Kapitel 26

Gerade hatte die letzte Stunde geendet und ich war mit Josie zu unseren Spinten gegangen, wo wir unsere Sachen weg brachten. Ich merkte, dass ich noch mal auf die Toilette musste und fragte meine beste Freundin, ob sie Alex sagen könnte, dass ich gleich nachkommen würde. Josie nickte und ich machte mich auf den Weg zur Mädchen Toilette. Früher stand an der Tür mal
>Mädchen WC<. Im Laufe der Zeit wurde daraus >M chen WC< und jetzt stamd da nur noch
> chen WC<. Ich musste gerade, wie immer, ein bisschen schmunzeln als ich auf das Schild schaute, blieb aber nicht stehen, sondern ging direkt durch die Tür.
Nachdem ich den Toiletten Raum verlassen hatte, wollte ich zum Parkplatz gehen, aber daraus wurde nichts, denn plötzlich presste jemand eine Hand auf meinen Mund und zog mich in einen leeren Flur. Ich wehrte mich, aber eine zweite Person packte mich an beiden Armen, sodass ich mich nicht mehr richtig bewegen konnte. Ich versuchte zu schreien, aber dadurch, dass eine der zwei Personen mir den Mund zu hielt, war das nicht möglich. Ich war mir zu hundert Prozent sicher dass es sich um zwei Frauen handelte, denn es bohrten sich lange Fingernägel in meine Haut. Erst, als wir das Ende des Ganges erreicht hatten drückten mich die beiden mit dem Rücken so grob an die Wand, dass mein Kopf dagegen schlug, was dazu führte, dass mir kurz schwarz vor Augen wurde und ich schmerzvoll auf stöhnte. Erst als meine Sicht wieder klarer wurde konnte ich Gesichter erkennen. Vor mir stand doch tatsächlich Larry mit ihren vier Busenfreundinnen Lena, Manuela, Clara und Cäcylia. Larry hatte ihre Hand immer noch auf meinem Mund und Cäcylia drückte meine Handgelenke an die Wand. "Lass deine dreckigen Finger von Alex. Er gehört mir!" Zischte Larry und schaute mich wütend an. Ich hätte jetzt normalerweise eine schnippische Antwort gegeben, aber da sie mir den Mund zu hielt, wurde da nichts daraus. Also blieb mir nichts anderes übrig als nur meinen Kopf zu schütteln. Das hätte ich allerdings lieber nicht machen sollen, denn jetzt verengten sich Larry's Augen zu Schlitzen und sie trat mir mit ihren High Heels gegen mein Schienbein. Hätte sie nicht ihre Hand auf meinem Mund, dann hätte wohl die ganze Schule meinen Schrei gehört. Eigentlich wollte ich mit nichts anmerken lassen, aber es schmerzte so sehr, dass meine Beine mich nicht mehr halten konnten und einknickten. Jetzt lag ich auf dem Boden und Larry trat weiter mit ihren High Heels auf mich ein. Ich hatte schon mehrere Tritte in den Bauch und den Rücken kassiert und schrie bei jedem weiteren wieder auf. Hatten die auch noch mal vor auf zu hören? Ich würde es wohl nicht mehr mitbekommen, denn ich merkte, wie meine Sicht langsam verschwamm,dann ganz verschwand und kurz darauf war ich auch schon bewusstlos. Endlich.

