Kapitel 30

Den restlichen Schultag hatte ich Larry nur so selten wie möglich aus den Augen gelassen. Ich konnte leider nicht die ganze Zeit bei ihr sein, da wir ja nicht in einer Klasse waren, aber ich holte sie immer direkt nach dem Klingeln vor ihrem Klassenraum ab und verbrachte die Pausen mit ihr und meiner Clique. Es schauten uns zwar alle an und viele hatten mich gefragt warum ich verziehen hatte und mich jetzt auch noch mit ihr abgab. Mich interessierte das aber reichlich wenig. Die anderen sollten denken was sie wollten.
Ich saß gerade mit Josie, Larry und Lisa im Eiscafé und wir unterhielten uns über unseren Schuldirektor, Herr Glaser, bei welchem man heute einen perfekten Blick auf sein Hinterteil hatte, als er sich bückte. Lisa ärgerte sich mal wieder total darüber, dass sie nicht auf unsere Schule ging, sondern auf Eine, wo gar nichts passierte und es nur Normalos gab. Keine Nerds, keine Badboys, keine Schulschlampen. Es gab dort nicht einmal Cheerleader! Ich würde Viel dafür geben auf so eine Schule zu gehen, aber Lisa meinte, dass es dort einfach nur total langweilig sei. Na ja, ich würde ja sowieso nur noch ein paar Monate zur Schule gehen. In vier Monaten würde ich nämlich meinen Abi machen. Ich hatte zwar noch keine Ahnung, was ich danach machen würde, aber ich machte mir schon Gedanken. Vom Kindergarten bis zum Abschluss war das Leben ja quasi komplett vorgegeben, aber sobald man mit der Schule fertig ist, entscheidet man selbst wie es weiter gehen soll. Man sucht sich aus welchen Job man machen möchte. Man zieht irgendwann in seine eigene Wohnung und bekommt vielleicht Kinder. Einen wichtigen Schritt in dieses Leben würde ich morgen tun. Ich hatte morgen meinen ersten Termin bei der Fahrschule. Ich musste schon zu geben, dass ich ziemlich aufgeregt war. Ich meine, ich würde meinen Führerschein machen. Wenn ich meine Abschlussprüfung machen würde, würde ich auch schon 18 Jahre alt sein, da ich übernächste Woche Geburtstag hatte.

Am nächsten Nachmittag fuhr Mama mich zur Fahrschule. Ich war so nervös, dass ich die ganze Zeit auf meinem Sitz hin und her rutschte und immer wieder mit einem Zipfel meiner Bluse herum spielte. Ich trug eine schwarze Jeans und eine weiße Bluse, die mit Spitze bestickt war. Dazu hatte ich eine schwarze Lederjacke und schwarze Ballerina an und meine Ohren schmückten goldene Herzstecker, die zu dem Anhänger meiner Kette passten.
Als Mama den Wagen auf den Parkplatz der Fahrschule lenkte hatte ich schon totale Bauchschmerzen vor Aufregung. Ich gab meiner Mutter zum Abschied noch einen Kuss auf die Wange um mich dann mit zitternden Beinen auf den Weg zu dem Gebäude zu machen. Das klingt jetzt wahrscheinlich ziemlich blöd, aber ich war wirklich extrem aufgeregt. Man hat ja nicht jeden Tag seine erste Fahrschul Stunde. Ich öffnete die Tür und trat ein...
(Da ich noch nie in einer Fahrschule war, kann ich leider weder den Unterricht, noch das Aussehen dort beschreiben.)

