3. Kapitel
"Ich komme nicht mit! Sag doch einfach, dass ich noch ein Referat vorbereiten muss, aber ich werde ganz sicher nicht mit dir, deinem neuen Chef und dessen Sohn essen!" Das konnte doch nicht ihr Ernst sein! Ich hatte definitiv besseres zu tun, aber meine Mutter blieb hartnäckig, sodass ich mich schließlich geschlagen geben musste, und am Abend mit ihr zu dem Restaurant fuhr...
Ich hatte mir mein einziges geeignetes Kleid angezogen. Es war blau, trägerlos und reichte bis zu meinen Knien. Von oben bis zur Hüfte lag es eng an, fiel an meinen Beinen aber locker. Meine, von Natur aus gewellten, Haare ließ ich offen und schminkte mich dezent. Als ich fertig war betrachtete ich mein Ergebnis zufrieden im Spiegel. "Wow", hörte ich eine Stimme hinter mir, und ich drehte mich um. "Meine kleine Prinzessin... Du siehst zauberhaft aus!" Sagte meine Mutter und drückte mich fest. Ich musste lachen. "Mama! ich bin doch kein Baby mehr!" Meinte ich. "Du wirst immer mein Baby bleiben", flüsterte meine Mutter mir ins Ohr. Das war so süß von ihr.
Als wir vor dem Restaurant hielten zog ich scharf die Luft ein. Mamas neuer Chef musste verdammt viel Geld haben. Wir würden uns hier wahrscheinlich nicht mal ein Stück Brot leisten können. Auch Mama starrte das große Gebäude staunend an. "Lass uns rein gehen", sagte ich, als ich mich wieder gefasst hatte. Meine Mutter nickte und betrat neben mir das Restaurant. Von innen war es mindestens genauso schön wie von draußen und ich war mir sicher, dass in dem großen Raum ausschließlich teure Designer Möbel standen. Mama suchte den Raum nach ihrem Chef ab und zog mich am Handgelenk mit zu dem Tisch, an dem dieser mit seinem Sohn saß. Mamas Chef wirkte auf jeden Fall sehr sympatisch. Ich schätzte ihn auf etwa Ende 30 ein. "Hallo, ich bin Kate", stellte ich mich vor. "Max", meinte Mamas Chef und reichte mir lächelnd seine Hand, welche ich ebenfalls lächelnd annahm. Dann ließ ich meine Blick weiter zu seinem Sohn schweifen und erstarrte. Der Junge, der da sichtlich gelangweilt auf sein Handy schaute, war niemand anderes als Alex von der Kron. "Du?!" Fragte ich entsetzt, was ihn aufblicken und ebenfalls erstarren ließ. "Dad, ich gehe! Mit dieser Tussi werde ich auf keinen Fall essen!" Rief er aus, was mich ziemlich wütend werden ließ. "Wie hast du mich gerade genannt?" Fragte ich und ballte meine Hände zu Fäusten. "Du hast mich schon verstanden." Meinte Alex gleichgültig, worauf ich an meine Mutter gewannt sagte: "Mama, gib mir die Autoschlüssel. Ich warte da auf dich." Meine Mutter war wohl nicht so ganz einverstanden mit dem von mir gesagten. "Du bleibst hier und wirst mir jetzt erst mal erklären, was hier überhaupt los ist!" Nun meldete sich auch wieder Alex zu Wort: "Das wird mir hier zu blöd. Ich bin dann mal weg." Der Junge war schon aufgestanden und wollte gerade das Restaurant verlassen, als sein Vater ihn am Arm festhielt. "Hier geblieben, Freundchen! Ich habe dir doch schon zu Hause gesagt, dass ich entscheide, ob du mit essen wirst, oder nicht!" Genervt ließ Alex sich wieder auf seinen Stuhl fallen. "So, ich denke ihr solltet uns jetzt mal erklären was hier überhaupt los ist", meinte Max. Ich nickte, obwohl ich eigentlich null Bock hatte über Alex's und mein Treffen in der Eisdiele zu reden. "Also", begann ich. "Ich war heute morgen mit meiner besten Freundin ein Eis essen, als Alex mit zwei Jungs auf uns zu gekommen ist und...". Ich erzählte die ganze Geschichte. Als ich meinen Bericht beendet hatte schaute Mamas Chef seinen Sohn wütend an. "Respektloser ging es wohl nicht! Wie oft soll ich dir noch erklären, dass du dich nicht wie der König der Welt aufspielen sollst!" Alex schaute nur genervt auf den Boden. "Sieh mich an, wenn ich mit dir rede!" Meckerte Max nun weiter. Der schaute nun auf, während er mit den Augen rollte. "So geht das nicht weiter! Da reden wir zu Hause noch mal drüber!" Sagte Max noch, bedeutete uns dann aber uns zu setzen, was wir auch taten, und ließ anschließend von einem Kellner die Karte bringen.
Alex's Sicht
Na klasse. Ich konnte also einen ganzen Abend mit mit dieser dummen Tussi einem Tisch sitzen und musste mir langweilige Firmen Gespräche, welche mein Vater mit Mary (ich musste zugeben, dass sie eigentlich ganz nett war) führte, anhören. Kate schien die Situation auch nicht wirklich zu gefallen. Sie blickte genervt aus dem Fenster und später auf ihren Teller. Ich musste schon zugeben, dass sie in dem Kleid ziemlich gut aussah. Das obenherum eng anliegende Kleid betonte ihre gute Figur perfekt. Auch ihre Haare und das Makeup saßen super. Zu ner einmaligen Nummer mit ihr würde ich nicht nein sagen. Ich glaubte nicht, dass sie sich auf mich einlassen würde, aber ein Versuch war es wert. Ich zwinkerte ihr also zu, was ihr einen noch genervteren Gesichtsausdruck auf das Gesicht zauberte. Okay, das würde noch schwerer werden als gedacht, aber das machte sie nur noch interessanter...
Kate's Sicht
Schon den ganzen Abend schaute ich entweder genervt auf meinen Teller, oder aus dem Fenster. Es war spannender als gedacht die roten Ampelphasen zu zählen. Irgendwann bemerkte ich, dass Alex mir zu zwinkerte. Arschloch. Erst einen auf cool machen und dann sich ein schleimen wollen.
Wie ihr seht habe ich das Gespräch wieder umgeändert, weil es ja nicht so gut angekommen ist.
Nele
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