Kapitel 41

Hallo ihr lieben! ^__^

Schön, dass ihr euch wieder hierher verirrt habt. Hoffentlich hattet ihr bisher ein schönes Wochenende! Bei mir regnet es endlich und die Hitze hat Pause! Yay! (Wenn morgen nur nicht schon wieder Montag wäre ... </3)

Während die beiden Turteltäubchen in Hizashis Zimmer sitzen, spielt sich draußen vor der Tür ein anderes Drama ab ...

Viel Spaß beim Lesen und schönen Sonntag! ^__^

Lg Tina

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Ungeduldig wanderten Sero und Eijiro vor der verschlossenen Tür auf und ab, während Denki und Mina mit den Ohren an das Holz gepresst da standen und versuchten zu lauschen, nachdem das wütende Klopfen verstummt war. Nur um sicher zu gehen, dass auch alles in Ordnung war und das es im Zimmer zu keinem Notfall kam. Immerhin wussten sie nicht, wozu ihre Lehrer im Moment fähig waren. So in die Enge getrieben, kamen manche Menschen auf abstruse Ideen.

Katsuki hatte es längst aufgegeben, aus dem Haufen, den er eigentlich seine Freunde nannte, schlau zu werden und hatte sich in den Gemeinschaftsraum zurückgezogen, wo ihn jeder Lehrer, der ihn dort entdeckte, mit einem fragenden Blick beäugte. Schüler hatten im Lehrerwohnheim schließlich nichts verloren und Bakugo wirkte schrecklich deplatziert, so wie er auf dem Sofa herum knotzte und an seinem Handy hing. Seltsamer war nur der Anblick, den die anderen boten, während sie vor Yamadas Tür standen und auf etwas zu warten schienen. Es war definitiv kein normaler Morgen im Wohnheim der Lehrer.

Toshinori hingegen war immer noch verwirrt darüber, was soeben passiert war. Er konnte nicht glauben, dass Ashido es wirklich gewagt hatte, Shota einzuschließen. Sie hatte dabei nicht einmal mit der Wimper gezuckt. Insgeheim beneidete er sie dafür, dass sie keine Angst vor dem Undergroundhero zu haben schien und sich traute, so mit ihm umzuspringen. Es blieb nur zu hoffen, dass ihr Plan funktionierte und die beiden Eingeschlossenen nicht schon Mordpläne schmiedeten, oder sich aus dem Fenster abseilten, nur um überraschend durch die Tür zu stürmen und es ihnen heimzuzahlen. Zuzutrauen wäre es ihnen ja. Allein bei dem Gedanken daran, schauderte Yagi ängstlich, während er immer wieder die Umgebung im Auge hielt.

Die Schüler hatten ihm letzte Nacht nicht gerade viel von all dem erzählt, was bisher passiert war. Für Toshinori war es immer noch ein Rätsel, wieso gerade diese Gruppe an Schüler sich dazu verschrieben hatte, Aizawa so an der Backe zu kleben. Natürlich respektierte er ihre Loyalität ihrem Klassenlehrer gegenüber, und das Versprechen ein Geheimnis zu bewahren, doch es erfüllte ihn mit Sorge, dass es etwas sein könnte, mit dem sie nicht allein sein sollten. Schließlich waren sie noch immer Kinder und sollten nicht mit den Problemen der Erwachsenen belastet werden.

Unsicher schritt auch der große, dürre Blondschopf nach einer Weile auf und ab um seine Nerven etwas zu beruhigen, ehe sich die beiden lauschenden Schüler plötzlich von der Tür abstießen und sich mit einem High Five abklatschten. Ein leiser Laut des Jubels entfuhr ihnen. „Bitte sagt mir, dass die beiden sich da drin jetzt nicht gegenseitig umgebracht haben", seufzte der ehemalige Profiheld und wurde etwas bleich. Auch wenn er sich sicher war, dass sie das nicht zum Jubeln bringen würde, konnte er die Angst davor nicht unterdrücken.

„Nein! Keine Sorge!", meinte Denki sofort und grinste den Heldologielehrer an, „aber es klang so als ob sie miteinander geredet haben." Zumindest waren die Stimmen der beiden Männer zu hören gewesen und nun war nur mehr das Rascheln der Essenstüte zu vernehmen, ebenso wie ein gedämpftes Lachen, dass sehr nach Present Mic klang.

„Und geknutscht ...", kicherte Mina erfreut, während sie triumphierend in die Luft sprang. Über mögliche Konsequenzen machte sie sich im Moment auch keinen Kopf. Wenn ihr Plan geklappt hatte, würde ihr Lehrer sie bestimmt nicht für ihr Vergehen bestrafen.

