Kapitel 48

Hey ihr Lieben!

Wie versprochen gibts heute hier Kapitel im Doppelpack! Zu Anfang gibts ne Packung Drama, bevor wir nachgucken, was der Bakusquad so treibt. Immerhin wurde ja eine kuschelige Burg versprochen!

Viel Spaß beim Lesen! ^__^ *stellt nen Teller Cupcakes ab*

Lg Tina

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Nachdem Kirishima und Bakugo kurz aus dem Lehrerwohnheim verschwunden waren, um die Spenden ihrer Mitschüler abzuholen – die seltsamerweise kaum zu hinterfragen schienen, wofür die fünf Jugendlichen ihre überzähligen Decken und Kissen brauchten – verschwanden die Schüler in Aizawas Zimmer. Kurze Zeit später folgte Eri ihnen gemeinsam mit Nemuri. Sie wollte ihnen beim Aufbau helfen, doch sie war zu schüchtern, um alleine zu fragen. Die Profiheldin unterstützte die Kleine nur zu gerne, und bot ebenso ihre Hilfe an. Schließlich sollte es doch perfekt werden.

Währenddessen blieben Shota und Hizashi auf dem Sofa zurück und machten es sich gemütlich. Der Dunkelhaarige hatte die Beine aufs Sofa hochgelegt, sodass der Voicehero bequem an ihm angekuschelt eine liegende Position einnehmen konnte, während Shota saß. Daran könnte Yamada sich gewöhnen. Entspannte Tage, und viel Zeit zu zweit. Wenn nur nicht der Grund für diese Zweisamkeit ein so fürchterlicher wäre, doch der Blondschopf versuchte diesen Gedanken beiseite zu schieben. Stattdessen genoss er die Berührung des anderen, der mit seinen Finger durch die blonden Strähnen fuhr, während Hizashis Augen geschlossen waren.

Auch wenn seine Verletzungen geheilt waren und sein Gesicht weder geschwollen war, noch in bunten Farben erstrahlte, waren Shotas Berührungen vorsichtig und sanft, stets darauf bedacht, keinen Schmerz zu verursachen. Davon musste der Voicehero bereits genug ertragen. Diese Ruhe, die sie beide genossen, war mehr als verdient. Als seine dunklen Augen zu Hizashis Hals glitten, wurde sein Blick wehmütig. Noch immer konnte man leicht die Abdrücke der großen Hände sehen, die sich um seinen dünnen Hals gelegt hatten. Das Bild, das vor seinem inneren Auge auftauchte, ließ ihn innehalten.

Yamada, der zwar leicht dahindöste, aber dennoch wacher war, als er gerne wäre, bemerkte das Innehalten und öffnete die Augen, um nach oben zu sehen. „Alles in Ordnung?" Der Blick des Undergroundheros irritierte ihn. Hatte er etwas falsch gemacht?

„Ja ... ich ... ich", begann Shota zu stottern, ehe er genervt von sich selbst kurz abbrach und nach Luft schnappte. Allein die Erinnerung an gestern brachte ihn mehr aus dem Konzept, als ihm lieb war. Wie sollte es nur in Zukunft weitergehen? Sie beide waren Helden, lebten in ständiger Gefahr, dass jeder Einsatz der letzte sein könnte. Solche Ereignisse wie gestern waren alltäglich. Er selbst wäre bereits in den ersten Wochen des neuen Schuljahres getötet worden. Shit. Wie sollten sie damit in Zukunft nur umgehen? Da die grünen Augen ihn immer noch abwartend musterten, seufzte Shota, und legte den Kopf schief. „Ich musste an gestern denken ...", beendete er endlich seinen Satz, und strich sachte über Yamadas Hals.

Da Aizawa sich erneut in seinen Gedanken verlor und nicht weiter sprach, musterte Hizashi ihn kurz, ehe er sich an einem aufmunternden Lächeln versuchte. „Falls du dich fragst, ob so etwas einfacher zu ertragen wird: Nein ...", antwortete er auf die unausgesprochene Frage, von der er dachte, dass sie den Dunkelhaarige im Moment beschäftigte, „noch heute muss ich immer wieder ans USJ denken, wie du ..." Seine Stimme versagte ihm. Nein. Es würde niemals einfach werden, es zu ertragen. Wer sah schon gerne dabei zu, wie die Person, die man über alles liebte, verletzt und fast getötet wurde? Das war wohl einer der Gründe, wieso kaum ein Profiheld eine Familie hatte und lieber alleine blieb. Man machte sich dadurch angreifbar und lief ständig Gefahr, die Personen, die man liebte in Gefahr zu bringen oder sie furchtbar zu verletzen. Wenn nun beide Menschen in der Beziehung den Beruf des Helden ergriffen hatten, war es doppelt schwer und schmerzhaft.

