Fluchtversuch
Hannah lässt das schöne warme Wasser auf ihre Haut regnen.
Es ist Freitag Abend und sie gönnt sich ein schönes Bad.
Mittler Weile ist sie schon 1 Woche hier und hat sich schon an alles gewöhnt. Es ist eigentlich gar nicht so schlimm hier.
Marcel kümmert sich wundervoll um sie, auch wenn er manchmal gemein und aggressiv ist.
Er ist noch ganz okay.
Die größte Angst, macht Chris ihr.
Er beobachtet sie fast die ganze Zeit und droht ihr, dass sie immer auf Marcel hören soll oder er ihr etwas antut.
Immer wenn Hannah ihn sieht, wird ihr flau im Magen.
Sie bekommt schon bei den Gedanken an ihn Gänsehaut.
Schließlich dreht Hannah das Wasser ab und steigt aus der Dusche.
Sie will nach Hause. Zu ihren Eltern. Zu ihren Freunden. Zu Jenny.
Eine Träne kullert ihr die Wange hinunter.
Sie will einfach hier weg.
Nachdem sie sich abgetrocknet und sich angezogen hat, öffnet sie die Tür, vor der auch schon Marcel wartet.
,,Lass uns essen gehen, Schatz.", sagt er lächelnd.
,,Muss das sein? Ich habe keinen so wahnsinnigen Hunger.", erwidert Hannah leise.
,,Ja. Es muss sein. Du musst doch was essen, bevor du schlafen gehst.", drängt Marcel sie.
Sie seufzt und geht mit ihm in die Küche.
Wie erwartet sitzt auch schon Chris am Esstisch.
Hannah schluckt, als Chris sie angrinst.
,,Ist etwas, Liebes?", fragt Marcel besorgt.
,,Du bist so bleich."
Hannah wendet sich ihm zu.
,,Was?", fragt sie, weil sie nicht ganz gehört hat, was er gesagt hat.
,,Hast du irgendetwas?", wiederholt er.
,,Ehh, ne. Du, Marcel..."
-,,Ja?"
-,,Darf ich in mein Zimmer? Ich kann wirklich nichts essen.", sagt Hannah flüsternd und flehend.
Marcels Gesichtsausdruck verändert sich.
Wut steigt in ihn auf.
Hannah schreit auf, als er ihren Arm greift und sie gegen die Wand schleudert, sodass sie mit dem Kopf hart dagegen knallt. Und zwar so hart, dass ihr Kopf anfängt zu bluten.
Als er sie loslässt, fällt sie an die Wand gelehnt mit schmerzverzerrtem Gesicht schlaff auf den Boden.
Hannah fässt an ihren Kopf und schreit auf, als sie das Blut an ihren Händen sieht.
,,Ich hab extra für dich gekocht und so dankst du mir also?!", knurrt Marcel und haut mit einer Faust gegen die Wand.
,,Es... Es... Tut mir Leid.", erwidert Hannah schluchzend.
Marcel knurrt nur noch ein letztes Mal, bevor er die Küche verlässt und die Tür fest zuknallt.
,,Ohoo. Wolltest du etwa nichts essen?", sagt Chris grinsend und amüsiert.
Hannah dreht ihren Kopf zu ihm und schaut ihn gehässig an, was sein Grinsen nur noch breiter macht.
,,Du solltest lieber auf Marcel hören.", fährt er fort und sein Gesichtsausdruck wird wieder ernst.
,,Mach ich doch auch.", sagt Hannah genervt.
,,Das sah aber grad anders aus."
-,,Ist mir egal, wie es aussah. Ich hatte bloß kein Hunger, ok?!"
Chris steht langsam auf, geht zu ihr und greift nach ihrem Kinn.
Jetzt ist sein Gesicht so nah an ihrem, sodass sie seinen Atem hören kann.
,,Hör mir mal zu, Kleine. Ich weiß, dass du Angst vor mir hast. Das ist aber kein Grund, Marcel zu verletzen. Er liebt dich und du solltest auch mal lernen, ihn zu lieben und zu respektieren.", sagt Chris leise.
Hannah schluckt.