Bei den Worten der Jugendlichen färbten sich Yagis Wangen leicht rot. Solche Informationen wollte er nicht wirklich über das Privatleben seiner Kollegen erfahren. Er hatte einfach kein Verständnis dafür, wieso sich in letzter Zeit jeder so interessiert zeigte an einer möglichen Romanze der beiden Profihelden. Anfangs war das Detektivspiel ganz amüsant gewesen und hatte die Schüler beschäftigt, aber diese Aktion hier ging eindeutig zu weit. Als ihm das bewusst wurde, räusperte Toshinori sich und versuchte einen strengen Blick aufzulegen. „Gut, dann können wir sie nun auch wieder freilassen. Das was ihr hier macht, ist nicht in Ordnung!", mahnte er die vier Jugendlichen.

„Aber es hat geholfen", fügte Ashido frech an und zwinkerte dem ehemaligen Profihelden zu. Danach wandte sie sich der Tür zu und griff nach der Türklinke, um die Tür aufzustoßen. Was dabei jedoch geschah, war unerwartet. „Ups" , entfuhr es der Pinkhaarigen, als sie sich zu ihren Mitschülern und zu ihrem Lehrer umwandte. Mit schuldbewusster Miene hielt die junge Frau die Türschnalle hoch. Irgendwie hatte sie nicht bedacht, dass es wohl keine gute Idee war, die Tür zu beschädigen, doch es war keine Zeit gewesen, nach einem Schlüssel zu suchen oder einen anderen Plan zu entwickeln. Zuvor war es ihr noch wie die allerbeste Idee überhaupt vorgekommen.

„Ups?", wiederholte Yagi ungläubig, „UPS?" Wie konnte Mina nur so tun, als wäre das ein minimales Missgeschick? Sie hatte ohne Skrupel Aizawa eingeschlossen. Einen Mann, den Toshinori zeitweise nicht einmal wagte anzusehen, wenn er schlechte Laune hatte, aus Angst, den Zorn abzubekommen. Wenn Shota erst einmal mitbekam, dass sie so einfach nicht aus diesem Raum kommen würden, würde er seine Wut bestimmt an jemanden auslassen wollen. Vielleicht sollte Yagi einfach seine Beine in die Hand nehmen und davon laufen, solange er sich noch aus der Sache raushalten und in Sicherheit bringen konnte.

„Verdammt, Mina ...", seufzte Denki. Auch die anderen beiden Jungen ließen den Kopf hängen. „Wir können nicht einmal die Tür eintreten, ohne dass sie es bemerken! Immerhin sitzen sie direkt davor!", fügte der Blonde verzweifelt an. Diesmal waren sie wirklich am Arsch. Tatsächlich sahen alle so aus, als wären sie kurz davor auszuflippen. „Wir brauchen einfach einen guten Plan", versuchte Eijiro sie alle ruhig zu halten.

„Guten Morgen", erklang es plötzlich neben ihnen.

Erschrocken zuckte jeder einzelne von ihnen zusammen. Selbst Toshinori hatte nicht damit gerechnet, dass jeder Zeit jemand neben ihnen stehen könnte. Aus Schreck verschluckte er sich an seiner eigenen Spucke und brauchte erst einmal etwas, ehe sein Hustenanfall sich wieder legte. Dabei war es nur Eri, die neben ihnen stand und sich müde die Augen rieb, während sie unter dem anderen Arm ein Stofftier hielt und unschuldig zu ihnen hochsah.

„Hey, Eri! Wo willst du denn hin?", versuchte Kirishima das Mädchen zu fragen.

„Zu Onkel Zashi und Sensei ...", erklärte das Mädchen schüchtern. Noch immer war sie sich unsicher, wie sie Aizawa nennen sollte, wenn sie mit jemand anderen über ihn sprach. Tante Nemuri hatte ihr oft genug vorgeschlagen, ihn Dad zu nennen, doch sie hatte das Gefühl, dass es ihm unangenehm wäre. Sie mochte ihn zwar unglaublich gerne, aber sie wollte ihn nicht in Verlegenheit bringen. Ebenso war sie zu jung um zu wissen, was einen Vater eigentlich ausmachte und das er nicht nur der Erzeuger eines Menschen sein konnte. Für sie war ein Vater nur jemand, den die Schüler erwähnten, wenn sie von ihrer Familie erzählten. Shota selbst hatte ihr angeboten, ihn beim Vornamen zu nennen, doch das traute sie sich kaum und wenn überhaupt nur dann, wenn sie mit ihm alleine oder höchstens Hizashi dabei war.

Nachdem Toshinori sich wieder gefangen hatte, und sich das Blut aus dem Mundwinkel wegwischte, schritt er auf das Mädchen zu um vor ihr in die Hocke zu gehen. „Im Moment ist das leider ... etwas unmöglich", versuchte er dem Kind zu erklären, das ihn verwirrt ansah.