„Hm", gab Shota von sich. Das war nicht das, was er hören wollte. Nachdenklich starrte er an die Wand. Erst als er spürte, wie Hizashi nach seiner Hand griff, und ihre Finger sich ineinander verhakten, tauchte er aus seinen Gedanken auf. „Wir können einander weder in Watte packen, noch in einen Turm sperren", stellte er fest, „außerdem haben wir uns dieses Leben ausgesucht, und das obwohl wir wissen, was auf dem Spiel stehen kann." Dabei dachte er an Oboro, den Freund, den sie beide verloren hatten. Damals waren sie dabei gewesen, und dennoch hatte es sie nicht davon abgebracht, Helden zu werden. Eher im Gegenteil. Es hatte sie nur noch mehr angespornt.

„Das stimmt", gab Hizashi ihm recht, ehe er Shotas Hand zu sich zog und einen Kuss auf seine Handfläche hauchte, „aber deswegen sollten wir nun nicht alles hinwerfen. Es wird immer Situationen geben, die brenzlig werden, aber bisher haben wir uns immer wieder aufgerappelt und sind zum jeweils anderen zurückgekehrt!" Und das noch bevor sie von den Gefühlen des jeweils anderen wussten. „Sobald es uns besser geht, werden wir das schon schaukeln", versicherte Yamada ihm.

Eigentlich war Aizawa überrascht, dass es gerade der Blondschopf war, der diese Worte aussprach, während er selbst eher ängstlich dem Tag entgegen blickte, an dem Recovery Girl ihn wieder als Arbeitsfähig bezeichnete. Dabei konnte er es für gewöhnlich kaum erwarten, sich endlich wieder ins Getümmel zu stürzen und zu trainieren. Nun sah er es allerdings anders. Vermutlich würde er noch ein wenig Zeit brauchen, um sich an diesen neuen Umstand zu gewöhnen.

Als Shota ein leiser Seufzer entfuhr, lachte Hizashi auf. „Hey, wo ist dein Mut geblieben, Sho?" Langsam setzte er sich auf. „Ich weiß, dass ich im Moment nicht so aussehe, als ob ich standfest einem Schurken gegenüber treten kann, aber ich schwöre dir, dass ich daran arbeite, okay? Damit du dir keine Sorgen machen musst!", versprach der Blonde und strich sanft mit seinen Finger über Aizawas Wange. Natürlich verstand er, wenn der Undergroundhero nach allem, was er dieses Schuljahr bereits durchstehen musste, ein gewisses Unbehagen fühlte, wenn es um den Job ging, doch es würde alles gut gehen. Da war Hizashi sich sicher. „Im Gegenzug musst du nur versprechen, dass du dich nicht mehr ohne nachzudenken in eine Horde stürzt, die aus 72 Angreifern besteht ... oder dass du dich als Schutzschild ohne Backupplan einfach vor deine Schüler wirfst", forderte der Voicehero und entlockte dem anderen damit nur ein weiteres leises „hm".

„Deal?", fragte Yamada nach einer Weile und hielt seinen kleinen Finger hoch. Wenn sie so weitermachten mit neuen Versprechen, Pakten und Deals, mussten sie bald eine Liste anfertigen, um sich an alles zu erinnern. Shota zögerte kurz, ehe er seinen kleinen Finger hochhob und einhakte. „Na gut", seufzte er.

Gerade, als Aizawa den grinsenden Blondschopf in eine Umarmung zog, näherten sich ihnen Schritte. Kurz darauf standen zwei dampfende Tassen vor den beiden auf dem Couchtisch. „Einmal ein wohltuender Magentee für Yamada und ein Kräuter-Grüntee für Aizawa!", erklärte Yagi, ehe er sich in den Couchsessel fallen ließ. Die letzten Minuten hatte er in der Küche verbracht, und das Chaos beseitigt, dass über geblieben war. Bakugo hatte zwar den größten Teil weggeräumt, doch Toshinori hatte den Rest übernommen, damit er sich nicht nutzlos fühlte.

„Tee?", wiederholte Shota ungläubig, „ist das dein ernst?" Tee! Wie kam der große Blondschopf bloß auf die Idee, dass der Dunkelhaarige so etwas trinken wollte? Heißes Wasser, das man über Kräuter gegossen hatte. Bäh.