,,Wenn er mich wirklich lieben würde, dann hätte er mich nicht verfolgt, sondern einfach ganz normal angesprochen, wie ein ganz normaler Mensch. Und mich dann noch hier einzusperren, ist echt das letzte.", sprudelt es nur so aus Hannah raus.
Schon nach ein paar Sekunden spürt sie den kräftigen Schlag auf ihrer Wange, der ihren Kopf wieder fest gegen die Wand donnert.
Diesmal wird ihr schwindelig und ehe man sich versieht, knallt Hannah auch schon ohnmächtig auf den Boden.
Als Hannah aufwacht, liegt sie auf dem Bett in dem weißen Zimmer, das ihres sein soll.
Sie konnte sich genau erinnern, wie Marcel sie gegen die Wand gedonnert hat und Chris sie dann an die Wand geohrfeigt hat.
Sie fasst sich an den Kopf. Die Wunde ist verbunden.
Erst jetzt wird ihr bewusst, in welcher Gefahr sie schwebt.
Sie will einfach nur von hier weg.
Weg von Marcel. Weg von Chris. Einfach weg von allem.
Plötzlich merkt sie, wie ihr die Tränen übers Gesicht laufen.
Mit ihrer Hand wischt Hannah ihre Tränen aus dem Gesicht und streckt sich aus dem Bett.
Sie muss hier einfach raus.
Vorsichtig schleicht sie aus dem Zimmer und schaut sich um.
Da ist eine Treppe, die nach unten führt. Unten ist die Küche, ein Raum wo Hannah "noch nicht" reindarf, wieso auch immer und das Schlafzimmer von Chris.
Hier oben ist Hannahs Zimmer, daneben das von Marcel und das Bad.
Aber wo ist der Ausgang? Es muss einen Ausgang geben.
Langsam geht sie die Treppe runter und versucht möglichst leise zu sein, denn sie weiß, dass die Treppenstufen knarren, wenn man auf ihnen lief.
Deshalb tapst Hannah auf Zehenspitzen eine Stufe nach der anderen runter, und freut sich, dass sie fast gar nicht knarren und sie es schafft unten anzukommen, ohne, dass Chris und Marcel aufwachen.
Hannah seufzt erleichtert, bevor sie sich in der Dunkelheit umschaut.
Auf der rechten Seite ist die Küche und links das Zimmer von Chris.
Gerade aus sind zwei Türen. Die Räume darf Hannah nicht betreten.
Vielleicht führt eine der Türen zum Ausgang.
Hannah holt kurz Luft, greift nach der Klinke der rechten Tür und zieht.
Als sie sieht, was sich in dem Raum befindet, schreit sie kurz auf.
An der Wand hängen viele Leichen.
Nägel sind durch ihre Augen eingestochen und somit an der Wand befestigt.
Am schlimmsten aber sind ihre Körper.
Sie sehen aus, als hätte man sie stundenlang gefoltert.
Bei manchen hängt das Fleisch nur so aus den Beinen, jedenfalls, von dem, was von denen noch übrig sind.
Manche von den Leichen haben tausende Schnittwunden an den Armen und am Körper. Und bei manchen ist der Mund oder die Augen zugenäht.
Alle Leichen sind voll mit getrocknetem Blut und Hannah fällt auf, dass es sich nur um Frauen handelt und manche sogar noch frisch sind.
Je länger sie die verwesten Leichen anschaut, desto schlechter wird ihr.
Schnell und voller Panik wendet Hannah sich ab und schließt die Tür wieder.
Jetzt ist es ihr bewusst.
Sie MUSS hier unbedingt weg! Und zwar schnell!
Schnell greift sie nach der linken Tür, öffnet sie und hielt entsetzt den Atem an.
In den Raum sind lauter Foltergeräte.
An den Wänden hingen lauter Messer, jeder Art.
In der Mitte des Raumes steht ein verkabelter Stuhl. ,,Ein Stromstuhl!", stellt Hannah entsetzt fest.
Desweiteren gibt es einen Tisch und einen Sarg mit Nägeln darin. Und noch tausende andere Folterinstrumente.
Hannah tritt einen Schritt zurück. Direkt in die Arme von Chris.
Sie schluckt ängstlich.
,,Jetzt bin ich dran..."
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top