Kurz musterte Eri den großen Mann, ehe ihr Blick zu den nervös wirkenden Jugendlichen glitt, die zum einen panisch vor der verschlossenen Tür von Yamada standen und zum anderen hinter Yagi. Die Körperhaltung der anderen machte sie ebenso nervös, sogar ängstlich. Wieso durfte sie nicht zu den beiden Männern? Hatte sie etwas angestellt und durfte nun nicht zu ihnen? Doch die beiden hatten gesagt, dass sie immer zu ihnen kommen konnte, wenn sie wollte. In letzter Zeit war sie früh morgens immer hin und wieder zu ihnen gehuscht, um mit ihnen vor dem Aufstehen zu kuscheln und die Nähe zu genießen, weil es ihr das Gefühl von Geborgenheit vermittelte. Vielleicht wollten sie das nun nicht mehr. Vielleicht wollten sie Eri überhaupt nicht. Bei dem Gedanken sammelten sich Tränen in ihren Augen. Wieso sollte sie auch jemand bei sich haben wollen, wo sie doch nur Tod und Verderben mit sich brachte.

Als die ersten salzigen Tropfen über ihre Wangen rollten, riss Toshinori erschrocken die Augen auf. „Was ist denn los? Bitte nicht weinen!" Vorsichtig streckte er die Hand nach ihr aus und wollte sie umarmen, doch sie wich etwas zurück. Was hatte er den getan, was sie nun so verletzt hatte?

„W...will mich keiner mehr?", fragte sie leise und drückte ihr Stofftier fest an sich. Sie hatte gespürt, dass in den letzten Tagen irgendetwas seltsam war und etwas zwischen Hizashi und Shota vorgefallen war, doch sie hatte nicht angenommen, dass sie daran schuld war. Nun, da sie allerdings nicht zu ihnen durfte, reimte sie sich einiges zusammen und zog falsche Schlüsse.

Verwirrt starrte Toshinori sie mit offenstehenden Mund kurz an, ehe er sich wieder fing. „Jeder mag dich, Eri!", versicherte der Blondschopf sofort, „aber Hizashi und Shota sind in einem Zimmer eingeschlossen. Du kannst nicht zu ihnen, weil die Tür kaputt ist. Wir müssen noch überlegen, wie wir sie da raus bekommen." Aufmunternd lächelte er sie an und versuchte erneut sie vorsichtig in den Arm zu nehmen. Diesmal ließ Eri es auch zu und drückte sich schutzsuchend an ihn. Manchmal vergaß Yagi einfach, dass sie noch immer leicht zu verunsichern war. Während er Eri weiter tröstete, wandte er sich den Jugendlichen zu. „Seht zu, dass ihr die zwei da raus bekommt", wies er sie streng an. Dabei war er ebenso selbst schuld an der Misere. Hätte er die Kinder gestern ins Bett geschickt, anstatt ihnen zu erlauben im Gemeinschafstraum zu campieren, wäre Mina nicht auf diese Idee gekommen und hätte die Tür nicht kaputt gemacht.

Nachdem die Schüler mitbekommen hatten, wie sehr Eri dieses Missverständnis mitnahm, wandten sie sich wieder der Tür zu. „Okay ... wir sollten uns wirklich was einfallen lassen", meinte Denki, „vor allem bevor sie da drinnen merken, was wirklich los ist." Dann wären sie tot. Wenn Aizawa dann auch noch herausbekam, dass Eri wegen ihnen geweint hatte, würden sie nicht einmal im Tod ihren Frieden finden. Sie hatten also eindeutig ein riesengroßes Problem.

Während Mina, Denki, Sero und Eijiro nun also nach Möglichkeiten suchten, ihre Lehrer aus ihrem Gefängnis zu befreien ohne sie zu verletzen oder wissen zu lassen, dass sie die Tür nicht mehr aufbekamen, kümmerte sich Toshinori weiter um Eri, die sich langsam beruhigte. Leise erzählte der Blondschopf dem Mädchen genau, wie es dazu gekommen war, dass die beiden Männer eingeschlossen wurden. „Wieso haben sie das gemacht?", fragte das Kind leise und ungläubig. Vorsichtig warf sie einen Blick über Toshinoris Schulter, um die Schüler zu beobachten. Sie sahen wirklich ratlos aus und wirkten nicht so, als ob sie eine Lösung für das Problem hätten. Dabei würde Eri wirklich gerne zu Zashi und Shota.

Irgendwie kam ihr plötzlich eine Idee. Sofort lehnte sie sich zu Toshinoris Ohr, um ihren Einfall mit ihm zu teilen. Während der ehemalige Profiheld ihr zu hörte, zeichnete sich langsam ein Lächeln auf seinen Lippen ab. Tatsächlich könnte Eris Geistesblitz ihnen viel besser und einfacher weiterhelfen. „Dann machen wir das so ... aber es bleibt unser Geheimnis", erklärte er ihr leise und stahl sich heimlich mit ihr davon. Auch wenn er für gewöhnlich nicht der Mensch war, der andere im Stich ließ, oder ihnen in den Rücken fiel, fand er es doch amüsant, die Schüler weiter grübeln zu lassen. Für dieses Schlamassel hatten sie sich eine Art Strafe wirklich verdient.

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