Kapitel 63

Huhu!

Ich wünsche euch einen schönen zweiten Advent! ^__^

Lg Tina

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Das Wohnheim nach diesem Styling zu verlassen, war nicht gerade einfach. Nur zu gerne hätte Shota einfach eines der freien Zimmer bezogen und den restlichen Tag verschlafen, angekuschelt an Hizashi, und somit abgewartet, bis es spät genug wurde, und die Luft wieder rein war. Nicht, dass ihm seine hochgesteckten Haare und das bisschen Schminke im Gesicht irgendwie peinlich wären. Es war eher der Umstand, dass sie beide eine Nacht im Wohnheim ihrer Schüler verbracht hatten, der ihm unangenehm war. Dabei konnten die Schüler ihm zum Glück gar nicht ansehen, was er letzte Nacht durchmachen musste. Schlimm genug, dass Eri ihn so erlebt hatte. Auch wenn sie nicht ganz verstand, was gestern passiert war, wollte er nicht, dass sie schlecht von ihm dachte. Er sollte ihr doch bei ihren Probleme helfen, und nicht weitere schaffen, indem er sie verschreckte.

Doch das Mädchen war zum Glück gut gelaunt und guter Dinge. Es schien ihr unglaublich großen Spaß gemacht zu haben, dabei zu helfen die beiden Männer aufzuhübschen. Aus diesem Grund hatten sie auch sofort eine wunderbare Ausrede parat, wenn jemand ihren Aufzug kommentieren würde: Mina und Eri spielten ein Spiel und die beiden Helden mussten dafür den Kopf hinhalten.

Natürlich war vor allem Midoriya der Neugierige, der am liebsten tausende Fragen stellen wollte, als er Aizawa, Yamada und Eri auf ihrem Weg nach draußen erblickte, doch als Bakugo ihm einen vernichtenden Blick zuwarf, schien der Grünschopf seine Zunge zu verschlucken. Dabei gab es so viele Dinge, die im Moment offen waren. Waren ihre beiden Lehrer nun zusammen oder nicht? Und wieso waren sie im Wohnheim, obwohl sie die beiden heute noch gar nicht hereinkommen gesehen hatten? Aber vielleicht waren sie bereits hierher gekommen, um Eri abzuholen, als es noch früh am Morgen gewesen war.

Niemand wagte es jedoch, irgendetwas zu fragen, sodass weiterhin nur der Bakusquad über alles genau Bescheid wusste. Und so sollte es auch im Moment bleiben. Zum einen, weil sie als Helden ohnehin ein sehr gefährliches Leben führten und sich dadurch nur noch angreifbarer machten, wenn ihre Beziehung bekannt werden würde, und zum anderen, weil Shota zuerst alle Probleme aus der Welt schaffen wollte, bevor er auch seine anderen Schüler an diesem Geheimnis teilhaben ließ. Immerhin musste er ihnen dafür auch danken, allerdings war er noch weit davon entfernt, die nötige Geduld aufzubringen, um mit der üblichen Neugierde bombardiert werden zu wollen.

Vermutlich würde es ohnehin noch etwas länger dauern, bis der Dunkelhaarige sich soweit fühlte. Vor allem nach der gestrigen Nacht wusste er, wie fragil seine Psyche sein konnte. Er wollte auf keinen Fall, dass seine gesamte Klasse an diesem Wissen teilhatte. Schlimm genug, dass es bereits fünf Schüler gab, die ihn besser kannten als der Rest. Natürlich wusste er nun, dass er sie zu so etwas wie seinen Freunden zählen konnte. Von dieser Sorte Mensch gab es ohnehin sehr wenige, vor allem weil es ihm sehr schwer fiel zu vertrauen. Doch die Jugendlichen hatten bewiesen, dass sie vertrauenswürdig waren und sich um die beiden Männer sorgten. Sie bedeuteten ihnen etwas. Dieser Gedanke allein erfüllte Shotas Brust mit einem seltsam warmen Gefühl, dass er nur schwer einzuordnen vermochte.

Erst als sie wieder im Lehrerwohnheim waren, ließ Hizashi Eris Hand los, da das Mädchen zwischen den beiden Helden gelaufen war, um Shota eine Hand um die Hüfte zu legen. Hier drin mussten sie sich nicht verstecken. „Du siehst noch immer sehr müde aus, mein Prinz der Powernaps. Möchtest du dich noch ein Weilchen ausruhen?"

Für gewöhnlich musste der Blondschopf diese Frage nicht einmal zu Ende sprechen, damit Aizawa einwilligte, doch diesmal schüttelte er tatsächlich den Kopf. Nachdem er beim letzten Mal nach so einer Nacht ein Nickerchen eingelegt hatte, war Yamada einfach verschwunden und hatte sich in Schwierigkeiten gebracht. Auch wenn es unwahrscheinlich und unlogisch war, dass Hizashi erneut einfach gehen würde, mahnte Shotas Unterbewusstsein ihn zur Vorsicht. „Lass uns lieber irgendetwas Sinnvolles machen!", schlug er daher vor, auch wenn er keine Ahnung hatte, was sinnvoller wäre, als seine leeren Batterien wieder aufzufüllen.