Nachdem ich das Gebäude wieder verlassen hatte, atmete ich einmal tief durch. Das hatte doch besser geklappt als gedacht! Auch wenn wir heute nur Theorie gemacht hatten, hatte mir der Unterricht wirklich Spaß gemacht. Der Fahrlehrer war total sympathisch und locker drauf und nahm es einem nicht mal ansatzweise übel wenn man etwas nicht wusste. Im Gegenteil, er nahm es einfach mit Humor, selbst, wenn er das einem gerade erst erklärt hatte. Er meinte immer, dass er früher auch nie zugehört hätte. Mir sollte es recht sein.
Ich ging zu dem Parkplatz, auf welchem mich Mama eigentlich abholen sollte, aber stattdessen stand dort der Audi von Alex. Mein Freund saß am Steuer und schaute auf sein Handy. Ich ging auf die Beifahrertür zu und öffnete diese um mich dann auf den Sitz fallen zu lassen. Alex schreckte kurz auf, entspannte sich aber schnell wieder als er sah, dass ich es war. "Hey", sagte er lächelnd und gab mir einen Kuss. Ich erwiderte beides und wandte mich der Straße zu, auf welcher wir jetzt fuhren. "Möchtest du noch mit zu mir kommen?" Erkundigte sich Alex bei mir während er seinen Blick nach vorne gerichtet ließ. Ich lächelte und antwortete: "Gerne! Wenn wir da niemanden stören." Lisa hatte seit neuestem einen Freund und war total glücklich mit ihm. Das hatte sie Larry, Josie und mir gestern erzählt.
Alex lachte leise auf und meinte: "Nein, nein, keine Sorge. Die beiden sind im Kino. Und selbst wenn sie es nicht sein würden, das Haus ist groß genug." Also fuhren wir zu Alex nach Hause und gingen direkt auf sein Zimmer, wo mein Freund sich auf das Bett schmiss und dann auf den freien Platz neben sich klopfte, auf welchen ich mich daraufhin legte. Alex's Arm hatte sich um meine Schulter gelegt und er kuschelte seinen Körper dicht an meinen. Ich genoss diese Nähe. Es war einfach ein wunderschönes Gefühl seine Wärme zu spüren. Ich verspürte ein angenehmes Kribbeln in meinem Bauch, welches sich langsam in meinem Körper ausbreitete. Ich rückte noch ein Stück näher an Alex heran und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Er roch so unfassbar gut. Ich schloss meine Augen und genoss diesen unfassbar schönen Moment. "Kate?" Sagte Alex. "Mhh", erwiderte ich und öffnete die Augen. Ich blickte in Alex's Gesicht, welches sich unmittelbar vor meinem befand. "Das was ich dir jetzt sage, habe ich noch nie zu jemandem gesagt." Flüsterte er, als habe er Angst diese unbeschreibliche Stimmung zwischen uns zu zerstören. Gespannt schaute ich Alex in die Augen. Was wollte er mir sagen? Würde es etwas schönes sein, oder würde es mir das Herz brechen? "Ich liebe dich." Er hatte es gesagt. Er hatte wirklich diese drei Worte gesagt! Ich begann zu strahlen, um dann kurz darauf meine Lippen auf seine zu drücken. "Ich liebe dich auch", wisperte ich als wir uns wieder voneinander gelöst hatten.

Alex's Sicht:
Ich hatte es ihr endlich gesagt. Ich hatte das schon so lange vor, aber ich wollte es einem besonderen Zeitpunkt tun. Ich wollte es ihr nicht auf dem Weg zur Schule eben beiläufig sagen und dann einfach weiter reden. So nach dem Motto: Ich fand die Hausaufgaben in Geschichte total einfach. Ach ja, ich liebe dich. Wie lange hast du gebraucht? Nein, das wollte ich nicht. Ich wollte, dass sie diesen Moment niemals vergessen würde und ich hoffte, dass ich den richtigen Zeitpunkt abgepasst hatte. Was mich aber am aller glücklichsten machte war, dass sie mich auch liebte, dass sie mir ebenfalls diese drei Worte geschenkt hatte...

So, nach knapp zwei Wochen habe ich es auch endlich geschafft dieses Kapitel zuende zu schreiben. Es tut mir total leid, dass ich das nicht früher hingekommen habe, aber ich hatte dann noch eine zweite Schreibblockade. Naja, die ist jetzt auf jeden Fall auch weg.

Ich muss euch noch eine Sache sagen.

Ich habe jetzt endlich auch
Ferien und bin fast gar nicht zu Hause. Ich habe leider auch nicht überall Internet, weshalb ich noch nicht weiß, ob ich es schaffe in den nächsten sechs Wochen sonderlich viele Kapitel zu schreiben.
LG
Nele

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