Der Mantelmörder
Der Mann am Straßenrand hatte einen schwarzen Hut auf, unter dem blondes, nach hinten gegehlten Haare hinausschaute. Seine Haut war schneeweiß und seine Wangenknochen waren noch höher als die von George Harrison. Er stand wie eine Stature da bis er langsam in seine Manteltasche griff und einen spitzen und glänzenden Dolch herauszog.
Ich realisierte dies sofort und zog meine Mama und meine Oma schnell weiter.
Diese protestierten lautstark, aber ich ließ mich nicht beirren und steuerte geradewegs auf unser Haus zu. Naja, eigentlich war es nicht unser Haus. Wir, also Mama und ich lebten in einer Wohnung. Es gab drei weitere Wohnungen über uns. Die Obersten war ein junges Paar gewesen. Sie waren meistens weg. Irgendwo auf Reisen und wenn sie da waren, machten sie meistens irgendwas kaputt. Letztens war es unser Teppich im Hausflur gewesen. Auf dem ein Kaffeefleck war.
An diesem schrecklichen Tag waren sie jedoch wieder im Urlaub.
Unter den Beiden wohnte ein sehr netter und fleißiger Mann. Er war Gärtner und machte für uns machmal den Garten oder die Rosenbeete vor dem Haus. Der Mann hatte auch einen Partner, aber leider war seine Wohnung zu klein und so konnte dieser nur zu Besuch kommen. An diesem schrecklichen Tag war der Gärtner bei seinem festen Freund und ahnungslos.
Unter dem freundlichen Mann, wohnte eine Raucherin. Sie war sehr faul und lernte nicht wirklich. Letztes Jahr war der Krankenwagen gekommen, weil ihre Lunge versagt hatte, aber ein paar Wochen später, als sie wieder zu Hause, hatte sie weiter geraucht.
Sie hatte eine Mutter im Pflegeheim und an diesem schrecklichen Tag war auch sie nicht zu Hause, sondern bei dieser.
Opa stand ahnungslos vor der Tür und wartete ungeduldig auf uns.
Er hatte die Haustür und unsere Wohnungstür auf.
Oma und Mama realisierten auch mal endlich was.
Der Mann im Mantel schlich uns hinterher. Nun standen wir alle vor der Tür und ich versuchte Opa alles schnell zu erklären. Aber der Mann kam immer näher. Er steckte das Messer weg und zog stattdessen eine Pistole heraus. Meine Augen weiteten sich und mein Herz pochtet heftiger. Adrenalin schoss mir durch die Adern und ich dachte nicht lange nach. Um genau zu sein, konnte ich nach denken. Ich rannte einfach in den Hausflur und schlug die Tür zu. Ein Schuss verfehlte mich und traf nur die Tür. Der Mann schien nicht der beste Schütze zu sein. Ich sah nur noch wie Oma, Opa und Mama erschrocken dastanden und weil der Mann sie bedrohte schrie Opa, ich solle auf keinen Fall die Polizei rufen.
Doch ich rannte nur in unsere Wohnung. Ich nahm nicht das Telefon von der unteren Etage, weil der vermeintliche Mörder es sonst schneller bemerken würde.
Ich rannte die steinerne Treppe hoch und rannte in mein Zimmer. Dort schnappte ich mir Octi. Dann holte ich das Telefon von oben und rannte in Mamas Schlafzimmer.
Ich wusste das hinter dem Nachtschränkchen Pfefferspray war. Klar, es würde nicht gegen jemanden mit einer Waffe helfen, aber mir fiel nichts besseres ein. Mama hatte außerdem immer gesagt, dass wenn ein Einbrecher kommen würde, dass ich in den Schrank im Schlafzimmer gehen sollte.
Der Schrank hatte drei, weiße Flügeltüren. Eigentlich war es ein begehbarer Schrank, aber auf der anderen Seite war nur eine Wand.
Also die eine Seite war die, die man sah vom Schlafzimmer aus und im Schrank sah man dann auf der anderen Seite die anderen Türen. Aber da, da eine Wand war ging sie natürlich nicht auf. Ich hatte es als kleines Kind schon immer versucht, aber da bewegte sich nichts nur ein mini Stück bis die Türen gegen die Wand stießen.
