Vergängliche Welt
Eowyn kümmerte sich um mich. Ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass Legolas nicht alleine auf dem Schlachtfeld sterben würde. Seine Freunde waren bei ihm, ich in seinem Herzen und mit ganz viel Glück und Gnade der Valar, kehrte er wider zu mir zurück.
Eowyn fand ihre Liebe in Faramir und sie gaben ein wunderschönes und glückliches Paar ab. Ich verbrachte die Stunden der Ungewissheit mit dem beobachten des Horizonts. Ich aß und trank kaum. Nur so viel um am Leben zu bleiben. Aber was ist das Leben wert ohne meinen Liebsten? Meine glücklichen Tage wären gezählt. Es verging einige Zeit da ich eine Art Schallwelle bemerkte und im Osten die Erde bebte. Für einen Moment blieb die Erde stehen und ich wagte es nicht zu atmen. Der Vulkan brach aus und spie Feuer. Wenn jemand den Kampf bisher überlebte, war durch den Zusammenbruch Mordors die Gefahr noch nicht vorbei. Mir blieb jedoch nichts anderes übrig als zu warten. Mein Herz machte sich wieder Hoffnung, IHN wieder zu sehen. Die Sonne brach durch die Wolkendecke und erhellte die Lande Gondors und die weiße Stadt. Ich ging in den Stall und nahm mir eins der Pferde. Ich stieg auf und preschte auf das weite Feld hinaus, nicht wissend was mich erwartete. Mein weißes Pferd und ich wurden eins, es wusste wohin mich mein Herz trug.
In der Ferne sah ich den Banner des Königs. Ich erkannte Aragorn und Gandalf. Im Bruchteil einer Sekunde später sah ich Legolas und Gimli. Der Zwerg stieg vom Pferd und Legolas brach galoppierend aus der Formation aus und mir entgegen. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, bis unsere Pferde Nase an Nase zum stehen kamen. Er schwang sich noch im letzten Galoppsprung aus dem Sattel und fing mich auf, als ich mich gerade vom meinem Pferd hinabgleiten ließ, da ich es nicht gesattelt hatte. Ich hatte den Boden noch nicht berührt, wurde aber fest von ihm gehalten. Vor Freude und Herzrasen blieb mir die Luft weg. Um ihn aber stürmisch zu küssen reichte sie ein für alle mal. „Ich habe nie aufgehört zu hoffen Liebster!" Er lachte erfreut. „ Ich werde dich nie mehr gehen lassen und mich keine Minute von dir trennen meine schöne Frau!" Ich hielt ihn so fest ich konnte und ließ meinen Tränen der Erleichterung freien Lauf. Aragorn und sein Heer erreichten uns nun auch und begrüßten mich freudestrahlend. Aragorn und Gimli stiegen ab und umarmten mich auch obwohl ich noch fest von Legolas gehalten wurde. „Ihr wisst nicht wie schön es ist, euch alle wohl behalten wieder zu sehen! Sagt was ist geschehen?!"Aragorn lächelte mild und man merkte ihm stark seine Erschöpfung an. „Das ist eine längere Geschichte Laneia. Legolas wird sie dir erzählen! Ich freue mich für euch beide! Eure Liebe hat den Ringkrieg überlebt und euch steht ein langes glückliches Leben bevor!" Legolas hob mich auf mein Pferd und setzte sich hinter mich eng umschlungen. Gemeinsam mit dem Heer ritten wir zur weißen Stadt zurück. Mit Jubel und Blumen wurden wir empfangen. Wie es üblich war wurden die Männer entlassen um sich aus zu ruhen. In 6 Tagen sollte die Krönung und die Feier über den Sieg stattfinden.