„Mein voller Ernst", antwortete Toshinori auf diese doch eher rhetorisch gemeinte Frage, „ein Gute-Laune-Tee, um genau zu sein. Du wirkst niedergeschlagener als sonst und es soll ein Versuchs ein, deine Laune zu heben." Der nächste Versuch würde ein Johanniskrauttee sein, und zur Not würde Yagi eines seiner Medikamente in Shotas Kaffee fallen lassen. Doch soweit wollte er es erst gar nicht kommen lassen.

Hizashi lachte leise. „Gute-Laune Tee?", wiederholte er belustigt und grinste zu dem Dunkelhaarigen hoch, „davon müsste er wohl Literweise trinken." Etwas witzigeres hatte er selten gehört. Allein die Tatsache, jemanden wie Aizawa Tee vorzusetzen, war schon verdammt amüsant und ebenso gefährlich. Schließlich bestand Shotas Körper nicht wie bei normalen Menschen aus Wasser, sondern zu einem hohen Anteil aus Koffein. Und wenn er diesen nicht bekam, wurde es gefährlich.

Obwohl Shota tatsächlich im ersten Moment mit dem Gedanken gespielt hatte, wütend aufzuspringen, um sich selbst Kaffee zu holen, musste er zugeben, dass es wirklich etwas Witziges an sich hatte. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, und er lachte kurz auf.

Nun war es an Toshinori, ungläubig drein zu blicken. Hatte er es tatsächlich geschafft, dem Undergroundhero ein Lachen zu entlocken? Darauf konnte er wohl oder übel stolz sein. Es bedeutete jedoch auch, dass beide auf dem Weg der Besserung sein mussten, auch wenn der weitere Weg noch steinig war.

Vorsichtig setzte Hizashi sich auf, und griff nach seiner Tasse, ehe auch Shota es ihm gleichtat. „Ich hoffe, dass dir der Tee ein wenig hilft", sagte Yagi an den anderen Blondschopf gewandt, „er sollte das Völlegefühl ein wenig erträglicher machen." Als der verwirrte Blick seines jüngeren Kollegen ihn traf, gluckste der ehemalige Profiheld. Im Augenblick fühlte sich Yamada wohl ertappt. „Nachdem mein Magen entfernt werden musste, hätte ich alle 2 Stunden etwas essen müssen, um meine Muskelmasse aufrecht zu erhalten, aber dafür hatte ich keine Zeit ... als ich dann immer mal zum Essen kam, habe ich versucht es irgendwie auszugleichen. Ich weiß also, wie vollgefressen du dich im Moment fühlen musst." Es war kein angenehmes Gefühl, doch der Tee sollte ein wenig Abhilfe schaffen.

Dankend sah Hizashi zu dem älteren Mann, der ihn aufmunternd anlächelte. Manchmal vergaß er, dass All Might bereits viel Schlimmeres durchmachen musste, und mehr Erfahrung hatte. Doch er konnte nichts dafür, dass er nichts mehr essen konnte, während Yamada das Gefühl hatte, dass es seine eigene dämliche Entscheidung war, nichts zu sich zu nehmen. Es war wirklich eine große Zwickmühle. Immerhin wusste er, dass er für seinen Job bei Kräften sein sollte, doch er hatte ebenso ständig das Verlangen, sich selbst durch Nahrungsentzug zu bestrafen, wenn er nicht gut genug war als Held oder Freund. Es war ein Teufelskreis, der ihm irgendwann das Leben kosten würde, oder andere in Gefahr brachte.

Gerade als er anfing sich in diesen Gedanken zu verlieren, spürte er Shotas Hand, die sich auf seine Schulter legte. „Wenn du erst einmal wieder regelmäßiger isst, wird das Gefühl nicht mehr so schlimm sein. Mach dir keinen Kopf ... aber ich weiß, dass sich das so einfach sagt. Schließlich hänge ich auch zu oft irgendwelchen Gedanken nach und versinke darin ... und was dann passieren kann, wissen wir beide ganz gut", seufzte Aizawa schwer, doch er versuchte sich an einem aufmunternden Gesichtsausdruck, „aber gemeinsam werden wir uns da schon durchkämpfen ... vielleicht brauchen wir allerdings auch Hilfe von außen." Recovery Girl hatte schon Recht damit, dass die beiden zu einem Therapeuten gehen sollten. Immerhin war es nicht gesund, wenn sie am Ende wieder jeder ihre eigenen Probleme beiseite wischten und sich nur um den anderen kümmerten. Das war ebenso wenig gesund.

