasser und lächelte Sasha zu. "Danke", keuchte sie. Louisa warf einen Blick über die Schulter. Der Flughafen schien nun weit entfernt zu sein. Sie hatten es geschafft. Sie waren draußen. Und Louisa hatte schwimmen gelernt.

"Lou, hier können wir raus!"

Louisa drehte sich zu Sasha, die aus dem Wasser geklettert war und am Ufer im Schatten der Bäume stand. Auch Louisa krabbelte entkräftet aus dem Wasser. Sie atmete einige Male tief durch. Es war eiskalt. Auf ein Mal erhoben sich viele kleine leuchtende Punkte aus dem Unterholz und schwebten durch die Luft. Sie erleuchteten den Waldboden. Glühwürmchen! Louisas Mutter hatte ihr von den kleinen leuchtenden Käfern erzählt, die sie als Kinder früher im Wald gefangen hatte. Diese Geschichte hatte Louisa immer Hoffnung geschenkt. Sie tanzten um Louisa und Sasha herum.

Plötzlich ertönte ein Alarm und auf den Flugzeugen schalteten die Wachen die Taschenlampen an. "Komm! Schnell!" Diesmal war es Louisa, die die Führung übernahm und voraus durch den Wald lief. Der Wald war nicht dicht, sodass das Mondlicht ihnen den Weg erleuchtete. So würden sie nicht stolpern oder irgendwo gegen laufen. Louisa versicherte sich, dass Sasha direkt hinter ihr war. Sie liefen einfach in irgendeine Richtung. Das Adrenalin in ihren Adern gab ihr eine unglaubliche Kraft. Louisa hatte das Gefühl, sie würde über den Waldboden fliegen. Sasha direkt hinter ihr. Sie wurde einfach nicht müde, lief und lief. Ihre Muskeln wärmten sich schnell wieder auf. Kurze Erinnerungsfetzen von der Flucht vor dem Militär flimmerten vor ihrem geistigen Auge.

Plötzlich stolperte sie über etwas und fiel. Im gleichen Augenblick löste sich ein Schuss und die Kugel zischte in den Baum direkt vor ihr. Für einen kurzen Moment lag Louisa wie erstarrt da, konnte nicht glauben was für ein Glück sie gehabt hatte. Sie mussten weiter, aber sie mussten vorsichtig sein.

Sasha zog Louisa wieder auf die Beine und sie rannten weiter. Sie stürzten aus dem Wald auf eine Straße, liefen blindlings auf eine große Brücke zu. Weit unter der Brücke rauschte ein wilder Fluss. Sie sprinteten auf die Brücke, jeder Schritt klang laut und dumpf auf dem Holz. Sie spornten sich gegenseitig an, blieben jedoch abrupt stehen. Drei Motorradfahrer und ein Jeep versperrten ihnen den Weg. Louisa machte kehrt, doch auch hinter ihnen standen nun fünf Motorräder.

Als hätten Sasha und sie den selben Gedanken gehabt stürzten sie an das Geländer der Brücke und begann hinüber zu klettern.

"Louisa, stop!" Sie fuhr herum. Balter stieg aus dem Jeep und kam langsam auf sie zu. "Das willst du doch nicht wirklich, oder?" Seine Augen funkelten. Louisa konnte Angst in ihnen erkennen. Er hatte wirklich Angst um sie. "Denk an alles, was du noch erreichen kannst."

"Noch einen Schritt und ich springe! Bleib zurück!" Louisa meinte diese Drohung ernst. Sie wollte nicht Teil von irgendwelchen Experimenten sein. Sie wollte eigentlich auch nicht sterben. Aber wenn man sie ihr Leben lang jagen würde, wäre sie lieber tot.

"Shhh...Ruhig. Ganz ruhig." Seine Stimme war tief und sanft. Doch Louisa ließ sich nicht täuschen. Nicht noch einmal. Balter kam noch einen Schritt näher und Louisa ließ ganz kurz das Geländer los. Balter wich sofort einige Schritte zurück. "Louisa, tu es nicht."

"Dann lass mich in Ruhe! Verdammt, lasst mich alle einfach in Ruhe!", schrie Louisa und Tränen sammelten sich in ihren Augen.

"Wenn du springst, springe ich auch. Ich bin bei dir. Wir überleben das schon. Wir können schwimmen..." Sasha stand neben ihr auf dem Geländer, bereit sich jeden Moment fallen zu lassen. Sie warf einen Blick hinunter. Der Fluss war schnell und sprudelte aggressiver als der, bei der Klippe in Minneapolis.

"Halt den Mund!", fuhr Balter Sasha an. "Louisa, hör mir zu. Diesen Sprung werdet ihr nicht überleben. Komm zu mir. Ich werde für dich sorgen. Du wirst bei mir sicher sein. Ich gebe dir mein Wort." Er fixierte sie. Würde er vorschnellen und sie versuchen festzuhalten, wenn sie sich fallen ließe?

"Was ist dein Wort schon wert?"