Seit ich meinen Liebsten wieder hatte, verging kein Moment, wo wir uns nicht berührten. Er gab mir einen Kuss und bat mich auf unser Zimmer zu gehen und dort auf ihn zu warten. Er wollte alleine mit mir dort speisen. Er hatte wohl noch etwas zu erledigen. Ich nickte und veranlasste alles dafür. Die letzten Tage war die weiße Stadt in Trauer und Schweigen gehüllt. Nun herrschte reges treiben und die Straßen und Gänge waren wieder belebt. Unser Zimmer lag nah an dem Thronsaal und ich konnte hinaus auf die Felder Pelennors blicken. Gesandte ritten in die verschiedensten Himmelsrichtungen. Legolas kehrte wieder zurück zu mir und ich umarmte ihn genauso fest wie vorhin. Er küsste mich stürmisch und hielt mich fest umschlungen. Er verlangte nach mir, doch ich spürte wie seine Kräfte mit der abfallenden Anspannung schwanden. Ich hielt inne und begann ihn von seiner Rüstung zu befreien. Ich hatte ihn ein heißes Bad anrichten lassen. Dieses mal kam er in der Schlacht nicht so ungeschoren davon. Sein Körper war gezeichnet von blauen Flecken und er hatte eine besonders böse Rippenprellung, die bei jedem Atemzug schmerzen musste. Ich strich vorsichtig drüber, doch er zuckte nicht einmal mit der Wimper. Ungläubig sah ich ihn an, in sein schönes, lächelndes Gesicht. „Den schlimmsten Schmerz, den ich in dieser Schlacht spürte, war mein Herz das trauerte. Es stand nicht gut um uns Laneia. Noch eine Minute länger und ich weiß nicht, ob Aragorn und ich das überlebt hätten. Die Aussicht, nie wieder in dein liebliches Gesicht sehen zu können, zerriss mich innerlich." Während er diese schönen Worte an mich richtete streichelte er sanft meine Wange. Ich nahm seine Hand und küsste sie. „Ich liebe dich Legolas und du bist das Beste, was mir je widerfahren ist. Dich zu verlieren, wäre mein Untergang gewesen!" So nackt wie er war, hielt er mich in seinen Armen und küsste mein Haar. Ich führte ihn zur Wanne und er stieg ein. Sofort entspannten sich seine müden Muskeln. Ich setzte mich zu ihm und tauchte meine Hände in das warme Wasser um seine Schultern zu massieren. Ich bekam ein dankbares Lächeln dafür. Seine Augenlider wurden schwer und er versuchte krampfhaft, sie auf zu lassen. Ich küsste ihn auf die Stirn: „Ruhe dich aus! Ich bin da, wenn du wach wirst!" Mit einer hochgezogenen Augenbraue, was ihn noch verführerischer machte schaute er mich mit wachen Augen an. Er stieg aus der Wanne, trocknete sich noch nicht einmal und nahm mich hoch. Er trug mich zum Bett mit lustvollem Blick. Er setzte mich kurz vorher ab und streifte mir mein Kleid ab. Mein Herzschlag beschleunigte sich und ich legte meine Hände auf seinen unteren Rücken um ihn zu mir zu ziehen.
Beide lagen wir frei von Kleidung im Bett und küssten uns sehr lange und flüsterten uns liebevolle Worte zu, eh er in mich eindrang. Dieses wunderschöne Gefühl, ihn in mir zu spüren wollte und konnte ich nicht mehr missen. Bei dem Gedanken, dass ich ihn beinahe verloren hätte, wie er selber sagte, liefen mir während dem Akt der Liebe leise Tränen über die Wange. Er war sehr gefühlvoll und liebevoll während dessen. Es fühlte sich anders aber genauso schön an, wie die anderen male. Ich konnte nicht sagen, wie viel Zeit verging, doch Legolas verließen endgültig auch die letzten Kräfte. Mit einem lauten Stöhnen beendete er es und sackte auf mir zusammen. Er ließ sich zur Seite rollen und schlief sofort ein, mit einem Arm um mich liegend.
Er schlief länger als es für ihn üblich war. Ich zog mich leise an, setzte mich zu ihm und schaute einfach hinaus auf das vom Sonnenlicht erhellte Feld, wo Männer immer noch dabei waren, die Leichen zu trennen und weg zu schaffen. Orks und Uruks sowie andere der grässlichen Kreaturen wurden aufgestapelt und verbrannt. Unsere Männer und Krieger wurden würdevoll begraben und beerdigt. Leise klopfte jemand an die Tür und ich öffnete sie schnell, ehe derjenige erneut klopfte und Legolas weckte. Aragorn stand vor der Tür. Er wollte nach seinem Freund sehen und Salbe vorbei bringen, die seine Prellung schneller abheilen ließ. Er ging leise zu ihm und wollte nur einen kurzen Blick auf seine Verletzungen werfen. Er zog die Decke vorsichtig zurück und hielt inne als er bemerkte, dass er nackt war. Schelmisch grinsend schaute er mich an. „Ihr hattet wohl nicht viel Ruhe in der Nacht. Kein Wunder, dass er so lange und tief schläft." Mit einem Augenrollen schüttelte ich schmunzelnd den Kopf. Aragorn deckte ihn wieder zu . Er ging auf unsere Terrasse, die wunderschön bepflanzt war. Ich gesellte mich zu ihm und wollte wissen, was in der Schlacht geschah. Nun war er es, der mir alle Einzelheiten berichtete. Bei der einen oder anderen schrecklichen Szene, die er mir detailliert beschrieb hielt ich mir die Hand vor dem Mund. Aragorn fragte mich nach unseren weiteren Plänen. Ich kam nicht dazu zu antworten, denn Legolas stand hinter uns, bereits vollständig gekleidet.
