Kapitel 14

»Stammstern, wir haben Besuch! Ein Hauskätzchen hat mich beim Jagen gesehen und meint, dass ihr Bruder bei uns lebt.«

Rainfarn, Streifenglanz und Roggenbart kamen neugierig aus dem Kriegerbau, Eisfeder guckte kurz aus der Kinderstube und drehte ihren Kopf beim Maunzen der Jungen sofort wieder hinein. Stammstern stand am Frischbeutehaufen und teilte sich gerade mit Goldstreif ein Kaninchen, er drehte sich um als Federsturm ins Lager kam. Lavendel kam langsam und ein bisschen ängstlich hinter ihm her und blieb bei Stammstern neben ihm stehen. Sie sagte vorsichtig: »Hallo, ich bin Lavendel. Ich habe Federsturm im Wald getroffen und ihn überzeugt, dass er mich zu dir führt. Kennst du meinen Bruder? Er heißt Sonnenblume.« Federsturm und Stammstern sahen sich überrascht an. Könnte mein Freund der gesuchte Bruder sein? Wenn er vom Jagen zurückkommt, muss ich ihn fragen. Doch Stammstern kam ihm zuvor.

»Wir kennen keinen Sonnenblume. Wenn wir einen treffen, werden wir ihn zu dir schicken, aber sonst kann ich leider nichts für dich tun.« »Okay, aber vielen Dank, Federsturm und du, brauner Kater.« »Ich heiße Stammstern«, antwortete Stammstern mit leicht säuerlichem Unterton in der Stimme, den Lavendel aber nicht zu bemerken schien. »Vielen Dank, ich würde dann wieder gehen.« Lavendel drehte sich um und lief mit geducktem Kopf aus dem Lager, während ihr alle Krieger immer noch erstaunt nachguckten. Sobald sie aus dem Blickfeld verschwunden war, wandte sich Federsturm zu Stammstern um. »Warum hast du unseren Sonnenblume nicht genannt? Wirst du ihm auch nicht sagen, dass ein Hauskätzchen hier gewesen ist?« »Wir haben nichts mit Hauskätzchen zu tun und was sie treiben, soll ihr Problem sein.« Ruckartig drehte er sich um und ging in den Bau zurück.

Federsturm stand auf und streckte sich. Er hatte nach der Lagerwache in der vergangenen Nacht noch die Patrouillen für den Tag eingeteilt und sich dann noch einmal ins Nest gelegt, da er müde war und der Kriegerbau leer.

»Hallo, Eisfeder! Wie geht es dir?« Er drückte sich und schlich vorsichtig in die Kinderstube, wie immer hüllte ihn der Wärme Milchgeruch in Erinnerungen ein. Wie er hier mit seiner Mutter gespielt und gekuschelt hatte und sich darauf gefreut hatte, ein Krieger zu werden.

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Eisfeder auf ihn zu kam. »Hallo Federsturm!« Doch Blitzjunges und Schwalbenjunges kamen schon zwischen sie gehüpft und riefen erfreut: »Federsturm, spielst du mit uns Dachsangriff? Sonnenblume ist nicht da, er hat das sonst mit uns gemacht.« »Ihr solltet doch schlafen!«, antwortete Eisfeder leicht verärgert, aber auch belustigt. Zu Federsturm fügte sie hinzu: »Die Beiden sind außer Kontrolle, im Lager laufen sie den Kriegern zwischen den Beinen herum. Also dachte ich, sie könnten bei mir in der Kinderstube bleiben.« »Ich kann auch mit ihnen etwas unternehmen, dann kannst du auch etwas für dich machen. Blitzjunges und Schwalbenjunges, lasst uns den Dachsangriff draußen spielen, es sind gerade nur wenige Krieger da.«

Federsturm versteckte sich auffällig hinter dem Anführerbau und beobachtete, wie beide Jungen um die Kinderstube Wache standen, um ihn, den Dachs, anzugreifen. Federsturm schlich geduckt auf die Kinderstube zu, als Schwalbenjunges gerade unaufmerksam in die andere Richtung schaute. Federsturm trat absichtlich auf einen Ast, sodass ein lauter Knack ertönte und Schwalbenjunges sich umdrehte, doch da hatte Federsturm ihn schon gefangen.

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