Wandel
Wir erreichten die Wälder Lothlorién und wurden auch sehr bald von Haldir und Orophin weniger herzlich in Empfang genommen. Lediglich mich umarmten sie erfreut. „Dann hast du ja doch was von uns gelernt, da du noch lebst Laneia. Komm deine Tante erwartet dich!" waren Orophins Worte.
Wir wurden zu Galadriel geführt. Auch sie umarmte mich herzlich mit erleichtertem Herzen. Sie bat mich nachher zu ihr zu kommen. Meine Gefährten wurden alle willkommen geheißen. Man redete über Gandalfs Tot und das Päckchen, dass jeder mit sich zu tragen hatte. Meine Gefährten schlugen ihr Lager auf, für die Nachtruhe. Ich wiederum hatte das Glück mein Zimmer beziehen zu können und freute mich auf mein Bett. Ich verabschiedete mich von meinen Freunden und wünschte ihnen eine erholsame Nacht. Legolas bat mich, ein Stück mit ihm zu gehen. Er brach das Schweigen recht schnell. „Laneia bleib hier bei deiner Tante und Freunden. Orophin würde sich sicherlich auch freuen, wenn du wieder bei ihm bist. Keiner weiß was auf uns zukommen mag. Es ist einfach zu gefährlich für eine Elbin." Seine Fürsorge rührte mich, doch es gab direkt ein paar Dinge die ich klar stellen musste. „Warum wollt ihr mich los werden Legolas? Ihr habt gesehen, dass ich mich im Kampf bewährt habe. Ich bin ein Teil dieser Gemeinschaft, genauso wie ihr - Prinz! Orophin ist ein guter Freund von mir, genauso wie ich mit seiner Frau befreundet bin." Ich lächelte als ich ihn anblickte, doch sein Blick wirkte etwas verzweifelt. „Mir liegt es fern dich los zu werden Laneia. Ich will dich in Sicherheit wissen. Ich bin stets besorgt um deine Sicherheit! Meine Besorgnis lenkte mich bereits im Kampf ab und ich fürchte, dass es nicht der letzte war." Er fürchtete sich also um meine Sicherheit.... Wieso?
Galadriel stand vor uns. „Legolas, ich würde gerne meine Nichte unter 4 Augen sprechen, doch seit euch gewiss, dass sie euch der ganzen weiteren Reise zur Verfügung steht." Galadriel schmunzelte und streckte ihre Hand nach mir aus. Legolas neigte andächtig seinen Kopf und ging fort. Kaum waren wir allein redeten meine Tante und ich über das bisher Geschehene. Sie spendete mir Trost und ich ihr. Auch ihr schmerzte Gandalfs Tot. „Nun der Prinz ist besorgt um deine Sicherheit Laneia. Es scheint als würde er etwas für dich empfinden." Ich kicherte bei den Gedanken, Legolas der Prinz Düsterwalds würde sich in eine einfache Elbin verlieben. „Ich glaube es nicht Tante und ich mache mir auch keinerlei weitere Hoffnung." Einige Zeit verging noch, bis Galadriel mich schlafen schickte. Ich ging zu meinem Gemach aber nicht ohne mit Haldir und Orophin noch aus zu tauschen. Wir alberten herum wie in alten Zeiten, bis auch sie mich ins Bett scheuchten. Ich betrat mein Zimmer und war nicht so erfreut wie ich es mir vorstellte. Ich ging auf meinen Balkon und sah die Gemeinschaft unten sitzen. Mein Blick blieb an Legolas hängen, der sich gerade ein frisches Hemd anzog. Ich sah seinen wunderschönen, makellosen, muskulösen Oberkörper. Ich fasste den Entschluss, die Nacht bei der Gemeinschaft zu verbringen, wie es sich gehörte. Ich zog mir frische Kleidung an und lief hinunter. Freudig wurde ich von den Hobbits begrüßt und auch die anderen schmunzelten mir zu. „Nun ist die Gemeinschaft komplett." waren Gimlis Worte. Ich legte mich zu den anderen schlafen und lauschte dem Klagelied für Gandalf. Ich fiel in einem ruhigen und erholsamen Schlaf.