Wann war er erwacht – fragte ich mich. „Wir werden heiraten. Das ist das Erste, bevor wir alles weitere entscheiden. Doch ich denke wir werden unsere Verwandten besuchen." Lächelnd stand ich auf und begrüßte liebevoll meinen schönen Mann. Gimli klopfte an und kam sogleich herein. Er war vollkommen außer Atem, als er verkündete, dass Frodo wach sei und auch wieder vollkommen gesund. Allesamt gingen wir zu ihm und begrüßten ihn erfreut im neuen Leben. Frodo schien erstaunt und erfreut gleichermaßen zu sein, dass wir alle am Leben waren. Nun war das Glück perfekt und vollständig.
Im laufe der nächsten Tage war die Gemeinschaft wieder viel beisammen und es wurde rege ausgetauscht, wer was wann erlebte. Immer mehr Gäste trafen in der weißen Stadt ein. Tante Galadriel und Onkel Celeborn waren eine der Ersten und sie waren überglücklich, dass ich gesund war und meine Liebe gefunden hatte und diese auch bald heiraten würde. Legolas Vater – König Thranduil traf einen Tag vor der Krönung ein. Er entführte mich für einige Stunden, um mich besser kennen zu lernen. Nach der Zeremonie von Aragorns Krönung sollte unsere Hochzeit stattfinden. Der König und ich verstanden uns sehr gut. Er umarmte mich zum Abschied, ehe er mich wieder Legolas übergab. „Mein Sohn, ich bin stolz auf dich! Ich bin stolz auf deine Leistung und auf die Frau, die du dir ausgesucht hast! Ich gebe euch meinen Segen und wünsche euch ein langes und glückliches Leben!" Sohn und Vater umarmten sich.
Die Zeremonie fand statt, am weißen Baum Gondors, der endlich nun blühte. Es war wahrlich ein ergreifender Moment und König Argorn selbst ließ es sich nicht nehmen uns zu trauen. Die Vermählung war rührend und wunderschön, wie der Ehering, den ich vom heutigen Tage an trug und nie wider abnehmen würde.
Aragorn beglückwünschte uns und es folgten viele weitere. Legolas stahl sich davon und kehrte zur Überraschung aller mit Arwen an der Hand zurück. Aragorn war außer sich vor Freude und es gab noch einen Grund mehr den Sieg, den Frieden, die Krönung und letztendlich 2-fache Vermählung zu feiern. Legolas und ich blieben noch einige Zeit in Gondor und verbrachten viel Zeit mit unseren Freunden. Wir geleiteten unsere kleinen Freunde die Hobbits nach Hause und reisten von dort aus durch die ganze Welt, wobei natürlich zuerst unsere Familien besucht wurden. Das Zeitalter war im Wandel und viele Elben entschieden sich für die grauen Anfurten.
Legolas und ich waren uns einig, dass wir noch einige Zeit auf Mittelerde verbringen wollten und wir irgendwann nach kommen würden. In Ithilien fanden wir unsere neue Heimat und so manche Elben, die Mittelerde nicht verlassen wollten, schlossen sich uns an. Demokratisch wurde Legolas als König ernannt und wir führten ein ruhiges und liebevolles Leben. Wir reisten dennoch viel umher, um auch den letzten Winkel Mittelerdes zu erkunden. Nach 2 Jahrhunderten war niemand mehr auf der Welt am Leben, den wir kannten und der nicht elbischen Geblüts war, so dass wir seinen Vater, meinen Onkel und Tante und einigen Elbenfreunden zu den grauen Anfurten folgten. Alle Elben aus unserem Reich folgten uns und so war das Zeitalter der Elben auf Mittelerde endgültig vorüber. Legolas und meine Liebe nahm jedoch kein Ende. Wir erkundeten das Land der Anfurten und führten eine liebevolle, lustvolle und glückliche Ehe.
- Ende -
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