Überrascht über diese Worte, aber auch ebenso amüsiert darüber, kicherte Hizashi kurz. Ein Laut, der Aizawa kurz dazu brachte, ihn verträumt anzusehen. Wie hatte er nur die letzten Jahre geschafft, diesem Mann aus dem Weg zu gehen, wenn nun so ein Geräusch ausreichte, um ihm zu verzaubern? „Du hast doch nicht etwa Angst, dass ich dich wieder alleine lasse, und mich irgendwo betrinke oder?", bohrte Yamada nach, ehe sein Lächeln kurz traurig wirkte. Schnell schüttelte er den Kopf. „Nein, keine Sorge! Ich bleibe heute bei dir." Immerhin hatte der Blonde ebenso Sorge, dass diese dunklen Gedanken von gestern noch immer in Shotas Kopf hingen wie eine Wolke, und nur darauf warteten, den Sturm ausbrechen zu lassen.

Bevor Shota noch irgendetwas anfügen konnte, löste der Voicehero sich von seiner Seite und trat zwei Schritte vor ihn, und griff nach seinen Händen. „Komm schon, Grumpy Cat! Wir waschen uns das Make-up vom Gesicht, schlüpfen in bequemere Klamotten und nutzen den restlichen Tag zum Gammeln. Nachdem du mir meine morgendliche Kuscheleinheit verweigert hast, schuldest du mir das!", beharrte Hizashi darauf und versuchte streng dreinzusehen.

Shota hingegen lief rosarot an, unfähig irgendwelche Gedanken in Worte zu fassen. Er wusste, wie schwer es Yamada fiel, seine Beine still zu halten und den Tag über nur rumzuliegen. Dem Blondschopf fiel es wahnsinnig schwer, nichts zu tun. Tensei war der Ansicht, dass Yamada ein wenig Hyperaktiv sein könnte, doch Nemuri hatte Aizawa verraten, dass es wohl eher daran lag, dass Hizashi nicht abschalten wollte. Ähnlich wie der Dunkelhaarige hatte der Voicehero Wege seine eigenen Gefühle und Gedanken verstummen zu lassen. Daher bedeutete es ihm auch eine Menge, dass Yamada dazu bereit war, den Tag in Ruhe zu verbringen.

„Zashi an Sho", erklang es plötzlich. Eine Hand bewegte sich vor Aizawas Gesicht auf und ab. Er war so tief im Gedanken versunken, dass er nicht bemerkt hatte, dass der Blonde noch etwas gesagt hatte. Langsam blinzelte er und sah zu seinem Gegenüber, was Yamada in wenig zum Lachen brachte. „Vielleicht ist es doch besser, wenn du zuerst duschen gehst und ich Kakao für uns mache", meinte Hizashi belustigt.

„Nein ... geh du zuerst, ich mach schon", murmelte Shota schnell und versuchte seine glühenden Wangen zu verbergen, indem er sich umwandte.

„Okay", gab Yamada immer noch breit lächelnd nach, „aber vergiss nicht, die Tassen ohne Löffel in die Mikrowelle zu stellen!" Ein kleiner Seitenhieb auf die vergangenen Küchenunfälle, die der Dunkelhaarige bisher provoziert hatte.

„Ich geb Acht, dass alles richtig gemacht wird!", erklärte Eri sich dazu bereit und lief Aizawa hinterher, der ziemlich schnellen Schrittes das Weite gesucht hatte.

Breit grinsend sah Hizashi den beiden kurz nach, ehe er tief Luft holte und seufzte. Das Lächeln auf seinen Lippen verblasste leicht. Noch immer hingen seine Gedanken an der gestrigen Nacht. Es wurde langsam Zeit, endlich nach einer tiefgreifenderen Lösung zu suchen. Zwar hatte er sich vorgenommen, nicht mehr der zu sein, der zurücksteckte und den Fröhlichen mimte, doch wie sollte das funktionieren, wenn Shota dadurch noch tiefer versank? Er wollte nicht schuld daran sein, wenn erneut Dinge passierten, so wie damals. Aber vielleicht war er auch einfach nur selbstsüchtig, wenn er darauf beharrte, selbst Probleme zu haben. Immerhin ließen sie sich auch nur so am besten ignorieren. Indem er sich auf Aizawa konzentrierte, konnte er selbst vergessen, dass er ebenso in der Klemme steckte. Vor allem wenn er an Morgen dachte, lief es ihm kalt den Rücken hinab. Da war es doch so viel einfacher, sich um Shota zu kümmern.

Erneut stieß er einen Seufzer aus, ehe er sich dem Badezimmer zuwandte. Zum Glück blieben ihm noch ein paar Stunden, um nicht über den morgigen Termin bei Recovery Girl nachdenken zu müssen. Die Zeit mit dem Dunkelhaarigen würde ihn hoffentlich genug davon ablenken, und diese Gedanken aus seinem Kopf vertreiben.

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