Jetzt beobachtet Marcel Hannah schon jeden Tag. Wie sie zur Schule geht, nach der Schule mit ihrer Freundin Jenny durch die Stadt geht, wie sie immer verunsicherter wird, je mehr SMS' Marcel ihr schickt.
Heute ist mal wieder ein ganz normaler Tag. Hannah ist mit Jenny zur Schule gefahren, ihre Eltern sind arbeiten. Diese Gelegenheit nutzt Marcel natürlich. Er fährt zu ihrem Haus und schleicht sich durch die Hintertür hinein, von der er weiß, dass sie nie verschlossen ist.
Dann geht er hoch in ihr Zimmer, welches wunderbar aufgeräumt ist und schön nach ihrem Parfum riecht.
Er holt eine kleine Wanze heraus, die er irgendwo versteckt in ihrem Zimmer installiert. Und dabei passt er auf, dass das ganze Zimmer im Auge behalten wird.
Er will sie ja immer beobachten und nicht nur am Tag. Deswegen installiert er im ganzen Haus kleine Wanzen, um sie bei jeder Tätigkeit im Haus beobachten zu können.
Als er fertig ist, geht er noch kurz wieder zurück in ihr Zimmer. Irgendwas will er mitnehmen, sonst wird er der Lust nicht lange widerstehen können, einfach auf Hannah zu warten, sie mit sich zu nehmen und für immer für sich zu behalten. Niemand würde sie ihm jemals wegnehmen können. Er konnte mit ihr tun und lassen, was er nur wollte.
Er geht zum Schrank, öffnet ihn und schaut ihre Klamotten durch. Hannah hat echt sehr viele Kleider. Marcel muss sich vorstellen, wie sexy Hannah in jedem einzelnen davon aussehen würde.
Diese Vorstellung lässt ihn schon dahinschmelzen.
Schwärmend nimmt er einfach ein Kleid von ihr heraus und riecht dran. Es riecht so schön. Einfach traumhaft. Er will das Mädchen schon jetzt haben. Er will sie umarmen, küssen, neben ihr aufwachen, sie einfach bei sich haben. Und zwar so schnell wie möglich. Bevor er sich nicht mehr beherrschen kann und noch mehr Sachen mitnimmt, schließt er schnell den Schrank und geht.
Er kann es kaum erwarten, seine schönen Minikameras auszuprobieren. Er fährt schnell nach Hause, geht in sein Zimmer und klappt seinen Laptop auf. Das Zimmer von Hannah erscheint auf dem Bildschirm. Sie ist anscheinend schon da, denn ihre Schultasche steht schon neben ihrem Bett. Marcel schaltet schnell auf die Küchenkamera um. Dort steht Hannah und trinkt ein Glas Wasser.
Er beobachtet jeden einzelnen Schluck, den sie nimmt.
Während sie weiter trinkt, streicht sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
Marcel will ihr auch durch die Haare fahren, sie einfach berühren.
Bald wird er es endlich können.
Plötzlich klingelt Hannahs Handy. Sie stellt ihr Glas ab und Marcel beobachtet, wie sie nach ihrem Handy greift und rangeht.
,,Jenny! Ich wollte dich gerade anrufen!", sagt sie lächelnd.
,,Ja. Die Party steht noch. Es wird eine riesen Party. Am Samstag um 18 Uhr treffen wir uns alle bei mir und dann feiern wir die ganze Nacht durch.".
-,,Nein. Mach dir keine Sorgen. Meine Eltern fahren fürs Wochenende weg. Wir haben das Haus also ganz für uns alleine."
Auf Marcels Gesicht spielt sich ein Lächeln auf.
Party. Samstag. 18 Uhr. Bei Hannah. Alles klar. Da wird er auf jeden Fall ein Blickchen rein werfen.
Wird bestimmt ein Spaß...