Alex's Sicht:
Wo blieb sie denn? Sie wollte doch nur eben auf die Toilette. Langsam fing ich an mir Sorgen zu machen und ging deshalb noch mal in die Schule, wo ich mich auf den Weg zur Mädchen Toilette machte, als ich mehrere Schreie hörte. Ich folgte ihnen und gelangte zu einem verlassenen Flur, auf welchem sich mir ein schreckliches Bild bot. Am Ende des Ganges lag Kate auf dem Boden in einer Pfütze aus Blut. Um sie herum standen Larry und Co und traten immer wieder mit ihren High Heels auf sie ein. Kein Wunder, dass sie blutete. Ich war mir schon immer sicher, dass man mir den Dingern einen Mord begehen könnte. Als ich nach kurzer Zeit aus meiner Schockstarre erwachte, breitete sich Wut in mir aus. Wie konnten sie es wagen ihr weh zu tun? "Hey!" Rief ich aufgebracht und schubste sie von Kate weg. Als ich mich neben meine Freundin kniete, bemerkte ich dass, sie Ohnmächtig war. Davon, dass ihr Bluse mal weiß war, sah man auch nicht mehr viel. Wütend blickte ich zu Larry auf und schrie: "Was soll die Scheiße?" Ohne eine Antwort abzuwarten nahm ich mein Handy aus meiner Hosentasche und rief einen Krankenwagen. Dann kniete ich mich wieder zu Kate herunter, legte meine Hand auf ihre Wange und flüsterte: "Verlass mich nicht. Nicht du auch noch." In meinen Augen hatten sich Tränen gebildet, welche nun meine Wangen herunter liefen. "E-es tu-tut mir leid", stotterte Larry und hielt sich die Hand vor den Mund. "Ich wollte nur das sie die Finger von dir lässt und als sie sich geweigert hat, bin ich wütend geworden.
I-ich wollte sie nicht verletzen!" Wütend schaute ich sie an und knurrte: "Hast du aber. Mach dich jetzt einfach nützlich und zeig den Ärzten, wenn sie da sind, wo sie hin müssen." Larry schien wirklich ein schlechtes Gewissen zu haben, denn sie machte einfach was ich ihr sagte. Ihre vier sogenannten Freundinnen wussten anscheinend nicht was sie machen sollten. Sie standen unschlüssig in dem Gang, traten vom einen Bein auf das andere und schauten auf den Boden.
Kurze Zeit später traf zum Glück auch schon der Krankenwagen ein und Larry brachte die Ärzte zu Kate und mir. Sie knieten sich neben meine Freundin und betrachteten die Wunden, wie übrigens mittlerweile die halbe Schule, und sagten dann: "Wir müssen sie sofort ins Krankenhaus bringen. Sie hat tiefe Stiche in den Bauch und in den Rücken bekommen. Es kann sein, dass sie innere Blutungen hat. Die Stiche an ihren Beinen sind zwar auch nicht schön, aber bei weitem nicht so gefährlich wie die anderen." Nach diesen Worten bedeutete er einem etwas jüngeren Mann die Liege, die sie schon mit auf den Flur gebracht hatten, näher an ihn heran zu schieben, um Kate auf diese legen zu können. Schnell schob der Mann die Liege durch die Gänge der Schule zum Ausgang, wo bereits der Krankenwagen stand, in welchen sie Kate schoben. Ich wollte hinter her, aber einer der beiden Ärzte hielt mich auf und fragte: "Gehören sie zur Familie?" "Ich bin ihr Freund." Sagte ich schnell. "Normalerweise müsste ich sie jetzt darüber aufklären, dass wir sie trotzdem nicht mitnehmen dürfen, aber da ich sie so einschätze, dass sie so lange diskutieren bis ich ja sage und ihre Freundin dringend ins Krankenhaus muss, mache ich eine Ausnahme." Ich nickte, bedankte mich, stieg ein und setzte mich neben Kate. Ich legte meine warme Hand auf ihre kalte Wange und strich sanft mit meinem Daumen darüber. Sie war so wunderschön. Selbst in ihrer blutroten Bluse sah sie gut aus. Sie war sowohl äußerlich als auch innerlich wunderschön. Und obwohl ich nie an Gott geglaubt hatte, betete ich jetzt, dass sie überlebte. Denn sie hatte es nicht verdient schon zu sterben. Schon gar nicht wegen einem Jungen wie mir...

Ich habe keine Ahnung warum, aber ich bin mit diesem Kapitel mehr als nur unzufrieden. Trotzdem möchte ich es einer Leserin widmen, die mir total viele, liebe Nachrichten geschickt hat, meine Kapitel gevotet hat und mir jetzt auch folgt. Vielen Dank an Kathaaaaaaaaaa. Ich hätte dir gerne ein besseres Kapitel gewidmet, aber ich weiß noch nicht, wann ich dazu komme eins zu schreiben.
LG
Nele

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