Kapitel 31

Hallo ihr Lieben!

Im letzten Kapitel klingelte Shotas Handy, heute gibt es endlich die Auflösung, ob die jungen Helden es wagen abzuheben und wer überhaupt am Ende der anderen Leitung ist. Immerhin ist es immer noch das Smartphone ihres Lehrers und sie wollten sich doch eigentlich nicht mehr so heftig in seine Privatangelegenheiten einmischen. Tja ...

Viel Spaß beim Lesen!
Lg Tina ^__^

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„Sho?" Die Stimme am anderen Ende klang sehr besorgt. „Sho? Bitte sag mir, wo du bist. Ecto und PL suchen dich bereits seit einer Stunde und haben mich angerufen, dass du sie einfach sitzen gelassen hast. Aus dem Toilettenfenster. Ernsthaft? Wie...wieso tust du sowas? Sho, bitte ... sag mir, dass es dir gut geht ... Wieso ignorierst du unsere Anrufe? Ich ... ich mache mir verdammte Sorgen ... Du kannst doch nicht einfach ... Sho ... " Die Worte sprudelten über seine Lippen, ohne eine Pause einzulegen, damit jemand überhaupt darauf antworten oder etwas sagen konnte. Seine Sorgen waren einfach viel zu groß.

„Ähm ... Mic-Sensei? Hier spricht Eijiro Kirishima", erklärte der Rothaarige, nachdem er zuvor das Smartphone seines Lehrers vom Boden aufgehoben und abgenommen hatte, nachdem er den Namen des Anrufers sah und wie viele Anrufe in Abwesenheit sich bereits auf dem Bildschirm angesammelt hatten. Anscheinend wurde der Schwarzhaarige bereits gesucht, zumindest würde das die Flut der ignorierten Anrufe erklären. Dass der Rotschopf mit seiner Vermutung recht hatte, wusste er nun.

Am anderen Ende der Leitung holte Yamada tief Luft. „Ei...jiro ..." Seine Stimme schien leicht zu zittern. „Ist ... hast du nur Aizawas Handy bei dir, oder ist er ... ist er in der Nähe?" Immerhin bestand die Möglichkeit, dass Shota sein Telefon im Wohnheim seiner Klasse vergessen hatte, oder es irgendwo anders auf dem Schulgelände verloren gegangen war. Zumindest würde es erklären, wieso er bisher auf keinen der Anrufe seiner Kollegen reagiert hatte. Wobei es nicht ausschloss, dass ihm etwas zugestoßen sein könnte. Hizashi wollte jedoch nicht noch länger darüber nachdenken. Die Ungewissheit nagte ohnehin bereits viel zu lange an ihm.

„Keine Sorge. Er ist hier bei uns. So irgendwie zumindest. Eigentlich ist er gerade dabei sich zu übergeben", berichtete der Schüler ehrlich und warf einen Blick Richtung WC, ehe er kurz zu Katsuki sah, der den Kopf schüttelte.

Yamada seufzte erleichtert. Shota war mehr oder weniger wohlauf und irrte nicht irgendwo alleine herum, oder war verletzt. Das allein reichte, um Hizashis Herzschlag ein wenig zu entschleunigen. Doch es pochte noch immer schwer und schnell in seiner Brust. Die beiden Profihelden, die ihn nur kurz zuvor angerufen haben, um ihm mit schlechten Gewissen zu erzählen, was passiert war, hatten von einem plötzlichen Stimmungswechsel erzählt, und wie niedergeschlagen der Dunkelhaarige plötzlich gewirkt hatte. Allein diese Worte hatten den Blonden krank vor Sorge werden lassen. „Wie geht es ihm? Abgesehen vom Erbrechen ...", wollte Yamada wissen und haderte etwas, ehe er fortfuhr, „ich meine ... wie ist seine Stimmung? Ist er verletzt?" Auch wenn Shota ihm am Ende die Hölle heiß machen würde, wenn er herausfand, dass Hizashi die Schüler so direkt gefragt hatte, brauchte er eine Antwort auf diese Fragen um sich selbst zu beruhigen.

Erneut sah Eijiro zu seinen Freunden auf, warf einen Blick zur Toilettentür, die immer noch verschlossen war und hinter der noch immer Würgegeräusche zu hören waren und etwas, was nach einem Schluchzen klang. Es war klar, worauf die Fragen ihres Englischlehrers abzielten. Immerhin war es den Jugendlichen selbst nicht verborgen geblieben. „Naja ... er scheint sehr niedergeschlagen zu sein und bis auf eine Platzwunde am Kopf, scheint er unversehrt. Zumindest körperlich ..." Der Rothaarige stoppte kurz und biss sich auf die Zunge. Erst zuvor hatten sie entschieden, wie falsch es wäre, den Blondschopf darüber in Kenntnis zu setzen, wie mies es Aizawa ging, weil es ihrem Klassenlehrer bestimmt unangenehm wäre, doch Yamada schien sich große Sorgen zu machen und wusste bestimmt, was sie tun sollten. „Er ist stark alkoholisiert, was wohl an der Kombination von Bier und Schmerztabletten liegt und er hat viel geredet, was eindeutig an dem Alkohol liegt."

„Sag ihm doch, dass er beiläufig erwähnt hat, dass er sich wünscht tot zu sein. Und das gleich zweimal!", warf Denki sofort ein, „red nicht so viel um den heißen Brei herum!"

„Verdammt Denki, halt deine Klappe! Wir wollten es doch nicht verraten", zischte Sero laut und versuchte dem Blondschopf den Mund zuzukleben.