„Ich kenne einen sehr guten Therapeuten, der sich auf Profihelden spezialisiert hat. Er ist sehr diskret", erklärte Toshinori. Tatsächlich hätte er sich auch schon längst in Behandlung geben sollen, doch er war nach der ersten Sprechstunde nie wieder aufgetaucht, weil er Angst vor den Abgründen seiner Gefühle hatte und er einfach keine Zeit dafür gefunden hatte. „Und ihr habt noch Nemuri und die fünf Schüler, die sich um euch Sorgen, ebenso wie mich, falls ich euch ebenso helfen darf", fügte er etwas leiser und verlegener an. Immerhin wusste er nie, woran er gerade bei Aizawa war. Manchmal hatte man einfach das Gefühl, dass der Mann einen abgrundtief hassen würde.

Doch nachdem er zu Ende gesprochen hatte, und leicht beschämt den Blick gesenkt hatte, merkte er, dass seine beiden jüngeren Kollegen ihm ein aufrichtiges Lächeln schenkten. „Wir sind dir zu Dank verpflichtet, Toshinori", meinte Shota. „Du bist ein wunderbarer Freund", fügte Hizashi an. Sofort färbten sich Yagis Wangen rosarot. Mit so freundlichen Worten hatte er nicht gerechnet. „Man könnte fast schon behaupten, dass du Nemuris Platz als fürsorgliche Mutter eingenommen hast", merkte Yamada kurz darauf belustigt an, was dazu führte, dass der ehemalige Profiheld sich an einem Schluck Tee verschluckte.

„Nur, dass du weitaus sensibler mit uns umgehst, als sie. Manchmal könnte man meinen, sie wäre ein Elefant im Porzellanladen, der mit Freuden alles niedertrampelt", kommentierte Aizawa seufzend. Schließlich war die Idee für eine Wette um die Beziehung der beiden Männer wohl von ihr ausgegangen. Und sie hatte sich auch sonst eher unprofessionell verhalten. Eher wie eine nervige große Schwester. Yagi war da jedoch anders. Er löcherte sie auch nicht mit nervenden Fragen.

„Ich möchte ihr aber nichts streitig machen", meinte Toshinori sofort und winkte heftig ab, während seine Wangen fast dunkelrot glühten. Er hätte es nie für möglich gehalten, dass er nicht nur in diese Freundesgruppe aufgenommen wurde, sondern auch einen festen und durchaus wichtigen Platz einnehmen würde. Aber ebenso war es auch ein schwieriges Unterfangen, wenn man bedachte, wie chaotisch die beiden jungen Männer vor ihm oft waren. Als Elternteil, auch wenn nur im übertragenen Sinne, hatte man es mit ihnen gewiss nicht einfach. „Aber es erklärt zumindest, wieso ich mir in letzter Zeit so viele Sorgen mache ..." Womit er wohl auch nicht der einzige war. Schließlich hatte Yagi das Gefühl, dass erst vor ein paar Tagen Ecto und PL ebenso sehr sorgenvoll waren, nachdem sie von einem Barbesuch zurückkamen.

Diese Worte ließen Shota leise grummeln. Seine Hand wanderte in seinen Nacken, um ihn nachdenklich zu reiben. Den blauen Augen seines Gegenübers ausweichend, starrte er auf die Lehne des Couchsessels. „Es ist wirklich nicht notwendig, sich Sorgen zu machen", gab er verlegen von sich. Sein Blick glitt zur Seite. Hizashi sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Ich meine es ernst ... ich versuche mich zu bessern!", versprach er, „ich weiß, dass es ein Fehler war, so viel zu trinken, nachdem ich Schmerztabletten genommen habe; dass ich nicht aus dem Fenster der Bar hätte klettern sollen und alleine herumirren. Und es war noch dazu ein verdammt dummer Fehler, in das falsche Wohnheim einzusteigen!" Denn nur so hatte er den Bakusquad überhaupt auf sich aufmerksam gemacht. Seither ließen die Kinder ihn nicht mehr in Ruhe.

Mit immer größer werdenden Augen lauschte Toshinori. Ein Bild setzte sich langsam in seinem Kopf zusammen, dass zumindest annähernd erklärte, wieso die Schüler hinter ihm herdackelten. „Moment mal ... du warst mit Ecto und Power Loader zusammen in der Bar am Freitag?" Waren die beiden Kollegen deswegen so besorgt gewesen, nachdem sie zurückgekehrt waren? Weil Shota betrunken aus einem Fenster abgehauen war?