"Louisa, ich bitte dich. Du musst nur mit mir mitkommen." Balter kam wieder einen kleinen Schritt auf sie zu und Louisa öffnete warnend eine Hand. "Du bist mir wichtig, Louisa. Du und ich, wir können die Welt verändern. Wir können so viel erreichen. Mit deiner Hilfe wäre die Welt ein besserer Ort. Wir wären alle frei." Louisa zögerte. Was wenn Balter recht hatte? Sie warf einen Blick auf Sasha. Panik schimmerte in ihren Augen und sie schüttelte den Kopf.

"Achja? Sind die Menschen die dir folgen etwa alle frei? Oder einfach nur zugedröhnt? Du raubst ihnen ihre Identität und ihre Willenskraft mit einer selbst erschaffenen Droge. Du zwingst sie in deine Kontrolle. Du zwingst sie in die Knie ohne ihnen eine Wahl zu lassen. Das nennst du Freiheit?" Tränen rannten über Louisas Wangen. "Keiner dieser Menschen ist frei. Auch du bist nicht frei, Balter. Du bist zu besessen von deiner Idee die Menschen zu kontrollieren. Du bist genauso besessen wie meine Mutter." Louisa machte eine Pause. "Du, Balter, bist nur eine Marionette deiner Gedanken. Du kannst nicht an den Fäden ziehen, wenn du selbst dran hängst. Aber ich, ich bin ein absolut freier Mensch in einer gefangenen Welt. Ich bin frei und meine Existenz ist eine Rebellion. Ich werde euch alle in den Wahnsinn treiben. Denn es wird der Tag kommen, an dem ich an den Fäden ziehen." Gerade wollte sie das Geländer loslassen, als ein Schuss ertönte. Einer der Motorradfahrer ging zu Boden. Dann ein zweiter Schuss. Ein zweiter Motorradfahrer ging zu Boden. Ein dritter Schuss. Balter blieb noch einen kurzen Moment stehen und sah Louisa an. In seinen Augen schimmerte Ehrfurcht. Er sagte nichts, sah sie einfach nur an. Dann neigte er den Kopf. Zwei weitere Schüsse.

"Ich werde auf diesen Tag warten", meinte er dann, stieg auf eins der Motorräder und fuhr davon. Die restlichen Motorradfahrer folgten ihm.

Louisa wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Sie sah zu Sasha, die gerade zurück über das Geländer kletterte. Als Louisa wieder auf festen Boden stand sah sie sich um. Es war alles so unglaublich schnell passiert, dass sie von der Situation komplett überrumpelt war. Wer hatte geschossen? Von wo waren die Schüsse gekommen? Im Endeffekt war das auch egal.

"Oh Gott, war das knapp." Sasha fiel ihr erleichtert um den Hals. Kurz genoss Louisa das Gefühl. Das Gefühl eine Freundin zu haben.

"Lass uns weiter gehen", meinte Louisa und lächelte Sasha aufmunternd zu. Sie war dankbar, dass sie zu ihr gehalten hatte, obwohl sie sich nicht kannten. Sie überquerten die Brücke und liefen weiter, angetrieben von der Angst. Plötzlich brachen drei Personen aus dem Wald auf die Straße. Louisa erstarrte. Ihr Herz setzte einmal aus. Sie war bereit zu rennen. Wieder. Oder zu kämpfen. Es dauerte einige Augenblicke, bis sie realisierte, wer da vor ihr stand.

"Nick!" Sie rannte auf ihren Freund zu und wurde in eine feste Umarmung geschlossen. "Oh Nick, ich dachte ich sehe dich nie wieder! Bist du okay?" Sie löste sich von ihm, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und sah ihn sich an. Er sah unverletzt aus. "Wer..." Ihr Blick fiel auf Nicks Begleiter. Eine fremde Frau und ein junger Mann. Louisa traute ihren Augen nicht. "John?" Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Die breiten Schultern, die dunklen Haare und der fesselnde Blick waren unverkennbar. Louisa fiel John in die Arme. Er hob sie hoch. Ihre Hand fuhr über seine Wange, dann zu seinem Nacken. "John, was zur Hölle tust du denn hier?" Er antwortete ihr nicht, zog sie nur näher an sich heran und küsste sie. Als seine warmen Lippen ihre berührten, kribbelte ihr ganzer Körper. Die Luft um sie herum schien zu knistern. Obwohl sie von oben bis unten nass war und fror, fühlte sich dieser kurze Moment wie der schönste ihres Lebens an. Sie löste sich von ihm und sah ihn einige Herzschläge tief in die Augen.

"Jetzt sag schon, was tust du hier?"

"Das erzähle ich dir später. Jetzt sehen wir erstmal zu, dass wir hier weg kommen." John wischte ihr eine Träne aus dem Gesicht. Louisa sah in die Runde und ihr Blick ruhte kurz auf Marlo. Es war eine stumme Begrüßung. Ein kurzes Nicken.

"Ihr wolltet doch nicht etwa den Jeep und das Motorrad da stehen lassen, oder?"

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