Betretenes Schweigen folgte kurz, ehe Hizashi sich räusperte. „Ich komme rüber. In welchem Zimmer seid ihr?" Seine Stimme klang nun viel ernster als zuvor. Das Rascheln von Kleidung war zu hören und Schritte, die immer schneller wurden.

„Nein ... warten Sie!", rief Eijiro laut und zuckte, genauso wie die anderen im Raum, zusammen, als ihm bewusst wurde, wie laut er war, „ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist, wenn Sie jetzt zu uns kommen. Er hat ja jetzt schon das Gefühl, nicht gut genug für Sie zu sein. Wenn Sie ihn nun so sehen, wird er für immer dieses Gefühl haben. Wie wollen Sie den anderen Schülern ihr Erscheinen erklären? Und wie wollen Sie ihn ins Lehrerwohnheim bringen, ohne aufzufallen?"

All diese Fragen bewirkten, dass Yamada innehielt und seufzte. „Verdammt", murmelte er, weil er wusste, dass der Jugendliche Recht hatte, „aber ich kann euch das nicht zumuten. Ihr hattet noch keine Ausbildung um mit depressiven Verhalten um gehen zu können ..." Vor allem Shota war ziemlich hartnäckig und ein Sturkopf. Nichts konnte seine dunkle Nebelwand an bösen Gedanken durchbrechen, wenn er in dieser Phase feststeckte.

„Machen Sie sich keine Sorgen. Wir schaffen das schon, immerhin sind wir zu fünft. Falls etwas passiert, rufen wir Sie an. Aber im Moment haben wir alles im Griff", versicherte Eijiro. Er wollte verhindern, dass die Lage sich verschlimmerte. Aizawa würde es bestimmt nicht gut aufnehmen, wenn Yamada nun bei der Tür reinschneite. Wer wollte schon von der Person, die man liebte, in so einem schwachen Moment gesehen werden? Es reichte dem Dunkelhaarigen wohl schon an Peinlichkeit, wenn eine Handvoll Schüler Zeugen eines schlechten Tages waren.

Schweigen machte sich breit, während Yamada nachdachte. „Na gut", kam er schließlich zum Entschluss und seufzte erneut, „ich hole ihn dann morgen ab. Bitte passt gut auf ihn auf. Er ..." Hizashi brach ab. Mehr Informationen brauchten die Jugendlichen wohl wirklich nicht. Vor allem wollte er sie nicht nervös machen. Außerdem war es verdammt lange her, dass Shota zu tief in sein Loch gerutscht war.

Doch auch wenn der Blonde den Satz nicht zu Ende sprach, hinterließ allein der Klang seiner Stimme einen fahlen Beigeschmack bei Eijiro. Er wusste nur zu gut, wie schlimm es werden konnte, wenn man in solchen Gedanken versank, in denen ihr Klassenlehrer verschwunden schien, als er mit ihnen geredet hatte. Ebenso wusste er, wie es sich anfühlte. Er kannte diesen Abgrund nur zu gut. „Ich verspreche ihnen, dass wir unser Bestes geben werden", versprach er. Nachdem Yamada sich bedankt hatte, legte Kirishima das Smartphone beiseite und atmete aus. „Helft mir mal, alle möglichen Gefahrenquellen aus dem Sichtfeld zu entfernen", begann er zu erklären, und nahm eine Schere von Minas Tisch, um sie in die Schublade ganz nach hinten zu packen. Auch wenn es vielleicht übertrieben war, wollte er auf Nummer sicher gehen. Nicht, dass ihr Lehrer doch noch auf falsche Gedanken kam, wenn sie alle erst einmal eingeschlafen waren und er noch wach war. Sicher war sicher. „Ich werde auch kurz in mein Zimmer schleichen, um ein paar Sachen zu holen. Wenn er in diesen dreckigen und feuchten Klamotten bleibt, wird er nur wieder krank." Hoffentlich passte Aizawa einer der Hoodies, die Eijiro besaß. Ansonsten müssten sie wohl oder übel bei Sato oder Soji klopfen, im schlimmsten Fall sogar bei Momo! Außerdem wollte er die Gewichtsdecke aus seinem Zimmer holen, in der Hoffnung, sie könnte dem Dunkelhaarigen helfen zu entspannen und sich etwas zu beruhigen.

„Vielleicht sollten wir auch ne Liste mit Filmen zusammenstellen, die wir gucken könnten, falls er nicht mehr reden will. Damit er irgendwie abgelenkt wird und auf andere Gedanken kommt", schlug Hanta vor und sah zu Denki, der nickte. Den Spieleabend konnten sie wohl oder übel vergessen. Nun galt es schließlich, sich um ihren Lehrer zu kümmern und dafür zu sorgen, dass es ihm besser ging und er auf andere Gedanken kam. Es war ihre Pflicht als Helden für das Wohl anderer zu sorgen, vor allem wenn sie sich in so einer Notlage befanden. Aizawa hatte bisher so viel für sie getan, da war es nur gerecht, ihm nun etwas dafür zurück zu geben. Er hatte es schließlich verdient. Außerdem könnten sie sich nie verzeihen, falls ihm etwas zustoßen würde. Nein. Heute Abend galt es den Spieleabend dafür zu opfern, auf ihren Klassenlehrer und Vorbild achtzugeben und alles dafür zu tun, um seine Stimmung zu heben, ihn abzulenken und ihm beizustehen.

Selbst Bakugo war bewusst, wie wichtig es im Moment war, nicht unbedacht zu handeln. Die Jugendlichen nickten sich kurz zu, ehe Kirishima und Katsuki sich aus dem Zimmer schlichen und die anderen beiden dafür sorgten, den Raum so sicher und gemütlich wie nur möglich zu gestalten, bevor ihr Klassenlehrer und Mina aus der Toilette zurückkommen würde.

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