Die Abschiedszeremonie am nächsten Tag dauerte recht lange. Wir bekamen alle Umhänge, die uns Schutz in der Natur geben sollten. Zusätzlich bekam jeder noch ein Geschenk von Galadriel. Legolas bekam einen neuen Bogen. Ich stand neben ihm, als er ihn gerade in Augenschein nahm. Ich buffte ihn mit meiner Schulter an und sagte nur neckisch: „Der ist gut." Und deutete auf meinen, der seinem sehr ähnelte. Grinsend antwortete er: „Ich habe dich schon immer darum beneidet." Wir lachten beide und bereiteten gemeinsam die Boote vor. Ich saß im selben Boot wie Gimli und Legolas. Nur so erlangten wir einen Vorsprung zu der nahenden Uruk-Hai Meute, die uns verfolgte. Galadriel richtete auch noch letzte Worte an mich und sie hallten immerzu in meinem Kopf wieder.„Befreie dich vom unnötigen Zweifel Laneia. Lass dein Herz frei davon und du wirst die Liebe erfahren." Ich wand meinen Kopf um und sah Legolas in die Augen. Er sah konzentriert aus, doch als er mich bemerkte, lächelte er sanft. Als mir bewusst wurde, dass ich ihn erneut anstarrte, richtete ich meinen Blick nach vorne und versuchte die aufsteigende Röte zu verbergen. Was Galadriel ihm wohl noch sagte als 'letzte Worte'?
Als wir anlegten, half mir Legolas aus dem Boot, indem er mir seine Hand reichte und ich sie ergriff. Seine Hände waren warm und sanft und ich verspürte den Wunsch, sie niemals los zu lassen. Legolas hielt sie noch auch als ich bereits festen Boden unter den Füßen hatte. Gimli räusperte sich, da ließ Legolas abrupt meine Hand los. Innerlich machte mein Herz einen oder zwei Freudensprünge und war betrübt, als er mich los ließ.
Wir errichteten uns ein Lager. Nicht lange und es fiel auf, dass Frodo und Boromir fehlten. Aragorn, Gimli und Legolas machten sich auf die Suche nach den beiden. Die Hobbits und ich sollten bei den Booten bleiben. Ich nahm missmutig meine Aufgabe an und blieb bei Merry, Pippin und Sam. Zuerst hörte ich Kampfgeräusche, dann das Horn Gondors. Merry und Pippin haben Frodo entdeckt und liefen mit mir in das Getümmel. Uruk-Hais waren größer, stärker und nicht so leicht zu besiegen wie Orks. Ich war inmitten von klirrenden Stahl und nur darauf konzentriert alles um mich zu töten. Ich war allein, genauso wie Boromir. In der Ferne hörte ich Schmerzensschreie und Kampfgebrüll vermischt. Ich wollte zur Hilfe eilen, konnte aber den Wall der Gegner nicht durchbrechen. Pfeile streckten einige meiner Gegner nieder und ich erahnte, von wem diese waren. Kaum habe ich an ihn gedacht, stand er vor mir - Legolas, der scheinbar nebenbei den letzten meiner Gegner erstach. „Hast du sie alle allein getötet Laneia?" Er blickte um uns während er das sagte. Zugegeben, es waren einige, doch ein Krieger wie er hätte mehr niedergestreckt, da war ich mir absolut sicher. Ich nickte nur. „Und du bist unverletzt?" fragte er mich musternd. Wieder nickte ich nur als ob ich meine Sprache verloren hatte. Er atmete erleichtert aus. „Komm mit, vielleicht brauchen die anderen noch unsere Hilfe!" Er lief vorweg und ich folgte ihm.
Der Anblick war furchtbar. Boromir erlag in den letzten Atemzügen seinen Verletzungen. Ich konnte ihn noch nie richtig leiden doch er gehörte zur Gemeinschaft und war dieser auch stets treu geblieben. Ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn zum Abschied und er lächelte mich ein letztes mal an.
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