Nun wählte ich die Nummer der Polizei und versteckte mich im zweite Tür des Schranks.
Ich erklärte hektisch der Polizei was passiert war und sie versprachen mir jemanden zu schicken. Ich erklärte, dass er eine Waffe hatte.
Unten hörte ich schon den Schlüssel in der Haustür sich umdrehen.
KLICK!
Gleich würde er da sein. Ich hörte Schritte im Hausflur.
Der Polizist legte auf und irgendwie war ich nach dem Gespräch nur noch nervöser.
Die Polizei war zum Glück gleich um die Ecke. Sie würden also bald da sein.
Ich hörte schon die Serien.
Im Schrank war es dunkel und ich hatte mich hinter der Kleidung versteckt und drückte Octi fest an mich.
Sein flauschiges Fell beruhigt mich aber auch nicht und das funktioniere sonst immer.
Ich atmete so schnell, aber trotzdem hatte ich das Gefühl ich würde keine Luft bekommen.
Ich zitterte noch mehr als ich den Schlüssel in der Tür hörte. Der Mann war in unserer Wohnung.
Ich begann zu weinen. Ich versuchte verzweifelt aufzuhören.
Eine raue und tiefe Stimme von unten sprach:„Hey, komm schon raus! Na gut, wir können auch verstecken spielen!"
Er schlich unten herum.
Was wollte er!
Hoffentlich war die Polizei bald da!
Gerade als ich das dachte, hörte ich die Polizei in unsere Wohnung mit Gepolter kommen.
Ich erwartete Schüsse und hielt mir schon die Ohren zu.
Aus meinen Augen floss ein Fluss an Tränen. Gleich würde noch mein Herz stehen bleiben, dachte ich.
Doch ich hörte nichts, gar nichts mehr. Ich versuchte etwas meinen Atem zu kontrollieren und hörte auf zu Schluchzen.
Ich hörte wie sich der mörderische Mann mit der Polizei unterhielt!?
Was sollte das denn jetzt?!
Ich dachte die Polizei sei ein Freund!
In meinem Kopf flogen die Gedanken wirr hin und her.
Fragen über Fragen.
War der Mann mit der Polizei befreundet? Dann müsste er wohl sehr gefährlich sein? Wenn er sogar die Polizei auf seine Seite bekam? Hatte ich überhaupt die Polizei gerufen? Ja, hatte ich.
Plötzlich hörte ich Schritte die rauf kamen.
„Komm raus! Komm raus! Es wird alles gut. Wir sind jetzt da.",sagte ein Polizist mit einer Stimme. Ich könnte schwören, dass man hören konnte wie er die Zähne fletschte.
Ich zitterte noch mehr.
Das war mein Ende! Drei oder sogar mehr gegen ein kleines Mädchen, unfair.
Ich hörte zwei Männer ins Schlafzimmer rein kommen. Eine Waffe wurde entsichert.
„Sie muss hier sein!"„Ich erschieße sie und it macht die Türen auf?!", hörte ich eine düster weibliche Stimme.
Es mussten drei sein,weil noch einer rein kam, wahrscheinlich der Mann mit dem Dolch.
„Und dann schlitze ich sie auf!"
Ich begann leise zu winseln und schwitzte immer mehr. Ich drückte Octi an mich. In meinem Kopf spielte ich mir selbst ‚Beautiful Boy' vor. Ich wusste nicht genau wieso, aber ich musste mich beruhigen.
Die Frau öffnete die Schranktür neben mir und wollte gerade zu meiner Tür gehen und ich sah schon mein Ende, da geschah es. Ich kniff meine Augen fest zusammen. Die Tür hinter mit, hinter der doch eigentlich eine Wand war, öffnete sich. Dann ging alles ganz schnell.
Ich hörte wie die Frau zu meiner Tür schritt, doch plötzlich fühlte ich eine Hand auf der Schulter.
Ich erschreckte mich fast zu Tode und mein Herz blieb ganz kurz stehen.
Die Hand zog mich nach hinten und ich begann zu Schreien und laut zu schluchzten.
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