Die Fremden
„Ich habe gefragt, was los ist!" Der Captain steht nun vor mir und schaut mich mit einem durchbohrenden Blick an.
„Wir wollten trainieren gehen, doch auf dem Weg stellten sich uns diese Männer in den Weg." antworte ich ihm.
Er dreht sich mit einem fragenden Blick zu Nummer 17, welche nur bekräftigend nickt.
„Darf ich den Grund erfahren, weshalb deine Hand sehr nah am Messer war? Du hattest doch nicht vor unsere Gäste anzugreifen?" fragt er in einem strengen, vorwurfsvollen Ton.
„Es tut mir aufrichtig leid. Ich wusste nicht, dass die Herren Gäste sind." Und zu den Männern gewannt sage ich: „Es tut mir leid, für mein unangemessenes Verhalten Ihnen gegenüber. Ich bitte um Verzeihung."
Durch ein Nicken erhalte ich die Bestätigung und auch der Captain scheint sich über meine unterwürfige Art zu freuen.
Mit seinem Kopf zeigt er in Richtung Trainingsplatz, was unser Zeichen war, zu gehen.
„Das war seltsam." flüstert mit Nummer 17 zu, als wir am Platz ankommen. Ich nicke ihr nur kurz zu, da meine Aufmerksamkeit immer noch auf den Männer liegt, welche nun etwas aufgebracht mit dem Captain diskutieren.
„11, kommst du?" ruft Nummer 17 aus einiger Entfernung und ich reiße meinen Blick von den Männer ab.
Gerade noch rechtzeitig, da sich bereits Nummer 12 mit einem Schwert angeschlichen hat.
Nur knapp kann ich seinem Angriff ausweichen. Auch wenn das nur Training-Schwerter sind, tut ein Schlag damit schon etwas weh.
Noch bevor Nummer 12 zu einem neuen Schlag ausholen kann, begebe ich mich kurz aus dem Kampfbereich und schnappe mir die nächst beste Waffe. Das dies nun auch ein Schwert ist, ist reine Glücksache.
Den nächsten Angriff von Nummer 12 kann ich blocken und unsere Schwerter krachen lautstark aufeinander.
Das entfacht die Flamme in mir. Sofort blende ich die ganze Umgebung um mich herum aus und konzentriere mich voll und ganz auf meinen Gegner.
Nummer 12 scheint meinen Blick zu bemerken, da ich seine Unsicherheit spüren kann.
Ich nutze den Moment und greife an. Das laute Krachen der Schwerter scheint meinen Kampfgeist nur zu bekräftigen und ohne Nummer 12 auch nur eine kurze Pause zu lassen, schneidet mein Schwert durch die Luft.
Als er gerade sich von einem Angriff fangen muss, hole ich aus und Schlage ihm mit Schwung das Schwert aus der Hand.
Er schaut mich leicht verängstigt an, als mein Schwert nur kurz vor seinem Hals zum stehen kommt.
Mein Atmen rast und mein Herz wummert gegen meine Brust.
Nach und nach stoppt mein Kopf die Dinge um mich herum auszublenden und ich kann neben mir Nummer 17 und 16 sehen, welche mich angespannt anschauen.
„Ich dachte schon fast, du stichst jetzt zu." sagt Nummer 12 erleichtert, als ich mein Schwert sinken lasse.
„Hättest du das wohl gerne?" frage ich ihn mit einem neckenden Unterton.
„Die Frage kannst du dir selbst beantworten." Ich halte Nummer 12 meine Hand hin und ziehe ihn hoch.
„Mir reicht das für heute mit dem Schwertkampf." ruft mir Nummer 17 zu, als wir zu ihnen gehen.
Die nächsten vier Stunden verbringen wir noch auf dem Platz. Bis keiner von uns mehr genug Energie hat, um weiter zu machen.
„Nummer 11! Komm mal her!" ruft der Captain, als wir den Platz verlassen.
Langsam habe ich keine Lust mehr, dass er mich ständig ruft, doch ich gehe trotzdem zu ihm.
„Ich muss dich in meinem Zimmer sehen. Zieh dich vorher um. Deine Auftragssachen." Mehr sagt er nicht, sonder lässt mich einfach mit einem Haufen Fragen im Kopf dort stehen und geht mit den Männern ins Haupthaus.
Kurz bevor sie im Inneren verschwinden, dreht sich einer der Männer zu mir um und funkelt mich mit so einem seltsamen Blick an.
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