Tatsächlich nickte Aizawa. „Eigentlich wollte ich mit ihnen reden und sie nach ihren Erfahrungen fragen, aber ... ich habe mich in Gedanken verloren und musste weg. Danach bin ich irgendwie im Wohnheim meiner Schüler gelandet, die mich dann nicht mehr gehen lassen wollten. Sie lassen mich ja jetzt nicht einmal in Ruhe! Aber ... ich habe wohl leider Dinge gesagt, die nicht für ihre Ohren bestimmt waren ... Dabei ist es absurd! Sie sind meine Schüler, ihnen sollte es egal sein, was ich gesagt habe ..." Er konnte es immer noch nicht verstehend. Seufzend brach er ab, und sah zu Boden, umfasste mit beiden Händen fest die Teetasse.

Hizashi stellte seinen Tee beiseite, ehe er näher an Shota heranrutschte und einen Arm um seine Schulter legte. „Sho ... deine Schüler lieben dich und sehen zu dir auf. Du bist ihnen wichtig und ganz ehrlich: Wenn lässt es schon kalt, wenn die Person, der man vertraut, und die man ins Herz geschlossen hat, davon spricht, dass es besser wäre, wenn sie tot wäre? Sie machen sich genauso große Sorgen um dich wie ich." Sanft strich der Blondschopf eine von Shotas dunkle Haarsträhnen aus dessen Gesicht, ehe er ihm sachte unters Kinn fasste, damit er zu ihm aufsah. „Wann verstehst du endlich, dass du den Menschen etwas bedeutest?"

Vermutlich würde er das nie. Er konnte es einfach nicht nachvollziehen. Wieso sollte jemand einen Mehrwert darin sehen, dass er Shota Aizawa um sich herum hatte? Er war ein Mensch, der nach Logik handelte und sich nicht von Gefühlen leiten ließ. Zumindest dachte er das von sich selbst. Dass es schon lange nicht mehr der Fall war, blendete er eisern aus. Damit Hizashi seine Antwort erhielt, zuckte er vorsichtig mit seinen Schultern. „Ich kann es nicht ...", meinte er, musterte Yamadas Miene, die einen traurigen Ausdruck annahm, weswegen er schnell weitere Worte anfügte, „ich verstehe, dass ich dich liebe, aber ich verstehe nicht, wieso du mich liebst. Du hast mehr verdient ... ebenso hat jeder andere etwas Besseres als mich verdient. Einen besseren Lehrer, einen besseren Freund, einen besseren Vormund. Ich ..."

Sofort lagen Hizashis Finger auf seinen Lippen, um ihn zum Schweigen zu bringen. „Bitte sag sowas nicht", bat er ihn, „du bist das aller beste, was mir und uns allen passiert ist. Du musst nur lernen, es zu akzeptieren!" Der Blonde wollte nicht, dass Shota sich erneut in diesen Gedanken verlor. Auch wenn sie zuvor darüber gesprochen hatten, was sie in Zukunft tun wollten, hatte er dennoch Angst, dass diese Dunkelheit Aizawa irgendwann übermannen konnte, und ihn Dinge tun ließ, die ihn für immer aus Yamadas Armen reißen könnte. Soweit wollte er es nicht kommen lassen, weswegen er ihn fest an sich drückte.

Toshinori hatte den Kopf schief gelegt und schweigend zugehört. Für ihn war klar, dass die beiden dringend Hilfe von außen brauchten. Das alles allein durchzustehen war zu viel für die beiden Männer, auch wenn sie versuchten stark zu sein. Doch er selbst kannte all diese Probleme nur zu gut. Es waren Dämonen, mit denen er ebenso zu kämpfen hatte. „Es dauert zwar lange, aber es stimmt: Du musst lernen es zu akzeptieren ..." Genau das war ebenso Yagis Problem, seit er zurückgetreten war, doch er wollte es nicht laut aussprechen. „Wir alle werden dir dabei helfen!"

Langsam nickte Shota, den Blick immer noch auf Hizashi gerichtet. Er hasste diese traurige Miene, die der Blondschopf nur wegen ihm aufgesetzt hatte. Yamada hatte es verdient glücklich zu sein. Wenn er wirklich der Meinung war, dieses Glück nur mit ihm an seiner Seite zu finden, dann würde er sich bemühen und sein bestes geben. Und sich notgedrungen auch dabei helfen lassen.

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